Ein Zitteraal, aufgenommen in einem Aquarium des Zürcher Zoos. Er gehört zu den rund 800 Aal-Arten, die weltweit leben.
Tote Aale liegen im Hitzesommer 2003 am Ufer der Schweizer Seite des Bodensees. Wegen der geringen Tiefe des Untersees stiegen die Wassertemperaturen dort auf bis zu 27 Grad Celsius, was ein Aalsterben auslöste. Eine weitere tödliche Gefahr für die schlangenförmigen Fische sind Kraftwerksturbinen.
Fischereiverband kürt den Aal zum Fisch des Jahres 2018
Ein Zitteraal, aufgenommen in einem Aquarium des Zürcher Zoos. Er gehört zu den rund 800 Aal-Arten, die weltweit leben.
Tote Aale liegen im Hitzesommer 2003 am Ufer der Schweizer Seite des Bodensees. Wegen der geringen Tiefe des Untersees stiegen die Wassertemperaturen dort auf bis zu 27 Grad Celsius, was ein Aalsterben auslöste. Eine weitere tödliche Gefahr für die schlangenförmigen Fische sind Kraftwerksturbinen.
Der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) hat den Aal zum Fisch des Jahres 2018 gekürt. Um das Aussterben der Aale zu verhindern, fordert der Verband Flüsse ohne Barrieren. Insbesondere unpassierbare Kraftwerke könnten die lebenswichtige Wanderung verunmöglichen.
Bis zur Industrialisierung gehörten Aale hierzulande zu den häufigsten Fischen, wie der SFV am Dienstag mitteilte. Danach seien Rhein, Rhone und Ticino für die Nutzung von Wasserkraft derart verbaut worden, dass dies das Ende des Aal-Höhenflugs bedeutete.
Im EU-Raum sei der Aalfang seit 2007 stark eingeschränkt oder verboten. Der Aal stehe auch auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Er lasse sich nur retten, wenn es gelinge, die uralten Wasser-Wanderwege wieder zu öffnen und die Bestände zu schützen.
Geheimnisvoller "Weltenbürger"
Der Fischerei-Verband beschreibt den Aal als "Weltenbürger". Noch heute treffe man eine seiner Arten in fast allen Gewässern der Welt an, vom Meer bis hin in alpinen Bächen.
Abenteuerlich und geheimnisvoll seien Fortpflanzung und die langen Aalwanderungen. Von den 15 Familien mit rund 800 Arten blieben einige in den Küstengewässern, andere wanderten und würden über Flüsse und Bäche teilweise über tausend Kilometer ins Landesinnere vordringen.
Kein Mensch habe je ihre Hochzeit oder das Schlüpfen ihres Nachwuchses beobachten können. Die intensive Spurensuche führe in den Sargassosee, wo kleinste Aallarven gefunden worden seien. Dieses Meeresgebiet im Atlantik liegt östlich von Florida und südlich der Bermuda-Inseln. Irgendwo dort müssten die Aale schlüpfen und von dort würden sie dank ihrer Weidenblattform, vom Golfstrom passiv während zwei bis drei Jahren in Richtung Europa verfrachtet.
Ein Langzeitwanderer
Zu diesen Langdistanzwanderern gehörten die Schweizer Aale. Die Schweiz erreichten sie in Zeiten unbehinderter Fischwanderung im vierten bis sechsten Jahr ihres Lebens. Wo immer sie sich wohl fühlten, blieben sie und frässen sich Reserven für die spätere Laichwanderung zurück ins Meer an.
Das könne manchmal bis zu zwanzig Jahre dauern. Sei es Zeit für die Hochzeitsreise, verändere sich der Körper. Der Aal werde zum Silberaal und trete seinen bis zu 6000 Kilometer weiten Weg zurück zu seinem Ursprung in der Sargassosee an.
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