In den letzten Jahren sind in der deutschen Grenzregion zwischen dem Bodensee und Basel mehrere Spitäler verschwunden. Seit 2017 mussten von sieben Spitälern in der Region bereits drei schliessen, und zwei weitere stehen kurz vor der Schliessung. Zudem werden zwei bestehende Kliniken durch Neubauten ersetzt, was die Versorgungslage weiter einschränkt.
Da die medizinische Versorgung in der Region zunehmend knapp wird, entscheiden sich viele deutsche Patienten für eine Behandlung in der Schweiz, insbesondere wenn sie über die entsprechende Versicherung verfügen. Dies betrifft vor allem Grenzgänger und ihre Familienangehörigen, die sich oft problemlos in der Schweiz versichern lassen können.
In den Spitälern im Fricktal, wie in Rheinfelden und Laufenburg, lag der Anteil deutscher Patienten im Jahr 2023 bei etwa 12 Prozent, wie der «Südkurier» berichtet. Auch in Schaffhausen und Leuggern machen deutsche Staatsbürger einen beachtlichen Anteil der Patienten aus.
Kaum Schweizer Patienten in deutschen Spitälern
Besonders werdende Mütter aus Deutschland nutzen die Schweizer Gesundheitsdienste – im Spital Leuggern betrug der Anteil deutscher Frauen, die dort entbunden haben, im letzten Jahr 40 Prozent.
Die Nachfrage deutscher Patienten nach Behandlungen in der Schweiz nimmt stetig zu, vor allem aufgrund der besser zugänglichen Versorgung. Die Schweizer Krankenkassen hoffen im Gegenzug, dass Schweizer Patienten vermehrt in Deutschland behandelt werden, um Kosten zu sparen. Diese Entwicklung hat sich bisher jedoch nicht durchgesetzt, die Anzahl Schweizer Patienten in deutschen Kliniken, etwa in Bad Säckingen, ist laut «Südkurier» äusserst gering.
Die Gesundheitsversorgung in der Schweiz bleibt trotz des Ansturms stabil, und es gibt ausreichend Spitalplätze, wie Sibylle Augsburger Hess vom Gesundheitszentrum Fricktal bestätigt.