Zürich Gleichzeitige Kundgebungen zum Nahostkonflikt bleiben friedlich

SDA / tchs

2.11.2023 - 19:54

Vor einem Münsterhof voller gelber und schwarzer Regenschirme sprachen sich am Donnerstag in Zürich Politikerinnen und Politiker gegen Antisemitismus aus.
Vor einem Münsterhof voller gelber und schwarzer Regenschirme sprachen sich am Donnerstag in Zürich Politikerinnen und Politiker gegen Antisemitismus aus.
Bild: Keystone

Zur gleichen Zeit fanden am Donnerstag zwei Kundgebungen zum Nahost-Krieg in Zürich statt. Dabei setzte die Politprominenz ein Zeichen gegen Antisemitismus.

Keystone-SDA, SDA / tchs

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  • Auf dem Zürcher Bürkliplatz sowie dem Münsterhof fanden am Donnerstag zwei Kundgebungen zum Nahostkonflikt gleichzeitig statt.
  • Politiker positionierten sich gegen Antisemitismus, die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) forderte Frieden.
  • Auf dem Münsterhof wurden gelbe und schwarze Schirme als symbolischer Schutz aufgespannt.

Gleichzeitig haben am Donnerstag in Zürich zwei Kundgebungen zum Nahostkonflikt stattgefunden. Auf dem Münsterhof sprach sich Politprominenz gegen Antisemitismus aus. Auf dem Bürkliplatz rief die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) zum Frieden auf.

Gegen 1000 Personen versammelten sich nach Angaben der Organisatoren auf dem Münsterhof. Sie spannten gelbe und schwarze Regenschirme als symbolischen Schutz auf. Einige Israel-Fahnen waren auch zu sehen. Namen von Opfern und Geiseln der Hamas wurden vorgelesen.

Mitte-Präsident Gerhard Pfister forderte die demokratischen Gesellschaften auf, stärker gegen Antisemitismus einzustehen. Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch (SP) sagte, angesichts des Terroranschlags gegen Israel und des schleichenden Antisemitismus in Europa müssten alle Farbe bekennen.

Gegen Relativierung des Hamas-Terrors

SVP-Nationalrat Alfred Heer forderte: «Unsere jüdischen Mitbürger wirksam zu schützen, ist eine Bürgerpflicht für uns alle». Mit dem Kirchenratspräsident der Reformierten Kirche Zürich, Michel Müller, sprach auch ein Vertreter einer Landeskirche. Christliche Kirchen hätten einen wesentlichen Teil zum Antisemitismus beigetragen, darum stünden sie in der Verantwortung, ihn heute zu verhindern, sagte er.

Die Kundgebung verlief ruhig. Rund ein Dutzend Rednerinnen und Redner verurteilte Antisemitismus und jegliche Relativierung des Hamas-Terrors.

Der Opfer auf beiden Seiten gedacht

Zur gleichen Zeit hatten die GSoA und die Jüdische Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina zur Friedensdemo aufgerufen, nur 500 Meter entfernt, auf dem Bürkliplatz. Ach hier fanden sich laut den Organisatoren rund 1000 Personen ein. Erlaubt waren ausdrücklich nur «Peace»-Fahnen. Es blieb ruhig. Statt Parolen zu rufen, zündeten die Demonstrierenden Kerzen an.

In den Reden wurde zum sofortigen Stopp des Krieges und der Freilassung der Geiseln aufgerufen. Mit einer Schweigeminute gedachten die Teilnehmenden der Opfer auf beiden Seiten.