Bekannte über den Schützen in Sitten «Er hat das typische Profil eines Psychopathen»

phi

12.12.2023

Nachdem der Todesschütze von Sitten VD gefasst worden ist, werden weitere Details über den Täter bekannt: Der 36-Jährige wird als «sehr streitbare Person» beschrieben, die jede Menge Ärger hatte.

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  • Der Mann, der in Sitten VD zwei Menschen erschossen hat, hat offenbar mit vielen Personen Streit gehabt.
  • 20 Personen wurden während der Fahndung geschützt, weil sie zuvor vom Täter bedroht worden waren.
  • Der Schütze wird als «sehr streitbare Person» und «verhaltensauffällig» beschrieben.
  • «Er hat sich als Opfer gesehen», ist aktenkundig wegen kleinerer Delikte und stellte selbst mehrfach Strafanzeigen gegen andere.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann und eine Frau in Sitten VS waren 120 Polizisten im Einsatz, um den Schützen zu fassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Mordes: Die Tat sei «geplant und vorbereitet» worden, glaubt Staatsanwalt Oliver Elsig.

Während der Fahndung habe die Polizei nicht weniger als 20 Personen schützen müssen, die «Droh- und Videobotschaften» des 36-Jährigen erhalten hätten. Das berichtet «Schweiz Aktuell»: «Da musste man davon ausgehen, dass er bei denen auch noch vorbeifährt, dass er auf die auch noch schiessen will», erklärt SRF-Reporter Roger Brunner.

Der Täter sei «eine sehr streitbare Person» und «verhaltensauffällig». Er sei aktenkundig, weil er bereits als Jugendlicher verschiedene Delikte begangen haben soll – auch wenn es sich laut Staatsanwaltschaft um kleinere Vergehen gehandelt haben soll.

In der Romandie soll er seit Jahren Internetnutzern in Foren rund ums Thema Auto mit dem Tod bedroht haben, wie «20 Minuten» berichtet. Ein ehemaliger Kollege des Verdächtigen sei schockiert, aber nicht überrascht gewesen, als er von der Tat erfahren habe. «Ich kenne auch viele Frauen, die er per Nachricht oder sogar per Post belästigt hat», wird er zitiert.

Der Täter habe «das typische Profil eines Psychopathen». Ein anderer Bekannter bestätige dies: «Wir alle kennen diesen Kerl im Wallis. Er hat einen meiner Freunde belästigt. Er belästigte Frauen und drohte, sie zu töten. Die Jungs auch.»

«Er hat sich als Opfer gesehen»

Frappant: Der Täter, der geständig ist, ist selbst mehrfach zur Polizei gegangen. «Immer wieder hat er selber Strafanzeigen gestellt», weiss Brunner. «Er hat sich als Opfer gesehen. Und all das scheint sich kumuliert zu haben, bis das Fass übergelaufen ist.»

Staatsanwalt Oliver Elsig am 11. Dezember an der Pressekonferenz in Sitten.
Staatsanwalt Oliver Elsig am 11. Dezember an der Pressekonferenz in Sitten.
Keystone

Der Maler und Lackierer hat zunächst eine 34-Jährige erschossen, mit der er laut Staatsanwalt Streit gehabt haben soll. Laut «Le Nouvelliste» soll die Frau Avancen des Täters zurückgewiesen haben. Wenige Minuten später fielen nur wenige Hundert Meter entfernt erneut Schüsse, als ein 41-Jähriger und eine 49-Jährige getroffen werden. 

Der Mann erlag seiner Verletzung, die Frau wurde ins Spital eingeliefert. Auch mit diesen beiden Personen soll der Schütze Streit gehabt haben. Zwei Waffen sind auf den Täter zugelassen: Laut «Blick» soll der Mann sie geerbt haben.