Gipfeli-Gstürm bei den SBBFrau soll Zugrestaurant verlassen, weil sie zu wenig verzehrt
tafi
29.1.2024
Sie wollte ein Gipfeli im Zugrestaurant essen, aber dem Kellner war das zu wenig Umsatz: Auf der Strecke Bern–Lausanne durfte eine Frau nicht im Speisewagen bleiben, weil sie zu wenig bestellt hatte.
tafi
29.01.2024, 18:17
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Eine Frau wollte im Zug von Bern nach Lausanne ein Gipfeli im Zugrestaurant essen.
Der Kellner forderte sie unfreundlich auf, ein Getränk dazu zu bestellen, damit er ausreichend Gewinn macht.
Die SBB entschuldigen sich für das Verhalten und versichern, dass es keinen Mindestverzehr im Restaurantwagen gibt.
Für «Frühaufsteher und Morgenmuffel», so steht es auf der Speisekarte, gibt es im Restaurantwagen der SBB ein Gifpeli für 2.60 Franken. Aber dürfen sie es dort auch verzehren? Normal ja, würde man meinen. Aber eine Frau im Zug von Lausanne nach Bern machte eine andere Erfahrung: Sie wurde vom Kellner unfreundlich aufgefordert, den Speisewagen verlassen.
«Ich sass an einem Tisch. Der Kellner kam, bei dem ich ein Gipfeli bestellte. Doch dieser sagte mir, ich müsse etwas zu trinken dazu bestellen», erzählt die Betroffene «20 Minutes». Der Kellner habe sich defensiv und ihr mit einem aggressiven Unterton klargemacht, dass es für ihn keinen Gewinn brachte, wenn sie nur ein Gipfeli verzehrte.
Die Frau sei ziemlich überrascht gewesen, dass es einen Mindestverzehr bei SBB geben sollte. «Ich sagte dem Kellner, dass ich davon nirgendwo gelesen hätte – zumal die SBB auf der Speisekarte sowohl ein Gipfeli allein für 2.60 Franken als auch die Kombi mit einem Getränk für 6.80 Franken anbieten.»
Passagiere seien fassungslos gewesen
Die anderen Passagiere seien genauso fassungslos gewesen wie die Betroffene, berichtet die Frau, die schliesslich auf ihr Gipfeli verzichtete, weiter. Eine SBB-Regel, die einen Mindestverzehr vorschriebt, habe sie nicht gefunden: «Wenn ich daran denke, wie viel wir für ein Abonnement bezahlen, finde ich es schockierend, so behandelt zu werden.»
Von den SBB gab es umgehend eine Entschuldigung. Sprecher Frédéric Revaz sagte zu «20 Minutes»: «Es gibt natürlich keinen Mindestverzehr, um einen Tisch im Speisewagen zu bekommen.» Auch Kunden nach dem Konsum aktiv zum Verlassen des Sitzplatzes aufzufordern, sei nicht vorgesehen. «Zu Spitzenzeiten sind wir jedoch den Kunden dankbar, wenn sie ihre Plätze für die nächsten Kunden freimachen.»