Demos in Bern und Zürich Hunderte bekunden Solidarität mit den Demonstranten im Iran

ot, sda

15.10.2022 - 15:11

Mehrere Hundert Menschen gehen in Zürich für den Freiheitskampf iranischer Demonstrant*innen auf die Strasse.
Mehrere Hundert Menschen gehen in Zürich für den Freiheitskampf iranischer Demonstrant*innen auf die Strasse.
Bild: Keystone

«Dem iranischen Protest eine Stimme geben»: Unter diesem Motto sind in Bern und Zürich am Samstag Hunderte auf die Strasse gegangen – genau einen Monat nach dem Tod der jungen Kurdin Mehsa Amini.

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Erinnern an Mehsa Amini: Auch einen Monat nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin im Iran bleibt die internationale Solidarität mit den iranischen Demonstrierenden gross. In Zürich und Bern sind am Samstagnachmittag zum dritten Mal in Folge mehrere Hundert Menschen auf die Strassen gegangen.

Die Kundgebungen in der Schweiz standen unter dem Aufruf «Dem iranischen Protest eine Stimme geben». In Zürich versammelten sich einige Hundert Menschen, in Bern waren es gegen 500, wie ein Fotograf und eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichteten.

In Bern schwenkten viele Teilnehmende kurdische Fahnen. Organisiert wurde die Berner Kundgebung von der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran in der Schweiz. Die Veranstalter forderten auf einem Transparent «Freiheit für alle politischen Gefangenen im Iran». Mehrere Rednerinnen drückten ihre Solidarität mit den Frauen im Iran aus. Mehrfach wurde der Slogan «Frauen, Leben, Freiheit» skandiert.

Die Proteste waren vor einem Monat durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im Iran ausgelöst worden. Die Sittenpolizei hatte die 22-Jährige in Polizeigewahrsam genommen, weil sie gegen die vorgeschriebene Kleiderordnung verstossen haben soll.

Nach Angaben von Aktivisten wurde Amini bei ihrer Festnahme von Polizisten misshandelt und starb später im Spital. Die iranischen Behörden gaben dagegen an, sie sei aufgrund einer Vorerkrankung an Herzversagen gestorben.

Richteten sich die Proteste zuerst gegen das zwangsweise Tragen von Kopftüchern, stellten sie später das islamische Herrschaftssystem im Iran in Frage. Nach Angaben der in Oslo ansässigen Organisation Iran Human Rights wurden im Iran bereits mehr als hundert Menschen bei den Demonstrationen getötet. Laut Amnesty International zählen auch mindestens 23 Minderjährige zu den Todesopfern.

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