Raumplanung Baulöwe schert sich nicht um Bewilligung

kru

24.5.2019

In Bargen hat der Gemeinderat den Baulöwen Zehnder mit seinem Projekt lange gewähren lassen, obwohl er keine Bewilligung hatte.
In Bargen hat der Gemeinderat den Baulöwen Zehnder mit seinem Projekt lange gewähren lassen, obwohl er keine Bewilligung hatte.
Keystone

Illegale Bauprojekte sind in der Schweiz ein Problem. Aber gerade auf dem Land drücken die Behörden in solchen Fällen gern ein Auge zu, wie ein Beispiel aus dem Kanton Schaffhausen zeigt.

Im Kanton Schaffhausen hat ein Baulöwe zu Jahresbeginn ohne Bewilligung ein grosses Bauprojekt begonnen. Der ehemalige SVP-Kantonsrat Pius Zehnder errichtet einen grossen Viehtriebweg für seine privaten Angus-Zuchtrinder. Der Gemeinderat von Bargen lässt ihn machen  – bis er im März lastwagenweise Lehm ankarren lässt. Darauf verfügt die Behörde einen Baustopp, wie der «Blick» berichtet. Nun muss Zehnder doch eine Bewilligung einholen, worüber er nicht erfreut ist.

Es handelt sich keineswegs um einen Einzelfall, wie der «Blick» weiter berichtet: «Illegale Bauprojekte sind ein grosses Problem in der Schweiz», sagt Lukas Bühlmann, Direktor des Verbands der Schweizer Raumplaner EspaceSuisse. Denn: «Jedes geduldete illegale Bauprojekt beschädigt die Schweizer Raumplanung nachhaltig».



Die Gesetzeslage ist klar, doch bei der Umsetzung hapert es – gerade auf dem Land, wie auch im Fall von Pius Zehnder. Hier schauten die Behörden oft nicht genau hin, wenn illegal gebaut wird – Wähler vergraulen will niemand, so Bühlmann. In Bargen sind inzwischen laut dem Gemeindepräsidenten bereits vier Einwendungen gegen Zehnders Projekt eingegangen. Die Angusrinder müssen also auf ihren Trampelpfad warten.

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