1.-Mai-Veranstaltung Angriff auf Zürcher «Weltwoche»-Journalisten und dessen Familie

phi

3.5.2019

Alex Baur schreibt für die «Weltwoche». Seine peruanische Frau verkauft traditionell am 1. Mai Spezialitäten aus ihrer anderen Heimat auf dem Zürcher Kasernenareal. Dort kam es nun zum Eklat.

Am 1. Mai ist auf dem Zürcher Kasernenareal Grosskampftag: Hier herrscht am Tag der Arbeit traditionell ein buntes Treiben. Unter den vielen Ständen ist auch jener einer Peruanerin, die sich für Projekte in ihrer anderen Heimat einsetzt. Ihre Familie unterstützt sie dabei – und zu dieser zählt auch der Journalist Alex Baur, er hat die Peruanerin nämlich vor 37 Jahren geheiratet.

Baur schreibt für die «Weltwoche» und wohnt seit vielen Jahren im Kreis 3. Auch sein Sohn und seine Tochter helfen auf dem Zürcher Kasernenareal beim wohltätigen Verkauf mit. Der Einsatz für die gute Sache nimmt jedoch am Mittwoch ein böses Ende, als gegen 20 Uhr drei Vermummte auftauchen, Baur wegen seiner «Weltwoche»-Stücke bepöbeln und ihn sogar vom Stand wegziehen wollen. Dank der Hilfe von Familie und Freunden muss das Trio nach einem Gerangel abziehen.

Doch die Angreifer geben so schnell nicht auf, sondern holen Verstärkung. Etwa zwölf Vermummte drängen nun auf den peruanischen Stand zu, um Baur ans Leder zu gehen. Doch der Journalist kann sich losreissen und verlässt das Kasernenareal, während der Mob den peruanischen Stand auseinandernimmt – und schliesslich türmt. «Sippenhaft» sei der Angriff auf den Stand seiner Frau, sagt Baur später erbost, bei der Attacke ist er mit blauen Flecken davongekommen.

Die Attacke geschieht nicht nur vor den Augen seiner Kinder, seine Tochter muss sogar selbst einen Schlag einstecken – wie auch die anwesenden Peruaner und überhaupt die Helfer attackiert werden.

«Es ist ein schlechter Witz», kommentiert Baur den Vorfall im «Tages-Anzeiger». Der Journalist erstattete keine Anzeige, doch dem 1.-Mai-Komitee des Kasernenareals ist der Vorfall bekannt. «Wir verurteilen den Vorfall und Gewalt gegen Einzelpersonen», lautet die Reaktion.

In den sozialen Medien war die Entrüstung gross. Auch der Moderator von der SRF-Sendung Rundschau, Sandro Brotz, meldete sich zu Wort.

Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr verurteilte ebenfalls die Gewalt. 

Bilder aus der Schweiz

Zurück zur Startseite