Credit-Suisse-Übersicht Schweiz plant Notmassnahmen für rasche CS-Übernahme +++ Bundesrat hielt Krisensitzung ab

Agenturen/Red

18.3.2023

«Die CS darf die Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen»

«Die CS darf die Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen»

Was ist da los bei der Credit Suisse? Vier Parlamentarier*innen geben blue News Auskunft. Thomas Matter; Nationalrat SVP/ZH, Beat Rieder, Ständerat Mitte/VS, Sarah Wyss, Nationalrätin SP/BS, Anna Giacometti, Nationalrätin FDP/GR.

16.03.2023

Auch am Samstag überstürzen sich die Ereignisse. Mehrere Medien berichten, dass sich CS- und UBS-Vertreter zu Übernahme-Gesprächen getroffen haben. Nun kommt auch Blackrock ins Spiel. Die Entwicklungen im Ticker. 

Agenturen/Red

18.3.2023

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz plant einem Medienbericht zufolge Notmassnamen für eine mögliche Übernahme der angeschlagenen Grossbank Credit Suisse durch die UBS.
  • Sollte die UBS wirklich die Credit Suisse übernehmen, besteht sie auf Absicherungen. Das berichtet die Finanzagentur Bloomberg.
  • Blackrock und UBS sollen hinter den Kulissen an der Übernahme der Credit Suisse arbeiten.
  • Die SP fordert, dass die öffentliche Hand, die das finanzielle Risiko der Rettung der Credit Suisse trägt, an Kursgewinnen beteiligt wird.
  • JPMorgan-Analysten halten die Übernahme der CS durch die UBS für das wahrscheinlichste Szenario.
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  • 21.37 Uhr

    Schweiz plant Notmassnahmen für rasche CS-Übernahme durch UBS

    Die Schweiz plant einem Medienbericht zufolge Notmassnamen für eine mögliche Übernahme der angeschlagenen Grossbank Credit Suisse durch die UBS. Dabei gehe es darum, eine Übernahme des weltweit systemrelevanten Geldinstituts zu beschleunigen, wie die britische «Financial Times» (FT) am Samstag berichtete.

    Von den Schweizer Behörden war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Dem Vernehmen nach bereiteten sich die Banken aber auf eine mögliche Mitteilung in der Sache am Sonntag vor.

    Dem Bericht zufolge überarbeiten die Behörden die Regeln wie etwa die sechswöchige Konsultationsfrist, die Aktionären bei einer Übernahme üblicherweise gewährt wird. Diese könnte in diesem Fall aufgeweicht werden. Die Details würden noch ausgearbeitet, hiess es.

  • 20.03 Uhr

    Bundesrat hielt Krisensitzung ab

    Der Bundesrat hat sich am Samstag in Bern zu einer weiteren Dringlichkeitssitzung zur Situation bei der angeschlagenen Schweizer Grossbank Credit Suisse getroffen. Bundesratssprecher André Simonazzi teile der Nachrichtenagentur Keystone-SDA im Anschluss mit, er gebe keine Kommentare ab.

    Um 17.00 Uhr hätten sich die Mitglieder der Landesregierung im Bernerhof, dem Sitz des Finanzdepartements, eingefunden, berichtete die «Neue Zürcher Zeitung» online. Mehrere Experten und Beamte schlossen sich demnach im Verlauf des Abends der Sitzung an. Fast zwei Stunden später verliess Bundesrätin Viola Amherd laut dem Bericht als erste des Siebnergremiums den Bernerhof wieder.

    Um die mit einem anhaltenden Vertrauensschwund kämpfende Bank Credit Suisse zu stabilisieren, drängen die Schweizer Regulatoren laut Medienberichten die Konkurrentin UBS dazu, ihren kleineren Rivalen ganz oder in Teilen zu übernehmen. Der Zusammenschluss der beiden Banken sei der «Plan A» der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank (SNB), schrieb etwa die «Financial Times». Die Behörden gaben dazu keine Stellungnahmen ab.

  • 18.22 Uhr

    Mischt auch die Deutsche Bank mit?

    In der Frage um die Übernahme der Credit Suisse will laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg offenbar auch die Deutsche Bank ein Wörtchen mitreden. Bei gewissen Geschäftsbereichen habe das deutsche Finanzinstitut demnach Interesse gezeigt, berichteten in der Sache vertraute Personen gegenüber Bloomberg.

    Noch sei man aber seitens der Deutschen Bank nicht mit einem konkreten Angebot an die Schweizer Grossbank herangetreten. Beratschlagungen seien bisher nur intern getätigt worden. Als möglicher Interessensgegenstand wird das Vermögensverwaltungsgeschäft genannt – ein Bereich, in dem die Deutsche Bank Wachstum anstrebt. Die Deutsche Bank äusserte sich bis dato nicht zu den Spekulationen.

    Laut eines Berichts soll die Deutsche Bank Interesse daran haben, Teile der Credit Suisse zu übernehmen. (Symbolbild)
    Laut eines Berichts soll die Deutsche Bank Interesse daran haben, Teile der Credit Suisse zu übernehmen. (Symbolbild)
    Bild: Arne Dedert/dpa
  • 16.13 Uhr

    FT erwartet Deal zwischen CS und UBS am Samstagabend

    Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS soll noch am (heutigen) Samstagabend besiegelt werden. Schweizerische Nationalbank (SNB), Finma, UBS und Credit Suisse bemühten sich um eine schnelle Einigung, wie mit den Gesprächen vertraute Personen gegenüber der «Financial Times» (FT) am Samstag sagten.

    Die SNB und die Aufsichtsbehörde Finma hätten ihren internationalen Amtskollegen mitgeteilt, dass eine Übernahme durch die UBS die einzige Möglichkeit sei, um einen Zusammenbruch des Vertrauens in die CS zu verhindern. Allein in der vergangen Woche seien während der Turbulenzen täglich mehr als 10 Milliarden Franken von Einlagen aus der CS abgeflossen.

    Die Aufsichtsbehörden in den USA, Grossbritannien und der Schweiz würden zudem die rechtliche Struktur der Transaktion prüfen. Die beinhalte auch verschiedene Zugeständnisse an die UBS. Diese möchte etwa die Möglichkeit haben, alle nötigen globalen Kapitalvorschriften schrittweise erfüllen zu können.

    Darüber hinaus habe die UBS eine Art Entschädigung oder eine Vereinbarung des Bundes zur Deckung künftiger Rechtskosten gefordert.

    Weder CS noch UBS wollten sich zu der Angelegenheit gegenüber der Nachrichtenagentur awp äussern.

  • 15.17 Uhr

    UBS wendet sich wegen Absicherung an Bundesrat

    Sollte die UBS wirklich die Credit Suisse übernehmen, besteht sie auf Absicherungen. Das berichtet die Finanzagentur Bloomberg. Mit einem entsprechenden Gesuch hat sich die UBS demnach bereits an den Bundesrat gewandt.

    Dem Beitrag zufolge erörtert die UBS Szenarien, um gegen mögliche Rechtskosten und potenzielle Verluste nach einer allfälligen Übernahme abgesichert zu sein. Aktuell prüfe die UBS eine vollständige oder teilweise Übernahme der angeschlagenen Konkurrentin Credit Suisse, schreibt Bloomberg.

    Das wahrscheinlichste Szenario sehe vor, dass die UBS die Wealth- und Asset-Management-Einheiten der Credit Suisse erwirbt. Die Investmentbanking-Sparte solle hingegen abgestossen werden, so die Person zu Bloomberg weiter.

    Bloomberg nennt als Quellen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Offizielle Aussagen von Behörden oder Banken sind bis dato nicht erfolgt.

  • 14.20 Uhr

    US-Ökonom plädiert für Verkauf oder Aufspaltung der Credit Suisse

    Die Credit Suisse steht massiv unter Druck. Doch wie geht es mit der angeschlagenen Grossbank weiter? Im Interview mit dem «Tagesanzeiger» plädiert der US-Ökonom Nouriel Roubini nun für eine Aufspaltung, um noch mehr Schaden zu verhindern: »Je schneller die Bank aufgespalten oder verkauft wird, desto besser.»

    Nur so könne laut des Experten verhindert werden, dass «die Schwäche eines Teils, zum Beispiel der Investmentbank, die guten Teile, also die Geschäftsbank und die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger und Private» negativ beeinflusse.

    Die gegenwärtige Schieflage der Credit Suisse sieht Roubini als Vorbote weiterer Herausforderungen auf dem internationalen Finanzmarkt. Der Experte prognostiziert: «Noch für dieses Jahr sehe ich in hoch entwickelten Volkswirtschaften eine Rezession voraus, verbunden mit Bankenkrisen und weiteren Korrekturen am Aktienmarkt.»

    Einen Hoffnungsschimmer macht Roubini im Fortschritt im Techniksektor aus: «Technische Innovationen wirken deflationär, weil sie das Angebot erhöhen. Sie steigern das potenzielle Wachstum.» Dennoch seien derlei Fortschritte kein Allheilmittel, weiss der US-Amerikaner, befördern sie doch andere Probleme wie Arbeitslosigkeit selbst unter Top-Qualifizierten. «Die Nebeneffekte können düster werden, doch allein Technologie hilft gegen die Grossbedrohungen weiter», so Roubini.

  • 12.34 Uhr

    Übernahme-Gerüchteküche rund um Credit Suisse brodelt

    Am Samstag meldete die Wirtschaftszeitung «Financial Times», dass der Fondsverwalter Blackrock an einem Übernahmeangebot arbeite. Wenig später wurde das Gerücht von der Agentur Bloomberg dementiert.

    Die «Financial Times» berichtete unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, Blackrock arbeite an einem Angebot für die Credit Suisse. Es wäre ein konkurrierendes Angebot zu der möglichen Übernahme durch die UBS.

    Die Amerikaner prüften eine Reihe von Optionen und arbeiteten mit anderen Investoren zusammen, so die britische Wirtschaftszeitung. Der weltgrösste Fondsverwalter BlackRock könnte sich entscheiden, nur für Teile des Geschäfts zu bieten und habe seine Absicht der Credit Suisse mitgeteilt.

    Bloomberg wiederum schrieb etwas später, BlackRock habe weder die gesamte noch einen Teil der Credit Suisse im Visier.

  • 12.23 Uhr

    Übernahme-Gerüchte werden von UBS, SNB und Finma nicht kommentiert

    Die Schweizer Finanzakteurinnen halten dicht: Die Gerüchte über eine mögliche Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS sind von der UBS, der SNB und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) am Samstag nicht kommentiert worden.

    Dazu machen wir keine Angaben, sagte ein UBS-Sprecher am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auch die Finma antwortete: «Wir kommentieren das nicht.» Und auch bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hiess es «no comment». Die Credit Suisse hatte AWP bereits am Freitagabend am Telefon mitgeteilt, nicht kommentieren zu wollen.

    Die «Financial Times» hatte am späten Freitagabend berichtet, dass sich die CS und die UBS in Übernahmegesprächen befinden sollen. Geplant sei eine teilweise oder vollständige Übernahme, schrieb die Zeitung unter Berufung auf eine nicht genannte Auskunftsperson.

    Die hiesigen Aufsichtsbehörden hätten ihre Kollegen aus den USA und Grossbritannien am Freitagabend informiert, dass eine Fusion der beiden Banken ihr «Plan A» sei, um einen Totalverlust des Vertrauens in die Credit Suisse zu verhindern.

    Am Donnerstag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg noch berichtet, UBS und CS würden eine Zwangsfusion ablehnen.

  • 08.35 Uhr

    Experten sehen Zukunft der Credit Suisse kritisch

    Die Prognosen von Bankexperten für die Zukunft der CS reichen von mehrmonatigen Problemen bis hin zum Ende der angeschlagenen Schweizer Grossbank, wie aus am Samstag veröffentlichten Interviews hervorging.

    So sagte François Savary, Anlagechef beim Genfer Vermögensverwalter Prime Partners, gegenüber «Le Temps», die CS-Krise werde «wahrscheinlich einige Monate dauern». Sie werde allerdings keinen systembedrohenden Dominoeffekt auslösen.

    Konrad Hummler glaubt nicht an eine Rettung der Credit Suisse (CS). «Die internationalen Kreditmärkte reagieren zu negativ», sagte der frühere Bank-Wegelin-Teilhaber. (Archivbild)
    Konrad Hummler glaubt nicht an eine Rettung der Credit Suisse (CS). «Die internationalen Kreditmärkte reagieren zu negativ», sagte der frühere Bank-Wegelin-Teilhaber. (Archivbild)
    KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

    Der ehemalige Bank-Wegelin-Teilhaber Konrad Hummler hingegen sieht keine Zukunft für die CS, wie er zur «Neuen Zürcher Zeitung» sagte. Wenn das Vertrauen einmal weg sei, sei es weg. «Entweder wird die CS ordnungsgemäss abgewickelt, dafür gibt es ja standardisierte Methoden, die garantieren, dass die gesunden Sparten der Bank gerettet werden können. Oder die Abwicklung der CS wird auf eine andere Grossbank übertragen, und die Finma und der Staat übernehmen ohne Wenn und Aber die Garantie.»

  • 07.00 Uhr

    Gespräche zu möglicher Übernahme der CS durch die UBS sollen laufen

    Die UBS und die CS sollen sich laut einem Medienbericht in Übernahmegesprächen befinden. Geplant sei eine teilweise oder vollständige Übernahme der strauchelnden Credit Suisse durch die UBS.

    Das berichtete die «Financial Times» (FT) am späten Freitagabend unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.

    Die Verwaltungsräte der beiden grössten Schweizer Banken würden sich am Wochenende treffen, um über Europas folgenreichste Bankenfusion seit der Finanzkrise zu beraten, heisst es in dem Artikel. Dabei kämen verschiedene Optionen zur Sprache, wobei laut den nicht genannten Personen beide Seiten auch versuchten, die aufsichtsrechtlichen Auflagen in verschiedenen Ländern zu prüfen. Zudem analysiere die UBS ihrerseits auch die potenziellen Risiken einer solchen Transaktion für das eigene Geschäft.

    SNB soll Gespräche organisiert haben

    Eine nicht genannte Auskunftsperson gab gegenüber der FT an, die Schweizerische Nationalbank SNB und die Finanzmarktaufsicht Finma hätten die Gespräche organisiert. Sie wollten das Vertrauen in den Schweizer Bankensektor stärken.

    Die hiesigen Aufsichtsbehörden hätten ihre Kollegen aus den USA und Grossbritannien am Freitagabend informiert, dass eine Fusion der beiden Banken ihr «Plan A» sei, um einen Totalverlust des Vertrauens in die Credit Suisse zu verhindern. Die SNB wünsche sich eine einfache und unkomplizierte Lösung, bevor die Märkte am Montag öffnen, sagte eine der Personen zur britischen Zeitung. Es gebe jedoch keine Garantie, dass bei den Diskussionen auch eine Einigung erzielt werde.

    CS: Kein Kommentar

    Die Credit Suisse wollte den Artikel auf Anfrage von AWP am Telefon nicht kommentieren, die Finma und die SNB waren am späten Freitagabend nicht erreichbar.

    Am Donnerstag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg noch berichtet, UBS und CS würden eine Zwangsfusion ablehnen. Die UBS ziehe es vor, sich auf ihr eigene Strategie zu konzentrieren und zögere, Risiken im Zusammenhang mit der Credit Suisse zu übernehmen, hiess es.

    Ein Sprecher der UBS bekräftigte auf Anfrage von AWP am späten Freitagabend lediglich die von CEO Ralph Hamers an einer Konferenz am Mittwoch gemachte Aussage, wonach sich die UBS auf ihre eigene Strategie konzentriere. Weitere Kommentare gab die grösste Schweizer Bank nicht ab.

  • 19.51 Uhr

    Mehrere Grossbanken schränken angeblich Geschäfte mit CS ein

    Mindestens vier grosse Banken sollen beschlossen haben, ihre Geschäfte mit der Credit Suisse (CS) oder deren Wertpapieren einzuschränken. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag unter Berufung auf fünf mit der Sache vertraute Personen.

    Die Deutsche Bank etwa habe in dieser Woche den Beleihungswert von Wertpapieren der Credit Suisse – wie etwa Anleihen, die von ihren Wealth-Management-Kunden als Kreditsicherheiten gestellt werden – gesenkt.

    Das berichtete laut dem Artikel ein leitender Angestellter eines europäischen Vermögensverwalters, der Geschäftsbeziehungen zur Deutschen Bank pflegt. Früher habe die Bank diese Wertpapiere mit 70 bis 80 Prozent des Nennwerts bewertet, so sagte er.

    Das Private-Banking-Geschäft der britischen HSBC habe damit begonnen, seine Kredite im Zusammenhang mit Wertpapieren der CS, die sich in den Händen von Kunden in Europa und Asien befänden, zu überprüfen. Auch hier beruft sich Reuters auf eine Person mit direkter Kenntnis der Sache.

    Die französische Société Générale ihrerseits habe ihre Positionen mit der CS als Gegenpartei in den letzten Wochen abgebaut und behalte nun die bestehenden Positionen. Erhöhen werde sie diese aber nicht weiter, sagten zwei Personen gemäss dem Artikel.

    Eine globale Bank, die mit der CS in Asien direkt zusammenarbeitet, soll bei Geschäften mit der Schweizer Bank zudem Vorauszahlungen verlangen, um später kein Geld einzutreiben zu müssen.

    Und ein weiteres weltweit tätiges Finanzinstitut habe sein unbesichertes Engagement bei der Credit Suisse reduziert, wie eine weitere nicht genannte Quelle sagte. Weiterhin biete die nicht genannte Bank zwar Pensionsgeschäfte an. Dabei handle es sich jedoch um besicherte Kredite.

    Offizielle Vertreter der Banken äusserten sich gegenüber Reuters nicht. Von Seiten der CS hiess es auf Anfrage von AWP, man kommentiere das Geschriebene nicht.

  • 18.31 Uhr

    Biden fordert härteres Vorgehen gegen Manager von Krisenbanken

    US-Präsident Joe Biden hat angesichts der Turbulenzen im Bankensektor ein härteres Vorgehen gegen Führungskräfte von kriselnden Finanzkonzernen gefordert.

    «Niemand steht über dem Gesetz – die Haftung zu verstärken, ist ein wichtiges Abschreckungsmittel, um schlechtes Management in der Zukunft zu vermeiden», sagte Biden am Freitag. Der US-Präsident appellierte an den Kongress, einer Verschärfung der Gesetze zuzustimmen.

    «Wenn Banken aufgrund von Missmanagement versagen, sollte es einfacher für Aufsichtsbehörden sein, Gehälter von Führungskräften zurückzuholen, zivilrechtliche Strafen zu verhängen und Geschäftsführer von zukünftigen Tätigkeiten in der Bankenbranche auszuschliessen.»

  • 18.11 Uhr

    Aktienmärkte wieder unter Druck – CS erneut abgerutscht

    Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit klaren Verlusten beendet. Der SMI war zwar noch etwas höher in den Tag gestartet, rutschte dann aber schnell ab und verlor auch am Nachmittag weiter an Terrain. Grund für den Rückgang war laut Händlern vor allem die anhaltende Bankenkrise in den USA bzw. der Stress im internationalen Finanzsystem.

    Dies setzte die Finanztitel im Allgemeinen und die Papiere der Credit Suisse im Speziellen unter Druck. «Die Angst vor einer Ausbreitung der Probleme im Banksektor ist nicht gebannt. Daher wurden vor dem Wochenende auch Risiken reduziert», sagte ein Händler.

    Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex schloss knapp 1 Prozent schwächer auf 10'613,55 Punkten. Auch auf die ganze Woche war die Performance mit -1,4 Prozent erneut negativ - dies nachdem die Woche davor mit -3,8 Prozent bereits tiefrot ausgefallen war. Und mittlerweile ist auch die Jahresperformance ins Minus gerutscht (-1,1%), wobei das Jahrestief seit dieser Woche neu bei 10'460 Zählern liegt.

    Der Schweizer Markt war mit seinem heutigen Minus allerdings nicht allein. Auch der deutsche Dax, der britische FTSE 100 oder der französische CAC 40 büssten klar an Wert ein. Auch an der Wall Street waren die Verkäufer zur Zeit des Europaschlusses in der Mehrzahl.

  • 15.33 Uhr

    Bank-Titel auch an deutscher Börse unter Druck

    Die Turbulenzen im Bankensektor haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag nicht losgelassen. Die erneut hohen Kursverluste bei der Schweizer Grossbank Credit Suisse und das Kursdesaster für die US-Regionalbank First Republic zogen kurz vor dem Wochenende die Kurse im breiteren Sektor wieder nach unten. Der Dax rutschte nach dem großen Verfall an den Terminbörsen ab und stand am Nachmittag mit 1,20 Prozent im Minus bei 14 787,70 Zählern.

    Viele Beobachter halten zwar die Probleme der kleinen Banken in den USA für hausgemacht und erwarten keinen Flächenbrand, doch das Vertrauen der Investoren in die Branche wurde in den vergangenen Tagen durch die Schieflage mehrerer kleinerer US-Institute und den Sorgen um die kriselnde Credit Suisse schwer untergraben.

    So konnten die Aktien der Credit Suisse am Freitag ihre Erholungsgewinne vom Vortag nicht halten und verloren zuletzt in Zürich fast zehn Prozent. Die Aktie der US-Bank First Republic verlor im frühen Handel an der Wall Street zuletzt rund 13 Prozent. Die zunächst noch verbesserte Stimmung im europäischen Bankensektor drehte sich schnell wieder um, der Stoxx Europe 600 Banks fiel zuletzt um 1,6 Prozent. Im Dax sanken die Kurse von Deutsche Bank und Commerzbank um bis zu 1,3 Prozent ins Minus.

    Die Anzeigetafel fuer den deutschen Aktienindex DAX weist am Freitag (12.08.11) in Frankfurt am Main am Parketthandel der Deutschen Boerse den bisherigen Tageshoechstwert von 6.023,75 Punkten aus. Der DAX hat am Freitagnachmittag kurzzeitig die Marke von 6.000 Punkten uebersprungen. (zu dapd-Text) Foto: Thomas Lohnes/dapd
    KEYSTONE
  • 14.53 Uhr

    Milliarden für First Republic Bank, Gläubigerschutz für Silivon Valley Bank

    Die Abgaben an den Börsen haben sich generell seit dem Arbeitsbeginn der Händler in Übersee ausgeweitet. Auch an der Wall Street bleibt die Bankenkrise präsent. Zuerst hat die in Schieflage geratene First Republic Bank milliardenschwere Unterstützung von den grössten amerikanischen Geldhäusern erhalten. Deren Papiere verlieren dennoch vorbörslich 20 Prozent. Und die Silicon Valley Bank, Auslöser der aktuellen Krise, beantragte inzwischen Gläubigerschutz nach dem «Chapter 11» des US-Insolvenzrechts.

  • 14.33 Uhr

    CS-Aktienkurs fast so tief wie vor der Geldspritze

    Die Aktien der Credit Suisse legen zum Wochenschluss wieder den Rückwärtsgang ein. Gegen 14 Uhr fallen die Anteilsscheine um deutliche 9,4 Prozent zurück auf 1,833 Franken. Nachdem die Titel im frühen Handel zunächst noch gestiegen waren, ging es im weiteren Verlauf zügig nach unten.

  • 11.14 Uhr

    CS-Aktienkurs fällt erneut

    Kurz vor 11 Uhr fallen die CS-Aktien um 3,6 Prozent zurück auf 1,949 Franken. Nachdem die Titel zunächst bis auf 2,087 Franken angestiegen waren, ging es im weiteren Verlauf zügig bis auf 1,905 Franken abwärts. Von dem Tief haben sie sich mittlerweile etwas erholt.

    Händler zeigen sich etwas sprachlos. Immerhin habe es keine neuen Hiobsbotschaften über Nacht gegeben. Allerdings sei es auch so, dass die Grossbank mit ihren zahlreichen Skandalen und Problemen das Vertrauen der Investoren massiv verspielt habe.

    Wie im Handel zu hören ist, dürfte die CS-Aktie auch zum Spielball für Spekulanten geworden sein. Ein Börsianer spricht davon, dass Leerverkäufer mit am Werk seien. Zudem ist an diesem Tag der grosse Quartalsverfall an der Terminbörse Eurex. Das verstärke möglicherweise die Bewegungen. Denn zu diesen Terminen können Aktienkurse ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken.

    Wie ein Asset Manager ergänzt, rechne er nach der Achterbahnfahrt der CS-Aktien auch mit Blick nach vorne mit anhaltendem Druck. Die derzeitige Angst vor Ansteckungen im Bankensektor - auch mit Blick auf die jüngsten Pleiten in den USA - und der Druck der Märkte hätten erhebliche negative Auswirkungen auf die CS.

  • 1.36 Uhr

    Ökonom: CS-Hilfe ist kein «Too big to fail»-Fall

    Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti sieht nach der Unterstützung für die Credit Suisse (CS) keinen Anpassungsbedarf beim «Too big to fail»-Konzept. Dieses sei beim aktuelle Fall gar nicht betroffen, so Brunetti, einer der Väter des «Too big to fail»- Regelwerks.

    «Was jetzt gemacht wurde, ist eine für solche Krisenfälle vorgesehene Liquiditätsstützung durch die Nationalbank für eine systemrelevante, solvente Bank», sagte der Wirtschaftsprofessor in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Die «Too big to fail»-Regelungen kämen erst zum Zug, hätte die CS zu wenig Eigenkapital, was zurzeit nicht der Fall sei. Es handle sich also nicht um eine staatliche Rettung der Bank.

    Am Mittwochabend hatten die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gegeben, dass sie der Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen werden. Bereits einige Stunden später meldete die CS ihren Bedarf an und leiht sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB, um die Liquidität sicherzustellen. Laut Brunetti ist die SNB damit ihrem Auftrag nachgekommen, für Finanzstabilität zu sorgen.

    Das Vorgehen der SNB sei auch nicht Zeichen einer Finanzkrise wie damals, als die UBS habe gerettet werden müssen. «Stand heute lässt sich das bei weitem nicht mit der grossen Finanzkrise von 2008 vergleichen», sagte Brunetti.

    Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti sieht nach der Unterstützung für die Credit Suisse (CS) keinen Anpassungsbedarf beim «Too big to fail»-Konzept. Dieses sei beim aktuellen Fall gar nicht betroffen, so Brunetti, einer der Väter des «Too big to fail»- Regelwerks. (Archivbild)
    Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti sieht nach der Unterstützung für die Credit Suisse (CS) keinen Anpassungsbedarf beim «Too big to fail»-Konzept. Dieses sei beim aktuellen Fall gar nicht betroffen, so Brunetti, einer der Väter des «Too big to fail»- Regelwerks. (Archivbild)
    KEYSTONE
  • 22.29 Uhr

    US-Börsen: Deutliche Gewinne dank Hoffnung auf Geldpolitik

    Die US-Börsen haben am Donnerstag mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Sie profitierten von zunehmenden Hoffnungen auf eine weniger rigide Geldpolitik und positiven Nachrichten aus dem Bankensektor, dies- wie jenseits des Atlantiks.

    Der Leitindex Dow Jones Industrial zog nach anfänglichen Verlusten an und verabschiedete sich mit einem Plus von 1,17 Prozent bei 32'246,55 Punkten aus dem Handel.

    Noch stärker präsentierten sich die anderen Indizes: Der marktbreite S&P 500 gewann 1,76 Prozent auf 3960,28 Punkte, und der Nasdaq 100, der viele zinssensible Technologiewerte enthält, sprang sogar um 2,69 Prozent auf 12'581,39 Zähler hoch.

  • 22.08 Uhr

    US-Finanzriesen stützen angeschlagene Regionalbank First Republic

    Bei den Turbulenzen im Finanzsektor ist auch die US-Regionalbank First Republic in Schieflage geraten. Sie erhält nun milliardenschwere Unterstützung von den grössten amerikanischen Geldhäusern.

    Elf Banken - darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs und Morgan Stanley - springen dem Institut mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar bei, wie sie am Donnerstag mitteilten. Die Hilfsaktion wurde laut US-Medien von US-Aufsichtsbehörden koordiniert, um die Lage zu beruhigen.

    «Dieses Zeichen der Unterstützung durch eine Gruppe grosser Banken ist sehr willkommen und zeigt die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems», schrieb das US-Finanzdepartement in einer separaten, gemeinsam mit der Notenbank Fed, der Bundeseinlagenversicherungsgesellschaft FDIC und dem Büro des Rechnungsprüfers der Währung (OCC) veröffentlichten Mitteilung.

    Der Schritt solle First Republic mit Liquidität versorgen und das Vertrauen in das US-Finanzsystem unterstreichen, hiess es in einer Mitteilung der Citigroup.

    First Republic zählt zu einer Reihe regionaler US-Geldhäuser, die nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank an der Börse unter Druck gerieten. Zuletzt war First Republic wegen von Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken von Rating-Agenturen herabgestuft worden.

  • 21.51 Uhr

    Credit Suisse in USA mit Sammelklage von Aktionären konfrontiert

    Die Credit Suisse ist laut einem Medienbericht von Aktionären aus den USA verklagt worden. Sie werfen der Bank vor, die Probleme in Bezug auf ihre Finanzen verschwiegen und die Aktionäre getäuscht zu haben. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

    In der Klage vor dem Bundesgericht in Camden, New Jersey, soll es heissen, die Credit Suisse habe falsche oder irreführende Angaben gemacht oder es versäumt, offenzulegen, dass sie im vierten Quartal unter «signifikanten» Geldabflüssen und wesentlichen Schwächen in ihren internen Kontrollen gelitten habe.

    Die Klage sei auch gegen den Bank-Chef Ulrich Körner und den Verwaltungsratspräsidenten Axel Lehmann gerichtet.

    Der namentlich genannte Hauptkläger klagt gemäss dem Artikel im Namen der Inhaber von American Depositary Shares (ADS) der Credit Suisse, die vom 10. März 2022 bis zum 15. März 2023 ausgegeben wurden.

    Es dürfte sich laut dem Bericht um die erste von US-Investoren eingereichte Klage im Zusammenhang mit den jüngsten Problemen der CS handeln. Die Bank kommentierte den Bericht auf Anfrage von AWP nicht.

  • 21.24 Uhr

    US-Finanzriesen stützen angeschlagene Regionalbank First Republic

    Bei den Turbulenzen im Finanzsektor ist auch die US-Regionalbank First Republic in Schieflage geraten. Sie erhält nun milliardenschwere Unterstützung von den grössten amerikanischen Geldhäusern.

    Elf Banken — darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs und Morgan Stanley — springen dem Institut mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar bei, wie sie mitteilten. Die Hilfsaktion wurde laut US-Medien von US-Aufsichtsbehörden koordiniert, um die Lage zu beruhigen.

    «Dieses Zeichen der Unterstützung durch eine Gruppe grosser Banken ist sehr willkommen und zeigt die Widerstandsfähigkeit des Bankensystems», schrieb das US-Finanzdepartement in einer separaten, gemeinsam mit der Notenbank Fed, der Bundeseinlagenversicherungsgesellschaft FDIC und dem Büro des Rechnungsprüfers der Währung (OCC) veröffentlichten Mitteilung.

    Der Schritt solle First Republic mit Liquidität versorgen und das Vertrauen in das US-Finanzsystem unterstreichen, hiess es in einer Mitteilung der Citigroup. First Republic zählt zu einer Reihe regionaler US-Geldhäuser, die nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank an der Börse unter Druck gerieten. Zuletzt war First Republic wegen von Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken von Rating-Agenturen herabgestuft worden.

    Nachdem es zeitweise so aussah, als würde das Eingreifen der US-Regierung die Lage beruhigen, sorgte die Notlage der Credit Suisse im Laufe dieser Woche für neue Turbulenzen am Finanzmarkt. Der Schweizer Grossbank ist inzwischen die Nationalbank zu Hilfe geeilt. Diese stellt der CS einen Kredit über 50 Milliarden Franken zur Verfügung.

  • 21.12 Uhr

    UBS und Credit Suisse wollen laut Medienbericht keine Zwangsfusion

    Die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) lehnen einem Medienbericht zufolge einen Zwangszusammenschluss ab. Die UBS ziehe es vor, sich auf ihr eigene Strategie zu konzentrieren und zögere, Risiken im Zusammenhang mit der Credit Suisse zu übernehmen.

    Immer wieder kommt es zu Spekulationen um eine Fusion der CS mit der UBS.
    Immer wieder kommt es zu Spekulationen um eine Fusion der CS mit der UBS.
    KEYSTONE/Urs Flueeler

    Das berichtete Bloomberg News unter Berufung auf gut informierte Kreise. Der Rivale Credit Suisse will sich dagegen laut dem Bericht Zeit lassen, um den Turnaround zu schaffen, nachdem er von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine Liquiditätshilfe erhalten hat.

    UBS sowie Credit Suisse sähen eine Übernahme nur als möglichen letzten Ausweg an, berichtet Bloomberg weiter. Denn eine solche Transaktion wäre mit erheblichen Hürden und Überschneidungen verbunden.

  • 19.49 Uhr

    Helfenstein: 50 Milliarden sind vorbeugende Liquidität

    Der Schweiz-Chef der Credit Suisse sieht den Kredit über 50 Milliarden Franken von der SNB als klares Zeichen für den Markt und die Kunden. «Wir sehen es als vorbeugende Liquidität», sagte er dem SRF.

    Man wolle demnach die Transformation weiterführen, um «in dieser unruhigen Situation gut weiterarbeiten zu können», erklärt André Helfenstein weiter. Zu etwaigen Plänen des Bundes ob einer Beteiligung oder anderweitigen Eingriffen sei ihm nichts bekannt.

  • 19.26 Uhr

    Bundesrat äussert sich nach Sitzung nicht zum CS-Debakel

    Der Bundesrat äussert sich vorerst nicht zur angeschlagenen Schweizer Grossbank Credit Suisse. Er traf sich zuvor zu einer Sondersitzung. Über den Inhalt der Sitzung werde nicht informiert, teilte die Bundeskanzlei mit.

  • 18.47 Uhr

    Scholz erwartet keine neue Finanzkrise

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sieht nach der Pleite der Silicon Valley Bank und den Turbulenzen rund um die Credit Suisse keine neue Finanzkrise in Europa heraufziehen. 

    «Die Gefahr sehe ich nicht. Das Geldsystem ist nicht mehr so fragil wie vor der Finanzkrise», sagte der Scholz dem «Handelsblatt» laut einer Meldung. Er erwartet deshalb auch keine Konsequenzen für deutsche Sparer. «Die Einlagen der deutschen Sparerinnen und Sparer sind sicher.»

    Scholz: Die Verantwortlichen in der Schweiz haben schnell gehandelt.
    Scholz: Die Verantwortlichen in der Schweiz haben schnell gehandelt.
    Michael Kappeler/dpa (Archivbild)

    «Wir leben in einer völlig anderen Zeit», sagte Scholz mit Blick auf Vergleiche mit der Finanzkrise 2008 dem Blatt. Gesetzgeber und Bankenaufsicht hätten ihre Lehren aus der Lehman-Pleite gezogen. Die Regulierungsvorschriften für Banken seien strenger als damals. «Und wir sehen, dass in den USA, in Grossbritannien und zuletzt in der Schweiz die Verantwortlichen schnell und entschlossen gehandelt haben.» 

    Nach der Pleite der Silicon Valley Bank vergangene Woche war es zu Turbulenzen im Finanzsystem gekommen. Hinzu kam der Kurssturz der Credit Suisse am Mittwoch an der Börse, ausgelöst durch Bemerkungen eines Grossinvestors aus Saudi-Arabien. Für Beruhigung hat gesorgt, dass sich das Geldhaus über die Schweizer Notenbank Kredite von bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken gesichert hat.

  • 18.34 Uhr

    Schweizer Börse wieder auf Erholungskurs

    Nach dem Absturz am Vortag haben die Kurse an der Schweizer Börse am Donnerstag wieder angezogen. Sie machten damit einen Teil der jüngsten Verluste wett. Vor allem kurz vor Handelsschluss ging es mit dem Leitindex SMI noch einmal deutlich nach oben.

    Das Marktgeschehen war von einer weiterhin grossen Nervosität geprägt. Im Fokus blieb die Aktie der Credit Suisse. Mit einem Plus von rund 19 Prozent bügelten sie den grossen Vortagesverlust von 24 Prozent teilweise aus.

    Anleger waren erleichtert über die Unterstützung der Bank durch die SNB. Die CS könne aufatmen, sagt etwa Caroline Hilb von der St. Galler Kantonalbank. «Entscheidend ist nun, dass das Vertrauen in die Bank zurückkehrt und die Kundschaft ihre Gelder nicht weiter abzieht.» Der Schritt habe auch dem am Vortag schwer unter die Räder geratenen Bankensektor zu höheren Kursen verholfen, meinten Händler.

    So konnten sich die Aktien der am Vortag gebeutelten UBS (+3,4%) oder Julius Bär (+7,6%) und Temenos (+3,0%) stark erholen. Zu den Gewinnern zählten zudem die Versicherer Swiss Re (+3,7%), Swiss Life (+2,8%) und Zurich (+2,1%).

    Ob dies mehr als eine kurzfristige Beruhigung ist, werde sich aber noch zeigen müssen. Denn die Probleme der CS und auch die Nervosität an den Märkten dürften wohl noch eine Weile bleiben. Die Erinnerungen an die Finanzkrise von 2008 seien wach. In den USA beruhigte daher Finanzministerin Janet Yellen die Märkte. Sie betonte, dass Amerikas Bankensystem weiterhin stabil und sicher sei.

    In diesem Kontext blickten die Anleger auch gespannt nach Frankfurt, wo die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Zinsentscheid publizierte. Sie beschloss eine weitere Anhebung der Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte, gewisse Investoren hatten auf 0,25 Prozentpunkte spekuliert. «Richtig so, EZB!» Das waren die lobenden Worte eines Börsianers zum Entscheid.

    Der Schweizer Leitindex SMI schloss nach einem Nachmittagsrallye schliesslich auf 10'719 Punkten (+1,9%).

  • 18.15 Uhr

    Zürcher Finanzdirektor: «Ein Kratzer für den Finanzplatz Zürich»

    Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) hat den Kurssturz der Credit Suisse Aktie und die 50-Milliarden-Hilfsaktion der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in diesem Ausmass nicht erwartet. Das beschere dem Image des Finanzplatzes Zürich natürlich «einen Kratzer».

    Stocker zeigte sich gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von SRF1 aber zuversichtlich, dass sich die Situation nun entspannt. «Ich hoffe, es wird sich wieder einlenken. Die Hoffnung stirbt zuletzt.»

    Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker. 
    Der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker. 
    KEYSTONE/ENNIO LEANZA (Archivbild)

    Der Kanton Zürich sieht derzeit keinen Anlass, eigene Massnahmen wegen der Credit Suisse zu ergreifen. Man werde die Situation aber genau beobachten, so Stocker weiter.

    Die Schweizerische Nationalbank (SNB) eilte der Credit Suisse mit einem Kredit über 50 Milliarden Franken zu Hilfe. Ob die angeschlagene Grossbank damit das Vertrauen von Kunden und Anlegern wieder zurückgewinnen kann, bleibt allerdings offen.

  • 17.38 Uhr

    Oswald Grübel rechnet mit CS-Spitze ab

    Die Credit Suisse müsse jetzt die Management-Fehler der letzten zehn Jahre ausbaden: Das sagt der frühere CEO der Grossbank, Oswald Grübel. Doch auch die Nationalbank und Finanzmarktaufsicht hätten geschickter handeln können, sagt er in einem Interview mit den Titeln der CH Media. .

    Welche Vorwürfe der ehemalige Topbanker konkret erhebt, liest du hier.

    Oswald Grübel leitete als CEO die Credit Suisse von 2003 bis 2007 und die UBS ab 2009 für zwei Jahre. (Archivbild)
    Oswald Grübel leitete als CEO die Credit Suisse von 2003 bis 2007 und die UBS ab 2009 für zwei Jahre. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 15.31 Uhr

    JPMorgan-Analysten halten Übernahme der CS durch die UBS für wahrscheinlichste Option

    Die Analysten von JPMorgan halten die Übernahme der Credit Suisse für die wahrscheinlichste Option. Und am ehesten könnten sie sich die UBS als Käufer vorstellen, wie das Wirtschaftsmagazin Cash schreibt.

    Das Szenario bezieht sich auf das Gesamtunternehmen. In der Schweiz wäre eine UBS-CS zu mächtig und damit wohl nicht wettbewerbskonform, weshalb das Schweizer Bankgeschäft der Credit Suisse unabhängig weiterexistieren müsste, so die Analysten weiter. Von der UBS gibt es keine Stellungnahme zu dieser Frage. Am Mittwoch hat ihr CEO es abgelehnt, «hypothetische Fragen» zu beantworten, schreibt Cash weiter.

  • 15.11 Uhr

    FDP-Nationalrat Portmann hat CS-Aktien zum Tiefpreis gekauft

    Dem Lokalsender Telezüri hat der Banker zu Protokoll gegeben, er habe gestern Aktien der Credit Suisse gekauft, weil diese völlig unterbewertet seien. Er wolle ein Signal setzen.

    Wer gestern zum Tiefstkurs von 1.56 Franken gekauft und heute zum bisherigen Höchstkurs verkauft hat (2.25 Franken), hat 44 Prozent Gewinn erzielt. 

    Hans-Peter Portmann, Nationalrat FDP/ZH
    Hans-Peter Portmann, Nationalrat FDP/ZH
    PARLAMENTSDIENSTE
  • 14.30 Uhr

    Swatch-Gruppe hält ihr Geld bei der CS für sicher

    Nick Hayek hat an der Jahresmedienkonferenz der Swatch Group bekannt gegeben, dass das Unternehmen auch Geld bei der Credit Suisse habe und dieses nicht abgezogen habe.

    Die Gruppe habe ihr Geld aber auf verschiedene Banken verteilt, führt  Hayek aus, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet

  • 14.09 Uhr

    SP will CS-Kursgewinne nach SNB-Geldspritze abschöpfen

    Die CS-Aktionäre müssten ebenso wie die Bankführung Verantwortung übernehmen, findet SP-Co-Präsident Cédric Wermuth. Es gehe nicht an, dass sie Börsenverluste einfach via die Nationalbank nationalisieren würden, um sich auf dem Buckel der Bevölkerung schadlos zu halten.

    Der dank des Nationalbankdarlehens zustande gekommene Kursanstieg müsse auch an diese zurückfliessen. Die vier Prozent Zinsen für Darlehen reichten da nicht. Eine Abgeltung sei fällig. Unter anderem könnte sie in Form einer Kapitalbeteiligung der Nationalbank an der CS erfolgen. Der Bundesrat müsse hier Lösungen vorlegen.

    Wermuth kritisierte, dass für Banken in der Schweiz immer Geld da sei, Anliegen der Bevölkerung wie Prämienverbilligung, Inflationsdämpfung und Teuerungsausgleich aber regelmässig zu kurz kämen. Nur 15 Jahre nach der Rettung der Grossbank UBS solle der Bundesrat dem Volk erklären, warum es immer den Gürtel enger schnallen soll.

    Die Finanzpolitikerinnen der SP während ihrer Medienkonferenz im Bundeshaus am 16. März 2023: Prisca Birrer-Heimo, Cédric Wermuth, Roger Nordmann und Samuel Bendahan.
    Die Finanzpolitikerinnen der SP während ihrer Medienkonferenz im Bundeshaus am
    16. März 2023: Prisca Birrer-Heimo, Cédric Wermuth, Roger Nordmann und Samuel Bendahan.
    Bild: Keystone

    SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimoz (LU) erklärte, die Partei stelle sich nicht gegen den Kreditrahmen der SNB für die CS. Die Garantie eines stabilen Finanzmarkts sei Pflicht der Notenbank. Die SP wolle aber erfahren, wie es überhaupt zum Debakel kam und ob die Finanzmarktaufsicht richtig reagierte.

    Der Waadtländer Nationalrat Samuel Bendahan kündigte Vorstösse zur Klärung der von den Banken zulasten des Bundes verursachten Kosten an. Die Schweizer Volkswirtschaft sei durch die Banken ständigen Risiken ausgesetzt. SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann unterstrich, es gehe nicht an, dass die Bevölkerung den Schaden trage und die Verantwortlichen unbeschadet davonkommen.

  • 11.14 Uhr

    Politik lobt Einschreiten der Nationalbank

    Thomas Matter, Nationalrat (SVP/ZH), selber Banker, sagt, die CS habe ein Vertrauens-, aber kein Solvenzproblem. Das habe zu einem digitalen Bank-Run geführt. Ein Vertrauensverlust sei für eine Bank brandgefährlich. Richtigerweise habe nun die Nationalbank eingegriffen. Deren Aufgabe sei neben der Preisstabilität auch die Erhaltung der Finanzmarktstabilität. Für Staatshilfe an die Bank sieht Matter derzeit keinen Anlass.

    Daniela Schneeberger, Nationalrätin (FDP/BL), teilt die Einschätzung der Lage als Vertrauensproblem der CS. SNB und Finanzmarktaufsicht (Finma) hätten das Nötige getan. Eine Rettungsaktion durch den Staat wie für die UBS in der Finanzkrise 2008 hält auch sie nicht für nötig. Mit dem Kreditrahmen der Nationalbank könnten die Kunden zufriedengestellt werden.

    Martin Landolt, Nationalrat (Mitte/GL), bezeichnete das Einschreiten von SNB und Finma als «extrem wertvoll und vertrauensbildend». Grundsätzlich sei der Mechanismus zur Krisenbewältigung bei einer als «too big to fail» eingestuften Bank vorbereitet und könnte notfalls ausgelöst werden.

    Jürg Grossen, Nationalrat (GLP/BE), Hysterie sei fehl am Platz und weitere Schritte derzeit dank der Vorschriften für systemrelevante Banken nicht nötig. Nach der SNB-Aussage, die CS zu stützen, sollte sich die Situation stabilisieren.

    Die Kapitalabdeckung der CS sei aktuell dreimal so hoch wie bei der Finanzkrise 2008, sind sich Schneeberger, Matter, Landolt und Grossen einig. Die Eigenmittelanforderungen seien somit erfüllt. Überhaupt unterscheide sich die Situation von jener der UBS, welche der Bund in der Finanzkrise 2008 retten musste.

  • 11 Uhr

    CS-Aktie stabilisiert sich knapp über zwei Franken (+20%)

    Bei Börsenstart steigt die CS-Aktie auf 2.25 Franken, was einem Plus von über 30 Prozent entspricht. Nach diesem Feuerwerk stossen erste Anleger den Titel wieder ab, der Kurs sinkt unter zwei Franken. 

    Zwei Stunden nach Eröffnung der Börse stabilisiert sich der Kurs der CS-Aktie leicht über zwei Franken, was immer noch einem Plus von 20 Prozent im Vergleich zum historischen Tiefststand von gestern entspricht.

  • 10.30 Uhr

    Bundesrat trifft sich zu Sondersitzung

    Die Schweizer Landesregierung will noch am Donnerstag eine Sondersitzung zur Situation bei der Grossbank Credit Suisse abhalten. Dies haben gut unterrichte Quellen in der Bundesverwaltung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt.

Die ersten Kurszahlen bestätigen, was sich vorbörslich bereits abgezeichnet hat: Die Aktien der Credit Suisse legen deutlich zu. Wenige Minuten nach Börsenstart steht der Kurs bei 2,22 Franken.

Um 08.20 Uhr gewinnen CS Namen im vorbörslichen Handel von Julius Bär 33,8 Prozent auf 2,27 Franken. Am Mittwoch hatten die Aktien allerdings einen Tagesverlust von mehr als 24 Prozent zu beklagen. Auch die Titel der UBS (+4,4%) werden vorbörslich deutlich höher gestellt.

Da sich die Ereignisse zuletzt überstürzt hätten, sei eigentlich klar gewesen, dass die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) und die SNB reagieren müssen, meinen Beobachter. Sie spielen damit auf den beängstigenden Aktienkurszerfall und die zuletzt kräftig gestiegenen Prämien für Kreditabsicherungen an. Obwohl sich einige der Beobachter ein umfassenderes Massnahmenpaket erhofft hatten, dürften sich die Wogen ihres Erachtens nun wieder etwas legen. Finma und die SNB hätten der Grossbank zumindest Zeit erkauft, so heisst es weiter.

Dass die CS für rund drei Milliarden Franken hochverzinste Schuldtitel zurückkaufen will, stösst vereinzelt auf kritische Reaktionen. Die Kritik gilt dabei vor allem dem Umstand, dass die Grossbank mit SNB-Geldern kostspielige Schulden tilge.

Vertrauenskrise ist noch nicht überwunden

Für Vontobel-Analyst Andreas Venditti geht von den Massnahmen ein starkes und wichtiges Signal für die Märkte aus. Er hofft, dass sich die Situation damit beruhigen und die Abwärtsspirale durchstossen lässt. Seines Erachtens ist nun aber Zeit gefragt, bis die Vertrauenskrise überwunden werden kann. Venditti will sein Bewertungsmodell für die Aktien gelegentlich überarbeiten.

Auch für seine Berufskollegen bei der Bank of America ist die Botschaft der Regulatoren und der SNB an die Märkte unmissverständlich. Die Experten stehen der Intervention grundsätzlich positiv gegenüber.

Am Mittwoch büssten die Valoren der CS zeitweise mehr als 30 Prozent ein, nachdem ein Vertreter des Grossaktionärs aus Saudi-Arabien einer weiteren Finanzspritze gegenüber Medien eine klare Absage erteilt hatte. Bei 1,55 Franken fiel der Aktienkurs in der Folge vorübergehend auf den tiefsten Stand in der Firmengeschichte.

Mit einem Minus von knapp 40 Prozent seit Jahresbeginn wird den CS-Aktien erneut die undankbare Rolle des Schlusslichts aus dem SMI zuteil. Der Grossbank ist diese Rolle nicht unbekannt, hielt sie die Schlusslaterne doch auch schon in den Jahren 2021 und 2022.

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