Street Parade «Es ist eine Grundnervosität wie bei der ersten Street Parade»

Von Andrea Moser

12.8.2022

Treibende Beats, wummernde Bässe und tanzende Menschen: Heute findet in Zürich die grösste Technoparty der Welt statt. Nach drei Jahren Zwangspause sind die Veranstalter aufgeregt wie vor der allerersten Ausgabe vor 30 Jahren. 

Von Andrea Moser

Wenn du Menschenmassen meidest, mit elektronischer Musik so gar nichts anfangen kannst und Tanzen sowieso nicht dein Ding ist, dann machst du am heutigen Samstag besser einen grossen Bogen um Zürich. Nach drei Jahren Pause rollt die 29. Ausgabe der Street Parade um das Zürcher Seebecken. 

Aus der Übung sind die Veranstalter trotz coronabedingter Pause nicht. Die Vorfreude sei riesig. Die Nervosität aber auch, sagt Mediensprecher Stefan Epli im Gespräch mit blue News. «Es ist eine Grundnervosität, wie wenn man wieder bei der ersten Street Parade anfangen würde. Man weiss nicht genau, was passiert und wie viele Leute tatsächlich kommen.»

«Wir wollen keine Rekorde brechen»

Sicher ist dagegen, dass die Parade wettertechnisch nicht ins Wasser fällt. Sonniges Wetter und angekündigte Temperaturen von maximal 28 Grad würden die Besucherzahlen zusätzlich in die Höhe treiben. «Wir gehen davon aus, dass wir die sogenannten Schönwetterzahlen, die im Bereich zwischen 800'000 und 950'000 Besuchern liegen, knacken werden.» Epli betont aber, dass ein möglicher Besucherrekord kein Ziel der Veranstalter sei. 

Eine Luftaufnahme aus dem Jahr 2019 zeigt ein Love Mobile an der Street Parade. 
Eine Luftaufnahme aus dem Jahr 2019 zeigt ein Love Mobile an der Street Parade. 
Keystone/Alexandra Wey

Viel wichtiger sei, «dass die Leute mit einem Lächeln im Gesicht tanzen, Freude an der Parade haben und alles friedlich ist». Dass die Street Parade in diesem Jahr trotz oder gerade wegen der Pandemie eine hohe Zahl an Besuchern anlockt, dafür gebe es Indizien.

Volle Hotels in Zürich, die höhere Anzahl an Besuchern auf der Website und die Zahl der Follower in den Kanälen der sozialen Medien, die in die Höhe geschossen sei: «Von daher glauben wir schon, dass wir an den Erfolgen anknüpfen können, wenn es nicht sogar noch besser wird.»

«Komplett auf Drogen verzichten»

Insgesamt rollen 26 Love Mobiles auf der zwei Kilometer langen Route entlang des Zürcher Seebeckens. Start ist beim Utoquai, danach geht es weiter über das Bellevue und über die Quaibrücke und anschliessend zum Hafendamm Enge. 

Für Besucher*innen, die am Samstag ihre Premiere an der Street Parade feiern, hat Epli einen Tipp: Einfach eintauchen in das Geschehen und «Freude an der Veranstaltung haben, komplett auf Drogen verzichten und Alkohol nur in Massen konsumieren. Und am wichtigsten: einfach geniessen».

Stadt Zürich warnt vor Affenpocken an der Street Parade 

Während das Coronavirus aktuell in der Schweiz kein grosses Thema mehr ist, warnt die Stadt Zürich dagegen speziell an der Street Parade vor einer Ansteckung mit den Affenpocken. Es liege an den Teilnehmenden, sich bestmöglich selber zu schützen, heisst es in einer Mitteilung.

Die Stadt verwies dabei auf die Empfehlungen der WHO. Demnach gelte es, den Kontakt mit Infizierten zu vermeiden, die Hände gründlich mit Seife zu waschen, beim Sex ein Kondom zu verwenden und in die Armbeuge zu husten.