Rekordzahlen Campingplätze werden überrannt – und gehen in die Verlängerung

SDA/gbi

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Die Schweizerinnen und Schweizer entdecken die Lust am Camping: Viele Campingplätze verlängern nun sogar ihre Saison. Die Branche dürfte wohl besser durch das Krisenjahr kommen als die Hotellerie.

Die Coronapandemie hat den Schweizer Campingplatz-Betreibern einen verspäteten Saisonstart beschert. Während des Lockdowns waren die Plätze für Touristen gesperrt, einzig Dauermieter waren zugelassen. Erst ab der zweiten Juni-Woche erfolgte die Eröffnung – und damit neun Wochen später als gewohnt.

Dafür fiel der Andrang dann umso grösser aus. Das dürfte freilich auch damit zusammenhängen, dass die Schweizerinnen und Schweizer wegen Reisebeschränkungen und Quarantänepflicht wohl oft von Auslandsreisen absehen. Zahlreiche Campingplätze verlängern wegen der starken Nachfrage nun sogar ihre Saison. Der Branchenverband Swisscamps bietet auf seiner Website eine Übersicht an, welche Plätze in die Verlängerung gehen.

Mehr Übernachtungen als im Rekordjahr

Der grösste Platzbetreiber des Landes, der TCS, verzeichnet per Ende August – trotz spätem Saisonstart – 13 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Und bereits 2019 war ein Rekordjahr, wie der TCS in einer Medienmitteilung vom Dienstag schreibt.

Rund 90 Prozent der Gäste seien Schweizerinnen und Schweizer gewesen. Vor allem im Hochsommer sei die Nachfrage «um ein Vielfaches» grösser ausgefallen als erwartet.



Und auch die Aussichten für den Herbst sind rosig: So lägen die Online-Buchungen um 120 Prozent über dem Vorjahr. Deshalb verlängere der TCS – und mit ihm viele andere Plätze in der ganzen Schweiz – die Saison zum Teil bis Anfang November.

Konkret zählte der TCS auf seinen 26 Campingplätzen bisher 606'000 Logiernächte. Bereits kurz nach der verspäteten Eröffnung im Juni seien die Plätze an den Wochenenden mehrheitlich ausgebucht und auch die Auslastung unter der Woche höher gewesen als in vergangenen Jahren.

Während der Sommerferien sei die Nachfrage dann noch einmal gestiegen, hiess es weiter. Als Erstes seien die Campingplätze am Wasser ausgebucht gewesen, die grösste Zunahme hätten die Plätze in Graubünden verzeichnet – mit einem Plus von 47 Prozent. 

Hotellerie stärker getroffen

Damit kommen die Campingplatz-Betreiber offenbar besser durch das Krisenjahr als die Schweizer Hotellerie. Diese verzeichnete im Juli 26,4 Prozent weniger Logiernächte als im Vorjahr, wie das Bundesamt für Statistik (BfS) vergangene Woche mitteilte

Gemäss BfS wurden im Juli schweizweit 3,36 Millionen Hotelübernachtungen gezählt – 1,2 Millionen weniger als 2019. Obwohl es mehr Übernachtungen von Gästen aus der Schweiz gab, kann dies den Wegfall der Touristen aus dem Ausland nicht wettmachen. Besonders schwer getroffen wird der Städte-Tourismus.

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Doch auch bei der Hotellerie gibt es Krisengewinner: In den Bergregionen und im Tessin blieben die Zahlen stabil oder es gab sogar einen leichten Aufwärtstrend zu beobachten. Am besten schlug sich dabei Zermatt mit knapp 135'000 Übernachtungen im Juli. Auch dies ist aber ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Jugendherbergen leiden besonders

Trotz des Booms bei den Campingplätzen gibt es in der Parahotellerie – zu der auch Campingplätze gehören – noch kein Happy End zu bejubeln. So brachen bei den Jugendherbergen die Logiernächte im zweiten Quartal um 85 Prozent ein. Auch bei den Ferienwohnungen sackte die Nachfrage um über die Hälfte auf 465'000 Übernachtungen ab, wie das BfS mitteilte. In beiden Segmenten fehlen vor allem die Gäste aus dem Ausland. 

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