Breitling-Chef Georges Kern ist einer der wichtigsten Geldgeber der GLP und schlägt nun vor, dass die Partei mit der Mitte fusioniert. Eine solche Fusion sei aus unternehmerischer Sicht richtig, sagt er zum «Tages-Anzeiger».
Anlässlich der nationalen Wahlen verlor die GLP stark. Von den einst 16 Mandaten blieben im Nationalrat nur noch deren zehn übrig. Vom einstigen Ziel, die Hürde von einem Wähleranteil von 10 Prozent zu erreichen, ist man weit entfernt. Lediglich 7,6 Prozent der Wählenden warfen eine GLP-Liste in die Urne. «Natürlich bin ich enttäuscht über das Resultat», sagt Kern dazu.
Die GLP ist in den Städten stark, die Mitte auf dem Land
«Die beiden Partner passen kulturell und inhaltlich zusammen, weil sie komplementär sind», sagt Kern. Denn die GLP sei in den Städten stark, die Mitte auf dem Land. «Die GLP ist ein bisschen jünger und frischer, mit einer sinnvollen Umweltpolitik, die Mitte hat hohe Glaubwürdigkeit in der Wirtschaftspolitik – insbesondere bei KMU.»
Der 58-jährige Kern ist Geschäftsführer und Mitbesitzer des Uhren-Unternehmens Breitling. Davor hatte er leitende Funktionen bei Richemont und IWC inne. Seit drei Jahren ist er im Vorstand der GLP Zürich.
Im Verbund hätten die beiden Parteien das Potenzial, auf 25 Prozent Wähleranteil zu kommen, was auch Folgen für die Zusammensetzung des Bundesrats hätte. «Gerhard Pfister wäre ein sehr guter Bundesrat», sagt Kern weiter.
Finanzielle Unterstützung gab er an Kandidierende vor allem an die Zürcher Ständeratskandidatin Tiana Moser. Hier liegt auch einer der wenigen Erfolge der Partei. «Dass eine Kandidatin einer 12-Prozent-Partei aus dem politischen Zentrum eine 27-Prozent-Partei wie die SVP im wirtschaftsstärksten Kanton schlagen kann, ist hochinteressant.»
Die GLP stehe für Lösungen
Studien würden zeigen, dass die Menschen sich immer mehr von der Politik abwenden, weil sie die Polarisierung satthaben. Die GLP derweil stehe für Lösungen.
Warum verfingen die Argumente der GLP bei den Wahlen denn nicht? «Das G in unserem Markennamen ist europaweit zu einer Hypothek geworden – wegen allem, was heute mit Grün assoziiert wird», sagt Kern. Als Beispiel nennt er etwa die Klimakleber oder Antisemitismus in linksgrünen Kreisen.
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