Coronavirus – SchweizArmeechef mit Coronavirus-Einsatz zufrieden
SDA
17.4.2020 - 05:40
Der Chef der Schweizer Armee, Thomas Süssli, hat sich zufrieden mit dem Einsatz der Streitkräfte während der Coronavirus-Pandemie gezeigt. «Die Mobilmachung hat sehr gut funktioniert», sagte er der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag.
«Die Armee konnte zeigen, dass die geplante Erhöhung der Bereitschaft richtig und wichtig ist. Unsere Milizarmee hat bewiesen, dass sie innert Stunden eine Mobilmachung durchführen und unsere Bevölkerung schützen und unterstützen kann», führte Süssli weiter aus. Auch das Aufgebot per SMS habe sich bewährt, sagte er. «Über 80 Prozent der Aufgebotenen haben innert einer Stunde geantwortet», betonte Süssli.
Der Armeechef sei zudem viel vor Ort gewesen, um mit eigenen Augen zu sehen, wie gearbeitet wurde und wie die Schutzmassnahmen eingehalten würden. «Was ich gesehen habe, hat mich beeindruckt: Chefs, die sich um ihre Truppe kümmern, die Sorgen der Leute ernst nehmen und sie seriös auf den anspruchsvollen Einsatz vorbereiten», lobte er weiter.
Potenzial zur Optimierung
Zu Verbesserungsmassnahmen sagte er gegenüber der «NZZ», «dass wir in sehr vielen Bereichen Entscheidungswege und Prozesse verkürzen und optimieren können.» Dies gelte nicht nur innerhalb der Militärverwaltung sowie der Armee, sondern auch im Austausch mit den zivilen Partnern, erklärte Süssli weiter. Ein weiteres wichtiges Thema sei für ihn nunmehr die Balance zwischen dem, was man leisten solle und den Ressourcen. «In den Wiederholungskursen haben wir immer weniger Leute, und es nicht sicher, dass wir langfristig die Bestände sichern können», mahnte er.
Auch die kritischen Infrastrukturen bereiteten ihm Sorgen. «Nicht, weil sie sich nicht genügend schützen würden. Sondern weil in unserer optimierten und effizienten Welt wenig Reserven und Resilienz bestehen», sagte er. Bezogen auf die Armee höre man oft, dass Cyber die neue Bedrohung sei und deshalb keine schweren Mittel mehr notwendig seien. Aber Cyber ersetze nicht die bestehenden Bedrohungen – sondern mache sie im Gegenteil noch gefährlicher, warnte Süssli in der «NZZ».
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