Kränkelnde Schweiz Expertin: «Diese Welle ist etwas ganz Neues für Corona»

klm

4.12.2023

Die Schweiz steckt wieder in einer Corona-Welle: Ein positiver Corona-Schnelltest. (Symbolfoto)
Die Schweiz steckt wieder in einer Corona-Welle: Ein positiver Corona-Schnelltest. (Symbolfoto)
Bild: Sebastian Gollnow/dpa

Die aktuelle Corona-Welle habe ihren Höhepunkt schon erreicht, schätzt eine Expertin. Sie weise ausserdem Eigenschaften auf, die bisher noch keine andere Welle gehabt habe. 

klm

4.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die nächste Corona-Welle ist da. In der Schweiz gibt es wieder mehr Infektionen. 
  • Laut der Eidgenössischen Impfkommission habe das aber auch positive Seiten.
  • Die aktuelle Welle stamme von der fehlenden Immunität in der Bevölkerung, die nun durch die Infektionen wieder verstärkt werde. 
  • Laut SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel ist die aktuelle Welle die erste, die nicht von einer neuen Variante ausgelöst wurde. 

Mit den tieferen Temperaturen steigen meist auch die Corona-Infektionen in der Schweiz. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Abwasserdaten zeigen derzeit eine hohe Virenlast, manche Spitäler haben wieder eine Maskenpflicht eingeführt

Laut SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel seien wir inmitten der nächsten Welle. Es gebe aber auch gute Nachrichten: «Die allerjüngsten Daten deuten darauf hin, dass diese Welle ihren Höhepunkt schon wieder überschritten hat, und die Infektionen vorerst wieder heruntergehen.»

Die aktuelle Welle unterscheide sich massgeblich von ihren Vorgängern: «Diese Welle war etwas ganz Neues für Corona: Es war die erste grössere Welle, die nicht von einer neuen Variante getrieben wurde, sondern die kam, weil es sehr lange sehr wenig Ansteckungen hatte und gleichzeitig sehr wenig geimpft wurde.» Die kollektive Immunität gegen Ansteckungen sei im Keller gewesen.

Den Umstand, dass die Corona-Infektionen in letzter Zeit wieder gestiegen seien, schätzen manche Experten deshalb sogar als positiv ein. «Ja, es hat – von den Krankheitsfällen einmal abgesehen – aus Sicht der Immunität eine positive Seite, dass das Virus zirkuliert», sagt etwa Christoph Berger, der Präsident der Eidgenössischen Impfkommission (EKIF), zur «NZZ».

Menschen über 65 und Mitglieder der Risikogruppen sollen sich weiter impfen, bei allen anderen setzt die Kommission auf eine Ansteckungs-Immunisierung. «Es ist positiv, ab und zu das Virus zu haben, solange es nur einen Schupfen auslöst», sagt EKIF-Präsident Berger. «Damit wird die Grundimmunität aufgefrischt, sodass jüngere, gesunde Menschen kaum ein Risiko für schwere Infektionen haben.»

Kommt noch eine neue Corona-Variante? 

Ob es in der Schweiz in diesem Winter noch einmal zu einer grösseren Welle kommen kann, sei vor allem abhängig davon, ob sich noch einmal eine neue Variante durchsetzen könne.

Derzeit seien vor allem die XBB-Varianten im Umlauf, die sich schon vor mehreren Monaten durchsetzen konnten, sagt Katrin Zöfel zu SRF: «Die neuen Varianten müssten genetisch deutlich anders sein als die XBBs. Genetisch deutlich anders sind zum Beispiel Pirola, oder eine Variante, die gerade neu in Südafrika nachgewiesen wurde. Bei beiden ist aber noch offen, wie ansteckend sie sind, wie gut sie sich also durchsetzen können.»