Infokampagne für Private Das gilt, wer seine eigenen Hühner halten will

SDA, gbi

28.3.2023 - 11:00

Hühner brauchen Zugang zu einer Weide. Im Bild: Tiere in Kirchdorf im Kanton Bern.
Hühner brauchen Zugang zu einer Weide. Im Bild: Tiere in Kirchdorf im Kanton Bern.
Bild: Keystone

Hühner-Haltung ist ein heimlicher Volkssport: Rund 70'000 private Haltungen gibt es in der Schweiz. Damit es den Tieren gut geht, erinnern Bund und Tierschutz jetzt daran, was gilt.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Rund 70'000 private Hühnerhaltungen gibt es in der Schweiz
  • Die artgerechte Haltung ist anspruchsvoll und wichtig, um die Ausbreitung von Tierseuchen wie der Vogelgrippe einzudämmen
  • Der Bund und der Schweizer Tierschutz fassen die geltenden Bestimmungen und wichtige Tipps für Halter*innen zusammen

Die Schweiz, das Land der Milchkühe? Nicht nur: Auch Hühner sind äusserst beliebt. Landesweit gibt es schätzungsweise 70'000 private Hühnerhaltungen.

Nicht immer werden dabei jedoch die arttypischen Bedürfnisse erfüllt. Der Bund und der Schweizer Tierschutz (STS) starten deshalb eine Informationskampagne zur privaten Hühnerhaltung.

Ein besonderes Augenmerk gilt neben dem Tierwohl auch der Prävention von Tierseuchen wie der Vogelgrippe, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und des STS vom Dienstag.

Besonders wichtig: Seine Tiere bei einer Koordinationsstelle im Kanton zu registrieren, sei obligatorisch und helfe bei der Seuchenprävention.

Hühner brauchen Zeit, Platz – und Gesellschaft

Interessierte finden auf der Webseite Huehnerrichtighalten.ch, in sozialen Medien und in einer 20-seitigen reich bebilderten Broschüre alle Informationen. Dazu zählen auch wichtige Empfehlungen, damit Hühner gesund bleiben und sich arttypisch verhalten können.

Die Halter*innen werden unter anderem daran erinnert, dass die Anschaffung von Hühnern eine langfristige Verpflichtung sei. Manche Tiere würden zehn Jahre alt.

Hühner leben in Gruppen und dürfen nicht einzeln gehalten werden. Sie brauchen genügend Platz. Das bedeutet für drei bis sechs Hühner mindestens sechzig Quadratmeter für einen Stall, eine überdachte Voliere und eine Weide. Die Weide sollte von einem stabilen, hohen Zaun umgeben sein, damit Beutegreifer wie Füchse nicht eindringen können.

Das richtige Futter sollte es sein

«Hühner sind Allesfresser. Trotzdem darf man ihnen nicht wahllos alles füttern», heisst es in der Broschüre. Als Hauptnahrung eigne sich Alleinfutter für Legehennen in Form von Futtermehl oder Pellets. Körnermischungen, Rüstabfälle und Strauchfrüchte sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Essensreste sowie Nudeln, Kartoffeln oder Brot seien kein geeignetes Futter für Hühner.

Hühner sind keine Streicheltiere und gehören auch nicht in eine Wohnung. Zu ihren natürlichen Bedürfnissen gehört es, scharren, picken und staubbaden zu können. Die Tiere brauchen ausserdem tägliche Pflege und ihr Gehege muss regelmässig gesäubert werden.

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