Er glaubt, der Klimawandel sei für die Schweizer Landwirtschaft am Ende sogar positiv: Marcel Dettling wird im März voraussichtlich neuer Parteipräsident der SVP.
ETH-Klimaforscher Reto Knutti widerspricht nun den Aussagen Dettlings. Ab einer bestimmten Erwärmung würden etwa keine Kartoffeln mehr wachsen.
Auch der Präsident des Schweizer Bauernverbands, Markus Ritter, lässt die Aussagen nicht unwidersprochen stehen.
Neuer SVP-Chef Marcel Dettling eckt mit Klima-Aussagen an
Er glaubt, der Klimawandel sei für die Schweizer Landwirtschaft am Ende sogar positiv: Marcel Dettling wird im März voraussichtlich neuer Parteipräsident der SVP.
ETH-Klimaforscher Reto Knutti widerspricht nun den Aussagen Dettlings. Ab einer bestimmten Erwärmung würden etwa keine Kartoffeln mehr wachsen.
Auch der Präsident des Schweizer Bauernverbands, Markus Ritter, lässt die Aussagen nicht unwidersprochen stehen.
Der voraussichtliche neue SVP-Präsident sagte in einem Interview, dass der Klimawandel für Schweizer Bauern auch Vorteile habe. Zwei Experten widersprechen nun vehement – genauso der höchste Bauer des Landes.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Mit einem Interview sorgte der designierte neue SVP-Parteichef Marcel Dettling für Aufsehen.
- Darin sagte er beispielsweise, dass der Klimawandel für die Schweizer Bäuerinnen und Bauern auch Vorteile habe.
- Nun widersprechen Experten und der Bauernverbands-Präsident Markus Ritter.
An der SVP-Delegiertenversammlung von Ende März wird Marcel Dettling voraussichtlich zum neuen SVP-Präsidenten gewählt werden. Niemand ausser der Schwyzer Bauer kandidiert für das Amt. In einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» machte er einige Aussagen, die auf den sozialen Medien für Kopfschütteln sorgten – und darüber hinaus.
So sagte Dettling, dass sich durch den Klimawandel gar Vorteile für die Landwirtschaft ergeben würden.
«Aus meiner Sicht stimmt diese Aussage nicht», sagt jetzt Hansueli Dierauer zum Morgenmagazin des Schweizer Radios. Das Hauptproblem sei, dass Wasser zur Mangelware werde, sagt der Experte des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (Fibl). «Mit der zunehmenden Trockenheit bahnt sich eine Katastrophe an», warnt Dierauer.
«Pauschalisiert kann man diese Aussage nicht tätigen»
Auch der Präsident des Bauernverbands widerspricht Dettling. Markus Ritter sagt: «Es gibt Zonen, wo die Erträge steigen werden, aber für viele andere Bereiche wird es nicht leichter. Pauschalisiert kann man diese Aussage nicht tätigen.»
Mit Dettling einverstanden ist Ritter betreffend der Aussage, dass man sich als Bauer dem Klimawandel anpassen müsse. «Die grösste Herausforderung sind hierbei die finanziellen Mittel.»
Auch Reto Knutti, einer der führenden Klimaforscher der Schweiz, widerspricht Dettling. Die Aussage, dass die Klimaerwärmung für die Bauern nicht schlecht sei, sei weitgehend falsch. Dies sagte Knutti zu SRF. So führe der Temperaturanstieg zwar zu schnellerem Wachstum der Pflanzen. Ab einem gewissen Wert werde es manchen Pflanzen aber zu heiss. «Irgendwann wachsen dann zum Beispiel keine Kartoffeln mehr.»
Ist alles schon zu spät?
Auch mit einer weiteren Aussage eckt Dettlings an. Der künftige SVP-Chef findet, eine Diskussion darüber, ob der Klimawandel nun gut oder schlecht sei, bringe nichts, da man diesen ohnehin nicht aufhalten könne. Das sei faktisch falsch, widerspricht ETH-Forscher Knutti. Richtig sei, dass der Klimawandel nicht mehr rückgängig gemacht werden könne.
Aber: «Die zukünftige Klimaänderung wird vollständig durch die zukünftigen Emissionen bestimmt. Wenn wir also heute den CO₂-Ausstoss weltweit stoppen würden, könnten wir den Klimawandel auf dem jetzigen Niveau begrenzen.»
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26.01.2024