Feuerverbot und Wasser-Rationierung So greifen die Kantone wegen der Trockenheit durch

dosp, sda

19.7.2022 - 09:30

Trockenheit setzt der Thur zu

Trockenheit setzt der Thur zu

Die Thur, aber auch andere Flüsse und Seen im Thurgau führen ungewohnt wenig Wasser. Die Kantonsregierung hat es daher verboten, Wasser aus Gewässern zu entnehmen.

19.07.2022

Wegen Hitze und Trockenheit verbietet es der Kanton Thurgau, Gewässern Wasser zu entnehmen. Im Kanton Bern gilt ab sofort ein Feuer- und Feuerwerksverbot. Ob es bis zum 1. August bestehen wird, ist noch offen.

Keystone-SDA, dosp, sda

Der Dienstagmorgen ist im Zeichen hoher Temperaturen und eingeschränkten Wasserverbrauchs gestanden. Der Kanton Thurgau verhängte ein Wasserentnahmeverbot von Gewässern, der Kanton Freiburg verschärfte sein Verbot.

Im Kanton Freiburg darf im Einzugsgebiet der Broye absolut kein Wasser mehr aus Bächen und Flüssen entnommen werden. Die Behörden erteilen angesichts der anhaltenden Trockenheit auch keine Ausnahmebewilligungen mehr, wie sie am Dienstag mitteilten.

Das grundsätzliche Verbot für Wasserentnahmen aus Fliessgewässern gilt seit dem 23. Juni. Betroffen sind sämtliche Oberflächengewässer mit Ausnahme der Saane, des Broyekanals, des Grand Canal sowie des Greyerzer-, Schiffenen-, Murten- und Neuenburgersees.

Auch Kanton Thurgau verhängt Wasserentnahmeverbot

Auch der Kanton Thurgau verhängte am Dienstag ein Wasserentnahmeverbot, wie das Departement für Bau und Umwelt mitteilte. Das Verbot gilt ab Freitag und betrifft Bäche, Flüsse und natürliche Weiher, sowie künstliche und bewirtschaftete Weiher wie Mühleweiher, Fischaufzuchtteiche und der Wasserkraftnutzung dienende Kanäle.

Der Gemeindearbeiter Adrian Tresch bewässert wegen der grossen Hitze Blumenkisten in der Gemeinde Buochs im Kanton Nidwalden. In einigen Gemeinden wie in Courtételle (JU) und in Mendrisio (TI) ist die Bewässerung von Rasen mit Trinkwasser wegen des fehlenden Wassers untersagt worden.
Der Gemeindearbeiter Adrian Tresch bewässert wegen der grossen Hitze Blumenkisten in der Gemeinde Buochs im Kanton Nidwalden. In einigen Gemeinden wie in Courtételle (JU) und in Mendrisio (TI) ist die Bewässerung von Rasen mit Trinkwasser wegen des fehlenden Wassers untersagt worden.
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In der jurassischen Gemeinde Courtételle ist es ab sofort verboten, den Rasen zu bewässern, das Auto zu waschen und den Pool zu füllen. Andere Gemeinden wie Courfaivre, Bassecourt und Glovelier schalteten die Brunnen ab, damit das kommunale Überwachungssystem Lecks in den Wasserleitungen aufspüren konnte.

Zudem rief die Gemeinde Glarus Süd dazu auf, mit dem Trinkwasser sparsam umzugehen. Neben der Trockenheit sind Bauarbeiten Grund dafür. Luchsingen und Linthal werden zurzeit aus Nachbarortschaften mit Wasser versorgt. Damit diesen Dörfern – Hätzingen, Diesbach und Rüti – das Trinkwasser nicht ausgeht, legte die Gemeinde vorsorglich die Dorfbrunnen trocken.

Kanton Bern erlässt Feuerverbot für Wälder

Wegen der grossen Waldbrandgefahr gilt in den Wäldern des Kantons Bern ab sofort ein Feuer- und Feuerwerksverbot. Erlaubt ist das Entfachen eines Feuers derzeit ab einem Mindestabstand von 50 Metern zum Waldrand.

Ausserhalb der verbotenen Zonen dürfen Feuer nur in fest eingerichteten Zonen und «mit grösster Vorsicht» entfacht werden, teilten die Berner Regierungsstatthalterinnen und -statthalter am Dienstag mit. Bei Wind soll ganz auf das Feuern verzichtet werden.

Ob auch am 1. August ein Feuerwerksverbot gelten wird, ist noch offen. Für eine entsprechende Beurteilung sei es derzeit noch zu früh, hiess es. Die erwarteten Hitzegewitter dürften noch nicht die erhoffte Entspannung bringen. Dazu müsste es über mehrere Tage flächendeckend regnen.

Auch der Kanton Solothurn hat die Waldbrandgefahr als auf Stufe 4 von 5 angehoben. Nur noch mit gebotener Vorsicht und in mindestens 200 Metern Abstand von einem Wald dürfe auf signalisierten Feuerstellen mit betoniertem Untergrund Feuer entfacht werden. Bei Wind ist das Feuermachen verboten, teilte der Kanton am Dienstag mit. 

Hohe Temperaturen bereits am Morgen 

Auch in der Nacht auf Dienstag war es in Teilen der Schweiz sehr heiss. Am Genfersee und im Tessin lagen die Temperaturen über 20 Grad, wie der Wetterdienst des Bundes Meteo Schweiz auf dem Kurznachrichtendienst Twitter vermeldete. An einigen Orten, wie Magadino TI, Liestal BL oder Epiquerez JU, war es vor 10:00 Uhr bereits über 25 Grad warm, wie SRF Meteo ebenfalls auf Twitter vermeldete.

Nach 11:00 Uhr war die 30-Grad-Marke in Chur geknackt. In Basel-Binnigen zeigte das Thermometer 29,7 Grad an, teilte der Wetterdienst MeteoNews mit.

Im Verlaufe des Tages rechnete Meteo Schweiz in Sion mit 37 Grad, in Basel und Genf mit 36 Grad. In Lugano soll es mit 33 Grad vergleichsweise etwas kühler werden.

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