Aktionen in 20 Städten Wie sich die Schweizer Frauen heute Gehör verschaffen wollen

SDA/dor

14.6.2023 - 04:55

Tausende an Frauenstreik-Demo in Bern

Tausende an Frauenstreik-Demo in Bern

Im Rahmen des feministischen Streiktags haben am Mittwochabend Tausende Frauen demonstriert. Auf der abschliessenden Kundgebung füllte sich der Bundesplatz mit gegen 10'000 Personen. Zuvor waren der lautstarke Demozug mit zahlreichen violetten Fahnen durch die Gassen der Berner Altstadt gezogen. Der Aktionstag stand unter dem Motto «Immer no hässig! Still Angry! Fière et en Colère!». Aus Sicht der Organisatorinnen vom Feministischen Streikkollektiv macht die Gleichstellung Rück- statt Fortschritte.

14.06.2022

In der ganzen Schweiz gehen am Mittwoch Frauen zum Streik auf die Strasse. In den 20 grössten Städten rufen die feministischen Streikkollektive zu Demonstrationen auf. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider nimmt als einzige Bundesrätin teil.

Keystone-SDA, SDA/dor

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  • In der Schweiz findet am Mittwoch der Frauenstreik statt.
  • Feministische Kollektive rufen zu Streiks in 20 Schweizer Städten und weiteren Aktionen auf. 
  • Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wird als einzige Bundesrätin am feministischen Streik teilnehmen.

Neben den Demonstrationen zum Frauenstreiktag sind in zahlreichen Städten und Gemeinden diverse Veranstaltungen geplant. Die grösseren Demonstrationen in den Städten finden am späteren Nachmittag statt, wie die Kollektive im Vorfeld mitteilten. Neben den Frauen sind Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans, agender und queere Personen (FLINTAQ) zu den Kundgebungen und Aktionen aufgerufen.

Einige Aktionen laufen gesamtschweizerisch. So ist für 10.46 Uhr eine Manifestation gegen die Ungleichheit bei den Renten vorgesehen. Gemäss den Streikkollektiven arbeiten die Frauen die ersten 2 Stunden und 46 Minuten des Arbeitstags im Gegensatz zu den Männern nicht für ihre Renten.

Bei der zweiten landesweiten Aktion um 13.33 Uhr protestieren die Frauen, weil sie ab dann wegen Ungleichheiten kein Einkommen mehr haben. Grund sind die gratis erbrachte Pflege- und Versorgungsarbeit und die Teilzeitarbeit. Dazu gibt es auch eine Kundgebung auf dem Bundesplatz. Frauen erzielen im ganzen Arbeitsleben den Angaben zufolge 43 Prozent weniger Einkommen als Männer

Parlamentarier*innen und Teilnehmende posieren am 31. Mai 2023 in Bern mit einem Transparent bei einer Medienkonferenz zum Frauenstreiktag am 14. Juni 2023
Parlamentarier*innen und Teilnehmende posieren am 31. Mai 2023 in Bern mit einem Transparent bei einer Medienkonferenz zum Frauenstreiktag am 14. Juni 2023
Bild: Keystone/Anthony Anex

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider nimmt teil

Um 15.42 Uhr arbeiten die Frauen gemäss den Kollektiven wegen der Lohnungleichheit von 18 Prozent gratis. Zu diesem Zeitpunkt wollen die Streikenden Lärm machen. Die Demonstrationen in den grösseren Städten starten zwischen 16.30 und 18 Uhr. Am Abend finden feministische Feste und Konzerte statt.

Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wird als einzige Bundesrätin am feministischen Streik teilnehmen. Die Justiz- und Polizeiministerin wird sich unter die Teilnehmenden mischen, um zu diskutieren, wie die Westschweizer Tamedia-Titel schrieben. Die Bundesrätinnen Viola Amherd und Karin Keller-Sutter lehnten eine Teilnahme ab.

Keller-Sutter habe andere Möglichkeiten, um auf berechtigte Anliegen von Frauen einzugehen, hiess es aus ihrem Departement. Amherd nahm vor vier Jahren am Frauenstreik teil. Wegen eines vollen Terminkalenders werde sie dieses Jahr nicht anwesend sein.