Schulhaus BetlehemackerBerner Primarschüler umkreisen Lehrerin und schüchtern sie ein
toko
20.12.2023
In einer Berner Primarschule haben Schulkinder eine Lehrerin umkreist und eingeschüchtert. Dabei riefen sie religiöse Parolen. Nun greift der Schulleiter durch — beschwichtigt aber auch.
toko
20.12.2023, 14:42
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Eine Lehrerin wurde an der Primarschule Betlehemacker von Schülerinnen und Schülern eingekreist und eingeschüchtert. Dabei riefen sie auch religiöse Parolen.
Der Schulleiter der Primarschule hat sich mit deutlichen Worten an die Eltern gewandt und den Vorfall verurteilt. Massnahmen wurden ergriffen.
Bei den beteiligten Kindern handelt es sich um Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse. Sie haben sich inzwischen entschuldigt.
An der Primarschule Bethlehemacker haben Schülerinnen und Schüler eine Lehrerin umkreist und eingeschüchtert. Dabei riefen sie unter anderem «Allahu Akbar» und andere religiöse Parolen. Dies berichtet der «Anzeiger Region Bern» unter Berufung auf einen Elternbrief.
Mit diesem hat der Schulleiter demnach die Eltern über den Vorfall unterrichtet – und dabei deutliche Worte gewählt. So habe sich die Gruppe an Kindern aus der 5. und 6. Klasse abgesprochen und einen Mob gebildet, schliesslich die Lehrerin umkreist und eingeschüchtert.
«Die Situation hat uns als Schule schockiert. Das Verhalten der Gruppe ist nicht tolerierbar», heisst es dem Bericht zufolge in dem Brief.
Vorfall «sehr irritierend»
Gegenüber dem «Anzeiger» beschwichtigt der Schulleiter Sebastian Teuscher, will die Situation aber auch nicht bagatellisieren. Der Vorfall sei «sehr irritierend» gewesen und durchaus ernst zu nehmen.
Dennoch habe sich die Situation in den letzten Jahren eigentlich eher beruhigt statt zugespitzt. «Der Vorfall kam ein wenig aus dem Nichts», sagt Teuscher. Den Brief betrachte er als Teil des pädagogischen Umgangs mit der Situation.
Die religiösen Parolen interpretiert Teuscher demnach als eine Provokation von Kindern. Viele Eltern der beteiligten Schüler hätten sich bereits gemeldet. Besonders die Eltern jener Schülerinnen und Schüler, die «an vorderster Front dabei waren», hätten die Vorwürfe ernst genommen und «goutierten das Verhalten ihrer Kinder überhaupt nicht».
«Für Wiedergutmachung ist es noch zu früh»
In dem Brief an die Eltern listet die Schulleitung Massnahmen als Konsequenz des Vorfalls auf. So müssen die beteiligten Schülerinnen und Schüler zum Gespräch, ausserdem würden ihre Klassen fortan getrennt in die grosse Pause geschickt und seien dabei stets unter Aufsicht der Klassenlehrperson.
Teuscher zufolge haben sich die Schülerinnen und Schüler entschuldigt. Er sagt: «Für Wiedergutmachung ist es noch zu früh, wir sind noch in der Phase der Betroffenheit.». Die Kinder müssten zunächst spüren, dass sie eine Grenze überschritten haben.