Das bedeuten 14,4 Millionen Lohn UBS-Chef Ermotti stemmt durchschnittliche Miete in 15 Minuten

toko

28.3.2024

Für Sergio Ermotti hat sich die Rückkehr zur UBS durchaus gelohnt.
Für Sergio Ermotti hat sich die Rückkehr zur UBS durchaus gelohnt.
sda (Archivbild)

Die ganze Schweiz diskutiert über das Salär von UBS-Chef Sergio Ermotti, heftige Kritik kommt auch aus der Politik. Was für einen Bezug haben solche Summen noch zu alltäglichen Kosten der Menschen in der Schweiz?

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • UBS-CEO Sergio Ermotti wird für seine Rückkehr zur UBS fürstlich entlohnt. Heftige Kritik kommt dafür aus der Politik. 
  • In nur neun Monaten verdiente Ermotti 14,4 Millionen Franken. 
  • Bei einem veranschlagten 12-Stunden-Tag hat Ermotti die Kosten für eine durchschnittliche Mietwohnung mit vier Zimmern innert 15 Minuten beisammen.
  • Auch eine durchschnittliche Krankenkassenprämie für Erwachsene stemmt Ermotti in rund vier Minuten Arbeit, einen Lebensmittel-Einkauf in Höhe von hundert Franken in weniger als einer Minute.

Für UBS-Chef Sergio Ermotti hat sich die Rückkehr zur Grossbank mehr als gelohnt. In den neun Monaten 2023 verdiente er 14,4 Millionen Franken, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.

Von den 14,4 Millionen für Ermotti machten 2,1 Millionen das Fixgehalt aus und 12,3 Millionen den variablen Teil des Lohns. Das war ein Rekord — und für den oder die Durchschnittsschweizer:in kaum vorstellbar.

Denn wie «Blick» vorrechnet, verdient Ermotti damit an einem Tag in etwa so viel, wie das Jahres-Medianeinkommen in der Schweiz, rund 80'000 Franken. Immerhin können sich Bund und Kanton demnach über satte Mehreinnahmen an Steuern freuen. An seinem Wohnort Zug sind dem Bericht zufolge gut 500'000 Franken an Einkommenssteuer fällig. An den Kanton Zug gehen 800'000, der Bund kassiert zudem rund 1,5 Millionen von Ermottis Salär.

15 Minuten Arbeit für eine Vier-Zimmer-Wohnung

Um sich vorstellen zu können, was ein solcher Lohn bedeutet, hilft ein Blick auf alltägliche Kosten, die Schweizerinnen und Schweizer so haben. Die Miete zum Beispiel. Die liegt hierzulande für eine Wohnung mit vier Zimmern bei durchschnittlich 1622 Franken je Monat. Das schafft Ermotti in ziemlich genau einer Viertelstunde. 

Auch sonstige für Normalbürger alltägliche Kosten stemmt Ermotti während einer Kaffeepause. Ein Lebensmittel-Einkauf im Detailhandel in Höhe von 100 Franken: Weniger als eine Minute. Eine laut Bund durchschnittliche Krankenkassenprämie für Erwachsene 2024 (426,70 Franken): rund vier Minuten. Eine Zugfahrt erster Klasse von Zürich nach Bern (CHF 45,50): weniger als eine halbe Minute. 

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Deluxe-Suite nach 36 Minuten Arbeit

Diese Liste liesse sich endlos fortsetzen, auch wenn man gleich mehrere Gänge höher schaltet. Etwa so: Für Ermotti würde sich die Anstellung als UBS-CEO selbst dann noch lohnen, würde er ausschliesslich aus seinem selbst bezahlten Privatjet aus arbeiten.

Denn das Fachmagazin «Aeroaffairs» beziffert die Kosten für einen mittelgrossen Privatjet mit umgerechnet rund 5800 Franken je Stunde im Durchschnitt. Macht rund 70'000 Franken. Ermotti blieben so also immer noch rund 10'000 Franken Lohn — pro Tag versteht sich.

Sollte der UBS-Chef also nach einem langen Arbeitstag einmal nicht mehr nach Hause wollen, kann er natürlich in Zürich übernachten — etwa im Baur au Lac Hotel.

In dieser Einkommensklasse muss es natürlich etwas mehr Komfort sein: So schlägt eine Nacht in der Deluxe Suite mit rund 4000 Franken zu Buche. Verdient hat Segio Ermotti diese Summe in rund 36 Minuten.

Heftige Reaktionen aus der Politik

Während also ein nicht kleiner Teil der Bevölkerung Probleme hat, mitunter kräftig steigende Kosten zu stemmen, hat UBS-Ceo Ermotti diese teils in Minuten verdient. Entsprechend heftig fallen die Reaktionen aus. 

So kritisierten Politiker aus allen Parteien die Bezüge des Managements scharf. Manche, wie etwa SP-Nationalrat Matthias Aebischer, bezogen sich dabei auch auf Alltagssorgen der Bevölkerung wie steigenden Krankenkassenprämien oder hoher. Schliesslich, so Aebischer, verdient Ermotti auch dank «den Milliarden-Bürgschaften dieser Schweizer Bürger:innen einen 12.3 Mio.-Bonus.»