Luftwaffe am LimitBedingt einsatzbereit – nur ein Drittel der F/A-18-Jets sind flugfähig
afi
4.4.2019
Weil nur zehn von 30 F/A-18-Kampfjets derzeit einsatzbereit sind, muss die Schweizer Luftwaffe mit drastischen Sofortmassnahmen gegensteuern. Unter anderem werden Pilotentrainings reduziert.
Mehr als 20 Jahre haben die F/A-18-Kampfjets der Schweizer Luftwaffe schon auf dem Buckel, und einige werden noch dazu kommen. Nach dem Nein des Stimmvolks zum Kauf neuer Gripen-Jets werden die alten Jets derzeit hergerichtet, um länger im Dienst bleiben zu können. Doch das ist schwieriger als erwartet.
Zwei dieser Jets sind für den täglichen Luftpolizeidienst reserviert, vier befinden sich auf Übungsmission in den Niederlanden. Grund für die bedingte Einsatzbereitschaft sind unerwartete Probleme, mit denen der Rüstungskonzern RUAG bei den Überholungsarbeiten konfrontiert ist. Dadurch würden sich auch Routinewartungen verschieben.
Keine Auswirkung auf Sicherheit der Schweiz
Für Luftwaffenchef Bernhard Müller sind diese Schwierigkeiten eine echte Herausforderung, der er mit Sofortmassnahmen begegnet. So würde die Luftwaffe etwa Pilotentrainings reduzieren: «Wir reduzieren das Training der erfahrenen Piloten», sagt er im Radiointerview.
Eingeschränkt würden auch Übungen im Ausland. Bei der Grund- und Weiterausbildung des fliegenden Personals soll es aber keine Einschränkungen geben.
Für die Sicherheit der Schweiz in der aktuellen Lage habe das keine Auswirkungen, beteuert Müller. Sollte sich allerdings die Bedrohungslage ändern, müssten Piloten zum Teil den Luftraum mit Maschinen bewachen, die eigentlich wegen Wartungsarbeiten am Boden bleiben sollten. «In einer Krise kann ich diese Intervalle natürlich aussetzen und sagen, ich nehme einen Pannenfall in Kauf», erklärte Müller. Das damit verbundene Risiko «gehört zu unserem Beruf».
Was den Luftwaffenchef «eigentlich belastet» ist die Tatsache, dass «das ganze Ausmass der technischen Probleme beim Upgrade-Programm der F/A-18-Jets noch gar nicht bekannt ist». Im schlimmsten Fall würde die Schweizer Luftwaffe in den nächsten fünf Jahren am Limit fliegen.
Eine der zwei Maschinen vom Typ Lockheed Martin F-35 «Lightning II» am 25. April 2018 auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin. (Archiv)
Bild: Getty Images
Ein F-35-Kampfjet von Lockheed Martin bei der Evaluation in Payerne.
Bild: Keystone
F-35A im Flug: Lockheed Martin begleitete die Evaluation in der Schweiz mit einer Werbeoffensive auf Twitter. (Archivbild)
Bild: Keystone/EPA/Yonhap
Bei den Kandidatentests der möglichen zukünfitgen Schweizer Kampfjets in Payerne VD hob er als erster ab: Der Eurofighter Typhoon – hier ein Exemplar der deutschen Luftwaffe beim Testflug auf dem Flugplatz Emmen LU. (Archivbild)
Bild: Keystone
Auch der Kampfjet des Typs F/A-18 Super Hornet ist in der Auswahl für das neue Schweizer Kampfflugzeug. (Archivbild)
Bild: Keystone/EPA/Andy Rain
Ein Rafale-Kampfjet bei einer Flugschau im September 2017 in Sitten. (Archivbild)
Bild: Keystone/Christian Merz
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