Berset-Nachfolge Evi Allemann kandidiert: «Mein Herz sagt Ja»

red./SDA

16.10.2023

Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann tritt in Bern vor die Medien, um ihre Bundesratskandidatur bekannt zu geben.
Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann tritt in Bern vor die Medien, um ihre Bundesratskandidatur bekannt zu geben.
Keystone

Fünf Männer bewerben sich schon um den Bundesratssitz von Alain Berset. Nun mischt eine Frau das Feld auf: Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann hat vor den Medien ihre Kandidatur verkündet. 

red./SDA

16.10.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Evi Allemann steigt ins Bundesratsrennen: Die Berner Regierungsrätin und alt Nationalrätin hat das am Montag verkündet.
  • Sie wäre die erste Frau, die sich um den Ende Jahr freiwerdenden Sitz von SP-Bundesrat Alain Berset bewirbt.
  • Bisher haben allesamt Männer ihr Interesse angemeldet: der Zürcher Ständerat Daniel Jostisch, die Nationalräte Matthias Aebischer (BE), Jon Pult (GR) und Roger Nordmann (VD) sowie der Basler Regierungsrat und alt Nationalrat Beta Jans. 

Sie sei bereit. «Mein Geist sagt Ja. Mein Herz sagt Ja.» Mit diesen Worten gab Evi Allemann am Montagnachmittag in Bern ihre Bundesratskandidatur bekannt. Die Berner Regierungsrätin und Juristin ist die erste Frau, die sich für die Nachfolge des Ende Jahr zurücktretenden SP-Bundesrats Alain Berset bewirbt. 

Die 45-Jährige strich ihre Leidenschaft für Politik und ihren Leistungsausweis als Führungsperson hervor. Die Regierungsrätin sagte, sie sei in ihrer Direktion Inneres und Justiz verantwortlich für über 1200 Mitarbeitende. «Ja, ich regiere gerne», sagte sie. Die SP-Politikerin erklärte, sie sei es sich gewohnt, aus der Minderheit heraus Mehrheiten zu schaffen.

Der Kanton Bern sei «ein wenig wie eine kleine Schweiz», sagte Allemann in ihrer Medienkonferenz, an der sie auf Deutsch und Französisch sprach. «Die Zukunft hat auch schon besser ausgesehen», gab die 45-Jährige zu. Doch sie sei bereit, Verantwortung zu übernehmen und scheue auch vor schwierigen Fragen nicht zurück.

Allemann sass von 2003 bis 2018 für die Berner SP im Nationalrat. Zu den Themen, die sie anspornen, zählt sie die Belastung der steigenden Gesundheitskosten für die Bevölkerung, die Beziehungen zur EU, die Energiewende, die Gleichstellung und den Klimaschutz.

Schon um Sommarugas Sitz beworben

Evi Allemann stellte sich schon vor einem Jahr zur Wahl als Bundesratskandidatin. Damals ging es darum, eine Nachfolgerin für SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga zu finden – und Allemann konnte sich in der Partei nicht durchsetzen. Sie kam am Ende nicht in die Auswahl.

Im Interview mit blue News sagte sie bei ihrer Kandidatur im November 2022: «Ich stehe für die Generation, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie lebt und einfordert.»

Jetzt geht es um die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset, und Allemann wagt einen neuen Anlauf. 

So sieht der Zeitplan für die Bundesratswahl aus

  • 29. Oktober: Bis dahin können interessierte Kandidat*innen der SP ihre Bewerbung um das Bundesratsamt einreichen. 
  • Danach treten die Kandidierenden bei öffentlichen Podiumsdiskussionen gegeneinander an: am 6. November in Genf, am 8. November in Biel, am 9. November in Olten, am 14. November in Schaffhausen.
  • 25. November: Die Bundeshausfraktion der SP bestimmt ein Ticket mit den offiziellen Kandidat*innen.
  • 13. Dezember: Die Vereinigte Bundesversammlung wählt den oder die Nachfolger*in von Alain Berset.

Fünf Männer haben schon ihr Interesse bekundet

Mit Evi Allemann würde sich die erste Frau um die Berset-Nachfolge bewerben. Bisher haben fünf Männer ihre Kandidatur bekannt gegeben: der Zürcher Ständerat Daniel Jostisch, die Nationalräte Matthias Aebischer (BE), Jon Pult (GR) und Roger Nordmann (VD) sowie der Basler Regierungsrat und alt Nationalrat Beta Jans.