Jung, klug, zielstrebig ... und schon bald ganz oben in der Politik
Dominik Waser, Géraldine Danuser und Andri Silberschmidt sind alle Mitte 20 und haben die Chance auf prestigeträchtige Polit-Ämter. Noch bis vor wenigen Jahren kamen dafür nur ältere, erfahrene und meist männliche Politiker in Frage.
05.07.2021
Gelingt Dominik Waser der grosse Coup? Der Klimaaktivist ging für die Grünen ins Rennen um einen Zürcher Stadtratssitz und hat reelle Chancen, gewählt zu werden.
Die heisse Phase des Wahlkampfs in der Stadt Zürich hat längst begonnen. Insgesamt buhlen 17 Kandidat*innen um die neun Sitze in der Stadtregierung. In einer nun erschienenen Umfrage des «Tages-Anzeigers» zeigt sich, dass das Rennen durchaus spannend werden dürfte. Gewählt wird am 13. Februar.
Während die Ränge eins bis sieben voraussichtlich von bisherigen Kandidierenden besetzt werden, wird es im Rennen um den achten und neunten Platz spannend.
Die Umfragewerte von vier Kandidierenden liegen dicht bei einander. Laut Politgeograf Michael Hermann sei alles möglich. Darunter der erst 24-jährige Dominik Waser: Der Klimaaktivist bringt noch keine politische Erfahrung aus dem Gemeinderat mit, vermag die Wähler*innen aber dennoch zu begeistern. 36 Prozent der Befragten würden ihm ihre Stimme geben.
Simone Brander (SP/neu), Michael Baumer (FDP/bisher) und Walter Angst (Alternative Liste/neu) liegen mit 39, 38 und 36 Prozent hauchdünn vor Waser oder gleichauf.
«Der Poker der Grünen scheint aufzugehen. Für Hermann ist das ein Zeichen dafür, dass im linken Zürich eine junge, unkonventionelle Kandidatur durchaus erfolgreich sein kann», schreibt der «Tages-Anzeiger».
Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP/bisher) kann sich einer Wiederwahl sicher sein. Sie kommt auf 56 Prozent der Stimmen von den Umfrage-Teilnehmenden. Leicht mehr vermag nur Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne/bisher) zu erzielen. Nach Rundung der Werte kommt er ebenfalls auf 56 Prozent. Hochbauvorstand André Odermatt (SP/bisher) kommt auf 53 Prozent und Sozialvorstand Raphael Golta (SP/bisher) auf 52 Prozent.
Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne/bisher) kommt auf 48 Prozent. Die Kritik rund um die Handhabung der Corona-Streiks und der Velo-Demonstrationen konnten ihr nicht viel anhaben.
Auf Rykart folgt Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP/bisher) mit 44 Prozent und Schulvorstand Filippo Leutenegger (FDP/bisher) kommt dahinter auf 41 Prozent.