Ex-Nationalrat verzockt sich Giezendanner verliert wegen CS-Drama eine Stange Geld

mmi

29.3.2023

Der ehemalige Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner hat mit CS-Aktien viel Geld verloren.
Der ehemalige Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner hat mit CS-Aktien viel Geld verloren.
Bild: Keystone

Nach Hans-Peter Portmann (FDP) nun auch Ulrich Giezendanner: Der ehemalige SVP-Nationalrat hat gewettet, dass die CS-Aktie sich erholt – und dabei 200'000 Franken verloren. Schuld sei das Management der Bank.

mmi

29.3.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Alt Nationalrat Ulrich Giezendanner (SVP/AG) hat laut eigenen Angaben 200'000 Franken mit CS-Aktien verloren.
  • Für Giezendanner ist der Verwaltungsrat der Credit Suisse schuld an den Verlusten.
  • Giezendanner teilt sein Schicksal unter anderen mit dem Zürcher FDP-Politiker Hans-Peter Portmann und Unternehmer Hansi Leutenegger. 

200'000 Franken – so viel hat Ulrich Giezendanner in den vergangenen Tagen wegen CS-Aktien verloren. Im Interview mit der Sendung «Talk Täglich» von TeleZüri spricht der alt Nationalrat der SVP offen über seinen Verlust. 

Gemäss «Blick» ist Giezendanner damit nicht alleine. Auch der FDP-Mann Hans-Peter Portmann hat mit einem riskanten Kauf von CS-Aktien Geld verloren. Um wie viel es sich handelt, hat Portmann nicht gesagt.

Keine konkreten Zahlen, aber immerhin einen Richtwert gab Hausi Leutenegger bekannt. Laut eigenen Angaben hat der 83-jährige Unternehmer durch die jüngsten Entwicklungen CS-Aktien im Wert eines Porsches verloren. 

Risiko bei Aktienbesitzer

Als im vergangenen Herbst die Saudi National Bank antönte, Aktienkapital in Milliardenhöhe einzuschiessen, hatte Ulrich Giezendanner wieder Hoffnung in die Bank gefasst und 100'000 neue Aktien zum Stückpreis von 2.52 Franken erworben. Zuvor habe er, wegen des massiven Kurssturzes, praktisch sämtliche Aktien verkauft. 

Wer Aktien besitze, der trage ein Risiko, so Giezendanner. Deshalb sei er im Grunde auch selber schuld für den Verlust. Dennoch spart er nicht mit Kritik an der Aufsichtsbehörde Finma und Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Die hätten seiner Ansicht nach in der Aufsicht «total versagt» und der Präsident der Nationalbank, Thomas Jordan, sei kein Geschäftsmann: «Sonst hätte er die CS nicht so billig verkauft.»

Auch sein Parteikollege und mittlerweile alt Bundesrat Ueli Maurer habe sich zu wenig um die Banken gekümmert. Maurer war bis Ende 2022 Finanzminister und sagte noch im Dezember bei SRF, dass man UBS und CS einfach für ein bis zwei Jahre in Ruhe lassen soll. «Er hätte sich orientieren lassen sollen», kritisiert Giezendanner. 

Verwaltungsrat als wahrer Übeltäter

Doch der wahre Übeltäter ist laut Giezendanner bei der CS selbst zu finden, und zwar in Persona des ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten Urs Rohnner. «Herr Rohner ist für mich ein Räuber», sagt der ehemalige Transportunternehmer. 

Weniger hart fällt das Urteil von FDP-Politiker Hans-Peter Portmann aus. Er gestehe, dass er nun wie viele andere auch den Verlust tragen müsse. Der Vizepräsident des Zürcher Bankenverbands wettete darauf, dass sich die CS-Aktie nach dem erneuten Kurssturz wieder erholen würden und kaufte am 15. März Aktien zum Preis von 1.70 Franken pro Stück. 

Portmann sagt, er habe aufgrund der Kapitalisierung durch den Bund nicht damit gerechnet, dass die UBS die CS übernehmen werde. «Der rasche Vertrauensverlust war psychologisch bedingt», resümiert Portmann bei TeleZüri .