Übersicht Chef der Armee positiv getestet – Mehrere Regierungsmitglieder in Quarantäne

Agenturen/red

19.10.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet für Freitag bis Sonntag 8'737 neue Ansteckungen bei 54'185 Tests. Die Positivitätsrate beträgt 16,1 Prozent. In Schweizer Spitälern werden derzeit 586 Covid-19-Patienten gepflegt.
  • Die Zahl der weltweiten Infektionen hat die 40-Millionen-Marke geknackt. Die Zahl der Toten hat 1,1 Millionen überschritten.
  • Der Kanton Aargau beschränkt die Zahl der Anwesenden in Bars und Clubs auf 50 Personen. Die Maskenpflicht zudem auch für sitzende Personen. Damit geht der Aargau weiter als der Bund.
  • Die schärferen Massnahmen des Bundes gehen den Kantonen nicht weit genug. Der Kanton Bern verbietet Grossanlässe mit mehr als 1'000 Zuschauern – andere Kantone wollen folgen.
  • Der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er befindet sich seit Montag in Isolation

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 83’159; davon gelten 53’400 Personen als genesen. 2’138 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 40’246’655, die Zahl der Toten auf 1’116’060.

Ab heute gelten schweizweit schärfere Massnahmen, die im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus helfen sollen. Der Bundesrat beschloss gestern in einer ausserordentlichen Sitzung unter anderem, die bisher geltende Maskentragpflicht im öffentlichen Verkehr auf eine national einheitliche Maskenpflicht auf Perrons, in Bahnhöfe, Flughäfen, Läden und andere öffentlich zugängliche Innenräumen auszuweiten. Für private Veranstaltungen gelten ebenfalls schärfere Massnahmen, und für Versammlungen im öffentlichen Raum wurden wieder Regeln erlassen. So sind auf öffentlichen Plätzen, Spazierwegen und in Parkanlagen Versammlungen von mehr als 15 Personen neu verboten.

Die vom Bundesrat verschärften Massnahmen sind für den obersten Kantonsarzt der Schweiz, Rudolf Hauri, «etwas spät gekommen» – es sei zwölf Uhr, wenn nicht sogar fünf nach zwölf gewesen, um zu handeln. Die Massnahmen seien nötig, denn eine schweizweite Vereinheitlichung habe sich angezeigt. Das Virus habe sich weitgehend über die Schweiz verbreitet.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.36 Uhr: Trump attackiert erneut Corona-Experten Fauci

US-Präsident Donald Trump hat seine Angriffe auf den renommierten Corona-Experten Anthony Fauci weiter verstärkt. «Die Leute haben die Nase voll von Covid», sagte Trump am Montag in einem Telefonat mit seinem Wahlkampfteam, wie mehrere US-Medien berichteten. «Die Leute haben die Nase voll davon, Fauci und all diese Idioten zu hören.»

Fauci, das prominenteste Mitglied des Corona-Krisenstabes des Weissen Hauses, sei eine «Katastrophe», sagte Trump laut dem Magazin «Politico» weiter. «Wenn wir auf ihn gehört hätten, hätten wir jetzt 700.000, 800.000 Tote.»

«Er ist schon seit 500 Jahren hier», mokierte sich der Präsident zudem über den 79-jährigen Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten – und brachte eine Entlassung des Experten ins Spiel. Fauci zünde jedes Mal eine «Bombe», wenn er im Fernsehen interviewt werde, sagte Trump weiter. «Aber es wäre eine grössere Bombe, ihn zu feuern.»

Fauci ist in der Corona-Krise zu einem wahren Medizin-Star geworden, hat sich mit seinen ungeschminkten Einschätzungen zu der Pandemie aber auch den Zorn des Präsidenten zugezogen. Trump hat den Virenexperten in den vergangenen Monaten wiederholt angegriffen und seine Fachkenntnis in Zweifel gezogen. 

Der Mediziner hat sich mit direkter Kritik am Präsidenten stets zurückgehalten. Zuletzt reagierte er aber verärgert über einen Wahlwerbespot des Trump-Teams, in dem eine frühere Interview-Äusserung von ihm aus dem Kontext gerissen und als Lob für Trump dargestellt wurde.

20.43 Uhr: Tunesier müssen nachts wieder zu Hause bleiben

Zur Eindämmung des Coronavirus in Tunesien hat die Regierung eine nächtliche landesweite Ausgangssperre verhängt. Sie soll nach Anordnung von Regierungschef Hichem Mechichi ab Dienstag gelten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tap berichtete. Bisher hatten nur Bewohner von Regionen mit besonders vielen nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens und am Wochenende ab 19 Uhr abends zu Hause bleiben müssen. Jetzt soll die bislang nur regional geltende Einschränkung auf das gesamte Land ausgeweitet werden.

20.21 Uhr: Wieder Maskenpflicht im Freien in Tschechien

Im Kampf gegen massiv steigende Corona-Zahlen führt Tschechien wieder eine Maskenpflicht im Freien ein. Sie gelte von Mittwoch an innerhalb des bebauten Gebiets von Städten und Gemeinden, gab Gesundheitsminister Roman Prymula nach einer Kabinettssitzung am Montag bekannt. Ausnahmen gelten unter anderem, wenn ein Abstand von mehr als zwei Metern eingehalten werden kann, sowie beim Sport. In Innenräumen ist die Mund-Nasen-Bedeckung ohnehin Pflicht – neuerdings auch im Auto, wenn familienfremde Personen mitfahren.

20.14 Uhr: Mehr als 100'000 Corona-Infektionen in Portugal 

Portugal hat die Marke von 100'000 bestätigten Corona-Infektionen überschritten. Binnen 24 Stunden seien 1'949 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert worden, teilte die Gesundheitsbehörde DGS am Montag in Lissabon mit. Das sind 966 Fälle mehr als am Vortag. Erst am Freitag war mit 2'608 neuen Fällen die bisher höchste Tageszahl gemeldet worden. Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Infektionen in dem 10,3-Millionen-Einwohner-Land belief sich am Montag den amtlichen Angaben zufolge auf 101'860. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 stieg um 17 auf 2'198.

20.09 Uhr: Mehrere Regierungsmitglieder in Quarantäne

Seit Montag in Quarantäne sitzt Bundeskanzler Walter Thurnherr. Laut Angaben von Bundesratssprecher André Simonazzi vom Montag hatte Thurnherr im familiären Umfeld Kontakt mit einer inzwischen positiv getesteten Person. Thurnherr selber sei negativ getestet worden.

Laut Simonazzi mussten sich bisher mehrere Bundesratsmitglieder testen lassen. Im Moment sei aber kein Bundesratsmitglied in Quarantäne. Zudem sei keine Bundesrätin und kein Bundesrat bislang positiv getestet worden. Wäre dies der Fall, so würde der Bund aktiv darüber informieren.

Am Montag wurde zudem bekannt, dass der Ausserrhoder Regierungsrat Dölf Biasotto (FDP) sich in Quarantäne befindet. Der Vorsteher des Bau- und Volkswirtschaftsdepartements hatte am vergangenem Freitag Kontakt mit einer Person, die am Montag positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Biasotto sei symptomfrei. Ein Test steht noch aus.

Positiv auf das Coronavirus getestet wurde die Waadtländer Regierungsrätin Béatrice Métraux (Grüne). Sie befindet sich seit Samstag für zehn Tage in Isolation und wird von zuhause aus arbeiten, wie der Kanton Waadt am Montag mitteilte.

In der Romandie sind schon mehrere Regierungsräte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Im März war dies der Fall beim Walliser Staatsrat Frédéric Favre und der Genfer Staatsrätin Nathalie Fontanet. Anfang Oktober hatte der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers bekannt gegeben, dass er positiv getestet worden sei.

19.53 Uhr: Chef der Armee positiv getestet

Der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er befindet sich seit Montag in Isolation, wie die Gruppe Verteidigung am Montagabend mitteilte.

Aufgrund des Kontakts mit einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person habe sich Süssli am Montag einem Test unterzogen. Das Resultat sei positiv ausgefallen, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Der Chef der Armee habe zurzeit keine Symptome und führe die Geschäfte von zu Hause aus fort. Sein Stellvertreter, Korpskommandant Aldo Schellenberg, sei bereit, allfällige Aufgaben zu übernehmen.

19.28 Uhr: Frankreichs «Première Dame» in Quarantäne

Frankreichs Präsidentengattin Brigitte Macron
Frankreichs Präsidentengattin Brigitte Macron
Keystone/AFP/Bertrand Guay

Frankreichs Präsidentengattin Brigitte Macron hatte Kontakt mit einem Corona-Infizierten und wird deshalb nicht an der nationalen Gedenkfeier für den ermordeten Lehrer Samuel Paty an diesem Mittwoch teilnehmen. Das bestätigten Kreise des Amts von Staatschef Emmanuel Macron am Montag.

Laut ergänzenden Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP begibt sich die Frau des Staatspräsidenten für sieben Tage in Isolation. Die «Première Dame» hat demnach keine Symptome. Die frühere Lehrerin sei am vergangenen Donnerstag mit einem Menschen zusammengekommen, der am Montag positiv getestet wurde und Symptome der Covid-19-Krankheit zeige.

Paty war am Freitag in einem Pariser Vorort von einem Terrorverdächtigen getötet und enthauptet worden. Am Mittwoch ist eine nationale Gedenkfeier mit Emmanuel Macron in der Sorbonne-Universität geplant.

19.16 Uhr: Grenze zwischen Kanada und USA bleibt zu

Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus bleibt die Grenze zwischen den USA und Kanada für mindestens einen weiteren Monat weitgehend geschlossen. Vorerst bis zum 21. November blieben nicht unbedingt notwendige Grenzüberquerungen untersagt, teilte Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Trudeau hatte zuvor bereits angedeutet, dass er angesichts steigender Coronavirus-Infektionszahlen in den USA keine Möglichkeit für eine baldige Öffnung der Grenze sehe. «Die USA sind nicht in einer Situation, in der wir mit einem guten Gefühl die Grenzen öffnen könnten», hatte der Premierminister in der kanadischen Radioshow «Smart Start» gesagt.

19.07 Uhr: WHO – Impfstart wohl Mitte 2021

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet mit einem Start der Impfungen gegen das Coronavirus zur Jahresmitte 2021. Anfang nächsten Jahres sollten die Daten aus den abschliessenden Phase-3-Studien vorliegen, sagte eine WHO-Expertin am Montag in Genf.

Danach könnten die Entscheidungen zum Impfstart fallen. Die beteiligten Firmen produzierten vorsorglich bereits Millionen von Dosen. Risikogruppen könnten als erste mit einer Impfung rechnen. Die bisherigen Studienergebnisse seien durchaus ermutigend, was ihre Wirksamkeit speziell bei älteren Menschen angehe, hiess es weiter.

Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), spricht während einer Sondersitzung zur Corona-Pandemie.
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), spricht während einer Sondersitzung zur Corona-Pandemie.
Bild: Keystone/WHO/AP/Christopher Black

Die WHO startet nach Angaben von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus eine neue, diesmal durchaus fröhlich-musikalische Kampagne gegen die Pandemie. Dabei werde der Ohrwurm «We Are Family» der US-Gesangsgruppe Sister Sledge im Mittelpunkt stehen. Sie sei darüber sehr bewegt, sagte Kim Sledge. Der Song solle die Menschen in aller Welt zur Solidarität ermuntern. Als Mediziner und Ärztin seien ihr Mann und ihre Tochter an vorderster Front tätig, um die Pandemie zu bekämpfen. Die #WeAreFamily-Video-Kampagne der WHO soll Menschen dazu bewegen, zum Beispiel zusammen mit ihrer Familie das Lied zu singen, aufzunehmen und in den sozialen Medien zu teilen. Der Song von 1979 gilt als der erfolgreichste der Soul- und Funkgruppe.

18.48 Uhr: Kanton Uri führt an Volksschule Maskenpflicht für Erwachsene ein

Im Kanton Uri gilt in den Schulhäusern der Volksschule ab Dienstag eine Maskenpflicht für Erwachsene. Wenn der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann oder andere Schutzvorkehrungen wie Plexiglasscheiben vorhanden sind, dürfen Lehrpersonen die Maske abnehmen.

Keine Masken für Schülerinnen und Schüler der Urner Volksschule: Der Kanton Uri führt eine Maskenpflicht für Erwachsene ein. (Symbobild)
Keine Masken für Schülerinnen und Schüler der Urner Volksschule: Der Kanton Uri führt eine Maskenpflicht für Erwachsene ein. (Symbobild)
Bild: Keystone/Gaetan Bally

Dies teilte die Bildungs- und Kulturdirektion am Montagabend mit. Aus epidemiologischer Sicht sei eine weitergehende Pflicht derzeit nicht nötig. «Sollte sich die Situation verschärfen, werden wir weitere Schutzvorkehrungen treffen», lässt sich Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri, in der Mitteilung zitieren.

Denkbar seien eine weitere Ausweitung der Maskentragepflicht, anschliessend die Umstellung auf Halbklassenunterricht und als letzte Massnahme auch Fernunterricht. Die Bildungs- und Kulturdirektion wolle aber so lange wie möglich am Präsenzunterricht festhalten.

17.40 Uhr: 586 Covid-19-Patienten in Schweizer Spitälern

In Schweizer Spitälern werden derzeit 586 Covid-19-Patienten gepflegt. Dies Zahl gab am Montagabend der Koordinierte Sanitätsdienst der Armee bekannt.

Das Corona-Testcenter vor dem Stadtspital Triemli in Zürich.
Das Corona-Testcenter vor dem Stadtspital Triemli in Zürich.
Bild: Kestone

97 Menschen mussten intensiv betreut werden und bei 29 Menschen war eine Beatmung notwendig, wie aus den am Montag veröffentlichten Zahlen weiter hervorgeht. Am meisten Covid-19-Patienten verzeichneten demnach die Kantone Waadt mit 92, Bern mit 69 und St. Gallen mit 60 Covid-19-Patienten.

Die Zahlen steigen derzeit stark an. Für den Kanton Wallis wurden am vergangenen Mittwoch noch 13 Hospitalisationen gemeldet, am Freitag waren es bereits 31 und am Montag erhöhte sich die Zahl auf 79, wie es beim Kanton Wallis am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hiess.

Insgesamt sind laut dem Koordinierten Sanitätsdienst der Armee noch 6'353 freie Betten vorhanden. Die gesamte Kapazität an Spitalbetten in der Schweiz beläuft sich auf 22'301.

17.30 Uhr: Zahlen aus der Zentralschweiz

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen ist in der Zentralschweiz innerhalb der vergangenen 72 Stunden weiter angestiegen. Der Kanton Schwyz verzeichnet über das Wochenende 244 neue Fälle. Insgesamt erhöhte sich in Schwyz die Zahl der positiv Getesteten auf 1'596. Seit Freitag gab es zudem zwei weitere Todesfälle: Eine Frau und ein Mann im Alter von 70 und 90 Jahren. Insgesamt starben im Kanton Schwyz bislang 32 Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren.

Auch im Kanton Zug stieg die Zahl der positiv getesteten Personen in den vergangenen 72 Stunden und zwar um 117 auf 956 Fälle. Am Montag waren 15 Personen hospitalisiert, das sind fünf mehr als noch am Freitag. Im Kanton Luzern nahm die Zahl der positiv Getesteten seit Freitag um 268 auf 2160 zu. 18 Personen waren am Montag hospitalisiert, fünf mehr als am Freitag. 754 Personen befinden sich derzeit in Isolation.

In Uri wurden innert 72 Stunden 33 weitere Personen positiv getestet, insgesamt sind es dort nun 232. In Quarantäne befinden sich 121 Personen mehr als am Freitag, nämlich 661 Personen. Derzeit ist eine Person hospitalisiert. Am Freitag waren zwei Personen wegen des Coronavirus im Spital.

Obwalden vermeldete seit Freitag 31 neue Fälle. Somit wurden bislang 252 Personen positiv getestet. Aktuell ist eine Person hospitalisiert. Zudem informierte die Gemeinde Giswil OW am Montag, dass wegen einer Schülerin der Integrativen Oberstufe, die mit dem Coronavirus infiziert ist, mehrere Schülerinnen und Schüler in Quarantäne versetzt werden mussten - auch Primarschüler und Lehrpersonen.

17.20 Uhr: Zehn-Minuten-Schnelltest in Erprobung

Ein Spital im israelischen Ashdod testet einen neuen Covid-19-Schnelltest: Wie die «Jerusalem Post» berichtet, soll das neue Verfahren die Seuche in nur zehn Minuten nachweisen können.

Die Ärzteschaft und Pflegenden des Universitätsspitals Samson Assuta Ashdod würden die neuen Tests seit Sonntag anwenden, die die israelische Forma Certest entwickelt habe. Die Schnelltest werden jeweils parallel zu herkömmlichen Test durchgeführt.

17 Uhr: 205 neue Fälle im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind seit Sonntag 205 neue Fälle einer Ansteckung mit dem Coronavirus registriert worden. Insgesamt wurden im Kanton Bern bisher 6195 Personen positiv auf das Virus getestet.

Die Zahl der Neuansteckungen fiel am Montag leicht tiefer aus als in den vorangegangenen Tagen. Mit 205 Neuansteckungen lag der Wert aber immer noch deutlich höher als zu Beginn des Monats.

80 Prozent der seit Anfang Oktober im Kanton Bern wegen Covid-19 ins Spital eingelieferten Personen waren über 60 Jahre alt. Das gab das kantonale Amt für Kommunikation nach Rücksprache mit dem Kantonsarzt auf Anfrage bekannt. Mehr als 75 Prozent dieser Personen waren über 70-jährig.

16.45 Uhr: Fauci und Familie unter Personenschutz

Anthony Fauci hat es als Amerikas Top-Immunologe zu einiger Berühmtheit gebracht, doch die Aufmerksamkeit hat auch Schattenseiten. Weil der Arzt zum Spielball der Trump-Administration geworden ist, ist Fauci für einige ein rotes Tuch: Der Wissenschaftler hat Morddrohungen erhalten – und kann nur noch mit Personenschützern vor die Haustür, berichtet der US-Sender «CBS».

Anthony Fauci Ende Juli als gemalte Popikone in New York.
Anthony Fauci Ende Juli als gemalte Popikone in New York.
Bild: Keystone

Drohungen und Beleidigungen beschränken sich dabei nicht auf Fauci allein – auch seine Familie wurde angegangen. «Schon die Tatsache, dass eine Botschaft zu öffentlicher Gesundheit, die Leben retten soll, solches Gift und solche Animositäten mir gegenüber hervorruft, dass das in realer und glaubhafter Bedrohung meines Lebens endet, ist traurig. Aber das kümmert mich weniger als die Belästigung meiner Frau und meiner Familie.»

Hat die Erkrankung des US-Präsidenten Fauci überrascht? «Überhaupt nicht», antwortete der 79-Jährige. Er habe die Vorstellung der designierten Bundesrichterin Amy Barrett im Rosengarten des Weissen Hauses im TV gesehen, bei dem sich Trump angesteckt haben soll. «Als ich das gesehen habe, sagte ich: ‹Oh mein Gott, das kann nicht gut enden, das wird ein Problem werden›. Und dann stellt es sich tatsächlich als Superspreader-Event heraus.»

16.10 Uhr: 40-Millionen-Marke geknackt

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle weltweit hat 40 Millionen überschritten. Der traurige Meilenstein in der Pandemie wurde am Montag geknackt, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorging. Die Hochschule sammelt die jeweils von den einzelnen Ländern gemeldeten Fälle.

Die tatsächliche Zahl der Fälle dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Zu vorherigen Zeitpunkten in der Pandemie waren weniger Testmöglichkeiten vorhanden, viele Personen hatten und haben keine Symptome und manche Länder verschleierten ihre tatsächlichen Zahlen. Weltweit gab es offiziell mehr als 1,1 Millionen Tote nach einer Corona-Infektion – auch diese Zahl ist Experten zufolge zu niedrig angesetzt.

Die USA, Brasilien und Indien haben die höchsten Fallzahlen gemeldet. In den vergangenen Wochen hat aber auch Europa wieder einen Anstieg verzeichnet. Auf Europa entfallen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ein Drittel aller Fälle weltweit.

15.48 Uhr: Kanton Aargau verschärft die Massnahmen

Weil sich die epdiemilogische Lage im Kanton Aargau in den vergangenen Tagen verschlechtert hat und das Contact Tracing an seine Grenzen stösst, hat der Kanton neue Massnahmen beschlossen. Künftig dürfen sich demnach in Bar- und Clubbetrieben nur noch 50 Personen gleichzeitig aufhalten. Die Maskenpflicht wird zudem auf sitzende Personen erweitert, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

In Bars und Clubs in Kanton Aargau sind ab Dienstag nur noch 50 Personen gleichzeitig erlaubt. Zudem  müssen auch sitzende Personen nun eine Maske tragen.  (Symbolbild)
In Bars und Clubs in Kanton Aargau sind ab Dienstag nur noch 50 Personen gleichzeitig erlaubt. Zudem  müssen auch sitzende Personen nun eine Maske tragen.  (Symbolbild)
Bild: Keystone

Auch müssen die Veranstalter privater Anlässe nun auch bei weniger als 15 Personen die Kontaktdaten der Anwesenden erheben und dem Contact Tracing Center des Kantons Aargau auf Verlangen zur Verfügung stellen. An den Volksschulen und sämtlichen Bildungseinrichtungen der Sekundarstufe II gilt zudem ab ab Mittwoch eine erweiterte Maskentragpflicht für Erwachsene in dem Schulgebäuden. Die anderen Massnahmen gelten bereits ab morgen, 20. Oktober 18 Uhr bis 31. Dezember.

15.27 Uhr: Bundeskanzler Walter Thurnherr in Quarantäne

Nach Wirtschaftsminister Guy Parmelin, der bis am Montag wegen eines positiven Corona-Falls im persönlichen Umfeld in Quarantäne war, trifft es nun Bundeskanzler Walter Thurnherr. Er arbeitet in den nächsten Tagen im Homeoffice.

«Er hatte im familiären Umfeld Kontakt mit einer inzwischen positiv getesteten Person», schrieb Bundesratssprecher André Simonazzi am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Simonazzi bestätigte damit entsprechende Informationen der Onlineportale der Tamedia-Zeitungen.

Muss in den nächsten Tagen im Homeoffice arbeiten: Bundeskanzler Walter Thurnherr. In seinem familiären Umfeld gab es einen positiven Corona-Fall. (Archivbild)
Muss in den nächsten Tagen im Homeoffice arbeiten: Bundeskanzler Walter Thurnherr. In seinem familiären Umfeld gab es einen positiven Corona-Fall. (Archivbild)
Bild: Keystone

Thurnherr selber sei negativ getestet worden. Entsprechend den geltenden Regeln müsse er sich aber in die Corona-Quarantäne begeben, schrieb Simonazzi. Der Bundeskanzler nimmt jeweils an den Bundesratssitzungen teil und sitzt mit den Mitgliedern der Landesregierung normalerweise im gleichen Zimmer.

Laut Simonazzi mussten sich bisher mehrere Bundesratsmitglieder testen lassen und/oder in Quarantäne gehen. Im Moment sei aber kein Bundesratsmitglied in Quarantäne. Zudem wurde «keine Bundesrätin und kein Bundesrat bislang positiv getestet», schrieb Simonazzi. Wäre dies der Fall, so würde der Bund aktiv darüber informieren.

15.05 Uhr: «Lockdown» für bayerischen Kreis Berchtesgaden

Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen im oberbayerischen Landkreis Berchtesgaden will Ministerpräsident Markus Söder praktisch einen «Lockdown» verhängen. Es werde ein Massnahmenpaket geben, «das einem Lockdown entspricht», sagte Söder.

Das deutsche Robert Koch-Institut meldete am Montag für den Landkreis Berchtesgaden eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 - das war zunächst ein deutschlandweiter Rekord.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten. Das öffentliche Leben müsse im Kreis Berchtesgaden heruntergefahren werden. «Anders geht es nicht», sagte Söder.

Der Kreis Berchtesgaden ist mit einer Bevölkerungsdichte von 126 pro Quadratkilometer vergleichsweise dünn besiedelt. Wie es zu der Infektionswelle kommen konnte, ist nicht genau geklärt. «Ausgangspunkt war auch wieder eine entsprechende Party», sagte Söder. Möglicherweise kommen weitere Infektionsherde infrage

14.50 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner
Grafik: dpa

14.05 Uhr: In Wales gilt ab Freitag wieder Lockdown

Im britischen Landesteil Wales gilt ab Freitag ein gut zweiwöchiger Lockdown. «Jeder in Wales wird dazu verpflichtet sein, zu Hause zu bleiben», sagte der walisische Regierungschef Mark Drakeford vor Journalisten.

Von der Ausgangssperre, die bis zum 9. November befristet ist, seien lediglich die Mitarbeiter von absolut systemrelevanten Einrichtungen ausgenommen. Auch die meisten Läden und Geschäfte müssten schliessen, um die drastisch steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen, erklärte Drakeford. 

13.50 Uhr: 71-Jähriger sorgt mit Pfefferspray für Abstand

Mit Pfefferspray hat ein 71-jähriger Mann in Aachen, Deutschland, offenbar versucht, andere Menschen auf Abstand zu halten. Nach Polizeiangaben hatte der Mann am Wochenende zuerst eine Gruppe von Joggern und anschliessend zwei Radfahrer «völlig unvermittelt mit Pfefferspray eingenebelt». Das radelnde Ehepaar (51/49) habe «gerade noch unfallfrei» vom Elektrofahrrad steigen und die Polizei rufen können. Die Jogger seien verschwunden.

Der Streife sagte der 71-Jährige, er habe die anderen aus seiner Sicht nur so auf gebührendem Corona-Abstand halten können. Er bekam eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr.

Mit Pfefferspray hat ein Mann in Deutschland den Coroan-Abstand hergestellt. (Symbolbild)
Mit Pfefferspray hat ein Mann in Deutschland den Coroan-Abstand hergestellt. (Symbolbild)
Bild: dpa

13.36 Uhr: Neuer Höchststand bei Toten im Iran

Der Iran hat am Montag so viele Corona-Tote gemeldet wie noch nie zuvor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen 24 Stunden 337 Covid-19-Patienten. Der letzte Höchststand war in dem Land am 14. Oktober mit 279 Corona-Toten an einem Tag erreicht worden.

Inzwischen liegt die Gesamtzahl der Corona-Toten seit dem Ausbruch der Pandemie im Iran Ende Februar bei 30'712, die der Infizierten bei 534'631, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Am Montag wurden 4'251 Neuinfektionen gemeldet.

Kinder mit Gesichtsmasken gehen mit ihrer Mutter eine Strasse entlang in Teheran. Der Iran verzeichnet einen neuen Höchststand an Toten innert 24 Stunden. (Archiv)
Kinder mit Gesichtsmasken gehen mit ihrer Mutter eine Strasse entlang in Teheran. Der Iran verzeichnet einen neuen Höchststand an Toten innert 24 Stunden. (Archiv)
Bild: dpa

12.58 Uhr: Über 12'000 Neuinfektionen in Belgien

Das von der Corona-Pandemie besonders schwer geplagte Belgien hat an einem einzigen Tag mehr als 12'000 Neuinfektionen verzeichnet.

Wie ein Sprecher des Krisenzentrums nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga am Montag in Brüssel mitteilte, wurden für den Dienstag voriger Woche (13. Oktober) 12'051 neue Fälle registriert.

Der Grande Place in Brüssel ist am 16. Oktober menschenleer: Belgien wird von der Corona-Pandemie derzeit besonders hart getroffen. 
Der Grande Place in Brüssel ist am 16. Oktober menschenleer: Belgien wird von der Corona-Pandemie derzeit besonders hart getroffen. 
Bild: Keystone

Nach Angaben des Krisenzentrums ergibt sich für den Zeitraum 9. bis 15. Oktober in Belgien eine Zahl von durchschnittlich 7'876 Neuinfektionen pro Tag. Die Regierung des Elf-Millionen-Einwohner-Landes verfügte am Freitag, dass alle Restaurants und Gaststätten für vier Wochen schliessen müssen. Von Mitternacht bis 05.00 Uhr gilt eine Ausgangssperre. Die Massnahmen traten am Montag in Kraft.

Insgesamt gab es in Belgien nach offiziellen Zahlen seit Beginn der Pandemie 222'253 Coronafälle. An der Spitze liegen die Provinzen Brüssel, Antwerpen und Lüttich (Liège).

Insgesamt 10'413 Menschen sind in Belgien der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität zufolge bisher an oder mit dem Virus gestorben. Das entspricht mehr als 90 Toten pro 100'000 Einwohner – nach Angaben der Universität ist dies einer der höchsten Werte weltweit.

12.05 Uhr: 8'737 neue Ansteckungen am Wochenende

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) für Freitag bis Sonntag 8'737 Coronavirus-Ansteckungen bei 54'185 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 16,1 Prozent. 1 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 171 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am vergangenen Montag waren für das Wochenende 4'068 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet worden und vor zwei Wochen deren 1'548.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 83'159 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG am Montag weiter mitteilte. Insgesamt 5'447 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1'837.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'632'288 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Über die vergangenen zwei Wochen gesehen, fiel das Resultat bei 13,4 Prozent aller Tests positiv aus. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Montag nach Angaben des BAG 7'367 Personen in Isolation und 13'039 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 12'015 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Ärzte und Pflegepersonal im Dauereinsatz: In der Schweiz steigt die Zahl der Erkrankungen am Coronavirus wieder rasant. (Symbolbild)
Ärzte und Pflegepersonal im Dauereinsatz: In der Schweiz steigt die Zahl der Erkrankungen am Coronavirus wieder rasant. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.52 Uhr: Waadtländer Regierungsrätin positiv getestet

Die Waadtländer Regierungsrätin Béatrice Métraux (Grüne) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie befindet sich seit Samstag für zehn Tage in Isolation und wird von zuhause aus arbeiten, wie der Kanton Waadt am Montag mitteilte.

Die 65-jährige Métraux sei am Samstag positiv getestet worden, heisst es in der Mitteilung weiter. Sie habe die «üblichen Symptome» gezeigt, «nicht mehr und nicht weniger», führte Staatskanzler Vincent Grandjean auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus. Métraux habe sich nicht im beruflichen Umfeld im engeren Sinne angesteckt, sagte Granjean weiter. Deshalb müssten sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in Quarantäne begeben.

Im Kanton Waadt waren letzte Woche Schulferien, weshalb am Mittwoch keine Regierungsratssitzung statt fand. Métraux ist laut Granjean letzte Woche den anderen Regierungskolleginnen und -kollegen nicht begegnet. Aus diesem Grund müsse auch für die anderen Staatsräte keine Quarantäne angeordnet werden.

Die Waadtländer Regierungsrätin Béatrice Métraux (Grüne) wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. (Archiv)
Die Waadtländer Regierungsrätin Béatrice Métraux (Grüne) wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. (Archiv)
Bild: Keystone

11.35 Uhr: Österreich verschärft Massnahmen

Österreich verschärft die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Dazu gehörten Obergrenzen von sechs Personen bei privaten Zusammenkünften in Gebäuden und von zwölf Menschen im Freien, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag in Wien. Betroffen seien davon auch Yoga- und Tanzkurse, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Vereinstreffen.

Ausserdem sei künftig bei Kultur- und Sportveranstaltungen wie Bundesliga-Spielen und Opern ständig ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei behördlich genehmigten Veranstaltungen betrage das Besucherlimit 1'000 in Gebäuden und 1'500 im Freien, sagte Kurz.

Der Regierungschef appellierte an die Österreicher, sich an die Massnahmen, die ab Freitag gelten, zu halten. «Die nächsten Monate, die werden ein rot-weiss-roter Kraftakt werden», sagte Kurz. Es gelte, einen zweiten Lockdown zu verhindern.

11.10 Uhr: Test in der Apotheke – Zürich startet Pilotversuch

Die Zürcher Gesundheitsdirektion startet einen Pilotversuch: Vorerst vier Apotheken im Kanton führen neu Corona-Tests durch. Zahlreiche weitere Apotheken werden voraussichtlich bald dazu stossen.

Ziel sei es, die Testkapazitäten im Hinblick auf den bevorstehenden Winter zu erhöhen, teilte die Gesundheitsdirektion am Montag mit. Es sei absehbar, dass sich in der kalten Jahreszeit wegen häufiger auftretender Grippe- oder Erkältungssymptome noch mehr Menschen testen lassen werden als zur Zeit.

«In der aktuellen Situation ist es wichtig, dass auch leicht symptomatische Personen schnellstmöglich getestet werden können», wird Kantonsärztin Christiane Meier in der Mitteilung zitiert. Apotheken seien gut erreichbar und daher eine optimale Ergänzung zu den bereits bestehenden Teststellen.

Eine Apotheke weist im Mai auf Covid-19 Antikörpertests hin – im Kanton Zürich sollen vorerst vier Apotheken nun auch PCR-Tests mittels Nasen-/Rachenabstrich durchführen können.
Eine Apotheke weist im Mai auf Covid-19 Antikörpertests hin – im Kanton Zürich sollen vorerst vier Apotheken nun auch PCR-Tests mittels Nasen-/Rachenabstrich durchführen können.
Bild: Keystone

10.20 Uhr: Mehr als 1'000 Neuinfektionen im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich sind laut Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli am Samstag 540 und am Sonntag 526 Personen auf das Coronavirus getestet worden. Das sind zwar weniger nachgewiesene Neuinfektionen als am Freitag, jedoch deutlich mehr als an den Tagen zuvor.

71 Personen befanden sich wegen Covid-19 am Sonntag im Spital – neun mehr als noch Freitag. Sechs der Patienten mussten beatmet werden. Am Samstag starb eine Person. Rickli rechnet nicht so schnell mit einer Entspannung der Situation. Im Kantonsrat warnte sie: «Die Zahlen werden nochmals deutlich steigen.»

Natalie Rickli, Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion, spricht im Zürcher Kantonsrat, welcher wegen der Corona-Pandemie in der Halle 7 der Messe Zürich stattfindet,
Natalie Rickli, Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion, spricht im Zürcher Kantonsrat, welcher wegen der Corona-Pandemie in der Halle 7 der Messe Zürich stattfindet,
Bild: Keystone

10.15 Uhr: Polen richtet Spital im Nationalstadion ein

Polen will im Warschauer Nationalstadion ein provisorisches Krankenhaus für Corona-Patienten einrichten. Das teilte ein Regierungsbeamter am Montag mit. «Wir wollen, dass die ersten 500 Betten bereits vor Ende der Woche für Patienten verfügbar sind», sagte der Kanzleichef des Premierministers, Michal Dworczyk, dem Sender Radio Zet. Das Krankenhaus, das im Konferenzraum des Stadions entstehen soll, werde auch über rund 50 Intensivpflegebetten verfügen, erklärte der Regierungsbeamte. Das Stadion war für die Fussball-Europameisterschaft 2012 gebaut worden.

Das Gesundheitspersonal für das provisorische Krankenhaus will die Regierung sowohl aus Warschau als auch von ausserhalb rekrutieren. Ausserdem soll es durch Gesundheitskräfte aus Armee und Feuerwehr ergänzt werden. Er sei überzeugt, dass es genug Personal geben werde, betonte Dworczyk.

Vorbereitungen für die Einrichtung von temporären Covid-19-Krankenhäusern laufen auch in anderen Regionen Polens. Das Land verzeichnete in den vergangenen Wochen einen starken Anstieg an Corona-Neuinfektionen. Am Samstag wurden mehr als 9'600, am Sonntag mehr als 8'500 Fälle gemeldet. Deshalb wuchs die allgemeine Sorge, ob die Kapazität des Gesundheitssystems für eine schnell wachsende Anzahl an Covid-19-Patienten ausreichen werde, die eine Krankenhausbehandlung und Intensivbetreuung brauchen. Mehrere Krankenhäuser klagten bereits über Personalmangel.

9.45 Uhr: Skyguide-Chef zeichnet düstere Prognose

Alex Bristol, Chef der Flugsicherungsfirma Skyguide, zeichnet eine düstere Prognose für die nächste Zeit. Der Verkehrsrückgang sei wegen der Corona-Pandemie massiv. 520 von 1'500 Angestellten seien noch in Kurzarbeit. Man rechne mit rund 130 weniger Stellen bis 2024.

In einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen vom Montag sagte Bristol, die meisten Airlines hätten gehofft, dass man per Ende Jahr wieder ein Verkehrsvolumen von 65 bis 70 Prozent erreichen werde im Vergleich zum Vorjahr. Nun würden es höchstens 50 Prozent. Das sei eine direkte Folge der immer länger werdenden Quarantäne-Listen. «Da getraut sich praktisch niemand mehr zu fliegen.»

Man müsse davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen noch weniger geflogen werde, da die Fallzahlen fast überall stiegen. Ohne Buchungen fehle den Airlines das Geld, «und somit auch uns, da wir pro überwachtem Flug bezahlt werden».

«Ohne Corona würden wir 2020 keinen Verlust schreiben», sagte Bristol weiter. Wenn sich der Verkehr gemäss den Prognosen bis 2024 komplett erhole, schreibe Skyguide dann eine schwarze Null. Aber er glaube, dass es länger dauern werde, bis der Verkehr wieder auf diesem Niveau sein werde. «Entsprechend werden wir auch noch einige Jahre Verluste schreiben müssen.»

Die Corona-Pandemie schlägt bei Skyguide durch. (Symbolbild)
Die Corona-Pandemie schlägt bei Skyguide durch. (Symbolbild)
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9.23 Uhr: Erholung im Euroraum droht sich abzuschwächen

Die konjunkturelle Erholung des Euroraums vom Corona-Einbruch im Frühjahr droht nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an Dynamik zu verlieren. «Seit der Gegenbewegung, die wir im Sommer erlebt haben, war die Erholung ungleichmässig, ungewiss und unvollständig und läuft jetzt Gefahr, an Schwung zu verlieren», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde der französischen Tageszeitung «Le Monde». Die EZB veröffentlichte das Interview am Montag auf ihrer Internetseite.

Die EZB werde die Entwicklung den Herbst über beobachten, sagte Lagarde. Die Französin deutete an, dass die Notenbank gegensteuern könne, falls sich die Lage eintrüben sollte. Die geldpolitischen Möglichkeiten seien noch nicht ausgeschöpft. «Wenn mehr getan werden muss, werden wir mehr tun.»

EZB-Chefin Christine Lagarde befürchtet, dass sich die wirtschaftliche Erholung im Euroraum abschwächt. (Archiv)
EZB-Chefin Christine Lagarde befürchtet, dass sich die wirtschaftliche Erholung im Euroraum abschwächt. (Archiv)
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8.30 Uhr: Slowenien verhängt erneut Corona-Notstand

Wegen der rasch steigenden Anzahl von Infektionen mit dem Coronavirus hat Slowenien am Montag erneut einen 30-tägigen Pandemie-Notstand ausgerufen. Dies berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA.  Unmittelbare Konsequenzen hat dieser Schritt vorerst keine. Er bildet aber die Grundlage dafür, dass die Behörden auch lokal abgestufte neue Massnahmen und Einschränkungen anordnen können. Ein erster Corona-Notstand war in dem EU-Land vom 12. März bis Ende Mai verhängt worden.

Bereits seit letztem Freitag gilt ein teilweiser Lockdown. In neun von zwölf Regionen dürfen die Bewohner ihre jeweilige Region nicht verlassen. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie etwa Fahrten zum Arbeitsplatz. Ausserdem trat am Montag ein Plan in Kraft, dass Schüler ab der 6. Schulstufe nur noch im Fernunterricht unterrichtet werden.

In Slowenien wurden am Sonntag 726 und am Vortag 897 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt. Damit hat sich die Zahl der aktiven Fälle in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land binnen einer Woche nahezu verdoppelt. Die Anzahl der Infizierten der letzten 14 Tage pro 100'000 Einwohner wurde am Sonntag mit 317 angegeben.

Borut Pahor, der amtierende Staatspräsident Sloweniens. Das Land kämpft mit vielen Coronafällen. 
Borut Pahor, der amtierende Staatspräsident Sloweniens. Das Land kämpft mit vielen Coronafällen. 
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8 Uhr: Bund hat laut oberstem Kantonsarzt spät gehandelt

Die vom Bundesrat verschärften Massnahmen sind für den obersten Kantonsarzt der Schweiz, Rudolf Hauri, «etwas spät gekommen» – es sei zwölf Uhr, wenn nicht sogar fünf nach zwölf gewesen, um zu handeln. Die Massnahmen seien nötig, denn eine schweizweite Vereinheitlichung habe sich angezeigt. Das Virus habe sich weitgehend über die Schweiz verbreitet.

Hauri hofft, dass damit die Situation wieder in den Griff bekommen werden kann, wie er am Montagmorgen in der Sendung «HeuteMorgen» von Radio SRF sagte. Die Massnahmen seien aber «sicher etwas spät» gekommen, die Zahl der Ansteckungsfälle sei sehr schnell explodiert. Aus Sicht der Kantonsärzte habe der Bundesrat die Kantone damit entlastet und nicht entmachtet. Hauri hofft, dass damit die Situation wieder in den Griff bekommen werden kann, wie er am Montagmorgen in der Sendung «HeuteMorgen» von Radio SRF sagte.

Rudolf Hauri, oberster Kantonsarzt, sagt, die schweizweiten Massnahmen seien «sicher etwas spät» gekommen. 
Rudolf Hauri, oberster Kantonsarzt, sagt, die schweizweiten Massnahmen seien «sicher etwas spät» gekommen. 
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6.30 Uhr: Ab heute gelten neue Regeln im Kampf gegen Virus

Ab heute gelten schweizweit schärfere Massnahmen, die im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus helfen sollen. Der Bundesrat beschloss gestern in einer ausserordentlichen Sitzung unter anderem, die bisher geltende Maskentragpflicht im öffentlichen Verkehr auf eine national einheitliche Maskenpflicht auf Perrons, in Bahnhöfe, Flughäfen, Läden und andere öffentlich zugängliche Innenräumen auszuweiten. Für private Veranstaltungen gelten ebenfalls schärfere Massnahmen, und für Versammlungen im öffentlichen Raum wurden wieder Regeln erlassen. So sind auf öffentlichen Plätzen, Spazierwegen und in Parkanlagen Versammlungen von mehr als 15 Personen neu verboten. (Hier finden Sie einen Überblick, was noch erlaubt ist und was nicht.) 

Der Bundesrat empfiehlt zudem Arbeitgebenden wenn immer möglich Homeoffice.

Bundesrat Alain Berset, links, und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, bei einer ausserordentlichen Medienkonferenz, zu den verschärften Corona-Massnahmen, am 18. Oktober 2020, im Bundeshaus in Bern. 
Bundesrat Alain Berset, links, und Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, bei einer ausserordentlichen Medienkonferenz, zu den verschärften Corona-Massnahmen, am 18. Oktober 2020, im Bundeshaus in Bern. 
Bild: Keystone/Marcel Bieri

Wenn mit den neuen Massnahmen die Ansteckungskurve nicht abgeflacht werden könne, warnte Sommaruga am Sonntag bei einer Medienkonferenz, «dann müssen einschneidendere Massnahmen ins Auge gefasst werden».

Matthias Egger, Mitglied der «Swiss National COVID-19 Science Task Force» begrüsste zwar die Entscheidungen des Bundesrats. Allerdings hätte er sich laut «Tages-Anzeiger» gewünscht, dass der Bundesrat bereits jetzt ankündigt, welche weiteren Einschränkungen er plant, sollten die verschärften Massnahmen die Ausbreitung von Sars-CoV-2 nicht genügend bremsen. Komme es in einer Woche nicht zu einer Verlangsamung der Ansteckungen, müssten sofort weitere Schritte erfolgen, so Egger. Dann müssten Clubs, Bars und Restaurants geschlossen werden. Egger hält ein Stufensystem wie in Irland für sinnvoll: Dort werden die jeweiligen Einschränkungen im Falle einer Verschlechterung der Situation bereits vorgegeben.

Bundesrat Alain Berset sagte bei der Medienkonferenz: «Die zweite Welle steht vor der Tür. Das ganze Land ist betroffen. Angst ist aber fehl am Platz. Wir müssen aber Respekt haben vor dem Virus. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die Massnahmen, die wir im Frühjahr gelernt haben, konsequent anzuwenden. Die Leute sollen Familienfeiern auf bessere Zeiten verschieben. Die Bevölkerung muss mitmachen.»



 In der Schweiz und in Liechtenstein waren dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innert 24 Stunden 3'105 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Donnerstag hatte das BAG 2'613 Neuansteckungen gemeldet. Auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Epidemie im März hatte der Höchststand der Neuansteckungen 1'464 gemeldete Fälle betragen.

5.50 Uhr: Verbote von Grossanlässen in mehreren Kantonen?

Im Kanton Bern werden nach dem starken Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus Grossveranstaltungen ab heute verboten. Die Behörden haben die entsprechende Ampel auf Rot gestellt, wie sie am Sonntag mitteilten (siehe unten). In den kommenden Tagen könnten weitere Kantone folgen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Einigen Kantonen seien die am Sonntag vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen nicht weitreichend genug.

Auch in Basel-Stadt sei «eine Einschränkung von Grossanlässen ein akutes Thema», zitiert die Zeitung den Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP), der eine rasche Entscheidung in Aussicht stellte. Davon betroffen wären dem Bericht zufolge in erster Linie Spiele des FC Basel, aber auch andere Grossanlässe. Zuvor wolle Engelberger sich aber mit dem Kanton Baselland absprechen. Die Region Basel sei derart eng verknüpft, wodurch eine Koordination notwendig sei. So liegt etwa die Basler St. Jakobs-Halle auf Baselbieter Territorium.

Auch die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) will offenbar Grossveranstaltungen ab 1'000 Personen verbieten. «Aufgrund der epidemiologischen Lage und weil das Contact Tracing an Grossanlässen aktuell nicht sichergestellt werden könnte», wie Rickli sagt. Allerdings entscheide darüber die Zürcher Kantonsregierung, die zuerst mit dem Sonderstab Covid-19 die Massnahmen überprüfen wolle.

Der Kanton Thurgau werde ebenfalls Einschränkungen für Grossanlässe prüfen, heisst es weiter. Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin (SVP) mache sich mehr Sorgen um Anlässe wie Messen und Weihnachtsmärkte denn um Fussball- oder Eishockeyspiele. Bei ersteren sei es noch viel schwieriger, die Abstandsregeln einzuhalten als in einem Stadion. «Wir werden das nächste Woche anschauen», kündigt Martin an.

Der Genfer Gesundheitsdirektor Mauro Poggia (MCG) sieht vorerst von einem Verbot von Grossanlässen ab. Genf kam dem Bundesrat mit einer Verschärfung der Massnahmen am vergangenen Mittwoch zuvor. Nun wolle man zuerst schauen, ob diese Massnahmen nützten, bevor weitere verabschiedet würden, sagt Poggia dem Bericht zufolge.

5.28 Uhr: Wallis warnt vor Überlastung in den Spitälern

Sollte die Zahl der an Covid-19 erkrankten Personen weiter steigen, könnten die Spitäler im Wallis bald an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. In den letzten zwei Tagen habe sich die Zahl der Neueinweisungen täglich verdoppelt, teilte das «Spital Wallis» mit, das im gesamten Kanton vertreten ist, schreibt SRF.

Aktuell seien 60 Patientinnen und Patienten mit einer Corona-Infektion im Spital – vier davon in Intensivpflege. In den Spitälern im französischsprachigen Kantonsteil seien wegen Coronafällen beim Personal vier von 13 Operationssälen geschlossen worden.

Die Spitäler im Wallis könnten schon bald an ihre Kapazitätsgrenze stossen. 
Die Spitäler im Wallis könnten schon bald an ihre Kapazitätsgrenze stossen. 
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5.14 Uhr: 4'325 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts von heute Morgen 4'325 neue Corona-Infektionen innert 24 Stunden gemeldet. Der Wert ist vergleichsweise niedrig, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln. Gemessen an den 2'467 gemeldeten Infektionen vom Montag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7'830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 366'299 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 19.10., 0:00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9'789. Das waren zwölf mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 294’800 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,44 (Vortag: 1,40). Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Mittel 14 bis 15 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen liegt dieser Wert nun bei 1,35 (Vortag: 1,37). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

4.55 Uhr: Chinas Volkswirtschaft wächst um 4,9 Prozent

Als Zeichen einer anhaltenden Erholung nach dem Coronavirus-Einbruch ist Chinas Wirtschaft im dritten Quartal erneut gewachsen. Die zweitgrösste Volkswirtschaft legte im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent zu, wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte.

Dies ist allerdings etwas weniger, als von vielen Analysten vorhergesagt worden war. Sie waren von einem Anstieg von rund 5,2 Prozent ausgegangen. Eine Befragung des chinesischen Wirtschaftsmagazins Caixin hatte zudem ein Plus von 5,5 Prozent prognostiziert.

Zum ersten Mal seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen im Jahr 1992 hatte China im ersten Quartal ein negatives Wirtschaftswachstum von 6,8 Prozent verzeichnet. Die Wirtschaft sprang danach wieder an, weil das Land die Coronavirus-Pandemie mit strengen Massnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren das Virus schneller unter Kontrolle bringen konnte als andere Staaten. Im zweiten Quartal hatte das Wachstum wieder bei 3,2 Prozent gelegen.

4.30 Uhr: Merkel trifft Vertreter von Migrantenverbänden

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will heute ab 12:30 Uhr mit Vertretern von rund 40 Migrantenverbänden über die Auswirkungen der Pandemie auf die Integration beraten. Die Teilnehmer des 12. Integrationsgipfels «werden Antworten auf die wichtige Frage erörtern, wie wir auch in Zeiten von Corona die Integration stärken können, da viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte besonders hart betroffen sind», kündigte Vizeregierungssprecherin Martina Fietz im Vorfeld an. In den Beratungen solle es zudem um die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Integration gehen – insbesondere um die Bereiche Erstintegration und Eingliederung.

2.45 Uhr: Trump: Wissenschaftler hätten «massive Depression» beschert

US-Präsident Donald Trump hat seinen Widerstand gegen den Rat von Wissenschaftlern in der Coronavirus-Pandemie verteidigt. «Hätte ich komplett auf die Wissenschaftler gehört, hätten wir jetzt ein Land, das in einer massiven Depression wäre», behauptete Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Carson City im US-Bundesstaat Nevada. «Stattdessen sind wir wie ein Raketenschiff.» Trump machte sich über seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden lustig, weil dieser verspricht, sich im Kampf gegen das Coronavirus am Rat der Wissenschaftler zu orientieren. Wenig später warf Trump Biden vor, einen «unwissenschaftlichen Lockdown» zur Eindämmung des Coronavirus zu verhängen, wenn er gewählt werde.

2.13 Uhr: Trump-Berater von Twitter blockiert

Twitter hat einen Tweet eines medizinischen Beraters von US-Präsident Donald Trump blockiert, der Falschinformationen über die Wirksamkeit des Tragens von Masken gegen das Coronavirus verbreitet hat. Der Tweet des Radiologen Scott Atlas mit den Worten «Masken funktionieren? Nein» wurde am Sonntag blockiert, weil er gegen die Richtlinien verstossen habe, wie ein Sprecher von Twitter am Sonntag mitteilte.

Die Richtlinien verbieten Aussagen, die von Gesundheitsbehörden als falsch oder missbräuchlich eingestuft wurden. In solchen Fällen blockiert Twitter den Account, bis der Tweet gelöscht wird.

Trump hat die Wirksamkeit von Masken heruntergespielt, sogar nachdem er sich selbst mit dem Virus infiziert hat und an Covid-19 erkrankte. In den USA sind mehr als 215’000 Menschen mit einer Virusinfektion gestorben. Forscher haben herausgefunden, dass das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen die Verbreitung des Virus eindämmen kann. Atlas reagierte mit Unverständnis auf die Blockade durch Twitter, wie er in einer E-Mail schrieb.

1.57 Uhr: Zeit für weitere Corona-Hilfen vor Wahl wird knapp

Im Ringen um ein weiteres Coronavirus-Hilfspaket machen die Demokraten im US-Kongress Druck auf die Regierung von Präsident Donald Trump. «Es hängt von der Regierung ab», ob es weitere Hilfen bis zur Wahl am 3. November gebe, sagte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, dem Sender ABC News. Dafür müsse es bis Dienstag eine Einigung geben. Pelosi machte deutlich, dass es weiterhin Differenzen zwischen ihr und Finanzminister Steven Mnuchin gebe.

US-Regierung und Kongress verhandeln seit Monaten ein weiteres billionenschweres Konjunkturpaket. Die Notenbank Fed hat gewarnt, dass die Erholung der Wirtschaft ins Stocken geraten könnte, falls es keine neue staatliche Geldspritze geben sollte.

0.58 Uhr: Sportkreise kritisieren Entscheid von Kanton Bern

Der Kanton Bern sorgt mit seinem Verbot für Grossveranstaltungen mit über 1'000 Zuschauern in Sportkreisen für Unmut. Swiss Olympic, der Dachverband des Schweizer Sports reagierte «mit Erstaunen und Unverständnis». Nachdem der Bundesrat Grossanlässe ausgeklammert habe, lasse sich der Berner Entscheid nicht nachvollziehen. Das Beispiel dürfe keine Schule machen.

Laut dem Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, Gundekar Giebel, geht es beim Verbot von Grossveranstaltungen über 1'000 darum, die Ansteckungsgefahren ausserhalb der Sportstadien zu verringern. Auch wenn innerhalb des Stadions Distanzen eingehalten werden können, sei dies ausserhalb nicht immer der Fall. 

Die Behörden stellen die Ampel für die entsprechenden Bewilligungen auf Rot, wie der Kanton Bern am Sonntag mitteilte. Das könne wochen- oder monatelang so bleiben, sagte Giebel im Regionaljournal von Radio SRF. Als erster Kanton kehrt Bern damit zum Regime zurück, das vor dem 1. Oktober galt. Grund: Die Fallzahlen im Kanton Bern verdoppelten sich derzeit in weniger als einer Woche. Stark angestiegen seien zudem die Positivitätsraten durchgeführter Tests wie auch die Zahl der Hospitalisierten, schreiben die Behörden weiter.

Der Eishockeyklub SC Bern erklärte in einem Communiqué, er habe kein Verständnis für den Berner Alleingang. Der Kanton stehe im landesweiten Vergleich der Covid-Fälle relativ gut da. Dem Entscheid der Kantonsregierung fehlten klare Begründungen. Die Sportklubs hätten viel in ihre Schutzkonzepte investiert, und man habe ihnen attestiert, dass die Konzepte sehr gut geplant und umgesetzt worden seien. Nachweislich gebe es keine Covid-Fälle, die in Zusammenhang mit Spielen des SC Bern stünden. Der Verein empfinde deshalb den Entscheid der Kantonsregierung als unverhältnismässig.

Kritik kam auch vom SC Langnau. Der Alleingang des Berner Regierungsrats sei «ein falscher Schnellschuss», zitierte die Onlineausgabe der «Berner Zeitung» den Verwaltungsratspräsidenten Peter Jakob. «In einer nationalen Liga kann man so etwas nicht föderalistisch lösen.» Vor allem die finanziellen Sorgen seien gross, sagte Jakob. So sieht es auch der SCB: Die Durchführung der Spiele mit weniger als 1'000 Zuschauern sei «mittelfristig existenzbedrohend».

Der EHC Biel will am Montag über das Vorgehen für die kommenden Heimspiele informieren. «Wir danken für die Geduld und den Support», schrieb er am Sonntag auf Twitter. Vom Fussballklub BSC Young Boys war kurzfristig keine Stellungnahme erhältlich.

0.20 Uhr: 8'000 Soldaten sollen in Slowakei bei Tests helfen

Die Slowakei will für die geplanten Corona-Massentests in der Bevölkerung 8'000 Soldaten sowie 50’000 staatliche Angestellte einsetzen. Das entschied die Regierung in Bratislava am Sonntag. Alle verfügbaren Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute würden für das Projekt herangezogen, sagte Verteidigungsminister Jaroslav Nad laut Nachrichtenagentur TASR nach einer ausserordentlichen Kabinettssitzung.

Ob die Tests freiwillig oder verpflichtend sein würden, war weiter unklar. Das Thema sei heftig diskutiert worden, sagte Ministerpräsident Igor Matovic. Damit die Massentests Erfolg haben könnten, müssten möglichst viele Menschen mitmachen, sagte Matovic weiter. Sonst drohe ein landesweiter Lockdown.

Der Regierungschef hatte angesichts steigender Zahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus bereits am Samstag landesweite Massentests angekündigt. Bürger würden sich an rund 6'000 Stationen im ganzen Land kostenlos testen lassen können. Ausgenommen seien Kinder unter zehn Jahren. Für die Aktion habe die Regierung rund 13 Millionen Antigen-Tests bestellt, von denen sie sich schnelle Ergebnisse erhoffe. Ein erster Probelauf soll den Angaben zufolge bereits am kommenden Wochenende stattfinden. Weitere Tests sollen an den beiden darauffolgenden Wochenenden durchgeführt werden.

Seit Beginn der Pandemie hat die Slowakei 29’835 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Mindestens 88 Menschen sind an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Auf den ersten Blick scheint die Zahl der Corona-Toten in dem Land mit 5,4 Millionen Einwohnern zwar gering. Allerdings berücksichtigt das Land nur jene Verstorbenen, bei denen sich keine andere Todesursache nachweisen lässt.

0 Uhr: Rom schränkt Restaurants weiter ein: «Kritische Lage»

Italien verschärft zum dritten Mal in weniger als zwei Wochen die Vorschriften zum Coronaschutz für die rund 60 Millionen Bürger. Wegen steil steigender Ansteckungskurven schränkt die Regierung in Rom die Gastronomie weiter ein. Auch Sporttreiben gilt als risikoreich. Ministerpräsident Giuseppe Conte rief die Italiener zu «maximaler Vorsicht» auf, um sich und ihre Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen. Er sprach am Sonntagabend im Fernsehen von einer «kritischen Lage».

Nach den neuen Vorschriften dürfen in Lokalen höchstens sechs Menschen am Tisch sitzen, wie Conte sagte. Die Sperrstunde für Restaurants und Bars mit Tischservice bleibe bei Mitternacht. Lokale ohne Sitzplätze müssten jedoch nach 18 Uhr den Service einstellen. Bürgermeister werden ermuntert, beliebte Plätze abends zu schliessen, auf denen sich viele Leute treffen. Büros sollen die Arbeit zu Hause forcieren. Das Dekret selbst werde in Kürze präsentiert.

Sportwettbewerbe von Amateuren sollen eingeschränkt werden. Ausserdem gab Conte den Sportstudios eine Woche Zeit für schärfere Anti-Corona-Massnahmen. Ansonsten drohe eine Schliessung.

Die Regierung hatte zuvor hart mit den Vertretern der 20 Regionen gerungen. Es geht darum, die von der Pandemie angeschlagene Wirtschaft am Laufen zu halten. Zugleich soll der Anstieg der Infektionszahlen gebremst werden, um das Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

Am 7. Oktober hatte Rom eine nationale Maskenpflicht beschlossen, die auch im Freien gilt. Wenig später folgten ein Party-Verbot und die Sperrstunde um Mitternacht. Im Laufe des Oktobers hatte sich der Anstieg der Infektionszahlen drastisch beschleunigt. Aus rund 2'500 Fällen täglich Anfang Oktober sind bis Sonntag fast 12’000 Ansteckungen in 24 Stunden geworden. Laut Gesundheitsministerium lag der Vergleichswert, der Ansteckungen pro 100’000 Einwohner in sieben Tagen erfasst, Mitte Oktober in Italien bei 46,8 Fällen.

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