Meteorologe macht Hoffnung «Die Chance auf weisse Weihnachten lebt»

Oliver Kohlmaier

9.12.2022

 Ist es vielleicht dieses Jahr im ganzen Land wieder so weit?
 Ist es vielleicht dieses Jahr im ganzen Land wieder so weit?
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ob es endlich wieder etwas wird mit der weissen Weihnacht, braucht man zwei Wochen vorher eigentlich nicht fragen, heisst es. blue News macht es trotzdem und stellt fest: Es bleibt spannend.

Oliver Kohlmaier

Die Feiertage rücken näher, und mit ihnen die alljährliche Sehnsucht nach weissen Weihnachten. Könnte es in diesem Jahr also wieder etwas werden mit verschneiten Festtagen?

Diese Frage ist ein fester Bestandteil des Berufslebens aller Meteorolog*innen. Aber auch Laien wissen: Zwei Wochen vor den Festtagen kann keiner von Ihnen eine verlässliche Prognose abgeben.

Da ist Klaus Marquardt keine Ausnahme. «Auch in diesem Jahr lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob es weisse Weihnachten geben wird», sagt der Meteorologe von MeteoNews auf Anfrage von blue News, fügt jedoch hinzu: «Die Chance auf weisse Weihnachten lebt.» Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als sich zwei Wochen vor Weihnachten eine geschlossene Schneedecke bis hinunter ins Flachland bereits weitgehend ausschliessen liess.

Schnee wird wohl nicht bleiben

Derzeit zumindest schneit es in der Schweiz grossflächig, was bei vielen schon Hoffnungen weckt. Kann der Schnee also nicht einfach bis Weihnachten liegen bleiben? Eher nicht, sagt Marquardt.

Denn bereits ab Mittwoch könnte es mit Unterstützung des Südwestwindes vorübergehend deutlich milder werden. Einige Modelle prognostizieren demnach Temperaturen von 5 bis 8 Grad Celsius.

Jedoch sei die Grosswetterlage dynamisch genug für Niederschläge um die Weihnachtszeit. Voraussetzung hierfür seien Tiefdruckgebiete, die es diesmal laut Modellen auch gebe.

Im vergangen Jahr etwa dominierten Hochdruckgebiete über Zentraleuropa, die Hoffnung auf weisse Weihnachten war Marquardt zufolge also schon zwei Wochen vorher verflogen.

Weihnachtstauwetter als Spielverderber?

Ob die Temperaturen an Weihnachten ausreichend sinken für eine geschlossene Schneedecke, hänge auch davon ab, wo die langgestreckte Luftmassegrenze zwischen Kaltluft in Nordeuropa und milderen Luftmassen aus Südeuropa verlaufen werde. Auch dies lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt kaum vorhersagen.

Wenn die feucht-warme Luft aus dem Mittelmeerraum an Weihnachten weit genug nach Norden vordringt, könnte es zum typischen Weihnachtstauwetter kommen. Dabei handele es sich um eine mild-feuchte Witterungsperiode, eine sogenannte Singularität, die in Mitteleuropa gehäuft auftrete.

Eine echte Gesetzmässigkeit bestehe jedoch nicht, erklärt Marquardt. Hoffen wir also weiter.