Corona-Übersicht Schweiz stellt WHO Sicherheitslabor zur Verfügung

Agenturen/toko

24.5.2021

Mit einem Appell an die Mitgliedsstaaten zur Unterstützung eines globalen Pandemie-Vertrages eröffnete Bundesrat Alain Berset am Montag die 74. Weltgesundheitsversammlung der WHO. Unterdessen verzeichnet Indien als drittes Land über 300'000 Corona-Tote seit Pandemiebeginn. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

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Die Schweiz unterstützt das Ziel eines internationalen Pandemie-Vertrages. Mit einem Appell an die Mitgliedsstaaten zur Unterstützung einer derartigen Gesundheitsschutz-Architektur eröffnete Bundesrat Alain Berset am Montag die 74. Weltgesundheitsversammlung der WHO.

Die Werte des Multilateralismus, der Solidarität und der internationalen Zusammenarbeit seien ausschlaggebend, um die Covid-19-Pandemie wirksam zu bekämpfen, sagte Berset in Genf laut einer Mitteilung seines Departements des Innern. Ein universeller und koordinierter Ansatz beim Gesundheitsschutz sei unverzichtbar, denn kein Land sei in der Lage, eine solche Krise allein zu meistern.

Berset unterzeichnete am Rande der Weltgesundheitsversammlung gemeinsam mit WHO Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ein Kooperationsabkommen zur Zusammenarbeit im Rahmen der WHO-BioHub-Initiative.

Bundesrat Alain Berset während einer Medienkonferenz im Rahmen der 74. Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf.
Bundesrat Alain Berset während einer Medienkonferenz im Rahmen der 74. Weltgesundheitsversammlung der WHO in Genf.
Keystone/Laurent Gillieron

Mit diesem Abkommen stellt die Schweiz der WHO das biologische Sicherheitslabor Spiez des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) als Aufbewahrungsort für Sars-CoV-2 Viren oder andere Pathogene mit Epidemie- oder Pandemie-Potenzial zur Verfügung.

Die Schweiz unterstützt damit die Errichtung eines internationalen Systems für den freiwilligen Austausch von neuartigen Pathogenen. Ausserdem beteiligt sich die Schweiz an der Covax-Initiative für eine gerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoffen.

Indien überschreitet Schwelle von 300'000 Corona-Toten

Seit Pandemiebeginn sind in Indien mehr als 303'000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Das zeigen Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums.

Damit starben nach offiziellen Zahlen nur in den USA und in Brasilien mehr Menschen an oder mit Covid. Allerdings unterscheidet sich die Dunkelziffer von Land zu Land. In Indien gehen viele Expertinnen und Experten davon aus, dass die tatsächlichen Corona-Zahlen deutlich höher sein dürften.



Besonders in ländlichen Gebieten, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt, sterben viele zu Hause und tauchen nie in einer Statistik auf. Zuletzt trieben auch Hunderte Leichen - zumindest teils von mutmasslichen Corona-Opfern - auf dem heiligen Fluss Ganges. Ihre Familien dürften Behördenangaben zufolge zu arm für eine traditionelle hinduistische Einäscherung gewesen sein.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Laut einer Schätzung der WHO sind weltweit mindestens 115'000 Pflegekräfte im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen.
  • Bundesrat Alain Berset hat die Weltgesundheitsversammlung der WHO eröffnet.
  • Indien hat die Schwelle von 300'000 Corona-Toten überschritten.
  • Die US-Behörden untersuchen eigenen Angaben zufolge mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen bei jungen Menschen nach einer Corona-Impfung.
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  • 17.22 Uhr

    Merkel warnt bei WHO-Tagung vor nächster Pandemie

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor neuen Pandemien gewarnt und die Welt aufgerufen, sich besser dafür zu wappnen. «Diese Pandemie ist noch nicht bewältigt; und sie wird auch nicht die letzte sein», sagte Merkel in einer Videobotschaft, die zum Auftakt der virtuellen Jahrestagung der 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingespielt wurde. «Nach der Pandemie ist vor der Pandemie», sagte Merkel. «Auf die nächste sollten wir möglichst gut vorbereitet sein.» Deutschland ist seit Beginn der Pandemie zum derzeit grössten Beitragszahler der WHO aufgestiegen, vor der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung.

    Die Corona-Pandemie dominiert die Tagung, die bis zum 1. Juni geht. Nach Schätzungen der Organisation sind bereits mindestens 115'000 Pflegekräfte weltweit nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus ums Leben gekommen. Dass in den reichen Ländern jüngere gesunde Menschen geimpft werden, während in vielen anderen Ländern Pflegekräfte und besonders Gefährdete noch warten müssen, wurde scharf kritisiert.

  • 16.47 Uhr

    Nordirland lockert Corona-Regeln — Schottland impft über 18-Jährige

    Als letzter Landesteil des Vereinigten Königreichs hat auch Nordirland zahlreiche Corona-Regeln gelockert. Pubs, Restaurants und Cafés dürfen seit heute wieder Gäste auch in geschlossenen Räumen empfangen. Hotels und Museen haben geöffnet. Bis zu sechs Menschen dürfen sich in Innenräumen treffen und bis zu 15 in privaten Gärten, an Veranstaltungen im Freien dürfen bis zu 500 Gäste teilnehmen. Anders als in den übrigen Landesteilen bleiben aber soziale Abstandsregeln in Kraft, Umarmungen und Begrüssungsküsse sind also weiterhin untersagt. Die Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Sache der Regionalregierungen.

    Ein Grund für die Lockerungen der Corona-Restriktionen ist der Erfolg des Impfprogramms. Landesweit haben fast drei Viertel der Erwachsenen eine erste Impfung erhalten, in Wales sind es bereits mehr als 80 Prozent. In Schottland dürfen sich nun alle über 18-Jährigen für eine Corona-Impfung anmelden. «Bitte tut es — es ist der beste Weg, sich und andere zu schützen und uns alle wieder auf den Weg zur Normalität zu bringen», twitterte Regierungschefin Nicola Sturgeon am Montag. In Grossbritannien sind nach Angaben der Regierung mittlerweile mehr als 22,5 Millionen Menschen - 43 Prozent der Erwachsenen - vollständig gegen das Virus geschützt, haben also die zweite Impfdosis erhalten.

  • 16.11 Uhr

    Grossbritannien will Einreisegenehmigungen nach US-Vorbild einführen

    Für Grossbritannien-Reisende aus der EU könnten schon bald weitere Auflagen hinzukommen. Wie die britische Innenministerin Priti Patel ankündigte, sollen in dem Land künftig für den visafreien Reiseverkehr Einreisegenehmigungen nach US-Vorbild eingeführt werden.

    Ausgenommen davon seien lediglich irische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz in Grossbritannien. Es gehe darum, zu erfassen, wer im Land sei und wer die erlaubte Aufenthaltsdauer überschreite, so Patel in einer Grundsatzrede. Zudem sollen die Antragsteller einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden.

    Die neue Regelung, die bis 2025 in Kraft treten soll ist Teil eines grösseren Programms, mit dem die konservative Politikerin die ihrer Ansicht nach «kaputten» Einreisebestimmungen des Landes grundlegend reformieren will. Wie viel für die Anträge künftig bezahlt werden muss und ob sie für jede Reise einzeln gestellt werden müssen, konnte Patel noch nicht beantworten.

    Briten, die in Schengenzone reisen, müssen bereits vom kommenden Jahr an ebenfalls eine Genehmigung beantragen. Sie gilt jedoch für bis zu drei Jahre und für mehrere Reisen. Mit dem endgültigen Vollzug des Brexits zum Jahreswechsel dürfen EU-Bürger bis zu sechs Monate lang zu touristischen Zwecken nach Grossbritannien reisen. Wer in dem Land leben und arbeiten will, benötigt ein Visum. Ausgenommen sind EU-Bürger, die bis Ende 2020 eingereist sind und spätestens bis Ende Juni 2021 Bleiberecht beantragt haben.

  • 15.40 Uhr

    Polizei nimmt vier Touristen ohne Maske im Tessin fest und setzt Pfefferspray ein

    Im Tessin sind drei Männer und eine Frau aus der Deutschschweiz von der Polizei festgenommen worden, weil sie keine Schutzmasken getragen hatten. Bei einer Kontrolle kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf die Polizei Pfefferspray einsetzte.

    Die vier Touristen im Alter von 37 bis 40 Jahren waren von der Bahnpolizei gemeldet worden, weil sie im Zug keine Schutzmasken getragen hatten, wie die Tessiner Staatsanwaltschaft mitteilte.

    Bei ihrer Ankunft im Giubiasco am Sonntagabend um 19 Uhr seien sie von der Polizei in Empfang genommen worden. Eine der vier Personen habe dabei versucht, zu flüchten. In der Folge sei es zu der Auseinandersetzung zwischen den Deutschschweizern und der Polizei gekommen.

    Die vier Personen seien schliesslich festgenommen worden. Sie werden sich wegen Drohung gegen Behörden, Tätlichkeiten sowie Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten müssen, weil sie im Besitze von Drogen waren.

  • 15.32 Uhr

    Tourismussektor in Thailand wird sich laut Regierung erst 2026 erholen

    Die Tourismusindustrie in Thailand könnte nach Auffassung der Regierung in Bangkok weitere fünf Jahre brauchen, um sich vollständig von der Corona-Pandemie zu erholen. Der wichtige Sektor, der vorher ein Fünftel der Wirtschaft des südostasiatischen Landes ausmachte, werde sich voraussichtlich nicht vor 2026 normalisieren, zitierte die Zeitung «Bangkok Post» die örtliche Tourismusbehörde. Betroffen seien mehr als sieben Millionen Menschen, die in der Branche beschäftigt gewesen seien.

    Das für seine Strände, Dschungel und Tempel bekannte Thailand hatte 2019 noch fast 40 Millionen Besucher empfangen. Seit die Regierung die Grenzen im März 2020 wegen des Virus geschlossen hat, liegt die Urlaubsindustrie am Boden. Derzeit versuchen die Behörden, zumindest einige beliebte Regionen wieder für Touristen zugänglich zu machen. So hatte Phuket im März Pläne vorgelegt, wonach geimpfte Urlauber von Juli an quarantänefrei auf der Insel Urlaub machen dürfen.

    Laut der thailändischen Regierung wird sich der Tourismussektor erst 2026 von der Corona-Pandemie erholt haben.
    Laut der thailändischen Regierung wird sich der Tourismussektor erst 2026 von der Corona-Pandemie erholt haben.
    Norbert Drews/dpa (Symbolbild)

    Derzeit wird diskutiert, ob und wie dies angesichts seit Wochen steigender Corona-Zahlen im Land noch umgesetzt werden kann. Aber auch wenn bis Oktober knapp ein Dutzend Urlaubsgebiete aufmachen könnten, würden 2021 der Regierung zufolge insgesamt höchstens 500'000 Touristen erwartet — ein Bruchteil der früheren Gästezahl.

    Thailand galt lange als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie, erlebt aber derzeit seine bisher schwerste Welle. Am Montag wurden rund 2700 Neuinfektionen verzeichnet, insgesamt wurden damit bislang mehr als 132'000 Fälle bestätigt. 30 weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 kamen hinzu. Die Gesamtzahl kletterte auf rund 800.

  • 14.49 Uhr

    China weist Bericht über erkrankte Wissenschaftler in Wuhan zurück

    China hat einen US-Medienbericht zurückgewiesen, wonach drei Wissenschaftler des Instituts für Virologie in Wuhan im November 2019 in ein Krankenhaus gekommen waren. Es handele sich um eine «komplette Lüge», zitierte die chinesische Staatszeitung «Global Times» den Chef des Wuhaner Instituts, Yuan Zhiming.

    Zuvor hatte das «Wall Street Journal» unter Berufung auf einen US-Geheimdienstbericht geschrieben, dass drei Mitarbeiter des Instituts im November 2019 so schwer erkrankt seien, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

    Schon in den letzten Amtstagen von US-Präsident Donald Trump hatte die Regierung in Washington ein Papier vorgelegt, in dem die Behauptung aufgestellt wurde, dass mehrere Forscher in Wuhan im Herbst 2019 an Symptomen erkrankt seien, die sowohl mit Covid-19 als auch mit häufigen saisonalen Erkrankungen in Zusammenhang stehen könnten.

    Während die Trump-Regierung auf die Theorie drängte, dass die Pandemie im Wuhaner Institut begann, forderte die Administration von Joe Biden weitere Untersuchungen zum Ursprung des Virus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO war in einer im März vorgelegten Studie zu dem Schluss gekommen, dass das Coronavirus ausser in Fledermäusen auch in Schuppentieren seinen Ursprung haben könnte. Die Theorie, dass es aus einem Labor entwichen sein könnte, bezeichneten die beteiligten Wissenschaftler dagegen als «extrem unwahrscheinlich».

  • 13.40 Uhr

    Japan eröffnet zwei Massenimpfzentren in Tokio und Osaka

    Japan hat seine ersten Corona-Massenimpfzentren eröffnet, um die nur schleppend vorangehende Impfkampagne kurz vor den Olympischen Spielen zu beschleunigen. In den beiden vom Militär betriebenen Zentren in Tokio und Osaka sollen täglich Tausende Menschen geimpft werden, zunächst ältere Einwohner, die besonders gefährdet aufgrund der derzeitigen vierten Virus-Welle sind.

    Das Zentrum in Tokio soll bis zu 10'000 Vakzindosen pro Tag verimpfen, in Osaka sollen es bis zu 5000 Impfungen täglich sein. Geimpft wird vor allem mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna. Zugelassen ist auch das Vakzin von Astrazeneca. Bisher sind in Japan nur Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Ältere für die Impfung zugelassen. Diese Gruppen sollen laut Plänen der Regierung bis Juli geimpft sein.

    In Japan sind bislang nur zwei Prozent der 125 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Zuletzt wurde in dem asiatischen Land die Kritik an der langsamen Impfkampagne lauter — vor allem da in zwei Monaten die Olympischen Spiele in Tokio beginnen sollen.

    Japan ist von der Corona-Pandemie bisher weniger stark betroffen als andere Länder. Rund 12'000 Menschen starben dort an oder mit einer Coronavirus-Infektion. Zuletzt stiegen die Infektionszahlen jedoch an, wodurch die Krankenhäuser Ärzten zufolge unter Druck gerieten. Mehrere Regionen, darunter Tokio, haben wegen der Pandemie bereits den Notstand ausgerufen.

  • 13.17 Uhr

    Weltweit 115'000 Pflegekräfte laut WHO an Corona gestorben

    Mindestens 115'000 Pflegekräfte sind nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen. «Es gibt nur spärliche Berichte, aber wir schätzen, dass mindestens 115'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheits- und Pflegedienste mit dem Leben für ihren Dienst an anderen bezahlt haben», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Jahrestagung der 194 WHO-Länder in Genf.

    Er werde nicht um eine Schweigeminute bitten, sagte Tedros. Stattdessen rief er die wenigen Dutzend Anwesenden im Tagungsraum sowie alle online aus den Hauptstädten Zugeschalteten zu einer Dankesaktion für die Millionen Pflegekräfte weltweit auf. Er ermunterte Zuschauerinnen und Zuschauer, viel Krach zu machen, etwa zu applaudieren, zu rufen oder mit den Füssen zu stampfen. Er selbst stimmte in anhaltenden Applaus ein.

    Zu Beginn der Pandemie hatte es in zahlreichen Ländern zu einer bestimmten Tageszeit öffentliche Applausaktionen gegeben, um Pflegekräften für ihren Einsatz zu danken.

  • 12.36 Uhr

    UN-Chef Guterres fordert globalen Krieg gegen Pandemie

    Zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation hat UN-Generalsekretär António Guterres die internationale Gemeinschaft aufgerufen, der weltweiten Corona-Krise mit derselben Strategie wie in einem Krieg zu begegnen. «Wir sind im Krieg mit einem Virus», sagte Guterres. Die Welt brauche «die Logik und die Dringlichkeit einer Kriegswirtschaft», um dafür zu sorgen, dass alle Länder gleichen Zugang zu den «Waffen» im Kampf gegen die Pandemie erhalten.

    Die Pandemie habe einen «Tsunami des Leidens» ausgelöst, klagte Guterres. Seit ihrem Beginn Ende 2019 seien mehr als 3,4 Millionen Menschen gestorben, rund eine halbe Milliarde Menschen habe ihre Arbeit verloren. «Die Schwächsten leiden am meisten, und ich fürchte, das ist noch lange nicht vorbei», sagte Guterres.

    Er warnte vor den anhaltenden Gefahren einer «globalen Reaktion der zwei Geschwindigkeiten». Wenn jetzt nicht gehandelt werde, sei die Mehrheit der Bevölkerung in der reichen Ländern bald geimpft und die Wirtschaft könne sich erholen, während das Virus in den armen Staaten weiter wüte und mutiere und «für tiefes Leid sorgt». Dies könnte zum Tod von weiteren hunderttausenden Menschen führen und die weltweite wirtschaftliche Erholung verlangsamen.

  • 11.41 Uhr

    Berset eröffnet WHO-Treffen — Schweiz für globalen Pandemie-Vertrag

    Die Schweiz unterstützt das Ziel eines internationalen Pandemie-Vertrages. Mit einem Appell an die Mitgliedsstaaten zur Unterstützung einer derartigen Gesundheitsschutz-Architektur eröffnete Bundesrat Alain Berset die 74. Weltgesundheitsversammlung der WHO.

    Die Werte des Multilateralismus, der Solidarität und der internationalen Zusammenarbeit seien ausschlaggebend, um die Covid-19-Pandemie wirksam zu bekämpfen, sagte Berset in Genf laut einer Mitteilung seines Departements des Innern. Ein universeller und koordinierter Ansatz beim Gesundheitsschutz sei unverzichtbar, denn kein Land sei in der Lage, eine solche Krise allein zu meistern.

    Bundesrat Alain Berset eröffnet in Genf die 74. Weltgesundheitsversammlung (WHA) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 
    Bundesrat Alain Berset eröffnet in Genf die 74. Weltgesundheitsversammlung (WHA) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 
    EPA/LAURENT GILLIERON/KEYSTONE

    Gleichzeitig forderte Berset, die führende Rolle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Vorbereitung und der Bekämpfung von Gesundheitskrisen wie Pandemien zu stärken. Er sicherte der WHO auch für die Zeit nach der Coronakrise das Engagement der Schweiz bei der Umsetzung von internationalen Empfehlungen zu. Für die Schweiz sei der zeitnahe und transparente Austausch von epidemiologischen und klinischen Daten während einer Pandemie von grosser Bedeutung.

    Berset unterzeichnete am Rande der Weltgesundheitsversammlung gemeinsam mit WHO Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ein Kooperationsabkommen zur Zusammenarbeit im Rahmen der WHO-BioHub-Initiative.

    Mit diesem Abkommen stellt die Schweiz der WHO das biologische Sicherheitslabor Spiez des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) als Aufbewahrungsort für Sars-CoV-2 Viren oder andere Pathogene mit Epidemie- oder Pandemie-Potenzial zur Verfügung.

    Die Schweiz unterstützt damit die Errichtung eines internationalen Systems für den freiwilligen Austausch von neuartigen Pathogenen. Ausserdem beteiligt sich die Schweiz an der Covax-Initiative für eine gerechte Verteilung von Covid-19-Impfstoffen.

  • 11.09 Uhr

    Deutsche Polizei räumt Heidelberger Neckarwiese mit 400 Feiernden

    Nach den Ausschreitungen im deutschen Heidelberg am späten Samstagabend hat die Polizei in der Nacht zum Montag mehrere Gebiete der Stadt überwacht und schliesslich die Neckarwiese geräumt. Dort hätten etwa 400 Jugendliche und junge Erwachsene lautstark gefeiert und sich verbal aggressiv gezeigt, teilte die Polizei Mannheim mit. Sie hätten die Wiese nach Aufforderung widerwillig verlassen.

    Später hätten Beamte in der Altstadt immer wieder grössere Gruppen von Jugendlichen angetroffen, die vor ihnen wegliefen. «Mit starken Polizeikräften» seien diese so zerstreut worden, «dass sie sich nicht mehr als Gruppe zusammenfanden». Zudem hätten insgesamt etwa 500 Menschen im öffentlichen Raum Alkohol getrunken und seien dabei teils laut gewesen. Sie hätten aber auf Ansprache die Lautstärke reduziert und die Corona-Regeln eingehalten.

    In der Nacht zum Sonntag hatten 700 bis 1000 Menschen auf der Neckarwiese laut gefeiert. Als Polizisten einschritten, wurden sie mit Flaschen beworfen. Die meisten verliessen die Wiese, 50 bis 80 Menschen hätten sich aber geweigert zu gehen, teilte die Polizei mit. Sie hätten angefangen zu randalieren und unter anderem eine Toilettenanlage, Parkbänke und ein mobiles Corona-Testzelt beschädigt. Drei Beamte wurden demnach verletzt.

  • 10.44 Uhr

    Impf-Optimismus lässt Ölpreise steigen 

    Die Ölpreise sind heute Pfingstmontag gestiegen. Händler verwiesen auf die verlangsamte Ausbreitung des Coronavirus in den USA und weltweit, getrieben von Fortschritten bei den Impfkampagnen. Am Vormittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 66,96 US-Dollar.

    Das waren 0,8 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls um 0,8 Prozent auf 64,10 Dollar. Die Ölpreise sind seit März in einer Erholungsbewegung, die am Markt auf wieder erstarkten Optimismus in der Coronakrise zurückgeführt wird.

  • 10.17 Uhr

    Experten: Corona kostet deutsche Wirtschaft 330 Milliarden Franken

    Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung von Experten Jahre brauchen, um sich von den tiefen Einschnitten wegen der Coronakrise zu erholen. Zwischen Januar 2020 und Juni 2021 rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft mit Schäden von 300 Milliarden Euro (rund 330 Milliarden Franken) beim deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Institut präsentierte Ergebnisse einer Modellrechnung, wie die Wirtschaft ohne die Krise gewachsen wäre.

    Zwar seien mittlerweile 13 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vollständig geimpft und die Inzidenzen gingen zurück, erklärten die Forscher. Vor allem die zunehmende Impfgeschwindigkeit sei ein «nicht zu unterschätzendes Signal an die Wirtschaft», betonte IW-Direktor Michael Hüther.

    Allerdings habe die Corona-Pandemie «gravierende Spuren hinterlassen» und tue das weiterhin. «Ohne Corona wäre die Wirtschaft weitergewachsen.» Es werde Jahre dauern, bis die Verluste und die strukturellen Verwerfungen ausgeglichen seien, prognostizierte das IW.

    Dem Institut zufolge ist der Einbruch nicht nur die Folge der Schliessungen im Einzelhandel und im Gastgewerbe sowie in der Kultur, sondern es geht auch um «indirekte Folgekosten» wie etwa den weltweiten Chipmangel, der die Autoindustrie belastet. Die stillstehende Produktion wirke sich «spürbar auch auf die Konjunktur aus».

    Derzeit gehen Expertinnen und Experten allerdings wieder von einer raschen Erholung des Konsums und der Wirtschaft insgesamt aus. Andere Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizierten bereits, das Minus im ersten Quartal werde das letzte in diesem Jahr sein.

  • 09.34 Uhr

    US-Behörde untersucht Fälle von Herzmuskelentzündungen nach Corona-Impfung

    Die US-Behörden untersuchen eigenen Angaben zufolge mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen bei jungen Menschen in Verbindung mit einer Corona-Impfung. Es handle sich um eine geringe Anzahl an Fällen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit mRNA-Vakzinen der Hersteller Pfizer und Biontech oder Moderna geimpft wurden, erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC. «Die meisten Fälle scheinen mild zu verlaufen, eine Nachverfolgung der Fälle ist im Gange».

    Nach Angaben der Behörde trat eine sogenannte Myokarditis häufiger bei jungen Männern auf, die bereits zum zweiten Mal geimpft worden waren. Um wie viele Fälle es sind handelt und wie alt die Betroffenen sind, gab die Behörde zunächst nicht bekannt.

    Die USA haben bereits damit begonnen, im grossen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für 12- bis 15-Jährige.

  • 09.02 Uhr

    Indien überschreitet Schwelle von 300'000 Corona-Toten

    Indien hat die symbolische Schwelle von 300'000 Corona-Toten überschritten. Die Gesundheitsbehörden des Landes registrierten 4454 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden, damit steigt die Gesamtzahl der Toten auf 303'720. Seit Pandemiebeginn wurden zudem über 26,7 Millionen Infektionen verzeichnet. Indien ist das dritte Land nach den USA und Brasilien, das diese traurige Marke überschritten hat.

    In Indien hat sich das Coronavirus auch wegen religiöser und politischer Massenveranstaltungen zuletzt rasant ausgebreitet. Die Spitäler sind hoffnungslos überfüllt, häufig fehlt es an Sauerstoff. Fast die Hälfte der registrierten Todesfälle wurden seit Ende März gemeldet.

    Medizinisches Personal und Angehörige tragen den Sarg eines verstorbenen Corona-Patienten. Das Gesundheitssystem Indiens ist völlig überlastet.
    Medizinisches Personal und Angehörige tragen den Sarg eines verstorbenen Corona-Patienten. Das Gesundheitssystem Indiens ist völlig überlastet.
    Channi Anand/AP/dpa (Archivbild)

    Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Infektions- und Todesfälle weitaus höher ist. Besonders in den ländlichen Gegenden, wo zwei Drittel der indischen Bevölkerung leben, scheint sich das Virus derzeit ungebremst auszubreiten.

    Zuletzt sorgte auch ein unter Corona-Patienten grassierender «Schwarzer Pilz» für Besorgnis: In den Krankenhäusern von Neu-Delhi werden Medienberichten zufolge derzeit mehr als 200 Mukormykose-Patienten behandelt, dutzende weitere stehen auf der Warteliste. Die Bundesstaaten Rajasthan und Telangana haben wegen der steigenden Zahl von Fällen den «Schwarzen Pilz» bereits zur Epidemie erklärt.

  • 08.58 Uhr

    2682 Neuinfektionen in Deutschland — Inzidenz bei 62,5

    Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt jetzt bei 62,5 Fällen pro 100'000 Einwohner. Bundesweit wurden 2682 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete. Innerhalb eines Tages wurden 43 weitere Todesfälle gemeldet.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert noch bei 83,1. Allerdings liegt die Zahl an Wochenenden in der Regel niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern innerhalb einer Woche an.

    Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie registrierten Corona-Infektionen in Deutschland liegt jetzt bei 3'651'640. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 87'423.