Protest gegen Entscheid des BundesratesCorona-Skeptiker ziehen lautstark durch Bern
lmy/sda/toko
12.8.2021
Im Rahmen einer Spontankundgebung haben am Donnerstagabend in Bern geschätzte 700 bis 800 Personen gegen die Corona-Massnahmen demonstriert. Die Kundgebung verlief ohne grössere Zwischenfälle.
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12.08.2021, 21:04
12.08.2021, 21:47
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Im Rahmen einer Spontankundgebung haben am Donnerstagabend in Bern geschätzte 700 Personen gegen die Corona-Massnahmen demonstriert.
Angeführt von Trychlern zogen die Massnahmengegner mit Schweizerfahnen und Transparenten durch die Berner Innenstadt. Die Polizei war mit einem sichtbaren Aufgebot vor Ort. Die Kundgebung verlief weitgehend friedlich.
Wie «20 Minuten» berichtet, trennte die Polizei nahe dem Bahnhof Massnahmen-Gegner von Gegendemonstranten. Wie es weiter heisst, habe die Menge versucht, zum Bundesplatz zu gelangen. Die Polizei hatte jedoch zuvor alle Zugänge abggesperrt.
Für die Kundgebung mobilisiert haben mehrere Organisationen aus dem Lager der Massnahmenskeptiker, allen voran die Bewegung «Massvoll», deren Banner zahlreich im Kundgebungszug mitgetragen wurden.
Man habe erwartet, dass diese ersatzlos gestrichen würden, sagte Co-Präsident Nicolas Rimoldi gegenüber «20 Minuten».
Freiheit vom Corona-Joch
Die Massnahmengegner kritisierten lautstark die Coronapolitik des Bundes und forderten in Sprechchören «Freiheit» und ein Ende der von ihnen als Unterjochung empfundenen Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus.
Wieder am Bahnhof angekommen löste sich der Kundgebungszug langsam auf.
Gesundheitsminister Alain Berset hat am Mittwoch die Corona-Schutzmassnahmen bis mindestens September in Kraft belassen. Coronatests für Personen ohne Krankheitssymptome sollen ab Oktober kostenpflichtig werden.
Der Bundesrat ist der Ansicht, dass alle, die sich impfen lassen wollten, dies nun tun konnten. «Wir befinden uns jetzt in einer Normalisierungsphase» sagte Berset.
Spontankundgebung nicht bewilligungspflichtig
Es handelt sich um eine Spontankundgebung, die innerhalb von 48 Stunden nach einem Ereignis – hier der Medienkonferenz von Bundesrat Berset – durchgeführt werden kann. Eine solche Kundgebung ist nur melde-, aber nicht bewilligungspflichtig. Dies hätten die Veranstalter gemacht, heisst es gegenüber der «Berner Zeitung». Somit sei die Kundgebung grundsätzlich bewilligt.
Ursprünglich wollten die Organisatoren der Demo auf dem Bundesplatz durchführen. Dort findet momentan jedoch das Lichtspektakel Hommage 2021 statt, bei dem 50 Jahre Frauenstimmrecht gefeiert wird. Darum wich die Demo aus — es geht vom Bahnhofplatz aus durch die Altstadt.