GraubündenBund gibt vier weitere Wölfe zum Abschuss frei
sime, sda
22.8.2023 - 15:50
Das Bundesamt für Umwelt hat den Abschuss von weiteren Wölfen im Kanton Graubünden bewilligt. In zwei Rudeln dürfen demnach ein Elterntier und drei Jungwölfe geschossen werden.
Keystone-SDA, sime, sda
22.08.2023, 15:50
22.08.2023, 16:29
SDA
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Der Kanton Graubünden darf den Abschuss von weiteren Wölfen vornehmen.
Das Bundesamt für Umwelt genehmigte den Abschuss von einem erwachsenen Tier und drei Jungwölfen in zwei Rudeln.
Nicht bewilligt wurde hingegen ein Gesuch zur Regulation des Beverinrudels.
Aktuell leben zwölf Wolfsrudel auf Bündner Kantonsgebiet.
Die Bündner Regierung darf zwei Wolfsrudel regulieren, und zwar die Rudel Moesola im Misox und Stagias in der Surselva, wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Dienstag mitteilte. Nebst drei Jungwölfen darf demnach auch das Elterntier M187 des Stagiasrudels geschossen werden. Dieses habe bereits im Vorjahr im Kanton Tessin grosse Schäden verursacht.
Nicht bewilligt wurde vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) hingegen ein Gesuch zur Regulation des Beverinrudels. Gemäss Bafu befand sich keines der 13 getöteten Schafe zur Zeit des Angriffs in einer geschützten Situation, was eine Voraussetzung für Abschüsse ist. Eingesetzte Herdenschutzhunde verfügten mehrheitlich nicht über die notwendige Einsatzbereitschaftsüberprüfung.
Mehr Wolfsrudel, viel weniger Risse
Aktuell leben laut der Wildhut zwölf Wolfsrudel auf Kantonsgebiet sowie zwei weitere Rudel im Grenzgebiet zum Tessin und zu Italien. Zwei dieser Rudel haben sich dieses Jahr neu gebildet. Es handelt sich um das Jatzhornrudel in Davos und um das Rügiulrudel im Puschlav. Die Wildhut geht davon aus, dass über 100 Wölfe im Bündnerland zu Hause sind.
Diese Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Dennoch wurden 2023 bisher nur halb so viele Nutztiere (162) gerissen, wie in der Vorjahresperiode (347).
Der Rückgang der Risse «ist wahrscheinlich ein gemeinsamer Effekt von letztjährigen Abschüssen und nochmal vermehrten Anstrengungen im Herdenschutz», erklärte Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei auf Anfrage. Eine abschliessende Beurteilung sei diesbezüglich aber noch nicht möglich, es fehlten noch «verlässliche Zahlen».
Wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei mitteilte, wurde die Wölfin in der Nähe von Haldenstein erlegt, am Fuss des Calandas. Das Tier war stark abgemagert und hielt sich selbst tagsüber in Siedlungsnähe auf. Zudem zeigte das Wolfsweibchen bei mehreren Begegnungen mit Menschen keine Fluchtreaktion mehr.
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