Bern: Regierungsrat Schnegg weist Vorwurf zu falschen Zahlen zurück
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg weist Vorwürfe zu falschen Zahlen bei den Massentests von Berner Schulen zurück. «Weder ich, noch meine Direktion haben zu irgendeinem Zeitpunkt falsche Zahlen
veröffentlicht», sagt er.
13.09.2021
Von «Verleumdungen» und einem «Sturm im Wasserglas» spricht der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg hinsichtlich der Vorwürfe zu falschen Zahlen bei den Massentests von Berner Schulen.
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg weist Vorwürfe zu falschen Zahlen bei den Massentests von Berner Schulen zurück. Schnegg trat am Montag in Bern vor die Medien und sprach von einem «faktenverzerrenden» Bericht und einem «Sturm im Wasserglas».
Der «SonntagsBlick» hatte am Sonntag geschrieben, das Bundesamt für Gesundheit (BAG) habe Ende August wegen tiefer Fallzahlen bei den Massentests von Schülerinnen und Schüler an Berner Schulen beim Kanton Bern interveniert.
Nach dieser Intervention seien die Speichelproben aus den Berner Schulen an einem anderen Labor ausgewertet worden. Plötzlich seien die Fallzahlen deutlich höher ausgefallen. Diesen Wechsel des Labors habe Schnegg verschwiegen. In Tat und Wahrheit seien die Fallzahlen im Kanton Bern höher.
Vergleich schwierig
Schnegg sagte am Montag, das BAG habe dem Kanton Bern vor der letzten Testwoche gemeldet, das vom Kanton Bern beauftragte Labor weise unter Umständen zu tiefe Resultate aus. Danach sei ein anderes Labor mit den Tests beauftragt worden und die Fallzahlen seien gestiegen.
Schnegg betonte aber, in der fraglichen Zeit seien landesweit die Fallzahlen gestiegen. Insofern erstaune nicht, dass auch die Zahl der positiv getesteten Berner Schülerinnen und Schüler gestiegen sei. Bei den Testungen im neuen Labor nahmen laut Schnegg dann auch die falsch positiven Test-Pools deutlich zu.
Derzeit sei noch nicht möglich zu sagen, welches Labor richtig arbeitete, so Schnegg weiter. Vergleichen könne man nicht – abgesehen von einem Tag, an dem mit einer Stichprobe Vergleichsauswertungen durchgeführt wurden, kam jeweils nur ein Labor für die Auswertung der Speicheltests zum Zug.
Rechtliche Schritte prüfen
Schnegg will nun auch rechtliche Schritte gegen den «SonntagsBlick» prüfen. «Es gibt keinerlei Hinweise, dass die veröffentlichten Zahlen nicht korrekt wären», schreibt seine Direktion in einer Mitteilung. Der bernische Gesundheitsdirektor sagt auch, die Kontrolle der Labore obliege dem Bund, nicht dem Kanton Bern.
Schnegg bleibt dabei, dass der Kanton Bern mit den Massentests an den Schulen aufhört: Der neue Weg über das Testen bei Corona-Ausbrüchen vor Ort sei besser. Ansteckungen würde so mit grösserer Sicherheit entdeckt.
Übertragungsketten könnten mit diesen mobilen Testteams eher unterbrochen werden. Zudem sei bei dieser Methode das Testen nicht freiwillig wie bei den Massentests.