Der Zürcher SP-Nationalrat Angelo Barrile überlegt sich eine Co-Kandidatur mit einer Frau für das Präsidium der SP Schweiz. (Archivbild)
Das bisher einzige offizielle Kandidaten-Duo für das SP-Präsidium, Mattea Meyer (SP/ZH) und Cedric Wermuth (SP/AG), erhält eventuell schon bald ernsthafte Konkurrenz. (Archivbild)
Im Gespräch mit Angelo Barrile für ein allfälliges Co-Präsidium an der Parteispitze der SP: die Zürcher Nationalrätin Priska Seiler Graf. (Archivbild)
Die Solothurner Neo-Nationalrätin Franziska Roth diskutiert mit dem Zürcher Nationalratskollegen Angelo Barrile über eine Co-Kandidatur für das SP-Präsidium. (Archivbild)
Barrile überlegt sich Co-Kandidatur
Der Zürcher SP-Nationalrat Angelo Barrile überlegt sich eine Co-Kandidatur mit einer Frau für das Präsidium der SP Schweiz. (Archivbild)
Das bisher einzige offizielle Kandidaten-Duo für das SP-Präsidium, Mattea Meyer (SP/ZH) und Cedric Wermuth (SP/AG), erhält eventuell schon bald ernsthafte Konkurrenz. (Archivbild)
Im Gespräch mit Angelo Barrile für ein allfälliges Co-Präsidium an der Parteispitze der SP: die Zürcher Nationalrätin Priska Seiler Graf. (Archivbild)
Die Solothurner Neo-Nationalrätin Franziska Roth diskutiert mit dem Zürcher Nationalratskollegen Angelo Barrile über eine Co-Kandidatur für das SP-Präsidium. (Archivbild)
Das Duo Cédric Wermuth/Mattea Meyer könnte Konkurrenz erhalten im Kampf um das Parteipräsidium der SP. Der Zürcher SP-Nationalrat Angelo Barrile überlegt sich eine Co-Kandidatur mit einer Frau.
Barrile bestätigte am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der Zeitung «SonntagsBlick». Er sei schon länger im Austausch mit den beiden Nationalrätinnen Priska Seiler Graf (SP/ZH) und Franziska Roth (SP/SO) sowie mit Nationalrat Mathias Reynard (SP/VS).
Es sei noch keine definitive Entscheidung gefallen, «es laufen aber intensive Gespräche untereinander», bestätigte auf Anfrage auch die 53-jährige Seiler Graf. Sie politisiert seit Ende November 2015 im Nationalrat und gilt als pragmatisch. Seiler Graf und Barrile kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit im Züricher Kantonsparlament.
Die 51-jährige Heilpädagogin und neu gewählte Nationalrätin Roth betonte auf Anfrage, eine seriöse Vorbereitung dürfe nicht unter Zeitdruck stehen und bedürfe der gegenseitigen offenen Information. Barriles Engagement begrüsste sie.
Gemeinsam wird man laut Barrile entscheiden, ob und welche Kandidaturen die Parteibasis und die Wählerschaft am besten abholten und dafür sorgten, dass die SP wieder wachse und bei Wahlen zulegen könne. Die Eingabefrist für Kandidaturen läuft bis zum 19. Februar. Der Entscheid fällt am Parteitag am 4. und 5. April.
Auch «queere Menschen» mit Anspruch
Der Anspruch der Frauen ist laut Barrile unbestritten. Die Partei müsse sich aber auch Gedanken machen über andere Anspruchsgruppen. Er nennt namentlich «queere Menschen» aus der LGTB-Community, die bisher im Präsidium keine direkte Stimme hätten. Der 43-jährige Barrile hat sizilianische Wurzeln, ist Hausarzt und lebt mit seinem Partner in einer eingetragenen Partnerschaft.
Barrile ist seit Dezember 2015 Nationalrat. Er zeigte sich zuversichtlich, dass eine Lösung für eine Co-Präsidiums-Kandidatur gefunden wird, die die SP-Basis abhole und mitreisse und die Partei weiterentwickle. Die SP hatte bei den Parlamentswahlen im letzten Oktober das schlechteste Resultat seit 1919 hinnehmen müssen. Sie verlor 2,0 Prozentpunkte und erreichte noch einen Wähleranteil von 16,8 Prozent.
Mit dem ehemaligen Juso-Duo Wermuth/Meyer habe es bisher keine direkten Gespräche gegeben. Barrile spricht diesbezüglich von einer starken Kandidatur, die fähig für die Aufgabe sei. Wermuth und Meyer haben bisher als einzige ihre Co-Kandidatur für die Nachfolge für den abtretenden Präsidenten Christian Levrat offiziell eingereicht.
Die 32-jährige Meyer sass zwischen 2011 und 2015 im Kantonsrat Zürich, ehe sie in den Nationalrat gewählt wurde. Der 33-jährige Wermuth sitzt seit 2011 im Nationalrat. Von 2008 bis 2011 war er Parteipräsident der Juso Schweiz.
Kritik an Duo Wermuth/Meyer
Die Kandidatur des Duos wurde parteiintern verschiedentlich als zu wenig repräsentativ für die Partei kritisiert, sowohl inhaltlich wie auch regional- und sprachpolitisch. Umstritten ist auch, ob es künftig ein Co-Präsidium oder wieder eine einzelne starke Figur sein soll, die vorangehen und der Partei ein Gesicht geben soll. Ein Neuanfang mit einer jungen Frau ist ein weiterer Anspruch.
Bisher aus dem Rennen genommen haben sich unter anderen der Bündner Jon Pult, die St. Gallerin Barbara Gysi, die Zürcherinnen Jacqueline Badran und Min Li Marti oder die Bernerin Nadine Masshardt.
Levrat-Nachfolge: Mögliche Kandidatinnen und Kandidaten
Levrat-Nachfolge: Mögliche Kandidatinnen und Kandidaten
In den Medien werden verschiedene Namen für die Levrat-Nachfolge ins Spiel gebracht. Von den möglichen Kandidatinnen mit Abstand die Jüngste wäre die 25-jährige Samira Marti. Die Nationalrätin studiert derzeit noch Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich.
Die 31-jährige Nationalrätin Mattea Meyer war bereits Vizepräsidentin der JungsozialistInnen Schweiz. Kantonsrätin im Kanton Zürich. Sie gilt als grosses Talent und hat in der Vergangenheit das Parteipräsidium bereits als interessante Aufgabe bezeichnet.
Die studierte Sekundarschullehrerin Barabara Gysi (geb. 1964) ist Nationalrätin und Vizepräsidentin der SP. Gysi kandidierte in der Vergangenheit bereits erfolglos für das Fraktionspräsidium und das Präsidium des Gewerkschaftsbundes.
Die 40-jährige Nationalrätin Flavia Wasserfallen gilt als Favoritin der bisherigen Parteileitung. Wasserfallen studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Medienwissenschaft und war bereits Co-Generalsekretärin der Partei.
Bei den Männern werden dem 33-jährigen Aargauer Nationalrat Cédric Wermuth Ambitionen auf das Amt als SP-Präsident nachgesagt.
Auch im Gespräch ist der 1984 geborene Jon Pult. Pult ist Präsident SP Graubünden, Grossrat im Kanton Graubünden und Präsident der Alpen-Initiative. Er nahm sich am Dienstag jedoch bereits selbst aus dem Rennen.
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