Juristischer Ärger droht Schuhhersteller On hat ein Swissness-Problem

tafi

22.1.2024

Werden Schuhe der Schweizer Firma On in der Schweiz verkauft, dann muss der Hersteller auf die Abbildung des Schweizerkreuzes auf dem Produkt verzichten.
Werden Schuhe der Schweizer Firma On in der Schweiz verkauft, dann muss der Hersteller auf die Abbildung des Schweizerkreuzes auf dem Produkt verzichten.
sda

Obwohl sie in Asien produziert werden, tragen Sportschuhe der Firma On ein Schweizerfähnchen – zumindest wenn sie ennet der Grenze verkauft werden. Weil das Swissness-Gesetz auch im Ausland gilt, droht Ungemach.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Zürcher Schuhlabel On lässt seine Schuhe in Asien produzieren.
  • Trotzdem prangt auf Modellen, die im Ausland verkauft werden, ein Schweizerfähnchen.
  • Dies widerspricht den Swissness-Regeln, weswegen jetzt juristischer Ärger droht.

Das Zürcher Schuhlabel On hat derzeit keinen Lauf. Gaben vor einigen Tagen die hohen Margen bei niedrigen Einkaufspreisen zu reden, sorgt jetzt das Schweizerkreuz für Ärger.

Moment! Das Schweizerkreuz? Das findet man doch an On-Schuhen gar nicht.

Ja und nein. Werden die Schuhe in der Schweiz verkauft, dann muss On seit Jahren auf das Schweizerfähnchen verzichten. An Schuhen, die im Ausland in den Handel gehen, prangt es hingegen. Obwohl die Schuhe durchweg in Asien produziert werden.

Swissness-Regeln gelten weltweit

On hält sich damit, kritisiert Swissness Enforcement, nicht an die Swissness-Regeln. Der vom Bund finanzierte Verein soll dafür sorgen, dass Schweizer Herkunftsangaben im Ausland nicht missbräuchlich verwendet werden. Wie «Blick» berichtet, droht Swiss Enforcement nun sogar mit juristischen Schritten gegen On.

«Im November 2022 haben wir die Juristen von On darauf aufmerksam gemacht, dass die Swissness-Regeln weltweit einzuhalten sind», wird Geschäftsführer David Stärkle zitiert. Dass On die Schuhe hierzulande entwickele, reiche nach Schweizer Recht nicht aus, «um mit dem Schweizerkreuz werben zu dürfen».

Juristische Eskalation um Swissness droht

Man habe On aufgefordert, das Schweizerfähnchen von allen Produkten zu entfernen, so Stärkle. Also auch von den Schuhen, die im Ausland verkauft werden.

Bei On scheint man momentan nicht bereit zu sein, der Forderung nachzukommen: «Wir von On sind stolz auf unsere Schweizer Wurzeln. Am Sitz von On Labs in Zürich, wo mehr als 900 Mitarbeitende beschäftigt sind, finden die Forschung, Entwicklung und das Produktdesign von On statt», teilte das Unternehmen gegenüber «Blick» mit. «Mit dem Hinweis ‹Swiss Engineering› weisen wir darauf hin, dass unsere Produkte Schweizer Innovation und Technologie enthalten.»

Swissness Enforcement will die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen, sagt David Stärkle und behält sich rechtliche Schritte vor. «Insbesondere in Deutschland könnte ein Gericht die Verwendung des Schweizerkreuzes als unlauter beurteilen.»

Zwar wolle man eine juristische Eskalation vermeiden, aber «Tun wir nichts, machen wir uns unglaubwürdig, wenn wir ausländischen Firmen wegen des gleichen Vorgehens auf die Finger klopfen.»