Planungssicherheit im Skigebiet Der Schnee soll künftig per Rohrpost kommen

mafr, sda

20.1.2023 - 11:14

Der Schnee wird auch in den Bergen immer häufiger zur Mangelware: Die Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil will mit einem Rohrpost-System für Planungssischerheit in Skigebieten sorgen.
Der Schnee wird auch in den Bergen immer häufiger zur Mangelware: Die Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil will mit einem Rohrpost-System für Planungssischerheit in Skigebieten sorgen.
Archivbild: Keystone

Mit dem Klimawandel droht Skigebiete häufiger akuter Schneemangel. Ein Rohrpost-System, mit dem Schnee einfach transportiert werden kann, soll Abhilfe schaffen.  

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Ein Institut der Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil SG hat ein Rohrsystem ausgearbeitet, mit dem sich Schnee einfach transportieren lassen soll. Damit wollen sie Wintersportanlässen und Skigebieten in Zeiten des Klimawandels Planungssicherheit bescheren.

Das System sei eine einfache, temporäre und oberirdische Rohrleitung, mit dem sich Schnee von einem Depot aus direkt an den Einsatzort verteilen lässt. Für Wintersportregionen und Grossanlässe wie Skirennen eröffne sich damit die Möglichkeit, Schnee über weite Strecken von mehreren Hundert Metern effizient und ohne hohen Material- und Personaleinsatz bewegen können, schrieb die Fachhochschule am Freitag in einer Mitteilung.

Weil diese Technik keine dauerhafte Installation benötige, würden dadurch Umweltirritationen durch flächendeckende Infrastruktur wie Schneekanonen reduziert. Den Schnee müssten die Destinationen vorgängig in einem Depot produzieren und lagern.

Weil diese Technik keine dauerhafte Installation benötige, würden dadurch Umweltirritationen durch flächendeckende Infrastruktur wie Schneekanonen reduziert. Den Schnee müssten die Destinationen vorgängig in einem Depot produzieren und lagern.

Weniger Energieverbrauch als andere Methoden

Bisher wurden grosse Schneemengen auf der Piste von Pistenfahrzeugen bewegt oder mit Schneekanonen direkt vor Ort erzeugt. Der Energieverbrauch der Schnee-Rohrpost würde nur einen Bruchteil im Vergleich zu dieser herkömmlichen Methode ausmachen, sagte der Projektleiter Albert Loichinger der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Dennoch sei man beim System auf einen leistungsstarken Elektro- bzw. Verbrennungsmotor angewiesen. Weil Beschneiungen meist nachts stattfinden, könne Solarenergie bestenfalls unterstützend, aber nicht ersetzend wirken.

Die Schnee-Rohrpost war im vergangenen Dezember im Glarnerland getestet worden, und hätte einwandfrei funktioniert, schrieb die Fachhochschule weiter. Nun möchte das Institut mit Umsetzungspartnern ein marktreifes System entwickeln, welches «hinsichtlich eingesetzter Energie und der Förderleistung die Bedürfnisse der Wintersportdestinationen im Alpenraum erfüllen kann».