Corona-Übersicht Lissabon wegen Delta-Variante abgeriegelt +++ Hunderte geimpfte Ärzte in Indonesien infiziert

Agenturen/red

17.6.2021

Die portugiesische Hauptstadt Lissabon wird wegen der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante abgeriegelt. Grossbritannien meldet erstmals seit Februar über 10'000 Neuinfektionen. Unterdessen infizieren sich in Indonesien hunderte geimpfte Ärzte. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt. Von Freitagnachmittag (1600 MESZ) bis Montagmorgen (0600 MESZ) dürfen die 2,8 Millionen Bewohner der portugiesischen Hauptstadt den Grossraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen, wie die Regierung mitteilte. Auswärtige werden nur in Ausnahmefällen einreisen dürfen.

Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle (1233). In der «Area Metropolitana» Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals.

In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. «Es ist nicht leicht, solche Massnahmen zu ergreifen, aber uns erschienen sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift», betonte sie.

11'007 Neuinfektionen in Grossbritannien

In Grossbritannien sind erstmals seit Ende Februar wieder mehr als 10'000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Die Behörden meldeten 11'007 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Delta-Variante des Virus lässt derzeit im Vereinigten Königreich die Fallzahlen wieder in die Höhe schnellen — trotz der Impffortschritte in dem Land. Die Zahl der Todesfälle bleibt hingegen niedrig. Am Donnerstag wurden 19 Corona-Tote verzeichnet.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Impfstoffe auch bei der ansteckenderen Delta-Variante vor schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung schützen. Am Montag hatte die britische Regierung erklärt, die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um vier Wochen zu verschieben. In dieser Zeit könnten Millionen weitere Briten eine vollständige Impfung erhalten, begründete die Regierung die Verzögerung.

Über 350 geimpfte Ärzte in Indonesien infiziert

In Indonesien haben sich laut den Behörden mehr als 350 Ärzte mit dem Coronavirus infiziert, obwohl sie bereits mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Dutzende der Mediziner hätten demnach im Spital behandelt werden müssen, erklärte ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java.

Auf der Insel wurde im Bezirk Kudus ein Corona-Ausbruch festgestellt worden, der auf die ansteckendere Virus-Variante Delta zurückgeführt wird. Bei ihr wird auch davon ausgegangen, dass sie dem Immunschutz durch Impfungen leichter entgehen kann.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt.
  • Neue Virusvarianten könnten nach Einschätzung der Moskauer Behörden für den starken Anstieg der Neuinfektionen in der russischen Hauptstadt verantwortlich sein.
  • Grossbritannien verzeichnet erstmals seit Februar mehr als 10'000 Neuinfektionen. 
  • Das BAG meldet 194 Neuinfektionen. Sieben Personen sind an Covid-19 gestorben, 78 Personen wurden hospitalisiert. 
  • Österreich lockert weiter und hebt etwa die Sperrstunde auf. Auch Veranstaltungen sollen wieder ohne Obergrenzen möglich sein.
  • Das Bezirksgericht Bülach hat den ehemaligen Chef der Praxiskette «Mein Arzt» zu 36 Monaten teilbedingt verurteilt. Er machte falsche Angaben, um an 3,5 Millionen Franken an Corona-Geldern zu kommen.
  • Der Impfstoff von CureVac verfehlt die Wirksamkeitsziele. Im Bemühen um die Markteinführung ihres Impfstoffs hat das Tübinger Pharmaunternehmen CureVac einen schweren Rückschlag erlitten.

Agenturen/red

17.6.2021

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  • 21.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 21.34 Uhr

    WHO besorgt wegen rasanter Ausbreitung des Coronavirus in Afrika

    Die dritte Corona-Welle mit neuen Virus-Varianten wird in Afrika immer stärker. Die Zahl der Neuinfektionen steige dort jede Woche um 22 Prozent, erklärte die Regional-Direktorin der Weltgesundheitsorganisation WHO für Afrika, Matshidiso Moeti. Sie forderte mehr Impfstofflieferungen: «Afrika braucht diese Impfdosen hier und jetzt, um die dritte Welle einzudämmen.»

    In Afrika sind bisher lediglich knapp 12 Millionen Menschen vollständig geimpft, was weniger als einem Prozent der Bevölkerung des Kontinents entspricht, wie die WHO erklärte. Die Organisation verzeichnet aber eine Beschleunigung der Impfkampagne in Afrika: In den vergangen fünf Tagen wurden mehr als fünf Millionen Dosen verimpft. Während der vergangenen drei Wochen waren es lediglich 3,5 Millionen Dosen pro Woche gewesen.

    In der Demokratischen Republik Kongo, Namibia und Uganda gab es laut WHO zuletzt die höchsten wöchentlichen Fallzahlen seit Beginn der Pandemie. Der Anstieg ist demnach vor allem auf das kühlere Wetter im südlichen Afrika und die Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückzuführen. Die Deltavariante sei bereits in 14 afrikanischen Ländern nachgewiesen worden, die Alpha- und Betavarianten in 25 Ländern.

  • 21.01 Uhr

    Deutschland hebt Einreisebeschränkungen für Corona-Geimpfte aus Drittstaaten auf

    Die deutsche Bundesregierung hebt ab dem 25. Juni die Einreisebeschränkungen für gegen das Coronavirus geimpfte Menschen aus Nicht-EU-Staaten weitgehend auf. «Besuchsreisen und touristische Einreisen werden damit für geimpfte Personen wieder möglich», erklärte das deutsche Innenministerium. Die Lockerung gilt demnach für Menschen, die vollständig mit einem von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassenen Vakzin geimpft sind.

    Bislang sind dies die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das russische Vakzin Sputnik V und Impfstoffe chinesischer Produktion haben bislang keine EU-Zulassung. «Eine Ausweitung auch auf andere Impfstoffe mit vergleichbarem Schutzstandard ist beabsichtigt, soweit die dafür erforderlichen Prüfungen abgeschlossen sind», fügte das Ministerium hinzu.

    Als vollständig geimpft gelten Menschen den Angaben zufolge, wenn «seit der letzten Einzelimpfung mindestens 14 Tage vergangen sind». Bei allen Impfstoffen bis auf das Mittel von Johnson & Johnson sind zwei Impfdosen vorgesehen. Die Einreise aus anderen EU-Ländern ist unabhängig vom Impfstatus bereits grundsätzlich möglich.

  • 20.34 Uhr

    Lissabon wegen Ausbreitung der Delta-Variante abgeriegelt

    Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt. Von Freitagnachmittag (1600 MESZ) bis Montagmorgen (0600 MESZ) dürfen die 2,8 Millionen Bewohner der portugiesischen Hauptstadt den Grossraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen, wie die Regierung mitteilte. Auswärtige werden nur in Ausnahmefällen einreisen dürfen.

    Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle (1233). In der «Area Metropolitana» Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals.

    Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante wird die portugiesische Hauptstadt Lissabon abgeriegelt.
    Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante wird die portugiesische Hauptstadt Lissabon abgeriegelt.
    KEYSTONE/EPA/MANUEL DE ALMEIDA (Archivbild)

    In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. «Es ist nicht leicht, solche Massnahmen zu ergreifen, aber uns erschienen sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift», betonte sie.

    Der einstige Hotspot Portugal hatte im Winter erfolgreich gegen Corona gekämpft und im Frühjahr zeitweilig mit die niedrigsten Werte Europas aufgewiesen. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie war deshalb am 1. Mai nach fünfeinhalb Monaten zu Ende gegangen. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz stieg jedoch nach Angaben der EU-Behörde ECDC innerhalb weniger Wochen von 55 auf 87.

  • 20.05 Uhr

    Vier von fünf Erwachsenen in Grossbritannien inzwischen geimpft

    In Grossbritannien sind inzwischen 80 Prozent aller Erwachsenen mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte das britische Gesundheitsministerium mit. Das Ziel, allen Menschen über 18 Jahren bis zum 19. Juli ein Impfangebot zu machen, sei damit in Reichweite. Der Anteil der Erwachsenen, die beide Impfungen erhalten haben, liegt den Angaben zufolge bei knapp 60 Prozent. Noch in dieser Woche soll laut Gesundheitsminister Matt Hancock die Impfpriorisierung enden. Alle über 18-Jährigen können dann einen Termin buchen — bislang war die Impfreihenfolge streng nach Risikogruppen gegliedert.

    Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante in Grossbritannien hat die Regierung die eigentlich für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Massnahmen bis zum 19. Juli verschoben. Zudem können über 40-Jährige nun bereits nach acht Wochen eine Zweitimpfung erhalten, statt wie bisher erst nach zwölf Wochen.

  • 19.46 Uhr

    Neue Corona-Varianten hinter Anstieg der Infektionszahlen in Moskau vermutet

    Neue Virusvarianten könnten nach Einschätzung der Moskauer Behörden für den starken Anstieg der Corona-Fallzahlen in der russischen Hauptstadt verantwortlich sein. «Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten», sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin.

    Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei innerhalb weniger Tage von 3000 auf 7000 gestiegen, sagte Sobjanin. «Laut vorläufigen Daten könnten es morgen (Freitag) mehr als 9000 sein.» Eine solche Verdreifachung wäre eine «enorme Dynamik, die wir während der vorherigen Wellen nicht beobachtet haben».

    Russland ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Die Ansteckungszahlen steigen derzeit landesweit und besonders in den Metropolen Moskau und Sankt Petersburg. Zugleich geriet die Impfkampagne ins Stocken. In der Hauptstadt sind von rund 13 Millionen Einwohnern bislang erst 1,8 Millionen mindestens eine Impfdosis erhalten.

    Bürgermeister Sobjanin hatte deshalb am Dienstag eine Impfpflicht für Beschäftigte des Dienstleistungssektors angeordnet. Zuvor hatte er bereits diese Woche per Dekret für arbeitsfrei erklärt; lediglich systemrelevante Berufe sind davon ausgenommen. Auch liess er alle öffentlichen Spielplätze bis Sonntag sperren. Als Motivation für eine Impfung rief er zudem eine Auto-Tombola ins Leben.

  • 19.31 Uhr

    Maskenbeschaffung: Deutscher Rechnungshof macht Gesundheitsminister schwere Vorwürfe

    Die massenhafte Beschaffung von Schutzmasken in der Anfangsphase der Corona-Pandemie bringt dem deutschen Gesundheitsministerium weitere Vorwürfe ein. In einem Bericht für den Haushaltsausschuss moniert der Bundesrechnungshof, das Ressort habe den Bedarf auf Grundlage von «sachfremden und unrealistischen» Annahmen berechnet und letztlich viel zu viele Masken gekauft. Der ganze Prozess wird in dem Bericht als schwer nachvollziehbar dargestellt. Das Ministerium wehrt sich, die Opposition fordern Aufklärung.

    Der Rechnungshofbericht mit dem Titel «Prüfung der zentralen Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung für das Gesundheitswesen» lag der Nachrichtenagentur AFP vor; zuerst hatte der «Spiegel» darüber berichtet.

    Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn steht in Deutschland schwer in der Kritik.
    Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn steht in Deutschland schwer in der Kritik.
    Michael Kappeler/dpa

    Den Prüfern zufolge verfügte das Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn zwar über eine «sachgerechte» Bedarfsermittlung in Bezug auf Schutzmasken für Beschäftigte im Gesundheitssystem. Doch darüber habe sich das Ressort bei der Beschaffung «offenbar bewusst» hinweggesetzt. In einer Stellungnahme verweise das Ministerium darauf, «intern von einem vollkommen anderen Bedarf ausgegangen zu sein». Dies sei «für den Bundesrechnungshof nicht nachvollziehbar».

    Bei sogenannten partikelfiltrierenden Halbmasken — also etwa FFP2-Masken — habe das Ministerium eine Milliarde Stück aus dem Ausland beschafft. Das sei «das Dreizehnfache des ermittelten Mindestbedarfs» und das Achtfache der Menge, die bisher ausgeliefert worden sei. Bei einfachen OP-Masken seien 1,6 Milliarden Stück importiert worden — «das Achtfache des Mindestbedarfs und mehr als das Vierfache der erfassten Auslieferungsmenge für die Krankenhäuser und Arztpraxen».

  • 19.04 Uhr

    Sternekoch Troisgros fordert wegen Corona-Verlusten 1,75 Millionen Franken von Versicherung

    Der französische Sternekoch Michel Troisgros fordert wegen Einnahmeausfällen während der Coronakrise knapp 1,6 Millionen Euro (rund 1,75 Millionen Franken) vom deutschen Versicherer Allianz. Den grössten Teil der Summe, 1,5 Millionen Euro, verlange er für die Schliessung seines Dreisterne-Restaurants Maison Troisgros in Ouches nicht weit von Lyon, an das auch ein Hotel angeschlossen ist, wie die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen erfuhr. Die restliche Forderung bezieht sich demnach auf Troisgros' Restaurant Le Central in Roanne.

    Nach Angaben des zuständigen Gerichts in Roanne soll Mitte September über den Fall entscheiden werden. Die Anwälte der Allianz wollten sich auf AFP-Anfrage nicht äussern. Troisgros nannte es «unverständlich», dass die deutsche Versicherung von vornherein jegliche Diskussion über seine Forderungen abgelehnt habe. In einem weiteren Fall, der einen Betrieb des Starkochs in Iguerande betrifft, verhandele er derzeit mit dem Versicherungsunternehmen Axa über eine außergerichtliche Einigung.

    Auch in Deutschland verlangen zahlreiche Hotels und Restaurants, die Betriebsschliessungs-Policen abgeschlossen hatten, Geld von ihren Versicherungen für die Zeit der coronabedingten Zwangspause. Gegen die Allianz wurden nach Angaben des Unternehmens in Deutschland fast 200 Klagen eingereicht. In 56 Verfahren hätten die Gerichte bislang zugunsten der Versicherung entschieden. Zu den noch offenen Fällen zählt auch die Klage des Münchner Luxushotels Bayerischer Hof gegen die Allianz, bei der es um Forderungen in Höhe von 6,2 Millionen Euro geht.

    Die Allianz hatte anfangs jegliche Zahlung zur Entschädigung von Betrieben abgelehnt, die wegen der Corona-Auflagen schliessen mussten. Sie argumentierte, dass die Corona-Pandemie nicht von den Policen abgedeckt werde. Inzwischen zahlte die Versicherung in Deutschland aber im Rahmen aussergerichtlicher Einigungen Teilbeträge in Höhe von insgesamt rund 40 Millionen Euro aus.

  • 18.27 Uhr

    Erstmals seit Februar mehr als 10'000 Neuinfektionen in Grossbritannien

    In Grossbritannien sind erstmals seit Ende Februar wieder mehr als 10'000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Die Behörden meldeten 11'007 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Delta-Variante des Virus lässt derzeit im Vereinigten Königreich die Fallzahlen wieder in die Höhe schnellen - trotz der Impffortschritte in dem Land. Die Zahl der Todesfälle bleibt hingegen niedrig. Am Donnerstag wurden 19 Corona-Tote verzeichnet.

    Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Impfstoffe auch bei der ansteckenderen Delta-Variante vor schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung schützen. Am Montag hatte die britische Regierung erklärt, die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen um vier Wochen zu verschieben. In dieser Zeit könnten Millionen weitere Briten eine vollständige Impfung erhalten, begründete die Regierung die Verzögerung.

    Erstmals seit Februar verzeichnet Grossbritannien wieder über 10'000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
    Erstmals seit Februar verzeichnet Grossbritannien wieder über 10'000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.
    EPA/ANDY RAIN/KEYSTONE
  • 17.58 Uhr

    Italien macht Weg für digitalen Corona-Pass frei

    Italien hat den Weg für das EU-weit gültige Corona-Zertifikat frei gemacht. Regierungschef Mario Draghi habe dazu eine Verordnung unterzeichnet, die festlege, wie die «Grünen Pässe» ab sofort ausgegeben werden, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Der Pass erleichtere es den Menschen, an öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten teilzunehmen oder Altenheime zu betreten.

    Die italienische Regierung setzte nach eigenen Angaben die EU-Regeln für den «Grünen Pass» um. Damit sei garantiert, dass das Zertifikat in allen EU-Ländern genutzt werden könne und dass Reisende sich in der EU frei bewegen könnten. Menschen, die vollständig geimpft sind, eine Corona-Infektion überstanden haben oder negativ auf das Virus getestet wurden, können sich das Zertifikat herunterladen. Beim Reisen können so etwa Quarantänevorgaben umgangen werden.

  • 17.37 Uhr 

    USA stecken Milliarden in Anti-Corona-Pille

    Die USA wollen mehr als drei Milliarden Dollar in die beschleunigte Entwicklung einer Pille gegen Covid-19 investieren. Dies teilte ein mit der Angelegenheit vertrautes Regierungsmitglied am Donnerstag mit. Die Pille soll demnach eine antivirale Wirkung haben und nach einer Infektion die Symptome mindern.

    Sie werde noch entwickelt und könnte zum Jahresende ausgeliefert werden. Voraussetzung sei ein erfolgreicher Abschluss klinischer Studien, teilte die Gewährsperson weiter mit. Das Weisse Haus wollte gemeinsam mit Anthony Fauci, dem Berater und renommierten US-Immunologen, über die Pläne informieren. Über die geplante Investition hatte am Donnerstag zunächst die «New York Times» berichtet.

    Medizinisches Personal kümmert sich in einem Spital im Grossraum San Diego um einen Covid-Patienten: Die USA wollen offenbar mit viel Geld die Entwicklung eines Covid-Medikaments unterstützen. (Symbolbild)
    Medizinisches Personal kümmert sich in einem Spital im Grossraum San Diego um einen Covid-Patienten: Die USA wollen offenbar mit viel Geld die Entwicklung eines Covid-Medikaments unterstützen. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 17.21 Uhr 

    Impfpflicht in russischen Unternehmen

    Nach Moskau haben weitere Regionen in Russland auf die gestiegenen Corona-Zahlen mit einer verpflichtenden Impfquote in Unternehmen reagiert. Auch auf der Halbinsel Sachalin im äussersten Osten Russlands sind zahlreiche Arbeitgeber angehalten, bis September mindestens 60 Prozent ihrer Angestellten impfen zu lassen, wie die regionale Leiterin der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Olga Funtusowa, am Donnerstag erklärte. Von der Regelung betroffen seien unter anderen Beschäftigte im Bildungs- und Gesundheitswesen, in Schönheitssalons, Fitnessstudios sowie im öffentlichen Nahverkehr, sagte Funtusowa der Agentur Interfax zufolge.

    Am Mittwoch hatte Moskaus oberste Amtsärztin eine vergleichbare Impfquote für eine Reihe von Unternehmen angeordnet. Dem Beispiel der Hauptstadt folgten auch das Moskauer Umland sowie die sibirische Region Kemerowo. Kritiker bemängeln, dass für eine solche Impfanweisung durch Arbeitgeber die gesetzliche Grundlage fehle. Weil diesen aber Strafen drohen, wenn ihre Unternehmen die Quote nicht erfüllen, sei vorprogrammiert, dass sie ihre Angestellten «mit legalen und illegalen Massnahmen» zum Impfen bewegen würden, sagte etwa eine Rechtsanwältin dem kremlkritischen Portal Meduza.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow verteidigte das Vorgehen der Regionen als «absolut richtig», betonte aber erneut, dass keine russlandweite Impfpflicht geplant sei. Vor allem in Moskau ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen stark angestiegen – und die Impfskepsis weiter gross. Zuletzt registrierten die Behörden knapp 6200 Fälle binnen eines Tages. Geimpft sind laut jüngsten Angaben von den rund zwölf Millionen Einwohnern aber erst 15 Prozent.

  • 16.47 Uhr 

    Dänemark will 12- bis 15-Jährige impfen

    In Dänemark sollen auch Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen Covid-19 geimpft werden. Ihnen soll im Rahmen der nationalen Impfkampagne eine Corona-Impfung angeboten werden, nachdem alle anderen Impfgruppen im Alter ab 16 Jahren an der Reihe gewesen sind. Das empfahl die dänische Gesundheitsverwaltung (SST) am Donnerstag. Das bedeutet, dass es für die Jüngeren gemäss dem derzeitigen Impfkalender voraussichtlich ab September so weit ist.

    SST-Direktor Søren Brostrøm sagte auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen, dies geschehe in erster Linie aus einem Wunsch heraus, den Grad der Immunität innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen. Das werde auch eine Auswirkung darauf haben, die Pandemie im Winter unter Kontrolle zu behalten. Das Ganze sei vollkommen freiwillig.

    Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte den Impfstoff von Biontech/Pfizer im Mai auch für Kinder ab dem Alter von zwölf Jahren zugelassen. Nach Angaben der dänischen Gesundheitsverwaltung wird davon ausgegangen, dass auch andere Impfstoffe eine EU-Zulassung für Minderjährige erhalten werden.

    Impfzentrum in Roskilde, Dänemark, im April. (Archiv)
    Impfzentrum in Roskilde, Dänemark, im April. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 16.15 Uhr

    CureVac begründet geringe Wirksamkeit mit Varianten

    Das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac hat den Rückschlag bei der Entwicklung seines Corona-Impfstoffs mit neuen Virusvarianten begründet. «Wir bekämpfen eigentlich ein anderes Virus», sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas bei einer Telefonkonferenz am Donnerstag. So sei der Wildtyp des Coronavirus bei der Zwischenanalyse in weniger als einem Prozent der Infektionsfälle nachgewiesen worden. Alle anderen Infektionen entfielen auf neuere Virusvarianten.

    CureVac hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Die Wirksamkeit der anderen in der EU verwendeten Impfstoffe ist weitaus besser. Wie die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna ist auch das CureVac-Vakzin ein sogenannter mRNA-Impfstoff.

    Das Unternehmen aus Tübingen, das mit dem Pharmakonzern Bayer kooperiert und an dem auch der deutsche Staat beteiligt ist, wies am Donnerstag zudem darauf hin, dass sich der Wert von 47 Prozent auf sämtliche Infektionsfälle beziehe, also auch auf leichte und sehr schwere Verläufe sowie auf alle untersuchten Virusvarianten. Aussagen zur Wirksamkeit bei einzelnen Varianten seien auf Grundlage der Daten noch nicht möglich.

    Untersuchung des CureVac-Impfstoffs in einem Spital in Amsterdam. (Archiv)
    Untersuchung des CureVac-Impfstoffs in einem Spital in Amsterdam. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 15.52 Uhr

    Löwe stirbt mit oder an Corona in indischem Zoo

    Ein Löwe ist in einem indischen Zoo gestorben, nachdem er zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Bereits Anfang Monat war in dem gleichen Zoo in Chennai eine Löwin nach einem positiven Test gestorben, und weitere Löwen waren infiziert worden. Nach dem Tod der Löwin Anfang Juni hatte der Arignar Anna Zoological Park mitgeteilt, Tierpfleger seien gegen Corona geimpft und trügen Schutzanzüge.

    Der gestorbene Löwe Pathbanathan habe zunächst etwas gehustet, später habe er aufgehört zu fressen, sagte der Zoo-Vizechef der Zeitung «The New Indian Express». Sein Zustand habe sich trotz aller Anstrengungen der Tierärzte schnell verschlechtert. Am Dienstag habe das zwölf Jahre alte Tier Mühe beim Atmen gehabt, am Mittwoch sei es dann gestorben.

    Seit Beginn der Pandemie gab es immer wieder Meldungen über Sars-CoV-2-Infektionen bei Wild- und Haustieren. In Russland liess die Aufsichtsbehörde kürzlich einen Corona-Impfstoff für Tiere zu, der unter anderem an Hunden, Katzen und Nerzen getestet wurde. In vielen Ländern gab es laut Friedrich-Loeffler-Institut Corona-Infektionen bei Nerzen, die sich als hochempfänglich für Sars-CoV-2 erwiesen hätten. Dänemark hatte vorsorglich alle Nerze auf Farmen – mehrere Millionen Tiere – töten lassen, um die Ausbreitung mutierter Erreger zu verhindern.

  • 15.27 Uhr

    Volkswirtschaftsdirektor*innen wollen Corona-Krise als Chance nutzen

    Die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektorinnen und Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) hat eine Lagebeurteilung zur Situation der Wirtschaft während der Corona-Krise vorgenommen. Das Fazit: Die Schweiz ist ein wirtschaftspolitisches Erfolgsmodell. Gleichzeitig hätten sich aber auch Schwächen gezeigt.

    Trotz einschneidender Eingriffe ins Wirtschaftsleben habe sich das System Schweiz bisher als verhältnismässig robust erwiesen, insbesondere auch im Vergleich zu anderen Ländern. Sehr entscheidend seien in der Krise die zwischen Bund und Kantonen abgestimmten und von den Kantonen umgesetzten Stützungsmassnahmen wie Kurzarbeit und Härtefallhilfen gewesen. Hierbei habe die VDK eine wichtige Koordinationsrolle eingenommen.

    Zudem habe sich die VDK in den letzten 16 Monaten interkantonal und auf Bundesebene dafür eingesetzt, dass bei der bundesrätlichen Corona-Strategie neben den gesundheitlichen auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte angemessen berücksichtigt würden.

  • 15.14 Uhr

    Bis Mitte August sollen alle geimpft sein, die wollen

    «Gemäss unseren Schätzungen wird die impfwillige Bevölkerung zwischen dem 10. und 15. August vollständig geimpft sein», sagte Gesundheitsminister Alain Berset heute im Ständerat. Dies schrieb Philipp Burkhardt, Leiter der Bundeshausredaktion von Radio SRF, heute auf Twitter. Dann könne man in Phase 3 der Normalisierung übergehen, in der die verbleibenden Kapazitätsbeschränkungen schrittweise abgebaut und die Maskenpflicht aufgehoben werden können.

  • 14.59 Uhr

    Ansteckungen, Todesfälle und Tests im Rückgang

    Der neuste Coronavirus-Wochenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) weist für die Woche vom 7. bis 13. Juni einen Rückgang der gemeldeten Fälle, Spitaleinweisungen und Tests aus. Die Zahl der Todesfälle lag weiterhin auf tiefem Niveau.

    Seit Anfang Mai gilt die Delta-Variante (B.1.617.2) als besorgniserregend, da eine erhöhte Ansteckungsgefahr, ein erhöhtes Risiko einer erneuten Infektion und eine reduzierte Wirksamkeit einer Corona-Impfung vermutet werden. Ihr Anteil liegt laut dem Bericht bei 2,2 Prozent.

  • 14.10 Uhr

    Italien will Maskenpflicht draussen beenden

    Italiens Regierung steuert wegen der niedrigeren Corona-Zahlen auf eine Abschaffung der Maskenpflicht im Freien zu. Wann genau die seit Herbst 2020 geltende Pflicht zum Tragen der Corona-Schutzmasken für den Aussenbereich fällt, war am Donnerstag noch offen. Aussenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: «Die Maske draussen ab dem Sommer abnehmen zu können, ist das Ziel der Regierung, und es ist nahe.» Zeitungen spekulierten über Mitte Juli, andere hielten eine schnellere Lockerung für möglich.

    Ministerpräsident Mario Draghi ist für seinen vorsichtigen Kurs bei der Entschärfung von Vorschriften bekannt. Di Maio von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung erläuterte: «Wir warten schon seit Monaten auf diesen Moment, und jetzt, wo die Zahlen zeigen, dass wir die Gesundheitskrise überwinden, muss man schneller vorangehen.» Vor zwei Monaten habe es mehr als 3000 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen gegeben, am Vortag seien es etwa 470 gewesen.

    In der Autonomen Provinz Südtirol muss die Corona-Maske ab Montag im Freien nur noch bei Menschenansammlungen getragen werden. Die Bürger müssen den Mund-Nasen-Schutz aber weiter dabei haben, wie die Landesregierung am Dienstag in Bozen angekündigt hatte. Für Innenräume etwa in Geschäften, Museen, Bussen, Zügen und Restaurants, dürfte die Tragepflicht in Italien zunächst unverändert bleiben.

    Ein Kellner serviert Kaffee in einer Bar in Rom.
    Ein Kellner serviert Kaffee in einer Bar in Rom.
    KEYSTONE
  • 13.50 Uhr

    Höchstwerte in Afghanistan

    In Afghanistan hat die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen und Toten den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Am Donnerstag meldeten die Behörden 2313 neue Fälle und 101 Tote, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In dem Land mit geschätzt rund 37 Millionen Einwohnern erhöhte sich die Gesamtzahl der erfassten Corona-Infektionen damit auf knapp 99'000, mehr als 3900 Menschen starben mit dem Virus.

    Die Zahlen sind landesweit zuletzt massiv angestiegen. Anfang Mai wurden noch weniger als 200 neue Fälle binnen eines Tages gemeldet. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Anzahl der Infektionen und Toten viel höher ist. In offiziellen Statistiken sind nur Menschen geführt, die in Krankenhäusern sterben, nicht aber zu Hause. Zudem lassen sich viele Menschen mit Symptomen nicht testen.

    Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hat die Regierung einige Beschränkungen angeordnet, wie die Schliessung von Bildungszentren und Hochzeitssälen. Bislang hat das Land mehr als 1,6 Millionen Impfdosen erhalten.

    Einwohner von Kabul stehen an, um eine Dosis des Sinopharm-Impfstoffs zu bekommen.
    Einwohner von Kabul stehen an, um eine Dosis des Sinopharm-Impfstoffs zu bekommen.
    KEYSTONE
  • 13.30 Uhr

    194 neue Infektionen und 7 Tote

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 194 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG 7 neue Todesfälle (davon 3 Nachmeldungen) und 78 Spitaleinweisungen.

  • 11.53 Uhr 

    Hunderte geimpfte Ärzte in Indonesien infiziert

    In Indonesien haben sich laut den Behörden mehr als 350 Ärzte mit dem Coronavirus infiziert, obwohl sie bereits mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Dutzende der Mediziner hätten demnach im Spital behandelt werden müssen, erklärte ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java.

    Auf der Insel wurde im Bezirk Kudus ein Corona-Ausbruch festgestellt worden, der auf die ansteckendere Virus-Variante Delta zurückgeführt wird. Bei ihr wird auch davon ausgegangen, dass sie dem Immunschutz durch Impfungen leichter entgehen kann. 

    Massenimpfung am 14. Juni 2021 in Indonesien. (Symbolbild)
    Massenimpfung am 14. Juni 2021 in Indonesien. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 11.16 Uhr

    Corona-Betrüger muss die Schweiz verlassen

    Das Bezirksgericht Bülach hat den Ex-Chef der Praxiskette «Mein Arzt» am Donnerstag wegen Corona-Kreditbetrugs zu einer Freiheitsstrafe von 36 Monaten verurteilt, davon muss er 10 Monate absitzen. Das Gericht verhängte zusätzlich zur teilbedingten Freiheitsstrafe einen Landesverweis von fünf Jahren.

    Er habe nur die Schliessung der Praxen verhindern wollen, argumentierte der 47-jährige Österreicher vor Gericht. Immerhin habe der Beschuldigte die 3,5 Millionen Franken unrechtmässig bezogener Corona-Kredite nicht für private Zwecke verwendet, sagte der Richter bei der Urteilseröffnung. Das Geld sei ausschliesslich in die Praxiskette geflossen. «Er versuchte, die Hausarztpraxen zu retten. Die Methode war jedoch unlauter.»

    Der Unternehmer hatte 22 Corona-Kredite unrechtmässig bezogen. Er wies seine Mitarbeitenden dafür an, auf den Kreditanträgen an die Credit Suisse erfundene Zahlen einzusetzen. Mit den wahren Angaben hätte er nur 690'000 Franken Kredit erhalten, mit den übertriebenen Zahlen wurden es aber 3,5 Millionen Franken.

    Der Bund wartet derweil nach wie vor auf die Rückzahlung der unrechtmässig bezogenen Gelder. Von den 3,5 Millionen Franken konnte der 47-jährige Unternehmer erst 300'000 Franken zurückzahlen.

  • 10.12 Uhr

    Infektionen in England steigen wegen Delta-Variante

    Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. Einer Datenanalyse im Auftrag der Regierung zufolge lag das Wachstum zwischen dem 3. Mai und dem 7. Juni bei 50 Prozent. Der Zeitraum stimme mit der Verbreitung von Delta überein. Treiber seien junge und meist ungeimpfte Menschen.

    Daten von 110'000 Schnelltests zwischen 20. Mai und 7. Juni hätten ergeben, dass die Zahl der Fälle sich alle elf Tage verdoppelt, hiess es weiter. Schwerpunkt ist Nordwestengland. Experten setzen allerdings darauf, dass wegen der Impfkampagne die Ausbreitung des Virus wieder verlangsamt wird. Mittlerweile haben mehr als 30 Millionen Erwachsene – gut die Hälfte – die für den vollen Schutz notwendigen zwei Dosen erhalten. Schon in wenigen Tagen dürfen alle über 18-Jährigen sich für eine Impfung anmelden.

    Wegen der Delta-Variante, die mittlerweile für mehr als 90 Prozent der Fälle im Land verantwortlich ist, hat die Regierung von Premierminister Boris Johnson die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Massnahmen in England um vier Wochen verschoben.

  • 9.47 Uhr

    Österreich lockert weiter – Sperrstunde fällt weg

    In Österreich fallen zum 1. Juli weitere Corona-Beschränkungen. So wird die wegen der Corona-Krise eingeführte Sperrstunde aufgehoben. Damit sei auch die Nachtgastronomie bei zunächst etwas reduzierter Kapazität wieder möglich, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). «Es kann getanzt, geheiratet, gefeiert werden.»

    Die Infektionslage sei deutlich besser als allgemein erwartet, so der Regierungschef mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz von 15. «Wir können weitere grosse Schritte in Richtung Normalität machen», so Kurz.

    In der Gastronomie entfällt die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske nun auch für die Mitarbeiter. Das Lächeln einer Servicekraft sei wieder sichtbarer Ausdruck der Gastfreundschaft. Ab 1. Juli sind auch wieder alle Veranstaltungen in Kultur und Sport ohne Obergrenzen für das Publikum möglich, darunter auch Events mit Stehplätzen. Weiterhin gilt für den Besuch der Gastronomie oder von Veranstaltungen die sogenannte 3-G-Regel. Das heisst, der Gast muss getestet, genesen oder geimpft sein.

    Wochenmarkt in Bad Ischl: Österreich will weitere Schritte Richtung Normalität machen.
    Wochenmarkt in Bad Ischl: Österreich will weitere Schritte Richtung Normalität machen.
    KEYSTONE
  • 9.04 Uhr

    Bern will Massnahmen bis Ende September aufheben

    Der Berner Regierungsrat unterstützt die vom Bundesrat per Ende Juni 2021 vorgesehenen Lockerungen der Corona-Massnahmen, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die Lockerungen seien aufgrund der positiven Entwicklung der epidemiologischen Lage gerechtfertigt. Er fordert nun, dass die restlichen Einschränkungen bis Ende September aufgehoben werden. Auch der Einsatz der Covid-Zertifikate soll dann enden.

    Der überraschend hohe Nein-Anteil bei der Abstimmung zum Covid-19-Gesetz zeige die kritische Einstellung der Bevölkerung gegenüber den Massnahmen, begründet der Regierungsrat seine Forderung weiter. Zudem seien spätestens ab Anfang Oktober sind alle Menschen geimpft, die dies wünschen.

  • 8.46 Uhr

    EU-Automarkt erholt sich weiter von Corona-Einbruch

    Ein Jahr nach dem Corona-Einbruch erholt sich der Automarkt in der EU weiter deutlich. Die Zahl der Neuzulassungen bei Personenkraftwagen ist im Mai im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte gestiegen, wie der europäische Herstellerverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte.

    Insgesamt wurden damit fast 900'000 Autos registriert. Damit liegt die Zahl aber immer noch deutlich unter dem Vorkrisen-Niveau: Im Mai 2019 wurden in der EU mehr als 1,2 Millionen Autos zugelassen.

    Besonders deutlich war der Anstieg im Mai in Spanien, gefolgt von Frankreich, Italien und Deutschland. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf war die Zahl der Neuzulassungen zu Beginn des Jahres noch rückläufig, ab März ging es dann steil bergauf. Insgesamt wurden auf den Strassen der EU damit in den ersten fünf Monaten des Jahres knapp ein Drittel mehr neue Autos zugelassen als noch vor einem Jahr.

  • 4.45 Uhr

    Rückschlag: CureVac-Impfstoff wirkt nur zu 47 Prozent

    Der Impfstoffkandidat der Tübinger Pharmafirma CureVac galt lange als Hoffnungsträger. Umso grösser ist die Enttäuschung bei vielen Beobachtern und Anlegern nach der Bekanntgabe neuester Daten. Auch die Schweiz hat fünf Millionen Dosen des Impfstoffes bestellt, das Zulassungsverfahren bei Swissmedic läuft seit April.

    CVnCoV habe einer Zwischenanalyse zufolge nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung «jeglichen Schweregrades» erzielt und damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien erreicht, teilte das mit. Der Börsenkurs sackte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch um mehr als die Hälfte ab.

    CureVac hatte lange Zeit als einer der Hoffnungsträger im international hart umkämpften Rennen um die Zulassung erster Corona-Impfstoffe gegolten. Doch während schon seit Monaten Impfstoffe zahlreicher Konkurrenten weltweit verabreicht werden, sammelt das Tübinger Unternehmen nach wie vor weiter Daten – und hatte Aktionäre wie Beobachter zuletzt immer wieder vertröstet. Der CureVac-Impfstoffkandidat befindet sich schon seit Längerem in der finalen und damit zulassungsrelevanten 2b/3-Studienphase.

    Der Corona-Impfstoff von CureVac verfehlt die Wirksamkeitsziele.
    Der Corona-Impfstoff von CureVac verfehlt die Wirksamkeitsziele.
    dpa
  • 4.04 Uhr

    Junge sind coronamüde, aber zuversichtlich

    Erst als Party-Macher verunglimpft, dann als psychisch belastet erkannt: Die Corona-Pandemie hat vor allem jungen Menschen viel abverlangt. Aber stimmt das überhaupt? Nein. Die meisten jungen Menschen in Europa blicken trotz aller Belastungen und massiver Corona-Müdigkeit optimistisch in die Zukunft.

    Die am Mittwoch vorgestellte Jugendstudie der Tui-Stiftung zeigt: In Europa äussern sich 64 Prozent der Befragten optimistisch über ihre Zukunft. In Spanien, Italien und Polen allerdings sank der Anteil der Optimisten in den vergangenen Jahren spürbar.

    «Es ist beeindruckend, mit welchem Optimismus die 16- bis 26-Jährigen in Europa in die Zukunft nach Corona blicken», sagte Thomas Ellerbeck, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Junge Leute hätten viele Einschränkungen in Schule, Studium, Sport und bei Treffen im Freundeskreis erlebt: «Gleichzeitig ist ihre Grundstimmung und Motivation positiv.»

    Seine momentane Gefühlslage beschrieb jeder zweite Befragte aber eher negativ – nämlich mit «müde», «unsicher», «genervt» und «gestresst». 52 Prozent sagten, ihre Lebenssituation habe sich verschlechtert – in Deutschland waren es 46 Prozent, in Griechenland aber 65 Prozent. Fast vier von zehn jungen Menschen verloren in den vergangenen Monaten den Job oder verdienten weniger – in Deutschland waren es 29 Prozent, in Griechenland 58 Prozent. Vor allem in südeuropäischen Länder und ärmeren Haushalten ging es ihnen schlechter.

    Als besonders belastend empfanden 72 Prozent der jungen Menschen das fehlende öffentliche und soziale Leben. 60 Prozent machen sich Sorgen, dass dies auch künftig so bleibe. Die 20 Jahre alte Berliner Studentin Stella Tringali meinte, zu Beginn habe sich die Pandemie wie ein ewiger Sonntag angefühlt – das «hat sich zum ewigen Dienstag gewandelt». Nun sinken die Infektionszahlen: «Jetzt wird jeder Café-Besuch total zelebriert.»

    Am belastendsten empfinden fast drei Viertel der jungen Menschen das fehlende öffentliche und soziale Leben. (Symbolbild)
    Am belastendsten empfinden fast drei Viertel der jungen Menschen das fehlende öffentliche und soziale Leben. (Symbolbild)
    dpa
  • 3.56 Uhr

    Virus-Variante Delta nimmt in Europa weiter zu

    Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Europa binnen einer Woche deutlich gesteigert – und dies wohl nicht nur in Deutschland.

    Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heisst es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). In der Woche zuvor (KW 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben samt Nachmeldungen noch bei 3,7 Prozent gelegen. Das RKI wertet einmal pro Woche die Anteile der gemeldeten Virus-Varianten aus, die als besorgniserregend eingestuft werden.

    Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben löste die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Grossbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit jedoch weiter den Grossteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle.

    Für den Dortmunder Immunologen Carsten Watzl ist die deutliche Zunahme bei der Delta-Variante allein noch kein Indikator für eine drohende vierte Welle. «Wir müssen aber aufpassen, dass die Inzidenzen nicht durch leichtsinnige Öffnungen wieder nach oben gehen», schreibt er auf Twitter. Watzl schätzt aus kleineren Datenerfassungen, dass der Anteil der Delta-Variante in Deutschland aktuell bereits bei über zehn Prozent liegt. Das sei aber immer noch niedrig – zum Beispiel im Vergleich zu Grossbritannien.

    Dort liess sich in den vergangenen Wochen beobachten, wie schnell die Delta-Variante die Infektionslage trotz einer weit fortgeschrittenen Impfkampagne verschlechtern kann. Im April wurden in England die ersten Fälle dieser Mutante nachgewiesen, die zum grossen Teil auf Reisende aus Indien zurückgehen soll. Sie kamen an, bevor die britische Regierung Indien auf die sogenannte «rote Liste» mit verpflichtender, zehntägiger Hotel-Quarantäne setzte. Anfang Mai, als die britische Gesundheitsbehörde Public Health die Mutante als «besorgniserregende Variante» einstufte, machte Delta bereits rund ein Viertel der Fälle aus.

    Die Coronavirus-Variante Delta nimmt zu, wohl nicht nur in Deutschland.
    Die Coronavirus-Variante Delta nimmt zu, wohl nicht nur in Deutschland.
    dpa
  • 2.42 Uhr

    Biontech liefert nach «Übererfüllung» wieder normal

    Bei den Corona-Impfungen in Deutschland werden für Juli wie vorgesehen weniger Dosen des wichtigsten Herstellers Biontech erwartet als jetzt im Juni.

    Durch eine vorgezogene Lieferung habe Biontech ermöglicht, dass im zweiten Quartal und besonders im Juni deutlich mehr Dosen geliefert werden können als ursprünglich angenommen, erklärte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch. Es sei immer klar gewesen, dass die Gesamtliefermenge dann im dritten Quartal auf 40,2 Millionen Dosen sinken würde. Im noch bis Ende Juni laufenden zweiten Quartal würden rund 50 Millionen Dosen erwartet.

    Für Juli lägen vom Unternehmen bisher nur für die 1. Woche konkrete Prognosen vor. Nach der Gesamtmenge sei jedoch ein Durchschnitt von rund 3,3 Millionen Dosen pro Woche zu errechnen. Diese Zahlen seien auch den Ländern transparent mitgeteilt worden, erläuterte das Ministerium. Laut einer veröffentlichten neuen Übersicht werden in der Woche ab 5. Juli gut 3,2 Millionen Dosen von Biontech erwartet. In der laufenden Woche sind es demnach 4,6 Millionen Dosen. In den Wochen vom 21. und vom 28. Juni sollen je 5,7 Millionen Dosen kommen.

    Biontech erklärte, man habe für das zweite Quartal den Vertrag übererfüllt. «Wir werden im Juni mehr Dosen liefern als ursprünglich vereinbart war, um die Impfkampagnen in Europa und damit auch in Deutschland zu unterstützen und zu beschleunigen», sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Im dritten Quartal und damit auch im Juli werde die Zahl der Dosen wie vertraglich vereinbart geliefert.

    Der Lieferübersicht zufolge gibt es für Juli auch konkrete Zahlen für das Präparat von Moderna. Erwartet werden wöchentlich 733'200 Dosen und damit etwas mehr als im Wochenschnitt im Juni.

    Der Impfstoff Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer.
    Der Impfstoff Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer.
    dpa
  • 2.12 Uhr

    EU lockert Einschränkungen für zahlreiche Länder

    Zu Beginn der Corona-Pandemie einigten sich EU-Staaten und weitere europäische Länder auf strenge Einreisebestimmungen. Diese sollen nun für mehrere Länder gelockert werden – darunter die USA. Umgekehrt zieren sich die USA noch vor der Öffnung.

    Reisende aus den Vereinigten Staaten sollen künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. Das bestätigte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der EU-Staaten in Brüssel.

    Zudem sollen die Einreisebestimmungen für Menschen aus Albanien, dem Libanon, Mazedonien, Serbien, Macau, Hongkong und Taiwan gelockert werden. Hintergrund ist eine bessere Corona-Lage.

    Der noch ausstehende formelle Beschluss soll voraussichtlich Ende der Woche angenommen werden. Mit der Entscheidung wird die Liste jener Staaten, aus denen die Einreise einfacher möglich ist rund doppelt so lang. Bislang standen dort Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel, Japan und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmässig überarbeitet.

    Auf die Einreisebeschränkungen hatten sich alle EU-Staaten ausser Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.

    Die Entscheidung aus Brüssel dürfte zunächst nicht von den Vereinigten Staaten erwidert werden. Die USA lockerten vergangene Woche zwar ihre Corona-Reisewarnung für amerikanische Staatsbürger für Ziele wie Deutschland und einige andere EU-Länder, aber die Neubewertung änderte nichts an dem wegen der Pandemie verhängten Einreisestopp für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum und mehreren anderen Regionen.

    Die EU will die Einreisebeschränkungen lockern. (Archivbild)
    Die EU will die Einreisebeschränkungen lockern. (Archivbild)
    dpa