Keine Entspannung Die Strompreise steigen auch 2024, sagt der Elcom-Präsident

SDA, smi

19.1.2023 - 11:04

Auch wenn die Marktpreise aktuell sinken, wird der Strom 2024 noch teurer als 2023, ist Elcom-Präsident Werner Luginbühl überzeugt. 
Auch wenn die Marktpreise aktuell sinken, wird der Strom 2024 noch teurer als 2023, ist Elcom-Präsident Werner Luginbühl überzeugt. 
Christoph Schmidt/dpa

Die Stromrechnung dürfte für viele Schweizer Haushalte im nächsten Jahr erneut deutlich teurer werden. Das sagt Elcom-Präsident Werner Luginbühl voraus. 

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Es müsse «trotz nun sinkender Marktpreise vielerorts auch für 2024 noch einmal mit einem deutlichen Preisanstieg gerechnet werden», hat Elcom-Präsident Werner Luginbühl am Donnerstag gesagt.

Er hat appelliert in diesem Zusammenhang am schweizerischen Stromkongress in Bern an die Branche: Eine «gute Kommunikation» sei in diesem Umfeld sehr wichtig, um Akzeptanz bei den Verbrauchern zu schaffen. Und man dürfe sich auch nicht wundern, wenn die Strukturen der schweizerischen Stromversorgung aufs Tapet kämen, sagte der Präsident der Elektrizitätskommission, die unabhängige staatliche Regulierungsbehörde für die Strombranche.

«Viele Endverbraucher verstünden nicht, wie es sein kann, dass in der Schweiz die Tarife dermassen ansteigen, wo doch hierzulande über das ganze Jahr gesehen etwa gleich viel Strom produziert wie konsumiert wird. Zudem stammt die Produktion vornehmlich aus Kern- und Wasserkraft, deren Kosten unverändert geblieben sind.»

Schweiz trotz Eigenproduktion von Importen abhängig

Zur Einordnung der Aussage muss man wissen: Auch wenn sich die jährliche Produktion und der jährliche Konsum in etwa decken: Die Schweiz exportiert gewöhnlich im Sommer Strom, ist im Winter hingegen auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen. Die europäischen Marktpreise sind für die Schweiz entscheidend, und diese sind wiederum stark von den Gaspreisen abhängig.

Auch die «aktuell weiterhin ausserordentlich hohen Preise am Markt» würden durch die hohen Gaspreise bestimmt und nicht von der Angst vor einem Strommangel, sagte Luginbühl. Und die weiteren Aussichten seien unsicher.