Blechlawine vor dem GotthardJetzt geht das Warten wieder los – so übersteht man den Osterferien-Stau
tmxh / SDA / dpa
18.4.2019
Ferienzeit, Stauzeit: Alle Jahre wieder warten die Automassen samt ihrer genervten Insassen stundenlang an Gotthard und Co. Doch wie übersteht man den lästigen Stau-Irrsinn am entspanntesten?
Bereits am vergangenen Wochenende ging es los. Früher als sonst wurde auf der A2 am Gotthard die Osterferien-Stausaison eröffnet – auf 14 Kilometern und mit zwei Stunden Wartezeit. Ein Vorgeschmack auf das, was ab sofort wie jedes Jahr zu erwarten ist.
Nachdem es bereits am Mittwoch auf sieben Kilometern gestaut hatte, war am Donnerstagmorgen der Gotthard-Tunnel sogar für eine kurze Zeit gesperrt gewesen – er wurde aber inzwischen wieder geöffnet. Vor dem Nordportal staut es sich auf der A2 derzeit auf sechs Kilometern mit einer Wartezeit von einer Stunde.
#A2 - Luzern -> Gotthard - zwischen Amsteg und Göschenen 6 km Stau, Zeitverlust von bis zu 1 Stunde
Ab Nachmittag soll es laut TCS-Prognose richtig losgehen, den Höhepunkt erwarten die Experten zwischen 15 und 23 Uhr. Auf bis zu zehn Kilometern soll es sich dann mit einer Wartezeit von einer Stunde und 45 Minuten stauen. Und: «Vermutlich wird sich die Blechlawine von Donnerstag auf Freitag gar nicht auflösen», heisst es in der Prognose.
Hinzu kommt, dass an vielen Alpenpässen derzeit noch Wintersperre besteht, so auch am Gotthardpass. Dort sind die Räumungsarbeiten zwar im Gang, die Urner Baudirektion geht aber davon aus, dass der Pass nicht vor dem 17. Mai geöffnet werden kann.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Weil viele Verkehrsteilnehmer bereits am letzten Wochenende ins Tessin gefahren sind, könnte der Stau an diesem Wochenende tatsächlich etwas kürzer sein als in den vorherigen Jahren.
Wie vermeidet man den Stau?
Wie übersteht man den alljährlichen Wahnsinn nun am besten? Erste Möglichkeit: Gar nicht erst hineingeraten. Den Stau ersparen kann sich etwa, wer gleich auf den Zug umsteigt. Die SBB ist über die Ostertage mit Zusatzzügen unterwegs. Auf den Strecken ins Tessin stehen damit 45'000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung.
Was aber, wenn das Auto unvermeidlich ist? Auch hier kann man den Stau umfahren: Ausweichmöglichkeiten bieten etwa die A13-San-Bernardino-Route sowie der Tunnel durch den Grossen St. Bernhard und der Simplon-Pass.
Aber lohnt sich das Ausweichen wirklich? Wenn im Verkehrsfunk die Durchsage kommt, dass es sich auf der geplanten Route staut, stehen Autofahrer vor dieser Frage. Sind sie schon nah dran, dann ist eine Umfahrung meist weniger sinnvoll, weil viele andere auch auf die Idee kommen, den Stau zu umfahren. Ausweichrouten sind schnell überlastet – schlimmstenfalls dauert es dort länger, als im Stau zu warten, bis dieser sich auflöst.
Wenn es sich nicht gerade um eine Vollsperrung handelt, ist das Ausharren in der Blechlawine erfahrungsgemäss oft mit weniger Wartezeit verbunden als das Ausweichen. Eine grossräumigere Umfahrung kann sich dagegen aus Sicht der Experten schon eher lohnen.
Entscheidend ist eine gute Planung: aktuell natürlich stets über die Verkehrsnachrichten im Radio. Für die langfristigere Planung bietet etwa der TCS im Internet, etwa bei Twitter, oder per App kostenfrei Prognosen, auf welchen Strecken in den folgenden Tagen die Staugefahr besonders hoch ist.
Wege aus dem Stau: Wie Metropolen dem Verkehrskollaps begegnen
In Beijing, der boomenden Hauptstadt Chinas, wurden einschneidende Massnahmen ergriffen, um den Anstieg des Autoverkehrs zu bremsen: PKW werden nur noch in begrenzter Anzahl zugelassen, und zwar im Losverfahren.
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In Kopenhagen steigt man auch bei Eis und Schnee aufs Velo. Die dänische Hauptstadt will den jetzt schon hohen Anteil vom Veloverkehr von 36% bis 2025 auf 50% ausbauen.
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Als Ergebnis einer Volksabstimmung dürfen gemeldete Einwohner der estnischen Hauptstadt Tallinn kostenlos öffentliche Verkehrsmittel benutzen.
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In südamerikanischen Städten mit der entsprechenden Topographie wie z.B. La Paz kommen zunehmend wieder Seilbahnen zum Einsatz. Sie gewähren auch den Einwohnern von Armenvierteln einen besseren und vor allem auch sichereren Zugang zu Arbeitsplätzen in der Innenstadt.
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Jahrzehntelang war der Fluss Cheonggyecheon in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul von einer Trasse überbaut. 2003 liess der damalige Bürgermeister das Gewässer wieder freilegen und als Park gestalten. Das Viertel erfuhr durch den Rückbau einer Strasse einen Aufschwung.
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In der E-Auto-Metropole Oslo wurde das Ziel ausgegeben, die Innenstadt bis 2024 komplett frei von fossilen Kraftstoffen zu bekommen. Das würde ein Verbot sowohl von Dieseln als auch Benzinern bedeuten. Schon jetzt sind rund 40 Prozent der neugekauften Autos in der Hauptstadt Norwegens Elektroautos.
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Auch in den autofixierten USA setzt mancherorts und langsam ein Umdenken ein. In Boston wurde seit der Jahrtausendwende eine Tramlinie um vier neue Stationen erweitert. Das betroffene Stadtviertel gelangte dadurch zu neuer Blüte.
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Sogar in Moskau, das für exzessiven und rücksichtslosen Autoverkehr bekannt ist, wird vermehrt auf Velos gesetzt.
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In London gilt die «Congestion-Charge» (Stau-Gebühr) unter der Woche von 07.00 bis 18.00 Uhr für alle Fahrzeuge. Überwacht wird die Maut mittels automatischer Nummernschilderkennung per Videokameras. Eine ähnliche Maut fällt für die Themse-Überquerung in Dartford östlich von London an. Wird die Gebühr nicht rechtzeitig entrichtet, drohen saftige Mahngebühren - auch für Fahrzeughalter aus dem europäischen Ausland.
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In der im Bau befindlichen chinesischen Retortenstadt «Chengdu Tianfu District Great City» soll die Nutzung privater Kraftfahrzeuge weitgehend überflüssig sein. Im gesamten Ort, in dem einmal 80'000 Menschen wohnen sollen, ist jeder Punkt in 15 Minuten zu Fuss erreichbar.
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Auch die Ölnationen des Nahen Ostens kommen langsam auf den Geschmack der öffentlichen Verkehrsmittel. In Doha, der Hauptstadt Katars, soll ab 2020 eine U-Bahn fahren, ein Tramnetz soll folgen.
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In der 3,8-Millionen-Metropole Athen gilt seit Jahrzehnten ein «rotierendes» Fahrverbot: An geraden Tagen dürfen im Stadtzentrum nur Pkw mit einem geraden und an ungeraden Tagen Pkw mit ungeradem Kennzeichen fahren. Ausgenommen davon sind Taxis und Lieferwagen.
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In Barcelona sollen ab 2020 ältere Pkw - nach Schätzung der Stadt sind das knapp 120'000 oder 17 Prozent aller Autos - völlig aus dem zentralen Stadtbereich verbannt werden.
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Wie übersteht man den Stau?
Ist man nun aber einmal zwischen Hunderten anderen Autos gefangen, muss auch diese Situation irgendwie bewältigt werden. Zunächst gibt es einige wichtige Regeln zu beachten: Ganz wichtig: eine Rettungsgasse bilden. Fahrzeuge auf der linken Spur fahren so weit wie möglich nach links, alle anderen Spuren weichen nach rechts aus und halten sofern möglich den Pannenstreifen frei. Dies gilt auch bei zweispurigen Fahrbahnen. Ansonsten ist Geduld gefragt. Ständige Spurwechsel bringen keine zeitlichen Vorteile.
Natürlich gibt es zu guter Letzt die psychologische Komponente: Gute Musik im Auto kann von der Blechlawine ebenso ablenken wie die Vorfreude auf die Ferien im Süden. Auch das Warte-Wetter spielt dabei eine Rolle: Laut SRF Meteo gibt es am Wochenende beidseits der Alpen mildes Frühlingswetter mit Höchsttemperaturen von 19 bis 24 Grad. Wenn schon bei der Hinreise Ferienwetter herrscht, ist der Stau nur halb so schlimm.
Essenziell ist die Frage der Verpflegung: Bereitliegen sollten im Auto einige Snacks und Getränke. Und was tun, wenn nach Stunden Wartezeit die Blase drückt? Die Regeln sind klar. Autobahnen zu betreten, ist generell verboten. Das gilt auch im Stau. Davon ausgenommen ist nur der Fall einer Fahrzeugpanne, bei dem Betroffene das Fahrzeug verlassen und zum eigenen Schutz hinter die Leitplanke klettern.
Wenn das Auto den anrollenden Verkehr behindert, weil der Fahrer austritt, droht eine Strafe in Form von Bussen. Dazu kommt: In der Öffentlichkeit zu pinkeln, ist grundsätzlich untersagt. Darum raten die Experten: Menschen mit schwachen Blasen sollten eventuell über die Anschaffung eines sogenannten Notfall- oder Taschen-WCs nachdenken.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
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Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
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Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
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Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
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Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
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Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
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Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
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Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
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Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
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In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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