Schaffhauser Polizei schlägt rechtzeitig zuHandwerker betrügen 92-Jährige um über 100'000 Franken
smi
10.10.2024
Vier Handwerker haben einer 92-Jährigen mit überteuerten Arbeiten an ihrem Haus über 100'000 Franken in bar abgenommen und sie zudem mutmasslich bestohlen. Dann ist die Polizei eingeschritten.
smi
10.10.2024, 16:25
Stefan Michel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Vier Handwerker haben eine Seniorin um über 100'000 Franken betrogen, die sie ihr für völlig überteuerte Arbeiten an ihrem Haus in Stetten SH verrechnet haben.
Zudem haben sie der 92-Jährigen mutmasslich Schmuck für mehr als 10'000 Franken gestohlen.
«Dürfen wir ihre Fassade reinigen oder ihren Gartenzaun reparieren?» So oder ähnlich dürften vier Männer eine 92-Jährige dazu gebracht haben, sie Reparatur- und Reinigungsarbeiten an ihrem Wohnhaus in Stetten SH vornehmen zu lassen.
Während mehrerer Wochen führen die vier Handwerker zwischen 18 und 40 Jahren diverse Aufträge am Gebäude aus und lassen sich von der Seniorin in bar dafür bezahlen. Über 100'000 Franken haben sie gemäss einer Meldung der Schaffhauser Polizei von ihr erhalten.
Dann schöpft jemand Verdacht und ruft die Polizei. Wer dies ist, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Auch noch Schmuck gestohlen
Die Polizeibeamten nehmen die Handwerker in Stetten SH fest. Mithilfe von Spezialisten des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit entdecken sie zudem in deren Auto eine geringe Menge Kokain sowie einen Sack mit Würmern.
Gemäss ersten Ermittlungen haben die Männer die Würmer dafür verwendet, der Seniorin einen Holzwurmbefall in ihrem Haus vorzugaukeln.
Im Zeitraum, in dem die Handwerker im Haus der Geschädigten aktiv sind, verschwindet Schmuck im Wert von mehreren 10'000 Franken. Gemäss Polizei stehen die vier Verhafteten unter dringendem Verdacht, auch dafür verantwortlich zu sein.
Die Schaffhauser Polizei warnt im Zusammenhang mit diesem Fall davor, sich an der Haustür spontan Hauswerksarbeiten verkaufen zu lassen. Oft würden die Anbieter dafür nur überteuerten Pfusch liefern. Stattdessen sollten Hausbesitzer*innen eine schriftliche Offerte verlangen und diese mit weiteren Offerten für die gleichen Arbeiten vergleichen.