Übersicht 2727 Neuinfektionen — britische Mutation seit Oktober in der Schweiz

Agenturen/red

20.1.2021

Der Bundesrat und die Kantone verzichten vorerst auf Schulschliessungen. Varianten des Coronavirus sind bereits seit Oktober 2020 in der Schweiz. Das BAG meldet 2727 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Erziehungsdirektoren und die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes raten derzeit von flächendeckenden Schulschliessungen ab. Es seien sich aber alle Akteure einig, dass weitere Massnahmen in den Schulen nötig werden könnten, falls sich die neuen Virusvarianten stark ausbreiten, sagte Bundespräsident Guy Parmelin am Mittwoch vor den Medien.

Bisher hätten sich jedoch die bestehenden Schutzkonzepte in den Schulen wie Hygieneregeln, Maskenpflicht und das Lüften bewährt und würden umgesetzt, hält die Eidgenössische Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) in einem Schreiben an den Bundesrat fest. Ausserhalb der Schule sei das Ansteckungsrisiko wesentlich höher.

Derzeit liegt die Entscheidungskompetenz für Schulschliessungen bei den Kantonen. Der Kanton Aargau hat davon am Mittwoch bereits Gebrauch gemacht. Vom kommenden Montag bis Ende Februar hat er für die Sekundarstufe II (Mittel- und Berufsfachschulen) Fernunterricht angeordnet. Der Aargauer Regierungsrat will damit in der Corona-Krise die Mobilität senken.

479 Mutationen nachgewiesen

Die Zahl der Ansteckungen mit den neuen Varianten verdoppelt sich weiterhin jede Woche. Entgegen ursprünglichen Annahmen ist die britische Mutation des Coronavirus bereits im Oktober erstmals in der Schweiz aufgetaucht, und zwar im Kanton Waadt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) entsprechende Medienberichte bestätigte.

Die Behörde registrierte bis dato insgesamt 479 Infektionen mit den mutierten Coronaviren, bei 186 Ansteckungen ist die Mutationslinie noch ungeklärt. Am meisten Ansteckungen mit Mutationen des Virus gab es mit 109 im Kanton Bern. Die Mutationen sind in 18 Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein verbreitet.

Tests im Tessin weisen auf elf Ansteckungen mit der britischen Virus-Mutation hin, wie das Departement für Gesundheit und Soziales in Bellinzona meldete. Es ist das vorläufige Ergebnis des flächendeckenden Tests an der inzwischen geschlossenen Mittelschule in Morbio Inferiore. Insgesamt seien 460 Personen getestet worden. Von den 25 positiv ausgefallenen Coronavirus-Tests bestehe bei elf der «dringende Verdacht» auf die britische Virus-Mutation, hiess es.

2727 neue Ansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 2727 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 70 neue Todesfälle und 137 Spitaleintritte.

Am Mittwoch vor Wochenfrist waren innerhalb von 24 Stunden 3001 neue Coronavirus-Ansteckungen, 58 neue Todesfälle und 147 Spitaleintritte gemeldet worden. Insgesamt sind bisher 8236 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

Ab dem 1. Februar stehen 16 weitere Länder und Regionen neu auf der Liste der Länder, bei deren Einreise eine Quarantänepflicht gilt. Insgesamt sind es nun 36 Staaten und Gebiete. Neu auf der Liste stehen ab Anfang Februar auch Spanien, Portugal, Monaco, Slowakei, Estland, Lettland, Zypern, Israel und Libanon. Für Reisende aus Brasilien gilt die Vorschrift bereits ab Donnerstag.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Grossbritannien meldet 1820 Corona-Tote an einem Tag, der zweite Rekordwert in Folge.
  • Der Bundesrat lockert die Bedingungen für den Bezug von Kurzarbeitsentschädigung. Er streicht Karenzfrist und maximale Bezugsdauer, zugleich weitet er den Kreis der Berechtigten aus.
  • Das BAG meldet 2727 Neuinfektionen bei 32'716 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 8,3 Prozent. 70 Personen sind an Covid-19 gestorben, 137 wurden hospitalisiert. 
  • Nach derzeitigem Stand raten die Erziehungsdirektoren und die Corona-Taskforce von flächendeckenden Schulschliessungen ab.
  • Der Anteil der Corona-Mutationen an allen Infektionen hat laut der Taskforce kontinuierlich zugenommen und liegt schätzungsweise derzeit bei vier Prozent. 

21.44 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.18 Uhr: Deutscher Gesundheitsminister rechnet mit Engpässen bei FFP2-Masken

Nach der von Bund und Ländern in Deutschland vereinbarten Pflicht zum Tragen medizinischer Masken in Einzelhandel und öffentlichem Nahverkehr erwartet der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn kurzfristig vereinzelte Lieferschwierigkeiten bei den FFP2-Masken. Es könne «regional, lokal oder zeitlich» zu Engpässen kommen, wenn alle an einem Tag das Gleiche kaufen wollen, sagte Spahn in Berlin.

«Stand heute» gebe es aber keine Erkenntnisse darüber, dass es zu Versorgungsengpässen kommen werde, fügte Spahn hinzu. Er sei optimistisch, dass «ausreichend Masken zur Verfügung stehen werden». Spahn verwies darauf, dass neben den FFP2-Masken auch jene vom Typ KN95 hohen Schutz gäben.

Die Entscheidung, in Nahverkehr und Einzelhandel neben den FFP2- und KN95-Masken auch so genannte OP-Masken mit weniger effektivem Schutz zuzulassen, habe aber nichts mit etwaigen Lieferengpässen oder Preissteigerungen zu tun, betonte der Minister. Grund sei vielmehr, dass die OP-Masken einen «enormen Unterschied» zu den herkömmlichen Alltagsmasken machten, insbesondere beim Schutz anderer. Die Masken vom Typ FFP2 und KN95 bieten zusätzlich zum Schutz anderer auch eine gewisse Sicherheit für den Träger selbst.

20.27 Uhr: Genfer Epidemiologe Janne Estill vermisst langfristige Strategie in der Schweiz

Der Epidemiologe Janne Estill vom «Institut of Global Health» der Universität Genf hat die Corona-Politik der Schweiz kritisiert. «Was ich generell vermisse, ist eine langfristige Strategie», sagte Estill gegenüber «Blick». Stattdessen führe man kurzfristig neue Massnahmen ein und hangele sich «von Lockdown zu Lockdown».

Durch eine langfristige Strategie könne hingegen ein «Jojo-Effekt von Massnahmen und Lockerungen» verhindert werden, so der Epidemiologe.

19.52 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf gegenseitige Anerkennung von Corona-Schnelltests

Vor dem EU-Gipfel haben sich die Mitgliedstaaten auf die gegenseitige Anerkennung von Corona-Schnelltests verständigt. Die EU-Rat der Mitgliedstaaten leitete ein schriftliches Verfahren ein, um eine entsprechende Einigung auf Botschafterebene zu bestätigen, wie die Nachrichtenagentur AFP von Diplomaten erfuhr. Das Verfahren soll demnach vor Beginn des Video-Gipfels der Staats- und Regierungschefs zur Corona-Pandemie am Donnerstagabend abgeschlossen sein.

Antigentests erfordern keine Laboranalyse, Ergebnisse liegen bereits nach zehn bis 30 Minuten vor. Sie sind allerdings weniger zuverlässig als PCR-Tests, bei denen ein Abstrich im Labor untersucht wird, insbesondere wenn der oder die Getestete keine Symptome zeigt. Laut EU-Kommission können Schnelltests zum Beispiel helfen, Infektionsherde in Krankenhäusern schnell zu erkennen oder Risiko-Patienten zu überwachen.

Brüssel rät seit November zum Einsatz von Antigen-Schnelltests zusätzlich zu PCR-Tests auch etwa beim Testen von Reisenden aus Nicht-EU-Ländern. Bislang werden die Ergebnisse von Antigentests in anderen EU-Ländern aber häufig nicht anerkannt.

19.17 Uhr: Tschechischer Präsident Zeman gegen Corona geimpft

Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman ist gegen das Coronavirus geimpft worden. Der 76-Jährige habe die erste von zwei Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten, teilte sein Sprecher mit. Zeman werde noch zwei Tage in einem Militärkrankenhaus in Prag bleiben, um eine Reihe von Vorsorgeuntersuchungen zu absolvieren. Der Präsident leidet nach früheren Angaben an Diabetes und einer Nervenerkrankung.

Aktuell sorgt das Tempo der Impfungen in Tschechien für Unmut in der Bevölkerung. Viele sind der Meinung, dass nicht schnell genug geimpft wird. In dem Land mit 10,7 Millionen Einwohnern wurden bisher 130'000 Impfdosen verabreicht. Seit Beginn der Pandemie gab es in Tschechien mehr als 900'000 bestätigte Corona-Infektionen und 14'820 Todesfälle.

18.44 Uhr: Studierende in Frankreich prangern schwierige Lage wegen Corona an

In Frankreich haben zahlreiche Studierende gegen coronabedingte Einschränkungen an Universitäten protestiert. Kundgebungen gab es in Städten wie Strassburg und Paris. Die Studentinnen und Studenten fordern unter anderem die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts. Viele fühlen sich ungerecht behandelt, weil es — anders als an Schulen — an Frankreichs Universitäten aktuell grösstenteils keinen Präsenzunterricht gibt. Geklagt wird auch über psychische und finanzielle Probleme — vor allem, weil viele Studentenjobs derzeit wegfallen.

Premierminister Jean Castex hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass Präsenzunterricht etwa in Tutorien für Studienanfänger Ende Januar mit Einschränkungen wieder aufgenommen werden könne. Sollte es die Corona-Lage zulassen, werde das ausgeweitet. Präsident Emmanuel Macron will am Donnerstag eine Universität bei Paris besuchen.

18.29 Uhr: 1820 Corona-Tote in Grossbritannien binnen 24 Stunden

Grossbritannien hat den zweiten Tag in Folge einen Höchstwert an Corona-Todesfällen registriert: Innerhalb von 24 Stunden wurden 1820 Todesfälle gemeldet. Wie die Regierung in London weiter mitteilte, lag die Zahl der Neuinfektionen mit 38'905 Fällen etwas höher als am Vortag. Auch die Einweisungen ins Krankenhaus (3887) blieben auf hohem Niveau. Die Krankenhäuser sind insbesondere in England unter enormem Druck. Inzwischen haben in Grossbritannien aber auch bereits 4,6 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten.

Insgesamt wurden bisher knapp 96'000 Sterbefälle registriert, bei denen Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt wurde. Andere Berechnungen besagen, dass bereits mehr als 108'000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind.

Trotz Lockdown verzeichnet Grossbritannien hohe Infektions- und Todeszahlen.
Trotz Lockdown verzeichnet Grossbritannien hohe Infektions- und Todeszahlen.
EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

18.16 Uhr: Biden: Wir können das Coronavirus besiegen

Der neue US-Präsident Joe Biden hat sich zu Beginn seiner Amtszeit zuversichtlich gezeigt, dass die USA die Coronavirus-Pandemie hinter sich lassen können. «Wir können das todbringende Virus besiegen», sagte Biden nach seiner Vereidigung vor dem Kapitol in Washington. Die USA müssten der Pandemie als geschlossene Nation begegnen, appellierte er. Biden will die Amerikaner unter anderem aufrufen, zunächst 100 Tage lang Masken in der Öffentlichkeit zu tragen.

Die diesjährige Amtseinführung steht unter dem Eindruck der Corona-Pandemie: Anders als üblich gibt es für Biden kein Massenpublikum. Wegen der Erstürmung des Kapitols durch gewalttätige Anhänger seines Vorgängers Donald Trump vor zwei Wochen wurden zudem die Sicherheitsvorkehrungen erheblich verschärft. Trump blieb der Vereidigung als erster scheidender Präsident seit 1869 fern. Die ehemaligen Präsidenten Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton waren anwesend.



18.03 Uhr: Frankreich fordert «Gesundheitskontrollen» an Grenzen zwischen EU-Staaten

Frankreich hat vor dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs Corona-Kontrollen an den Grenzen zwischen den Mitgliedstaaten gefordert. Die französische Regierung sei dafür, dass «Gesundheitskontrollen» eingeführt würden, «sobald das möglich» sei, sagte ein Regierungssprecher in Paris. Die Staats- und Regierungschefs beraten am Donnerstagabend in einer Video-Konferenz über die Corona-Lage. Besondere Besorgnis lösen mutierte Virenformen aus, die sich schneller verbreiten als der bisherige Erreger.

Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor diesem Hintergrund am Dienstag nach den Bund-Länder-Beratungen zur Pandemie Grenzschliessungen nicht ausgeschlossen. «Man muss auch zum Äussersten bereit sein, dass man wieder Grenzkontrollen macht», sagte sie. Sie verwies dabei aber auf den Fall, dass andere EU-Länder nicht ausreichend zur Zusammenarbeit bei der Eindämmung des Virus bereit seien.

In einem deutschen Diskussionspapier für die EU-Beratungen von Ende vergangener Woche war bereits die Möglichkeit von «Testzentren an den Grenzen» angesprochen worden. Sie könnten demnach helfen, insbesondere den grenzüberschreitenden Lieferverkehr im EU-Binnenmarkt aufrechtzuerhalten.

Weiteres Thema der Gipfelberatungen wird die Forderung des stark vom Tourismus abhängigen Griechenlands sein, gemeinsame Impfzertifikate einzuführen, um Geimpften das Reisen zu ermöglichen. Hier gibt es aber Vorbehalte in mehreren Ländern, Frankreich etwa hatte solch einen Schritt als «verfrüht» bezeichnet.

17.50 Uhr: Portugal erlebt rasante Zunahme an neuen Fällen

Portugal verzeichnet seit Weihnachten eine rasante Zunahme von Coronavirus-Fällen und hat nun den höchsten Sieben-Tage-Durchschnitt neuer Infektionen weltweit. Wie aus amtlichen Zahlen und Daten der Johns-Hopkins-Universität weiter hervorgeht, ist derzeit zudem die Zahl täglicher Todesfälle mit dem Virus in Bezug auf 100'000 Einwohner im internationalen Vergleich am höchsten.

Die Gesundheitsbehörden meldeten am Mittwoch 14'647 Neuinfektionen - rund 3600 mehr als der erst vor vier Tagen erreichte Tagesrekord. Die Zunahme zeigt keine Tendenz zur Abschwächung. Experten erwarten den Höhepunkt der Welle in der kommenden Woche. Die Johns-Hopkins-Universität verzeichnet bis Dienstag 218 neue Todesfälle, im in der vergangenen Woche 1166 und im Januar bisher 3112 – allesamt Rekorde

Eine Frau kauft am 20. Januar 2021 in Lissabon in einem Laden Nahrungsmittel: Portugal steht bei den Neuinfektionen derzeit weltweit an der Spitze. 
Eine Frau kauft am 20. Januar 2021 in Lissabon in einem Laden Nahrungsmittel: Portugal steht bei den Neuinfektionen derzeit weltweit an der Spitze. 
Bild: Keystone

17.37 Uhr: Forscher zeigen Coronavirus erstmals in 3D

Wie sieht dieses Virus eigentlich aus, das unsere Welt so verändert hat? Diese Frage hat sich das in Wien ansässige Designlabor «Nanographics» gestellt und meint nun, sie beantworten zu können. Das Labor hat eine Computeranimation veröffentlicht, die mittels einer Kryo-Elektronentomografie erstellt wurde – ein bildgebendes Verfahren zur 3-D-Darstellung feinster Strukturen, die insbesondere bei der Erforschung von Zellstrukturen in der Biologie und Medizin eingesetzt wird.

Das Labor glaubt, die detaillierteste Ansicht des Coronavirus hinbekommen zu haben. Zu sehen sind Virionen, also einzelne Viruspartikel, in ihrer Struktur und Bewegung. Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist seit Anfang 2020 als Auslöser der COVID-19-Pandemie bekannt. Seitdem arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Nachdruck an der Frage, wie das Virus die infizierten Zellen verändert.

17.25 Uhr: Russland will EU-Zulassung für «Sputnik V»-Impfstoff

Russland strebt eine Registrierung seines Corona-Impfstoffes «Sputnik V» in der Europäischen Union an. Ein entsprechender Antrag sei bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eingereicht worden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds am Mittwoch in Moskau mit, der das Vakzin mitfinanziert und im Ausland vermarktet. Mit einer Prüfung werde im nächsten Monat gerechnet. Bereits von diesem Freitag an will sich Russland die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von «Sputnik V» von der Weltgesundheitsorganisation WHO beurteilen lassen.

Der Wirkstoff war Mitte August als weltweit erster für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben worden, obwohl bis dahin wichtige Tests ausgestanden hatten. Das hatte international Kritik ausgelöst. Unabhängige Studien sind bisher nicht bekannt. In Russland laufen Impfungen mit «Sputnik V» bereits seit Anfang Dezember – parallel zur Testphase III. Bis zum Sommer sollen nach dem Willen der russischen Regierung 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Bislang haben mehr als anderthalb Millionen Menschen das Vakzin erhalten.

Der russische Impfstoff «Sputnik V» in einem Moskauer Spital im Dezember 2020. Russland will nun eine Zulassung für den Impfstoff in der EU erreichen. (Archiv)
Der russische Impfstoff «Sputnik V» in einem Moskauer Spital im Dezember 2020. Russland will nun eine Zulassung für den Impfstoff in der EU erreichen. (Archiv)
KEYSTONE

16.47 Uhr: Wohl elf Fälle von Mutation an Tessiner Schule 

Elf von 25 positiven Coronavirus-Tests weisen auf die britische Mutation hin: Dies ist das vorläufige Ergebnis des flächendeckenden Tests an der inzwischen geschlossenen Mittelschule im Südtessin, wie das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales am Mittwoch mitteilte. Die definitive Bestimmung der Coronavirus-Proben steht jedoch noch aus.

Insgesamt seien 460 Personen getestet worden. Von den 25 positiv ausgefallenen Coronavirus-Tests bestehe bei elf der «dringende Verdacht» auf die britische Virus-Mutation, schreibt das Departement für Gesundheit und Soziales in einem am Mittwoch verschickten Communiqué.

Rund 500 Schüler sowie 70 Lehrkräfte der Mittelschule Morbio Inferiore hatten sich am vergangenen Wochenende in Quarantäne begeben müssen, nachdem von 13 positiven Coronavirus-Tests mindestens zwei der britischen Variante zugeordnet worden waren.

Ein Wissenschaftler screent positive Corona-Tests auf die aus Grossbritannien stammende Variante B.1.1.7. (Symbolbild)
Ein Wissenschaftler screent positive Corona-Tests auf die aus Grossbritannien stammende Variante B.1.1.7. (Symbolbild)
Bild: Keystone

16.01 Uhr: Italien will gegen Pfizer vorgehen

Der Corona-Sonderkommissar der italienischen Regierung, Domenico Arcuri, will wegen Verzögerungen bei Impfstoff-Lieferungen gegen das US-Unternehmen Pfizer vorgehen. In seiner Forderung, zivil- und strafrechtlich wo immer dies möglich sei gegen das US-Unternehmen vorzugehen, werde er von den regional verantwortlichen Amtsträgern in Italien «einhellig» unterstützt, erklärte Arcuri.

Bereits in den kommenden Tagen sollen demnach entsprechende Massnahmen gestartet werden. Die Gesundheitsversorgung der italienischen Bürger sei nicht verhandelbar, erklärte er.

Pfizer hatte in der vergangenen Woche bestätigt, vorübergehend weniger Impfstoff als vereinbart nach Europa und Kanada zu liefern. Erklärt hatte Pfizer dies mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten in seinem belgischen Werk.

15.30 Uhr: Aargauer Schüler der Sekundarstufe II lernen im Fernunterricht

Die Sekundarstufe II im Aargau mit den Mittel- und Berufsfachschulen wird vom kommenden Montag bis Ende Februar im Fernunterricht geführt. Der Aargauer Regierungsrat will damit in der Corona-Krise die Mobilität senken.

Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II seien derzeit zahlreich in den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, teilte die Staatskanzlei des Kantons Aargau am Mittwoch mit. Mit dem Fernunterricht könne der ÖV entlastet werden.

In den fünf Wochen bis Ende Februar seien zwei Wochen Sportferien enthalten. Die Präsenzzeit, die nun ausfalle, halte sich deshalb in Grenzen. Die Schulen hätten signalisiert, dass die Umstellung auf Fernunterricht für sie und die Schüler machbar sei. Anders als im Frühling letzten Jahres seien die Schulen ausserdem auf einen möglichen Fernunterricht vorbereitet. Nach den Weihnachtsferien waren die Schulen der Sekundarstufe II mit einer Woche Fernunterricht gestartet.

Ab 25. Januar gehen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II im Aargau in den Fernunterricht. (Symbolbild)
Ab 25. Januar gehen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II im Aargau in den Fernunterricht. (Symbolbild)
Bild: Keystone

15.20 Uhr: Biontech-Impfstoff dürfte vor Mutation schützen

Weltweit geht die Angst um, dass ansteckendere Mutanten des Coronavirus die Infektionslage massiv verschlechtern könnten. In Grossbritannien hatte sich die Variante B.1.1.7 rasch verbreitet – auch in der Schweiz wird sie immer öfter registriert. Die Mutante zeichnet sich durch mehrere Veränderungen am sogenannten Spike-Protein aus. Dieses Bauteil ermöglicht es dem Virus, an Körperzellen zu binden und in diese einzudringen.

Gleichzeitig ist das Spike-Protein das Ziel des Impfstoffs. Geimpfte bilden unter anderem Antikörper, die an das Bauteil binden und damit das Virus unschädlich machen. Biontech und Pfizer wollten deshalb nun wissen, ob die Mutationen am Spike-Protein die Schutzwirkung des Impfstoffes beeinträchtigen.

Ihr Experiment führten sie nicht mit echten Coronaviren durch, sondern mit sogenannten Pseudoviren, die aber das jeweilige Spikeprotein auf ihrer Oberfläche tragen. Die Forscher konnten zeigen, dass die Antikörper von insgesamt 16 Geimpften die Pseudoviren mit mutiertem Spike-Protein praktisch genauso wirkungsvoll ausschalten wie solche mit nicht verändertem Spike-Protein. Es sei deshalb «sehr unwahrscheinlich», dass der Impfstoff nicht vor Erkrankungen durch die Variante B.1.1.7 schütze, heisst es in der Studie.

Vor rund zwei Wochen war eine frühere Analyse zu einem ähnlichen Schluss gekommen, sie hatte sich aber nur auf eine der zehn Mutationen am Spike-Protein von B.1.1.7 konzentriert.

14.50 Uhr: Weitere 15 Länder und Regionen auf Risikoliste

Ab 1. Februar stehen 15 weitere Länder und Regionen neu auf der Liste der Länder, bei deren Einreise eine Quarantänepflicht gilt. Von den Nachbarländern sind dies das deutsche Bundesland Thüringen, das österreichische Salzburg, die französische Region Provence-Alpes-Côte d'Azur und die italienischen Regionen Emilia-Romagna und Friuli-Venezia Giulia.

Neu auf der Liste stehen ab Anfang Februar auch Spanien, Portugal, Malta, Monaco, Slowakei, Estland, Lettland, Zypern, Israel und Libanon, laut Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vom Mittwoch. Bereits ab Donnerstag gelten die Quarantänevorschriften für Reisende aus Brasilien.

Nur noch bis 21. Januar gilt hingegen eine Quarantänepflicht für Reisende aus Dänemark, Kroatien, Serbien, Luxemburg und Georgien.

14.37 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Damit endet die heutige Medieninformation des Bundesrates. Wir danken für die Aufmerksamkeit. Eine nächste Medieninformation ist geplant am kommenden Dienstag. Dann sollen wiederum die Fachexperten des Bundes Auskunft geben.

14.36 Uhr: Sollen Schulen geschlossen werden? 

Bei dieser Frage seien die Kantone um ihre Meinung gebeten worden, meint Parmelin. Derzeit sei es nicht nötig, Schulen zu schliessen. «Wir konnten mit bisherigen Massnahmen grössere Virus-Ausbrüche verhindern.» Die Entscheidungskompetenz für Schulschliessungen liege zudem bei den Kantonen, so Parmelin. Der Bundesrat sei aber jederzeit bereit, die Diskussion wider aufzunehmen.

14.35 Uhr: Wie viele Personen sind in Kurzarbeit? 

Das könne man nicht genau sagen, meint Zürcher. Man wisse nur, wie viele Personen ein Gesuch gestellt hätten. Die genauen Zahlen würde man erst nach den entsprechenden Abrechnungen ermitteln können. Im September hätte man 86'000 Voranmeldungen registriert. Zuletzt sei die Zahl der Voranmeldungen auch wieder gestiegen. 

14.33 Uhr: Dividenden-Sperre wegen Kantonen verkürzt

Unternehmen, die Covid-Beihilfen erhalten haben, dürfen während einer bestimmten Frist keine Dividenden ausschütten. Der Bundesrat hat diesen Zeitraum jüngst von fünf auf drei Jahre verkürzt. Ein Journalist will wissen, weshalb es zu dieser Kürzung kam. Ein Vertreter des Bundes führt aus, das sei auf Bitten der Kantone geschehen. Eine längere Sperre hätte den Unternehmen grosse Probleme bereitet, neues Kapital von Investoren aufzunehmen.

14.23 Uhr: Kein längerer Bezug bei der Arbeitslosenkasse

In der ersten Corona-Welle sind die Bezugstage in der Arbeitslosenversicherung für eine Weile nicht mitgezählt worden, sodass eine allfällige Aussteuerung wegen des längeren Bezugs verhindert werden konnte. Eine solche Massnahme sei derzeit noch nicht geplant, antwortet Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf eine Frage dazu.

Die Arbeitsplatzsituation präsentiere sich derzeit anders als noch im Frühling. Aber man behalte die Situation eng im Auge und sei bereit, eine solche Massnahme bei Bedarf wieder zu prüfen.

14.18 Uhr: Wie teuer werden die Lockerungen beim Kurzarbeitsgeld?

Der Bundesrat wird selbstverständlich weitere Mittel einsetzen, sagt Parmelin. Das Parlament habe Milliarden für die Arbeitslosenversicherung freigegeben. Erst nach Ende der Abrechnungsperiode werde man sehen, ob diese Mittel reichen würden. Auch müsse man schauen, ob das mit der Schuldenbremse zu vereinbaren sei. Boris Zürcher, Leiter Direktion für Arbeit beim Seco, ergänzt, man rechne für 2021 mit etwa zusätzlich 4 bis 5 Milliarden für die Kurzarbeit. 

14.15 Uhr: Taskforce kümmert sich um Lernende

Nun wird die Medienkonferenz für Fragen geöffnet. Die erste betrifft die Lernenden: Bei ihnen sei das Homeoffice schwierig, da etliche Geschäfte geschlossen sind und die Betroffenen ihre Arbeit oft nicht im Homeoffice erledigen können. Parmelin sagt, dass sich der Bundesrat der schwierigen Situation in diesem Bereich bewusst sei und eine Taskforce eingesetzt hat, die sich diesen Problemen widmen soll.

14.12 Uhr: Bundesrat macht von Kompetenzen Gebrauch

«Wie sie wissen, gibt das Covid-19-Gesetz dem Bundesrat die Möglichkeit, im Bereich der Arbeitslosenversicherung Massnahmen zu ergreifen», führt Parmelin mit Blick auf die Ausweitung der Kurzarbeitsentschädigung aus. Auf dieser Basis habe die Landesregierung nun beschlossen, die Begrenzung der Bezugsdauer und die Karenzfrist aufzuheben und den Kreis der Berechtigten auszuweiten.

Der Bundesrat prüfe zudem, ob es eine Neuauflage des Covid-19-Kreditprogramms braucht. Mit dem Gesetz hat der Bund im Frühling für dringend benötigte Liquidität der Unternehmen gesorgt, die von der Krise stark betroffen waren.

14.10 Uhr: Impfkampagnen nehmen Fahrt auf

Nun übernimmt Bundespräsident Guy Parmelin. Er beginnt seine Ausführungen mit Dank an die Bevölkerung, die die Massnahmen gegen das Virus befolge, auch wenn es nicht immer einfach sei. Die Vorsicht bleibe weiterhin essenziell. Und natürlich bestünden zwei Tage nach Inkrafttreten der neuen Massnahmen noch in einigen Punkten Klärungsbedarf. Man arbeite daran, diese Fragen so bald als möglich zu beantworten.

Auf der positiven Seite sei zu vermerken, dass nun die Impfkampagnen in allen Kantonen anlaufen. Es brauche die Impfung, um die Menschen zu schätzen, die uns nahestünden, so Parmelin. Aber auch, um das tägliche Leben und die Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen.

14.05 Uhr: Darum wurden schon Bundesräte geimpft

Bevor es um die Ausweitung der Kurzarbeitsentschädigung geht, besteht die Möglichkeit, Fragen zu anderen Themen zu stellen. Ein Journalist nutzt die Möglichkeit und fragt, weshalb Mitglieder des Bundesrats bereits geimpft wurden, obwohl sie nicht zur Risikogruppe gehören.

Bundesratssprecher André Simonazzi erklärt das mit zwei Beweggründen: Zum einen gehe es dem Bundesrat darum, durch sein Vorangehen das Vertrauen der Bevölkerung in die Impfung zu stärken. Zum anderen beschäftige sich die Landesregierung mit der Bewältigung der Corona-Krise, darum sei es von grossem Interesse, dass keines der Mitglieder an Covid-19 erkranke.

14 Uhr: Bundesrat lockert Regeln für Kurzarbeitsgeld

Der Bundesrat weitet die Kurzarbeit aus, wie er schon vor Beginn der Medienkonferenz mitgeteilt hat. Er hebt rückwirkend auf den 1. März 2020 die maximale Bezugsdauer auf und streicht die bisherige Karenzfrist rückwirkend auf 1. September 2020 vollständig. Beide Regelungen sind zunächst bis zum Anfang März gültig.

Zudem sind neu auch Lernende und Personen in befristeten Arbeitsverhältnissen zum Bezug der Entschädigung berechtigt. Mit den Massnahmen will die Landesregierung Hürden abbauen und die Liquidität der Unternehmen verbessern, begründet sie den Entscheid.

13.33 Uhr: 2727 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 2727 Coronavirus-Ansteckungen bei 32'716 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 8,3 Prozent. 70 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 137 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

13.20 Uhr: Stadt Zürich verzichtet weiterhin auf Gebühren 

Die Stadt Zürich verzichtet in der Corona-Pandemie weiterhin auf Gebühren. Boulevardcafés, Verkaufsstände und Märkte, aber auch Taxis müssen für den Platz, den sie wegen des Lockdowns aktuell ohnehin nicht nutzen können, also nichts bezahlen.

Der Gemeinderat hatte dies schon während der Budgetdebatte so vorgesehen. Nun hat der Stadtrat den Gebührenverzicht noch beschlossen, wie er am Mittwoch mitteilte. Zürich verzichtet damit auf insgesamt 6,7 Millionen Franken.

Der Gebührenerlass gilt vorerst für das erste Halbjahr 2021. Sollte das öffentliche Leben auch im zweiten Halbjahr nicht zurückkehren können, wird der Stadtrat einen weiteren Gebührenerlass zu einem späteren Zeitpunkt prüfen.

Immerhin muss der Gastronom für diese nicht genutzte Fläche nicht auch noch Gebühren zahlen. Die Stadt Zürich verzichtet weiterhin auf das Einziehen von Gebühren. (Symbolbild)
Immerhin muss der Gastronom für diese nicht genutzte Fläche nicht auch noch Gebühren zahlen. Die Stadt Zürich verzichtet weiterhin auf das Einziehen von Gebühren. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.01 Uhr: Vorläufiger Verzicht auf Schulschliessungen

Die Erziehungsdirektoren und die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes raten derzeit von flächendeckenden Schulschliessungen ab. Das Innendepartement (EDI) prüft nun mögliche Szenarien für die Sekundarstufen I und II – falls sich die Lage verschlechtert.

«Mit den bisher ergriffenen Massnahmen konnten an den Schulen grössere Ausbrüche verhindert werden», schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung vom Mittwoch. Es seien sich aber alle Akteure einig, dass weitere Massnahmen in den Schulen nötig werden könnten, falls sich die neuen Virusvarianten stark ausbreiteten.

Ein Verbot des Präsenzunterrichts habe weitreichende negative Folgen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sowie auf deren Bildungsverläufe, hält die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) gemäss der Mitteilung fest. Auch für die Taskforce überwiegen die Vorteile einer Umstellung auf Fernunterricht deren Nachteile erst bei einer gefährlichen oder sehr gefährlichen epidemiologischen Situation und nur auf Sekundarstufe I und II.

Schüler beim ersten Schultag am 17. August 2020 in der Kantonsschule Reussbühl in Luzern: Vorläufig sollen die Schulen in der Schweiz weiter offen bleiben. (Archiv) 
Schüler beim ersten Schultag am 17. August 2020 in der Kantonsschule Reussbühl in Luzern: Vorläufig sollen die Schulen in der Schweiz weiter offen bleiben. (Archiv) 
Bild: Keystone

13 Uhr: Medienkonferenz des Bundes um 14 Uhr

Der Bundesrat informiert nach seiner Sitzung heute um 14 Uhr zur aktuellen Corona-Lage und weiteren möglichen Massnahmen. Zu den Medien sprechen wird unter anderem Bundespräsident Guy Parmelin. Die Medienkonferenz können Sie hier im Liveticker verfolgen.

Bundespräsident Guy Parmelin spricht auf einer Medienkonferenz des Bundesrates zur Corona-Lage. (Archiv)
Bundespräsident Guy Parmelin spricht auf einer Medienkonferenz des Bundesrates zur Corona-Lage. (Archiv)
Bild: Keystone

12.48 Uhr: 19'000 geplante OP in zweiter Welle verschoben

Landesweit sind seit November bei etwa 19'000 Patientinnen und Patienten geplante medizinische Eingriffe verschoben worden. Grund ist die zweite Welle der Covid-19-Pandemie. Diese brachte die Intensivstationen an die Grenze.

Normalisieren dürfte sich die Lage bei den Intensivbetten erst ab dem 10. Februar, wie die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes in einem Bericht vom Mittwoch festhält. Üblicherweise liegen etwa 600 Patienten auf den Intensivstationen. Dieser Durchschnitt überschnitt im November die Schwelle von 865.

Im Kantonsspital Fribourg HFR wird Mitte November das Bett für einen Corona-Patienten gemacht. (Symbolbild)
Im Kantonsspital Fribourg HFR wird Mitte November das Bett für einen Corona-Patienten gemacht. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.40 Uhr: Britische Variante erstmals in Peking entdeckt

Zwei Fälle mit der britischen Virus-Variante, die besonders ansteckend sein soll, sind erstmals in Peking entdeckt worden. Wie das Gesundheitsamt nach Angaben von Staatsmedien am Mittwoch berichtete, handelt es sich nach ersten Untersuchungen um importierte Infektionen. Sie seien im südlichen Stadtteil Daxing identifiziert worden, wo auch der neue internationale Flughafen der chinesischen Hauptstadt liegt. Die Genom-Analyse deute darauf hin, dass es sich um die Mutation B.1.1.7 handele, wurde mitgeteilt.

Die Entdeckung alarmierte die Behörden Pekings, das vor seinen Toren gerade den seit Monaten grössten Ausbruch mit dem Coronavirus in China erlebt. In der Provinz Hebei gab es seit Anfang Januar rund 1000 Infektionen. Für mehr als 20 Millionen Menschen wurden Ausgangssperren verhängt – unter anderem in Shijiazhuang, Xingtai und Langfang, das an den Stadtteil Daxing grenzt.

In der Provinzhauptstadt Shijiazhuang wurde innerhalb weniger Tage ein Auffanglager zur Quarantäne gebaut, das am Donnerstag schon mehr als 1700 Zimmer zur Verfügung stellen soll, wie die «China Daily» berichtete. In der zweiten Phase soll es für mehr als 4000 Personen ausgebaut werden. Mit dem Bau war erst vor einer Woche begonnen worden. Mehr als 20'000 Menschen sind aus Risikogebieten in mehr als 400 zentralisierte Quarantäne-Lager gebracht worden, so das Blatt.

In Shijiazhuang entsteht ein gigantisches Quarantäne-Camp. 
In Shijiazhuang entsteht ein gigantisches Quarantäne-Camp. 
Bild: Keystone

11.44 Uhr: Corona-Regelverstösse Ultraorthodoxer in Israel

In Israel wächst angesichts zahlreicher Verstösse strengreligiöser Juden gegen die Corona-Regeln der Zorn auch innerhalb der ultraorthodoxen Gemeinschaft. Ein bekannter Vertreter der Strengreligiösen, Jehuda Meschi Zahav vom Rettungsdienst Zaka, warf führende Rabbiner im Gespräch mit der Nachrichtenseite ynet vor, für viele Corona-Todesfälle verantwortlich zu sein. Meschi Zahavs 80-jährige Mutter war zuvor nach einer Corona-Infektion gestorben.

Die Nachrichtenseite berichtete am Mittwoch, erneut seien Tausende strengreligiöse Schüler in Bnei Brak bei Tel Aviv trotz einer Schliessungsanweisung zur Schule gegangen.

Nach Medienberichten gehören inzwischen 40 Prozent der Corona-Neuinfizierten dem tiefreligiösen Sektor an. Gleichzeitig lassen sich im Vergleich zum Rest der Gesellschaft weniger Ultraorthodoxe gegen das Coronavirus impfen. Meschi Zahav beklagte am Dienstag viele Todesfälle innerhalb der Gemeinschaft. «Es gibt kein einziges Wohnviertel, Gebäude oder Heim ohne mindestens ein Opfer.»

Viele Ultraorthodoxe fühlen sich nicht vom Staat Israel vertreten. Sie leben teilweise in einer Art Parallelwelt und folgen eher Vorgaben ihrer Rabbiner als denen des Staates. In ultraorthodoxen jüdischen Wohnvierteln leben häufig grössere Familien auf engem Raum zusammen.

11.21 Uhr: Graubünden ändert Impfstrategie

Weil nicht genügend Impfstoffe gegen das Coronavirus geliefert werden können, ändert auch der Kanton Graubünden seine Impfstrategie. Injektionen erhalten zuerst Personen im Alter von über 75 Jahren sowie Erwachsene mit schweren chronischen Krankheiten. Dieses Vorgehen entspricht den Empfehlungen der Eidg. Kommission für Impffragen. Entsprechende Personen werden ab Ende Januar in den Regionalspitälern Davos, Ilanz, Poschiavo, Schiers, Scuol und Thusis sowie in Zentren in Cama, Chur und St. Moritz geimpft.

Der Pharmakonzern Pfizer könne die zugesagte Menge an Corona-Impfstoffen nicht wie geplant liefern, teilten die kantonalen Behörden am Mittwoch mit. Von den 3000 zugesprochenen Impfdosen hat das Gesundheitsamt am Montag lediglich 1000 erhalten. Die zweiten Dosen für die schon geimpften Personen in den Alters- und Pflegeheimen sind zwar gesichert. Allerdings zeitigt der Engpass Auswirkungen auf die dezentrale Impf- und Teststrategie.

Weil der zugesagte Impfstoff nicht in den in Aussicht gestellten Mengen geliefert werden kann, kommt es auch im Kanton Graubünden zu Verzögerungen. (Themenbild).
Weil der zugesagte Impfstoff nicht in den in Aussicht gestellten Mengen geliefert werden kann, kommt es auch im Kanton Graubünden zu Verzögerungen. (Themenbild).
Bild: Keystone

10.52 Uhr: Indien gibt Impfstoffe kostenlos an andere Länder

Indien will eigens produzierte Corona-Impfstoffe kostenlos an andere Länder abgeben. Zunächst sollen die Nachbarländer Bhutan, Malediven, Bangladesch, Nepal und Myanmar sowie die Seychellen ab Mittwoch mit den Hilfsgütern beliefert werden, hiess es aus dem Aussenministerium in Neu Delhi.

Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar twitterte entsprechend: «Die Apotheke der Welt wird liefern, um die Covid-Herausforderung zu meistern.»

Indien wird oft als die «Apotheke der Welt» bezeichnet, da im zweitbevölkerungsreichsten Land nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt werden. Viele gehen in ärmere Länder. Für diese Staaten werden die Produkte aus Indien auch jetzt von grosser Bedeutung sein, denn anders als Deutschland und andere reiche Länder konnten sie sich nicht direkt viele Dosen sichern.

10.32 Uhr: Kanton Bern hat mit dem Impfen begonnen

Am Dienstag haben im Kanton Bern 1793 Personen eine erste Dosis der Covid-Impfung erhalten - rund 120 mehr als am Vortag. Insgesamt stieg die Zahl der Geimpften auf 7859 Personen.

Dies geht aus den am Mittwochmorgen aktualisierten Zahlen auf der Impfwebseite des Kantons Bern hervor. Seit Montag sind nebst den sechs bisherigen Impfzentren zwei weitere Impfstandorte in Langenthal und Biel in Betrieb. Am 25. Januar wird Langnau das letzte der total neun Impfzentren eröffnet.

Im Vollausbau und sobald genügend Impfstoff zur Verfügung steht, sollen in den Impfzentren täglich bis 5000 Impfungen verabreicht werden. Dazu kommen mobile Impfteams in Heimen und Spitälern. Derzeit sind noch ausschliesslich Personen ab 75 Jahren zur Anmeldung für die Impfung zugelassen.

Der gefragte Impfstoff gegen Covid-19. (Archivbild)
Der gefragte Impfstoff gegen Covid-19. (Archivbild)
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10.15 Uhr: Basel löst wieder «Dreidrittel-Modell» aus

Von den Covid-19-Massnahmen betroffene Geschäfte und Restaurants sollen vom Kanton Basel-Stadt weiterhin finanzielle Unterstützung bei der Miete erhalten. Die Basler Regierung beantragt dem Grossen Rat für die Neuauflage der Hilfen nach dem «Dreidrittel-Modell» dringlich 21 Millionen Franken.

Die Inkraftsetzung der Neuauflage des «Dreidrittel-Modells» soll rückwirkend per 1. November 2020 erfolgen, wie die Basler Regierung am Mittwoch mitteilte. Beiträge würden maximal für die Monate November 2020 bis August 2021 ausbezahlt, wenn Geschäfte wegen den Covid-19-Massnahmen ganz oder teilweise schliessen mussten.

Die Basler Regierung will Restaurants und Geschäfte, die wegen den Covid-19-Massnahmen schliessen müssen, bei der Bezahlung des Mietzinses unterstützen.
Die Basler Regierung will Restaurants und Geschäfte, die wegen den Covid-19-Massnahmen schliessen müssen, bei der Bezahlung des Mietzinses unterstützen.
Bild: Keystone

9.35 Uhr: Anteil an Corona-Mutationen steigt kontinuierlich 

Der Anteil der Corona-Mutationen an allen Infektionen hat laut der Covid-19-Taskforce seit dem ersten Nachweis kontinuierlich zugenommen. In der vergangenen Woche wurde die Häufigkeit der Variante B.1.1.7 in der Schweiz auf etwa vier Prozent geschätzt.

Laut der Science Task Force reflektiert die Schätzung das Infektionsgeschehen etwa zehn Tage früher. In der Schweiz sind die ursprünglich in Grossbritannien und Südafrika beschriebenen Varianten B.1.1.7 und 501.V2 erstmals in Kalenderwoche 51 des Jahres 2020 identifiziert worden.

In einer aktuellen epidemiologischen Lagebeurteilung stellt die Task Force erneut fest, dass epidemiologische Analysen und Daten aus der Kontaktverfolgung darauf hinweisen, dass diese Varianten eine höhere Übertragungsrate haben als die bislang bekannten Stämme von Sars-CoV-2.

In einem Labor werden Proben auf die britische Coronavirus-Variante B.1.1.7 untersucht.
In einem Labor werden Proben auf die britische Coronavirus-Variante B.1.1.7 untersucht.
Bild: Keystone

8.55 Uhr: Knapp 16'000 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) fast 16'000 Corona-Neuinfektionen und mehr als tausend weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI am Mittwochmorgen mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 15'974 auf 2'068'002 Fälle.

Die Zahl der Corona-Toten stieg um 1148 auf 48'770 Fälle. Von den mehr als zwei Millionen Menschen, bei denen in Deutschland eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, sind laut RKI inzwischen etwa 1'741'800 genesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 102,7 Corona-Infektionen pro 100'000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.

8.05 Uhr: Israel feiert Impfrekorde und verlängert Lockdown 

In Israel sind erstmals mehr als 200'000 Corona-Impfungen am Tag verabreicht worden. Gleichzeitig verlängert das kleine Land am Mittelmeer seinen Lockdown angesichts eines Allzeithochs von Neuinfektionen um weitere zehn Tage. Die Beschränkungen sollen nun bis Ende des Monats gelten, wie die Regierung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Dienstagabend beschloss.

Gesundheitsminister Juli Edelstein teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien insgesamt 201'000 Menschen geimpft worden. Von ihnen erhielten 129'000 bereits die zweite Impfdosis und 72'000 die erste. Insgesamt haben bereits mehr als 2,2 Millionen Menschen in Israel die erste und 550'000 Menschen die zweite Impfdosis bekommen. «In diesem Tempo besiegen wir die Mutation», schrieb Edelstein bei Twitter.

6.30 Uhr: B1.1.7 kursiert schon länger in der Schweiz

Bereits Ende Oktober konnte bei einer Person im Kanton Waadt die britische Virusmutation B1.1.7 nachgewiesen werden, berichtet der «Tages-Anzeiger». Zu einem Ausbruch kam es damals noch nicht. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Waadtländer Universitätsspital (CHUV) bestätigen Recherchen der Zeitung, wonach in einer Probe vom 25. Oktober 2020 die Variante B1.1.7 nachgewiesen wurde. Der Kanton Waadt liess nach Weihnachten offenbar gezielt ältere Proben überprüfen.

Spätestens seit Dezember breitet sich die britische Variante aber in der gesamten Schweiz aus, gefolgt von der Südafrika-Variante. Am Dienstag waren insgesamt 388 Fälle bekannt, heisst es in dem Bericht. Der Virologin Isabella Eckerle zufolge sei aber noch nicht klar, ob die erhöhte Zahl mit einer Zunahme der Fälle oder mit vermehrtem Testen durch Labors zu erklären sei.

In St. Moritz haben die Behörden am Montag das Grand Hotel Kempinski (im Bild) und Badrutt's Palace wegen der südafrikanischen Corona-Mutation unter Quarantäne gestellt. 
In St. Moritz haben die Behörden am Montag das Grand Hotel Kempinski (im Bild) und Badrutt's Palace wegen der südafrikanischen Corona-Mutation unter Quarantäne gestellt. 
Bild: Keystone/Giancarlo Cattaneo

6.18 Uhr: Lockdown kostet Deutschland im Januar Milliarden

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet allein im Januar mit deutlichen Spuren des Coronavirus-Lockdowns im Bruttoinlandprodukt BIP für Deutschland. Dies geht aus einem Interview hervor. «Wir haben berechnet, dass durch diesen zweiten Lockdown bis Ende Januar die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr 1,8 Prozent weniger beträgt – also knapp 60 Milliarden Euro weniger Wirtschaftsleistung.» Dies sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher im Online-Portal der «Bild»-Zeitung am Mittwoch. Nach seinen Angaben hat das DIW aber noch nicht berechnet, um welche Summe die Verluste in Deutschland durch die Verlängerung des Coronavirus-Lockdowns bis Mitte Februar steigen, hiess es weiter.

6 Uhr: Corona-Hilfsprojekt für Kinder in Afrika gestartet

Im Rahmen der Corona-Hilfe für Afrika startet ein Zusammenschluss der sechs weltweit grössten Kinderhilfsorganisationen ein dreijähriges Projekt für den Schutz von Mädchen und Jungen vor Gewalt. Es erhält nach Angaben der Organisationen zehn Millionen Euro von der Europäischen Union, um Kinder in fünf afrikanischen Ländern vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen. In Äthiopien, Kenia, Mali, Senegal und Uganda sollen in den kommenden drei Jahren rund 718'000 Kinder in Flüchtlingslagern, städtischen Elendsvierteln, Konfliktregionen und Grenzgebieten davon profitieren. Das Projekt «Joining Forces for Africa - Schutz von Kindern vor Gewalt während der COVID-19-Krise und darüber hinaus» (JOFA) steht unter der Leitung von Plan International Deutschland.

«Unter den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden die Kinder am stärksten, sie sind die verborgenen Opfer dieser Krise», sagte Maike Röttger, Vorsitzende der Geschäftsführung von Plan International Deutschland. Durch die Ausgangsbeschränkungen seien Mädchen und Jungen einem hohen Risiko von häuslicher und sexueller Gewalt ausgesetzt. Neben Plan International und World Vision sind auch ChildFund International, Save the Children, Terre des Hommes und SOS-Children’s Villages International an dem Projekt beteiligt.

5.45 Uhr: «Leise Party» für Opernstar Domingo zum 80.

Opern-Superstar Plácido Domingo wird seinen 80. Geburtstag an diesem Donnerstag (21.1.) coronabedingt im kleinen Kreis in Wien feiern. Er werde den Tag mit seiner Ehefrau Marta (86) und zwei seiner drei Söhne, Plácido Jr. (55) und Álvaro (52), verbringen, verriet der Spanier im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin sehr glücklich. Es ist ein Privileg, 80 Kerzen auf der Torte auszupusten», betonte der «Maestro», der im März 2020 an Covid-19 erkrankt war, seit Ende August aber wieder auftritt.

Es werde eine «ruhige und leise» Geburtstagsparty sein, so Domingo, «denn schon am nächsten Tag singe ich den Nabucco (von Giuseppe Verdi) in der Staatsoper». Leider werde es wegen Corona und der damit verbundenen Einschränkungen kein Publikum im Haus geben, bedauerte Domingo. Der österreichische Rundfunksender ORF wird die Vorstellung aufzeichnen und zwei Tage später, am Sonntagabend um 20:15 Uhr, im Spartensender ORF III ausstrahlen.

5.17 Uhr: Sauerstoff aus Venezuela erreicht Manaus

Nach dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems in Manaus sind in der brasilianischen Amazonas-Metropole mehrere Lastwagen mit Sauerstoffzylindern aus dem benachbarten Venezuela angekommen. Wie das Nachrichtenportal «Portal do Holanda» am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete, transportierte der Konvoi mehr als 100'000 Kubikmeter Sauerstoff. Dies entspricht den Angaben zufolge dem Bedarf von eineinhalb Tagen. Die venezolanische Regierung hatte die Lieferung angekündigt, nachdem den Krankenhäusern in Manaus wegen der enormen Zunahme an Covid-19-Patienten der Sauerstoff ausgegangen war. Die Lastwagen fuhren von der Stadt Puerto Ordaz ab, die etwa 1500 Kilometer von Manaus entfernt in Venezuela liegt. Die brasilianische Regierung von Präsident Jair Bolsonaro erkennt allerdings nicht den autoritär regierenden sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro, sondern den Oppositionsführer und selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó als legitimen Staatschef Venezuelas an. Der rechtsgerichtete Bolsonaro hatte gesagt, dass er dennoch den Sauerstoff von Maduro annehmen werde. Allerdings könnte auch Maduro seiner Bevölkerung «Nothilfe leisten».

Venezuela steckt in einer tiefen Krise. Aus Mangel an Devisen und wegen zahlreicher US-Sanktionen kann es kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Selbst Benzin ist in dem Land mit den grössten Ölreserven der Welt Mangelware. Millionen Venezolaner haben ihre Heimat verlassen.

1.41 Uhr: WHO warnt vor Klinik-Kollaps in Amerika

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem Kollaps der Krankenhäuser in Nord- und Südamerika. «In der ganzen Region arbeiten viele Klinken an der Grenze oder nahe der Grenze ihrer Kapazitäten», sagte die Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho), Clarissa Etienne, am Dienstag. Sorgen bereiteten ihr vor allem die hohen Belegungszahlen der Betten auf Intensivstationen und der Mangel an medizinischem Sauerstoff in bestimmten Regionen. «In der vergangenen Woche haben wir über 2,5 Millionen neue Covid-19-Fälle in der Region registriert – mehr als die Hälfte aller Fälle weltweit. Im gleichen Zeitraum haben wegen der Pandemie 42'000 Menschen in Nord- und Südamerika ihr Leben verloren», sagte Etienne. Mit den USA, Brasilien und Mexiko liegen drei der am stärksten betroffenen Länder in der Region.

«Unsere Region und die Welt scheitern bei dem Versuch, das Coronavirus zu kontrollieren. In zu vielen Ländern passen die politischen Massnahmen nicht zum Ernst der Lage», sagte Etienne. «Und zu viele von uns haben die Massnahmen gelockert, von denen wir wissen, dass sie funktionieren, die uns gesund und die Kliniken am Laufen gehalten haben.» Die Paho ist die Regionalorganisation der WHO in Nord- und Südamerika.

0.14 Uhr: Biden und Harris gedenken der Corona-Toten

Am Abend vor ihrer Vereidigung haben der künftige US-Präsident Joe Biden und die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris mit einer Gedenkzeremonie an die Hunderttausenden Corona-Toten im Land erinnert. «Um zu heilen, müssen wir uns erinnern», sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) bei der kurzen Zeremonie in der US-Hauptstadt Washington. Es sei wichtig, als Nation zu gesunden. Harris sagte, über viele Monate hätten die Amerikaner alleine getrauert. An diesem Abend trauere die Nation zusammen. Sie hoffe, dass das Land mit der Erkenntnis aus der Krise hervorgehe, die einfachen Momente mehr wertzuschätzen und sich füreinander zu öffnen.

Biden und Harris sollen am Mittwoch in Washington vereidigt werden. Für die Zeremonie, an der die beiden gemeinsam mit ihren Ehepartnern teilnahmen, war das Reflexionsbecken am Lincoln Memorial in Washington beleuchtet. Auch in anderen US-Städten gab es Lichtinstallationen an öffentlichen Gebäuden im Gedenken an die Opfer der Pandemie in den USA.

Am Dienstag hatten die Vereinigten Staaten in der Corona-Krise einen weiteren düsteren Meilenstein überschritten: Mehr als 400'000 Menschen sind dort seit Beginn der Pandemie nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben, wie aus neuen Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging.

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