Tierversuche«Für die Corona-Forschung werden auch Katzen und Hunde verwendet»
Von Jennifer Furer
9.4.2020
In der Covid-19-Forschung wird weltweit auf Tierversuche gesetzt. Auch in der Schweiz sind Gesuche eingegangen. Das sorgt beim Tierschutz für Kritik – zumal es Alternativen gäbe. Die Forschung nimmt Stellung.
Forschende arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, um die Covid-19-Pandemie zu bewältigen. Es werden Heilmittel gesucht, Antikörper-Tests entwickelt und Verbreitungswegen des Virus' auf den Grund gegangen.
Die Dringlichkeit der Suche nach Antworten wird auch durch eine Sonderausschreibung des Schweizerischen Nationalfond (SNF) verdeutlicht. Es ist die erste Sonderausschreibung überhaupt in der Geschichte des SNF.
Der Aufruf stiess bei Forschenden auf hohes Interesse: Insgesamt 270 Fördergesuche wurden eingereicht. Die meisten Projekte sind biomedizinisch, 75 stammen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Forschenden hätten laut dem SNF zwischen 50'000 und 300'000 Franken beantragen können. Auch grössere Beiträge seien möglich, müssten aber gut begründet werden. Insgesamt stehen für die Sonderausschreibung voraussichtlich fünf Millionen Franken zur Verfügung.
Auch andere Fördereinrichtungen haben Gelder für Projekte für die Corona-Forschung reserviert, so etwa das Botna Research Center for Child Health in Basel.
Tierversuche in Schweiz bewilligt
Bei der Entwicklung von Heilmitteln und Tests setzen Forschende auch auf Tierversuche – weltweit, aber auch in der Schweiz. Nathalie Rochat, Leiterin Medienstelle des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), sagt, dass seit März schweizweit drei Tierversuchsbewilligungen im Zusammenhang mit Covid-19 erteilt worden seien.
«Die genaue Anzahl, wie viele Versuche in einem spezifischen Zusammenhang – wie beispielsweise Covid-19 – bewilligt worden sind, kann per Abfrage in der Datenbank nicht bestimmt werden, da entsprechende spezifische Daten nicht strukturiert hinterlegt sind», sagt Rochat.
Zu beachten sei, dass, Forschungen zu Covid-19 auch ohne Tierversuche erfolgen könnten, beispielsweise mittels Zellkulturen. Rochat: «Über solche Daten verfügt das BLV nicht.»
Gesuche, um Tierversuche durchzuführen, würden von den Forschenden in den Kantonen beantragt. «Die kantonalen Tierversuchskommissionen beurteilen bei belasteten Tierversuchen die Gesuche», so Rochat. Schlussendlich würden Bewilligungen zu Tierversuchen von den Kantonen, konkret vom kantonalen Veterinärdienst, erteilt.
«Vermuten, dass Anzahl stark ansteigt»
Wer genau Tierversuche beantragt hat, könne nicht gesagt werden. «Weil wir aufgrund der Datenschutzgesetzgebung die Namen der Institutionen nicht bekannt geben dürfen», sagt Rochat. Bekannt ist aber, dass in der Schweiz bisher nur Versuche mit Mäusen durchgeführt worden sind.
Laut Julika Fitzi-Rathgen, Leiterin Fachstellen Tierversuche und Tierärztliche Beratungsstelle beim Schweizer Tierschutz STS und selbst Tierärztin, werden weltweit für die Covid-19-Forschung die unterschiedlichsten Tiere eingesetzt: Mäuse, Frettchen, Katzen, Affen und auch Hunde.
Der STS habe keinen Einblick, wie viele Tiere in der Schweiz konkret verwendet würden. «Wir wissen darüber erst Bescheid, wenn die Tierversuche vorbei sind.»
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Der fehlende Einblick und damit auch die fehlende Möglichkeit, die Tierversuche zu kontrollieren, kritisiert Fitzi-Rathgen. Sorgen bereitet ihr auch der zu vermutende Anstieg von Tierversuchen wegen des Coronavirus. «Wir vermuten, dass die Anzahl stark in die Höhe gehen wird.»
Zum einen sei dies wegen des Leids der Versuchstiere besorgniserregend, so Fitzi-Rathgen. «Die Tiere werden häufig stark belastet und haben beispielsweise Krämpfe, bluten, haben Durchfall, Fieber, Erbrechen und werden apathisch. Die Versuche sind teils sehr grausam.»
Die meisten Tiere würden es nicht mehr lebend aus der Versuchstierhaltung schaffen. «Viele sterben während oder nach dem Versuch», sagt Fitzi-Rathgen.
Auf Alternativen setzen
Hinzu kommt: Versuchstiere werden laut Fitzi-Rathgen nicht artgerecht gehalten. «Sie leben immer in Gefangenschaft und werden Manipulationen ausgesetzt, die sie ohne uns Menschen nie erfahren würden.»
Das natürliche soziale Gefüge der Tiere und die Haltungsbedingungen werden zudem häufig zu wenig berücksichtigt. «Zum Teil hungern die Tiere versuchsbedingt, bekommen nichts zu trinken, haben es zu warm oder zu kalt.»
Fitzi-Rathgen sei klar, dass die Medizin in Sachen Coronavirus forschen müsse. «Es gibt Alternativen zu Tierversuchen, doch diese werden zu wenig gefördert oder nicht in dem Rahmen genutzt, wie sie der Forschung zur Verfügung stehen.»
Initiative zum Verbot von Tierversuchen
Die Initiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot - Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt» (Tierversuchsverbotsinitiative) war 2019 eingereicht worden. Sie fordert ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen sowie von Forschung am Menschen.
Weiter soll der Import von Produkten verboten werden, die ganz oder in Teilen unter Anwendung von Tierversuchen entwickelt wurden. Die Initianten zeigen sich überzeugt, dass die Forschung heute viele modernere Methoden als Tierversuche zur Verfügung hat.
Der Bundesrat ist gegen ein Verbot von Tier- und Menschenversuchen. Er lehnte die Volksinitiative im Dezember ab. Über das Volksbegehren befindet jetzt das Parlament. (sda)
Bei Ersatzmethoden würden Forscher etwa mit Zellmaterial, Gewebe von Menschen oder Miniorganen aus dem 3D-Drucker arbeiten. «Es besteht auch die Möglichkeit, schneller mit klinischen Studien beim Menschen zu beginnen», so Fitzi-Rathgen. Diese seien nämlich auch nach Tierversuchen unerlässlich. «Warum dann nicht gleich zum Menschen übergehen?»
Laut Fitzi-Rathgen sind Ergebnisse von Tierversuchen ohnehin meist nicht direkt auf den Menschen übertragbar. «Der Umweg über die Tiere ist meines Erachtens häufig ein zeitaufwendiger Irrweg und unnötig.»
Bis beispielsweise ein Impfstoff marktfähig sei, der mittels Tierversuch entwickelt worden wäre, würden zehn bis 15 Jahre vergehen. «Diese Zeit haben wir nicht. Jetzt wäre doch die Chance, vom Tierversuch wegzukommen und mit Alternativen zu arbeiten.»
Fördergelder fehlen
Silvia Frey, Geschäftsleiterin der Stiftung Animalfree Research, nennt in diesem Zusammenhang einen Fall, bei dem sich ein Forschender einen möglichen Impfstoff gegen Covid-19 an sich selbst getestet hat. «Er hat so den althergebrachten Ablauf via vorangehende Tierversuche umgangen oder zumindest verkürzt.»
Auch Frey kritisiert, dass humanrelevante Alternativmethoden zu Tierversuchen nicht standardmässig in der Forschung berücksichtigt würden. Das liege unter anderem auch daran, dass Fördergelder fehlten.
«Unter dem momentanen Zeitdruck wird sich dies leider kaum verändern», sagt sie. Animalfree Research unterstütze in diesem Zusammenhang ein Projekt einer Schweizer Biotechfirma, das kostenlos Gewebemodelle der menschlichen Lunge an Forschungslabore abgebe.
«Ich verstehe vollkommen und bin auch der Meinung, dass die Suche nach einem Impfstoff dringlich ist und es notwendig ist, das Virus und seine Wirkung besser zu verstehen», sagt Frey. Es wäre laut ihr jetzt jedoch ein wichtiger Zeitpunkt, wann immer möglich auf die effizienteren und humanrelevanten tierfreien Methoden zu setzen.
Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben
Kurt Bodenmüller, Sprecher der Universität Zürich, entgegnet der Kritik der Tierschützer allerdings: «Die Entdeckung etwa von Insulin, Antibiotika, die Entwicklung von Impfstoffen, Behandlungen gegen Krebs und Herzkreislaufstörungen sowie moderne chirurgische und diagnostische Methoden wären ohne Laborversuche an Tieren nicht möglich gewesen.»
Tierversuche würden einerseits in der Grundlagenforschung dazu dienen, die Biologie von unterschiedlichen Organismen besser zu verstehen. «Andererseits werden Tiere in der biomedizinischen Forschung eingesetzt, um Krankheiten zu untersuchen und neue Therapien zu entwickeln – sowohl für Menschen wie auch für Tiere», sagt Bodenmüller.
Derzeit würden in vielen Forschungsinstituten weltweit nach wirksamen Medikamenten und Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht, so Bodenmüller. «Wird es einen Wirk- oder Impfstoff dereinst geben, werden Tierversuche bei dessen Erforschung und Entwicklung eine bedeutende Rolle gespielt haben. Kurz: ohne Tierversuche kein medizinischer Fortschritt.»
«Die Schweiz hat eines der strengsten Tierschutzgesetze weltweit.»
Ein Experiment mit Tieren würde nur dann bewilligt, wenn in der Güterabwägung der Nutzen für die Gesellschaft gegenüber der Belastung der Tiere überwögen. «Ausserdem muss im Gesuch für eine Forschungsarbeit mit Tieren belegt werden, dass das Versuchsziel nicht ohne Tierversuch, nicht mit weniger Tieren oder mit weniger Belastung für die Tiere erreicht werden kann», sagt Universitäts-Sprecher Bodenmüller weiter.
Auch wenn bereits zahlreiche Alternativen zu Tierversuchen bestünden und auch genutzt würden, könne auf absehbare Zeit auch weiterhin nicht auf Forschung mit Tieren verzichtet werden. «Die Biologie von Mensch und Tieren ist zu komplex, als dass mit den verfügbaren Alternativmethoden in allen Belangen simuliert werden könnte», sagt Bodenmüller.
Kurz: Forschung an Tieren sei nur zulässig, wenn keine alternativen Ansätze existierten, die zu gleichwertigen Resultaten führten. Seit Jahren würden tierversuchsfreie Methoden entwickelt.
Bis dahin gilt aber: Bevor ein Medikament an Menschen geprüft werden könne, müsse es gemäss Gesetz zwingend an Tieren getestet worden sein, so Bodenmüller. «Forschung mit Tieren ist in der Schweiz gesetzlich streng geregelt», so Bodenmüller. Laut ihm ist die Schweizer Tierschutzgesetzgebung eine der strengsten weltweit.
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