CoronavirusKind in Neuenburg unter Quarantäne gestellt
SDA
11.2.2020 - 13:18
Im Kanton Neuenburg ist ein zehnjähriges Kind wegen einer möglichen Infektion durch das Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Das Kind hatte davor Kontakt mit einer infizierten Person.
Der Neuenburger Kantonsarzt hat entschieden, dass der zehnjährige Knabe bis am 19. Februar unter Quarantäne gestellt wird. In dieser Zeit muss das Kind zu Hause bleiben, und sein Zustand wird jeden Tag durch eine Krankenschwester kontrolliert.
Die Quarantänemassnahme werde es ermöglichen, bis zum Ablauf der Frist von 14 Tagen eine Erkrankung mit dem Coronavirus auszuschliessen, teilte der Kanton Neuenburg am Dienstag mit. Beim betroffenen Kind handelt es sich um einen zehnjährigen Buben aus dem Kanton Neuenburg, wie der Neuenburger Kantonsarzt Claude-François Robert der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Das Kind sei am 5. Februar während Skiferien in der Haute-Savoie mit einer am Coronavirus erkrankten Person in Kontakt gekommen. Seine Eltern hätten am Montag das Neuenburger Spitalnetz konsultiert.
Bisher keine Symptome
Der Knabe habe zwar keine Symptome einer Coronavirus-Erkrankung gezeigt, trotzdem hätten sich die Eltern Sorgen gemacht. Sie hatten aus den Medien erfahren, dass in der Haute-Savoie in letzter Zeit insgesamt fünf bestätigte Coronavirus-Fälle aufgetreten sind. Das Virus dürfte sich laut Robert durch einen kürzlich in Singapur weilenden Engländer verbreitet haben, der in Frankreich Ferien machte und inzwischen nach England zurückgekehrt ist.
Nach einer Verifizierung der entsprechenden Informationen bei den französischen Gesundheitsbehörden und beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe er entschieden, dass die Bedingungen für eine Quarantäne erfüllt seien, sagte Robert. Eine Krankenschwester werde während der Quarantänezeit täglich bei dem Knaben vorbeischauen, um Fieberkontrollen zu machen.
Zeige das Kind bis zum Ablauf der Quarantäne weiterhin keine Symptome, könne eine Infizierung ausgeschlossen werden. Im anderen Fall würde es auf das Coronavirus getestet werden, erklärte Robert weiter.
BAG unterstützt Entscheid
Eine Quarantäne ist laut dem Neuenburger Kantonsarzt dann angezeigt, wenn jemand mit einer infizierten Person während 15 Minuten auf weniger als zwei Metern im Kontakt war. In jedem Fall werde einzeln entschieden, ob eine solche Massnahme nötig sei oder nicht.
Das BAG erinnerte am Dienstag daran, dass eine Quarantäne eine ausserordentliche Massnahme ist und verhältnismässig sein muss. Sie wird angewandt, wenn eine Person in direktem Kontakt mit einem bestätigten Fall war, schreibt das BAG in einem Tweet. Das BAG unterstütze deshalb den Entscheid des Kantons Neuenburg.
Die Frage einer Quarantäne stellte sich im Kanton Neuenburg kürzlich bei zwei weiteren Schülern, die kürzlich aus China zurückgekehrt waren. Die Schulbehörden und die Eltern waren entsprechend besorgt und wandten sich ebenfalls an die Gesundheitsbehörden.
Der Kantonsarzt hat auch in diesen beiden Fällen detaillierte Auskünfte zur Situation eingeholt und die Risiken sowie die während der Reise getroffenen Schutzmassnahmen abgeklärt.
Aufgrund dieser Einschätzung konnte in beiden Fällen von Quarantänemassnahmen abgesehen werden. Bei den betroffenen Kindern seien keine Symptome einer Atemwegserkrankung diagnostiziert worden, präzisierte der Kantonsarzt.
Im Vergleich zu Bakterien sind Viren winzig klein. Bakterien haben einen Durchmesser von 0,6 bis 1,0 Mikrometer. Viren kommen gerade einmal auf 22 bis 330 Nanometer. Ein Nanometer entspricht dem Millionstel eines Millimeters.
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Da sie nicht wie etwa Bakterien über einen eigenen Stoffwechsel verfügen, zählen Viren per Definition nicht zu den Lebewesen. Sie bestehen aus genetischem Material und Proteinen. Vermehren können sie sich nur mithilfe eines Wirts. Ob ein Virus in eine Zelle eindringen kann, hängt von den Oberflächenstrukturen des jeweiligen Virus beziehungsweise von der Beschaffenheit der Körperzellenhülle ab.
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Unsere Zellen verfügen über einen Zellkern und eine Hülle aus Proteinen, auch Rezeptoren genannt. Das Aussehen der Rezeptoren ist davon abhängig, um welchen Zelltypen es sich handelt.
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So unterscheiden sich Hautzellen von Zellen im Gehirn oder der Lunge. Passen die Aussenstrukturen des (für uns schädlichen) Virus und der Zelle zueinander, kann das Virus an die Zelle andocken (Adsorptionsphase).
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Jetzt ist es dem Virus möglich, sein Erbgut in die spezifische Körperzelle einzuschleusen (Injektionsphase). Nun beginnt sich das Virus, vereinfacht ausgedrückt, in der Wirtszelle zu vermehren.
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Werden zu viele Viren produziert (Latenzphase), platzt die Wirtszelle und die freigesetzten Viren (Lytische Phase) suchen sich neue, passende Wirtszellen.
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So vielfältig wie die Virenwelt, so unterschiedlich ist ihr Übertragungsweg. Erkältungs- oder Influenzaviren verbreiten sich zum einen über Schmierinfektionen. Das geschieht zum Beispiel, indem sie über das Händeschütteln oder einen gemeinsam genutzten Gebrauchsgegenstand zu einer anderen Person wandern und dann in die Nasen-Rachenschleimhäute gelangen.
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Zum anderen können sie via Tröpfcheninfektion weitergegeben werden. Das geschieht, indem kleine Speicheltröpfchen, wie sie beim Niesen oder Husten entstehen, an die Raumluft abgegeben und von anderen Personen eingeatmet werden.
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Damit infektiöse Tröpfchen beim Husten oder Niesen in möglichst geringem Masse herumwirbeln, macht es Sinn, in die (bekleidete) Armbeuge zu Husten oder zu niesen.
Vor einer «echten» Grippe schützt eine Impfung, die jährlich aufgefrischt werden muss. Wer sich darüber hinaus regelmässig gründlich die Hände mit Wasser und Seife wäscht und den Kontakt zu Menschen mit Erkältungssymptomen meidet, hat gute Chancen, gesund durch die Grippe- und «Pfnüselsaison» zu kommen.
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Andere Viren wie etwa das HI- oder das HBV-Virus (Hepatitis B) werden ausschliesslich über Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen.
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Im Zusammenhang mit kursierenden Viruserkrankungen wie der Grippe (Influenza) oder SARS- beziehungsweise Coronavirus-Infektionen, tauchen die Begriffe Ausbruch, Epidemie oder Pandemie auf.
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Von einem Ausbruch spricht man dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zufolge, wenn eine Krankheit innerhalb einer begrenzten Gemeinschaft, Region oder Saison vermehrt auftritt. Ein Beispiel dafür ist das Norovirus, das den Magen-Darmtrakt befällt.
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Tritt eine Infektionskrankheit stark gehäuft, örtlich oder zeitlich begrenzt auf, wie etwa die saisonale Grippe, spricht man von einer Epidemie.
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Ist von einer Pandemie die Rede, so hat sich eine Infektionskrankheit über mehrere Länder beziehungsweise Kontinente verbreitet. Dann besteht (unter gewissen Umständen) Gefahr für einen grossen Teil der Weltbevölkerung.
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