Experten warnen Diese Hochwasser sind erst der Anfang

phi

2.7.2024

Bundespräsidentin besucht Unwettergebiete im Wallis und im Tessin

Bundespräsidentin besucht Unwettergebiete im Wallis und im Tessin

Bundespräsidentin Viola Amherd besucht am Montag die Unwettergebiete, am Vormittag im Wallis und am Nachmittag im Tessin. Sie wird begleitet von Vertretern der beiden Kantonsregierungen und plant Austausche mit den Gemeindebehörden und Einsatzkräften.

01.07.2024

Von wegen «Jahrhundert-Hochwasser»: Experten rechnen damit, dass es in der Schweiz in Zukunft vermehrt zu Überschwemmungen und Murgängen kommen wird. Grund dafür ist die Klimakrise.

phi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Klimaforscherin Manuela Brunner prophezeit, «dass Jahrhunderthochwasser deutlich öfter vorkommen werden als bisher».
  • Hochwasser würden von drei Aspekten beeinflusst: der Wärme der Luft, der Schneeschmelze und der Bodensättigung.
  • Dass es Gewitter im Alpenraum, aber nicht im Flachland gab, liege am Saharastaub: «Das sind Zufälle, die man nicht vorhersehen kann», sagt Experte Christoph Hegg.

Unwetter, wie sie derzeit die Schweiz heimsuchen, wird es in Zukunft häufiger geben.

«Unsere Modelle zeigen auch, dass der Klimawandel dazu führt, dass Jahrhunderthochwasser deutlich öfter vorkommen werden als bisher», prophezeit Manuela Brunner im «Blick».

Die ETH-Professorin, die auch bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft arbeitet, nennt drei Faktoren, die diese Entwicklung antreiben: «Pro Grad, um das sich die Atmosphäre erwärmt, kann sie sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen.» Und die biete wiederum mehr Potenzial für «intensive Regenfälle und starke Gewitter».

Heftige Schauer würden weiterhin zusammen mit der Schneeschmelze Hochwasser befördern, erläutert die 34-Jährige. Der dritte Aspekt sei die Bodensättigung: Wenn es wie jetzt lange viel regnet, könne die Erde keine Flüssigkeit mehr speichern. Das begünstige Murgänge und Hochwasser, weiss die Expertin.

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Screenshot: Meteonews

«Zufälle, die man nicht vorhersehen kann»

Die Schweiz muss sich also darauf einstellen, dass es vermehrt Unwetter mit Folgen wie im Maggiatal gibt: «Dort, wo nur oder vor allem die Niederschläge für das Hochwassergeschehen massgeblich sind, wird es zu mehr und extremeren Vorfällen kommen.»

Dass zuletzt die Gewitter mehr im Alpenraum und weniger im Flachland gewütet haben, sei überraschend gewesen, ergänzt Christoph Hegg von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft im SRF.

«Offenbar hat der Saharastaub die Erwärmung im Mittelland gedämpft, sodass es weniger starke Gewitter gab als am Wochenende zuvor», so Hegg.

«Das sind Zufälle, die man nicht vorhersehen kann.» Mit Blick auf Hochwasser ergänzt er: «Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es keine absolute Sicherheit gibt.»


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