Reussdamm in Zug unter Beobachtung «Das würde dann doch eine bedrohliche Situation ergeben»

Von Philipp Dahm

14.7.2021

Die Ortschaften an der Reuss – in diesem Falle Luzern – bereiten sich am 13. Juli auf Hochwasser vor.
Die Ortschaften an der Reuss – in diesem Falle Luzern – bereiten sich am 13. Juli auf Hochwasser vor.
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Alle leiden gerade unter der Nässe, doch an der Reuss steht den Schweizern das Wasser bis zum Hals. Derzeit entspannt sich die Lage ein wenig, doch das dicke Ende kommt noch, sagt uns der Zuger Krisenstab.

Von Philipp Dahm

14.7.2021

Anruf bei Urs Marti: Wir haben den Chef des kantonalen Führungsstabs in Zug nach einer kurzen Einschätzung der derzeitigen Lage an der Reuss gebeten – und Antworten bekommen.

Herr Marti, wie ist aktuell die Lage am Reussdamm?

Grundsätzlich überwachen wir den Reussdamm jetzt im Bereich Hünenberg. Das wird fortlaufend gemacht und zusätzlich wird die Situation von einem Ingenieur beurteilt.

Wie ist die Lage jetzt im Vergleich zum Morgen?

Es gibt gerade eine kleine Entspannung, weil der Tag bisher relativ niederschlagsfrei ist. Aber wir beobachten die Situation, nachdem Regen angekündigt ist. Die Reuss ist voll, aber die Lage wird kontrolliert.

Für wann erwarten Sie den Höchststand?

Nach den meteorologischen Daten erwarten wir morgen den Höchststand und je nach Niederschlagsmenge allenfalls Freitag. Wir gehen davon aus, dass die Spitzen wieder in dem Bereich des gestrigen Peaks liegen. Sie könnten sogar noch höher steigen: Das würde dann doch eine bedrohliche Situation ergeben.



Was für Vorbereitungen werden getroffen?

In erster Linie werden jetzt heute diejenigen Bürger kontaktiert, die im Bereich der Reuss bedroht sind. Sie werden auf die Situation aufmerksam gemacht. Wir stellen Überlegungen an, wie das Szenario einer Evakuierung aussehen könnte – da geht es ja nicht nur um Personen, sondern auch um die vielen Tiere, die es in dieser Region gibt.

Wie geht es fürs Erste weiter?

Immer aktuell bleibt die Überwachung des Dammes: Diese laufende Beurteilung bildet die Grundlage für den Entscheid über eine mögliche Evakuierung. Nun hängt das Weitere von den kommenden Niederschlagsmengen ab.