Jobs in Krisenzeiten Die Schweizer zieht es immer weniger ins Ausland

tmxh

24.3.2021

Schweizerinnen und Schweizer arbeiten lieber im eigenen Land. Gesunken ist die Bereitschaft, für den Job ins Ausland zu gehen.
Schweizerinnen und Schweizer arbeiten lieber im eigenen Land. Gesunken ist die Bereitschaft, für den Job ins Ausland zu gehen.
KEYSTONE/Gaetan Bally

Im Ausland zu arbeiten war für viele Schweizer lange ein erstrebenswertes Ziel. Bis zur Corona-Krise. Dank Pandemie bleiben Arbeitnehmer einer neuen Studie zufolge lieber im eigenen Land.

tmxh

24.3.2021

Wirklich überraschend scheint die Nachricht nicht: Schweizerinnen und Schweizer arbeiten aufgrund der Corona-Pandemie lieber im eigenen Land. Jobs im Ausland sind einer neuen internationalen Studie zufolge hingegen weniger begehrt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Konnten sich 2017 noch 77 Prozent der Befragten einen Auslandsaufenthalt vorstellen, waren dafür aktuell nur noch 44 Prozent offen.



Erhoben im Auftrag der Seite Jobs.ch gemeinsam mit anderen Stellenportalen und der Boston Consulting Group (BCG), sind die Zahlen angesichts weltweiter Lockdown-Regelungen zwar logische Konsequenz der Krise. «Die damit verknüpften Einschränkungen und Unsicherheiten sind keine guten Bedingungen, um eine Auslandsbeschäftigung in Betracht zu ziehen», zitiert die Zeitung den BCG-Schweiz-Chef Daniel Kessler.

Deutschland beliebtestes Ziel

Aussergewöhnlich ist jedoch, dass die Bereitschaft zum Job im Ausland bei den Schweizern besonders stark gesunken ist. Vor der Krise seien hiesige Arbeitnehmer demnach im Schnitt offener für Auslandsjobs gewesen als die Kollegen aus anderen Ländern. Ganz anders nach Ausbruch der Pandemie: Während international durchschnittlich 50 Prozent der Arbeitenden Auslandslust verspüren, sind es in der Schweiz sechs Prozent weniger. Jedoch: Bereits vor der Krise habe die Bereitschaft nachgelassen.



In die Ferne schweifen wollen Schweizer Arbeitnehmer aber auch dann nicht, wenn sie sich eine Arbeit im Ausland vorstellen können. Laut Studie ist Deutschland die beliebteste Destination für einen Arbeitsaufenthalt, gefolgt von den USA, Kanada und Frankreich. 

International gesehen hat Kanada die USA erstmals von der Wunschlistenspitze verdrängt, erst danach folgen die Vereinigten Staaten sowie Australien. Auch die Schweiz bleibt in Pandemiezeiten weltweit ein beliebter Ort zum Arbeiten: Sie landet auf Platz sieben.