Doppelabgang Armeechef kündigt überraschend Rücktritt an

SDA/dor

4.4.2019 - 03:37

Der Kommandant der Schweizer Armee, Philippe Rebord, wird sein Amt Ende 2019 abgeben – ein Jahr früher als geplant. Grund ist laut Medienberichten ein kaputtes Hüftgelenk. Auch der Ausbildungschef der Armee geht überraschend.

Der Chef der Schweizer Armee, Philippe Rebord, hat seinen Rücktritt eingereicht. Er habe die vorzeitige Entlassung aus dem Dienst beantragt. Dies sagte ein Sprecher des VBS in der Nacht auf Donnerstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Damit bestätigte er Medienmeldungen von Tamedia und von den «Zeitungen der CH Media».

Der Chef der Armee, Philippe Rebord, will vorzeitig aus dem Dienst entlassen werden und hat entsprechende Schritte dafür eingeleitet. (Archivbild)
Der Chef der Armee, Philippe Rebord, will vorzeitig aus dem Dienst entlassen werden und hat entsprechende Schritte dafür eingeleitet. (Archivbild)
Source: Keystone/Urs Flüeler

Weitere Details, etwa zu den Gründen, wollte das VBS nicht bekannt geben. Allerdings werde die Behörde am Donnerstagmorgen in Bern über die Angelegenheit umfassend informieren. In den Medienberichten war von gesundheitlichen Problemen die Rede. 

Kaputtes Hüftgelenk

Rebords Gesundheitszustand sorgte bereits im Februar für Schlagzeilen. Der 61-jährige Korpskommandant hatte über Weihnachten während eines Interkontinentalflugs eine tiefe Beinvenenthrombose erlitten, welche zu ernsthaften Komplikationen führte. Diese Erkrankung hat er laut «Tages-Anzeiger» nun aber offenbar weitgehend überwunden. Zum Rücktritt führe nicht die Beinvene, sondern ein kaputtes Hüftgelenk.



Der 61-jährige Walliser Rebord hatte Ende 2016 die Nachfolge von André Blattmann übernommen. Im April 2016 hatte ihn der Bundesrat bereits zu Blattmanns Stellvertreter ernannt.

Rebord ist seit über 30 Jahren Berufsmilitär. Nach dem Studium in Lausanne – Geschichte, Geographie und Französisch – trat er 1985 beim Instruktionskorps der Infanterie in die Armee ein. Nach einem Studienaufenthalt am Collège interarmées de défense in Paris wurde Rebord Stabschef der Generalstabsschulen und im Jahre 2000 Kommandant der Panzerabwehrschule in Chamblon VD.



2001 wurde er Projektleiter «Rekrutierung Armee XXI». Von 2004 bis 2008 war Rebord dann Kommandant Rekrutierung innerhalb des Personellen der Armee. Auf den 1. Januar 2009 ernannte ihn der Bundesrat zum Kommandanten der Infanteriebrigade 2 und beförderte ihn zum Brigadier. 2014 folgte die Beförderung zum Divisionär und die Ernennung zum Kommandant Höhere Kaderausbildung der Armee/Chef Stab Operative Schulung.

Ausbildungschef tritt ebenfalls ab

Fast gleichzeitig mit Rebord tritt laut «Tages-Anzeiger» auch der Ausbildungschef der Armee, Daniel Baumgartner, zurück. Baumgartner führt das Kommando Ausbildung erst seit gut einem Jahr. Laut Informationen der Zeitung habe er um seine Versetzung gebeten. Der 57-jährige Korpskommandant sei dem Vernehmen nach im Gespräch für den Posten des Verteidigungsattachés in Washington.

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