Gotthard-Strassentunnel Grund für Schäden in Zwischendecke geklärt – baulicher Zustand in Ordnung

sda

13.9.2023 - 16:56

Strassenarbeiter und Mitarbeiter der Astra begutachten die defekte Decke im Gotthard-Strassentunnel in der Nähe des Nordportals bei Göschenen am Sonntag, 10. September 2023.
Strassenarbeiter und Mitarbeiter der Astra begutachten die defekte Decke im Gotthard-Strassentunnel in der Nähe des Nordportals bei Göschenen am Sonntag, 10. September 2023.
KEYSTONE

Der Grund für die Schäden im Gotthard-Strassentunnel ist bekannt: «Spannungsumlagerungen im lokalen Gebirge» haben zu Verschiebungen beziehungsweise zu einem Riss in der Zwischendecke geführt. 

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Gotthard-Strassentunnel ist seit Sonntag, 10. September 2023 wegen eines Risses in der Tunneldecke in beide Richtungen gesperrt.
  • Nun ist die Ursache für die Schäden bekannt: «Spannungsumlagerungen im lokalen Gebirge».
  • Mögliche Ursachen können Bewegungen im Berg, Bauarbeiten oder auch tektonische Einflüsse sein.
  • Der bauliche Zustand des Tunnels wird als Ursache für den Schaden ausgeschlossen.
  • Das Astra geht davon aus, den Tunnel noch in dieser Woche für den Verkehr freigeben zu können.

Der Gotthard-Strassentunnel ist seit Sonntag, 10. September 2023 wegen eines Risses in der Tunneldecke in beide Richtungen gesperrt. Betonteile fielen auf die Strasse, wie das Bundesamt fuer Strassen (Astra) mitteilte.

Die Ursache für die Schäden ist nun bekannt: «Spannungsumlagerungen im lokalen Gebirge», die zu Druckveränderungen und danach zu einem Riss in der Zwischendecke geführt haben, teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) am Mittwoch mit.

Solche Spannungsumlagerungen im Gebirge könnten Bauwerke – wie zum Beispiel Tunnel – stark belasten, hiess es in der Mitteilung. Bereits 1985 sei es deswegen im Gotthard-Strassentunnel zu einem ähnlichen Schaden gekommen.

Baulicher Zustand als Ursache für Schäden ausgeschlossen

Es gebe mehrere Möglichkeiten, warum es zu diesen Umlagerungen komme könne: Bewegungen im Berg, Bauarbeiten oder auch tektonische Einflüsse. Das Astra stehe deswegen in Kontakt mit dem Schweizerischen Erdbebendienst. Denn dieser habe am Sonntagnachmittag um 16.10 Uhr ein «seismisches Signal» aufgezeichnet. Zur Zeit werde abgeklärt, ob dieses Signal im Zusammenhang mit den Ereignissen im Tunnel stehe.

Auf jeden Fall könne das Astra den baulichen Zustand des Tunnels als Ursache für den Schaden ausschliessen, hiess es weiter. Die Bauarbeiten liefen auf Hochtouren. Am Dienstag seien als Vorbereitung für den Einbau einer Stahlkonstruktion Sicherungsarbeiten an den benachbarten Deckenelementen durchgeführt worden.

Die Stahlkonstruktion sei in der Nacht auf Mittwoch hergestellt worden und werde nun zum Tunnel gebracht und dann eingebaut. Wenn die Lücke in der Zwischendecke geschlossen sei, könne das Funktionieren des Abluftkanals wieder gewährleistet werden. Die Arbeiten seien auf Kurs, und das Astra gehe deshalb davon aus, den Tunnel noch in dieser Woche für den Verkehr freigeben zu können.

sda