Wölfe reissen Mutterkuh Bündner Regierungspräsident kritisiert Bafu scharf

sda

12.7.2022 - 01:13

Der Bündner Regierungspräsident Marcus Caduff. (Archivbild)
Der Bündner Regierungspräsident Marcus Caduff. (Archivbild)
Bild: Keystone

Der Bündner Wirtschaftsdirektor, Marcus Caduff, hat Aussagen des Bundesamtes für Umweltschutz im Zusammenhang mit einer getöteten Mutterkuh durch Wölfe auf einer Alp im Bündnerland scharf kritisiert.

Keystone-SDA, sda

Nachdem in Graubünden mehrere Wölfe in der Nacht auf Samstag eine Mutterkuh angriffen und töteten, erklärte das Bundesamt für Umweltschutz (Bafu) am Montagabend gegenüber SRF, dass die meisten Nutztiere nach wie vor an Orten gerissen würden, an denen keine Massnahmen zum Herdenschutz ergriffen worden seien.

Es bestehe darum aktuell kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Um die Situation in den Gebieten mit wachsendem Wolfsbestand kurzfristig zu entschärfen, habe der Bundesrat die Eidg. Jagdverordnung für den Alpsommer 2022 bereits angepasst. Damit werde der Herdenschutz verstärkt.

Der Bündner Regierungspräsident, Marcus Caduff, reagierte auf die Aussagen des Bafu mit Unverständnis. Das Bafu scheine den Ernst der Lage zu verkennen, schreibt der Wirtschaftsdirektor auf Twitter. Solche Aussagen seien ein Hohn und ein Schlag ins Gesicht für alle Bemühungen der betroffenen Personen.

«Ich mag die Aussagen nicht mehr hören. Ein Beverin-Rudel müsste längst unschädlich gemacht werden. Und dann wundert man sich, wenn die Akzeptanz für Grossraubtiere schwindet», schreibt Caduff weiter.