CoronavirusErste Läden und Restaurants akzeptieren kein Bargeld mehr – Promi-Aktion gegen Corona
Agenturen/red
14.8.2020
Das Wichtigste in Kürze:
In der Schweiz sind 268 neue Ansteckungen innert eines Tages registriert worden. Am stärksten stiegen die Neuansteckungen in den Kantonen Genf (277), Waadt (232) und Zürich (279).
Zahlen des BAG belegen, dass nur rund jeder zehnte Infizierte seine Ansteckung auch über die SwissCovid App meldet.
Der Kanton Genf weist seit Tagen Fallzahlen auf, die ihn auf die Risikoliste des BAG bringen würden – vorausgesetzt, es würde sich bei Genf um einen eigenen Staat handeln.
Immer mehr Läden und Restaurants in der Schweiz akzeptieren kein Bargeld mehr. Der Bundesrat möchte sie jedoch nicht zur Bargeldannahme zwingen.
Joe Biden fordert in den USA landesweite Maskenpflicht. Präsident Donald Trump wirft seinem Herausforderer mangelnden Respekt vor dem amerikanischen Volk vor.
Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 37’671 Personen; davon gelten 32’900 als genesen. 1’991 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 in der Schweiz verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 21’020’216, die Zahl der Toten auf 761’260.
Aufregung geherrscht hat am Freitag über den vermeintlichen Tod eines unter 30-jährigen Covid-19-Patienten im Kanton Bern. Das BAG sprach vor den Bundeshausmedien von dem «tragischen Fall», und mehrere Medien berichteten darüber. Am Abend dementierte der Kanton Bern.
Erste Gastronomen und Ladenbesitzer in der Schweiz nehmen keine Münzen und Noten mehr an. Hinter dem kontaktlosen Bezahlen stecken aber nicht nur hygienische Gründe. Auch die Sicherheit der Mitarbeitenden spielt eine Rolle.
Bei einer Patientin am Universitätsspital Basel ist das Coronavirus an der Haut nachgewiesen worden, obwohl zuvor sowohl ein Nasen-Rachen-Abstrich als auch ein Antikörpertest negativ ausgefallen waren. Für das Universitätsspital Basel zeigt dieser Fall, dass die derzeitigen Testmethoden nicht fehlerfrei sind.
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK) will eine gesetzliche Grundlage für die Kita-Hilfe auch nach Ablauf der Corona-Notverordnung. Sie will im Covid-19-Gesetz einen entsprechenden Artikel verankern.
22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker
21.22 Uhr: Immer mehr Läden akzeptieren kein Bargeld mehr
Erste Gastronomen und Ladenbesitzer in der Schweiz nehmen keine Münzen und Noten mehr an. Hinter dem kontaktlosen Bezahlen stecken aber nicht nur hygienische Gründe.
Laut Katja Weber, Sprecherin der Betreiber von «Frau Gerolds Garten» in Zürich, sei das Handling mit der Karte zwar für die Gäste schneller und wesentlich hygienischer. «Es geht aber nicht nur um die Hygiene: Auch die Sicherheit der Mitarbeitenden und der verantwortlichen Personen spielt eine grosse Rolle.» In Corona-Zeiten müsse man sein Verhalten sowieso umstellen: «Die Menschen sind offener, das merken wir auch an uns selbst», sagt sie der «Aargauer Zeitung».
Allerdings. gibt es auch Gegenstimmen zu dem bargeldlosen Bezahlkonzept: So warnt zum Beispiel der Wirtschaftsjournalist Norbert Häring in seinem Buch «Die Abschaffung des Bargelds und ihre Folgen» vor den Überwachungsmöglichkeiten. In einem Interview mit dem «Deutschlandfunk» wies er zudem auf die Machtzunahme der Kreditkartenfirmen hin, von. denen viele in den USA ansässig seien.
Nun nimmt sich auch die Politik des Themas an. SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor hat den Bundesrat aufgefordert, das Recht auf Barzahlung zu stärken. «Karten-Transaktionen werden nämlich aufgezeichnet und die Daten werden unter zumindest undurchsichtigen Umständen gespeichert», schreibt er in seiner Motion. Der Bundesrat möchte Gastronomen und Ladenbesitzer jedoch nicht zur Bargeldannahme zwingen, sondern die freie Wahl des Zahlungsmittels gewährleisten. «Es gibt keine überzeugenden Gründe, diese Vertragsfreiheit einzuschränken», heisst es in der diese Woche veröffentlichten Antwort.
Der «Swiss Payment Monitor» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft und der Universität St. Gallen zeigt hohe Steigerungsrate für Kreditkartennutzung und Kontaktloszahlungen im Jahr 2019. Die Concardis-Händlertransaktionen bestätigen diese Entwicklung auch für 2020 insbesondere durch die Corona-Pandemie: 75 Prozent der Kreditkartenzahlungen in der Schweiz sind aktuell branchenübergreifend kontaktlos. Der Anteil kontaktloser Kreditkartenzahlungen lag vor dem Shutdown noch bei 57 Prozent.
21.05 Uhr: Paris als aktive Corona-Zone eingestuft
Frankreichs Hauptstadt Paris gilt wegen der steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder als Zone, in der das Virus aktiv zirkuliert. Ein entsprechender Erlass wurde am Freitag veröffentlicht. Auch das Département Bouches-du-Rhône, in dem die Stadt Marseille liegt, ist von der neuen Einstufung betroffen. Das bedeutet, dass die regionalen Behörden dort das öffentliche Leben einschränken können – theoretisch etwa durch das Schliessen von Restaurants oder Märkten oder die Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
20.32 Uhr: New Yorker Museen dürfen noch im August wieder öffnen
In New York können von 24. August an Museen unter Auflagen wieder öffnen. Dabei gelten Maskenpflicht und vorgeschriebene Laufwege, wie der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, am Freitag sagte. Die Museen dürften zudem nur höchstens ein Viertel der üblicherweise erlaubten Zahl an Besuchern einlassen und müssten zeitgebundene Tickets verkaufen, hiess es weiter.
Die Corona-Krise hat die Kulturbranche der Stadt hart getroffen. Museen in New York sind seit März geschlossen. Unter anderem die Broadway-Theater und die Metropolitan Opera haben alle Veranstaltungen bis zum Ende des Jahres abgesagt. Das New Yorker Metropolitan Museum hatte bereits Mitte Juli angekündigt, von 29. August an wieder öffnen zu wollen.
Nach oft über 6'000 Neuinfizierten täglich in der Hochphase wurden seit Anfang Juni in New York an keinem Tag mehr als 500 Neuinfektionen bestätigt. Während seitdem landesweit die Fallzahlen stark anstiegen, bleiben diese bisher in New York weiter niedrig. Die Quote positiver Tests liegt unter zwei Prozent, so dass Experten davon ausgehen, dass es ein realistisches Bild vom aktuellen Ausbruch gibt.
20.16 Uhr: Rechtsextremist als erster slowakischer Parlamentarier Corona-positiv
Zum ersten Mal ist in der Slowakei ein Parlamentsabgeordneter positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Betroffen war ausgerechnet ein Mitglied der einzigen slowakischen Parlamentspartei, die die Existenz der Pandemie bezweifelt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASR am Freitag berichtete, handelte es sich bei dem infizierten Abgeordneten um Eduard Kocis von der rechtsextremen Volkspartei Unsere Slowakei LSNS. Kocis bestätigte selbst gegenüber den Abendnachrichten des Senders TV Markiza, er habe sich gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn bei einem Familienurlaub in Bulgarien angesteckt.
Die am Rande der Legalität agierende LSNS kritisierte Corona-Warnungen wiederholt als Teil einer internationalen Verschwörung. Ende Juli löschte Facebook nach Hinweisen slowakischer Medien eine Video-Botschaft von LSNS-Chef Marian Kotleba. Darin hatte der Rechtsaussen-Politiker behauptet, der Kampf gegen die «erfundene Pandemie» diene dazu, den Menschen ihre Freiheit zu nehmen.
Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Freitag nur 2'801 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 31 coronabedingte Todesopfer. Damit gehört sie zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas.
19.47 Uhr: Deutsches Impfstoffunternehmen Curevac startet stark an US-Börse
Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac, das an einem Corona-Impfstoff arbeitet, ist am Freitag mit einem Preissprung an der Börse in New York gestartet. Der erste Kurs lag an der Technologiebörse Nasdaq bei 44 Dollar. Dabei hatte Curevac die Aktie zuvor für 16 Dollar an die Investoren ausgeben.
Curevac erlöste bei der Aktienplatzierung mehr als 200 Millionen Dollar. Der Hauptinvestor von Curevac, SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, wird nach dem Börsengang mit einem Anteil knapp unter 50 Prozent die Kontrolle behalten. Curevac ist bei der Suche nach einem Impfstoff gegen Sars-CoV-2 einer von mehreren Hoffnungsträgern weltweit.
Ein zentrales Ziel des Börsengangs ist, Geld für die Entwicklung des Corona-Impfstoffs einzusammeln. Aus dem Erlös werden dafür rund 150 Millionen Dollar veranschlagt. Mit weiteren 50 Millionen Dollar soll die kurzfristige Produktionskapazität für das Mittel ausgebaut werden.
Der Corona-Impfstoff von Curevac ist derzeit in einer Phase-1-Versuchsreihe, deren Ergebnisse im Schlussquartal dieses Jahres vorliegen sollen.
19.07 Uhr: Corona-Todesfall eines jungen Patienten war «Fehlinformation»
Aufregung geherrscht hat am Freitag über den vermeintlichen Tod eines unter 30-jährigen Covid-19-Patienten im Kanton Bern. Das BAG sprach vor den Bundeshausmedien von dem «tragischen Fall», und mehrere Medien berichteten darüber. Am Abend dementierte der Kanton Bern.
Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern schrieb in einer Medienmitteilung, es handle sich um eine «Fehlinformation». Diese sei erfolgt aufgrund von Unklarheiten auf der klinischen Meldung einer Person, die sich in Isolation befinde und keine schweren Covid-19-Symptome habe.
Es sei vom Kanton Bern keine Todesfallmeldung an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gesandt worden. Das BAG habe der bernischen Behörde mitgeteilt, dass es die Todesfallstatistik der Covid-19-Fälle am Samstag um minus 1 korrigieren werde.
19.03 Uhr: Sean Penn mobilisiert Promis gegen Corona
Oscar-Preisträger Sean Penn («Mystic River», «Milk») hat Kollegen wie Jennifer Aniston, Julia Roberts, Matthew McConaughey, Shia LaBeouf und Morgan Freeman für eine Corona-Spendenaktion gewonnen.
Mit Hilfe der Kultkomödie «Ich glaub' ich steh' im Wald», in der Penn 1982 den Highschool-Surfer Jeff Spicoli spielte, wollen die Stars Geld für die von Penn mitbegründete Hilfsorganisation Core sammeln, die in den USA Coronavirus-Tests durchführt.
Nach einer Mitteilung wollen sich die Promis am 20. August unter Leitung von Komiker Dane Cook virtuell für eine Lesung treffen, in der sie die Rollen aus der Teenie-Komödie nachspielen. «Ich bin immer zum Lachen bereit», erklärte Penn über die geplante Aktion. Allerdings will er nicht wieder den blonden Surfer mimen. Die Rollenverteilung soll erst bei dem Live-Event bekannt werden.
Die Komödie drehte sich um Schüler an einer High-School in Kalifornien mit ihren Sorgen um Freundschaft, Liebe und erste Jobs. Neben Penn spielten unter anderem Jennifer Jason Leigh, Phoebe Cates und Forest Whitaker mit. Regisseurin Amy Heckerling und Drehbuchautor Cameron Crowe wollen bei der Spenden-Aktion ebenfalls mitmachen.
Penn, der am 17. August 60 Jahre alt wird, engagiert sich mit Core seit April im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Der Schauspieler und Regisseur hatte die Hilfsorganisation (Community Organized Relief Effort) 2010 für das von einem Erdbeben schwer erschütterte Haiti ins Leben gerufen.
18.45 Uhr: Bildungskommission will Kita-Hilfe in ordentliches Recht überführen
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK) will eine gesetzliche Grundlage für die Kita-Hilfe auch nach Ablauf der Corona-Notverordnung. Sie will im Covid-19-Gesetz einen entsprechenden Artikel verankern. Der Entscheid fiel mit 13 zu 10 Stimmen bei 2 Enthaltungen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.
Zudem beantragt die WBK dem Nationalrat mit 15 zu 9 Stimmen bei einer Enthaltung, den Höchstbetrag für Leistungsvereinbarungen zwischen dem Bundesamt für Kultur (BAK) mit einem oder mehreren Kantonen zur Unterstützung der Kulturunternehmen von 80 auf 100 Millionen Franken zu erhöhen.
18.17 Uhr: USA verlängern Schliessung der Grenzen zu Mexiko und Kanada
Die weitgehende Schliessung der US-Grenzen zu Kanada und Mexiko wegen der Corona-Pandemie wird erneut um einen Monat verlängert. Die Grenzen könnten demnach frühestens am 21. September wieder für den regulären Reiseverkehr geöffnet werden, erklärte Heimatschutzminister Chad Wolf am Freitag über Twitter. Diese solle helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Die zeitweisen Grenzschliessungen waren am 21. März in Kraft getreten und seither mehrfach verlängert worden. Die Grenzen sind aber nicht völlig zu, sondern nur für alle nicht dringlichen Übertritte. Aus Arbeitsgründen und für den Handel sind Grenzübertritte weiter möglich. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen den Ländern.
17.35 Uhr: Das BAG zum Todesfall eines jungen Erwachsenen
17.15 Uhr: Nasenspray gegen Corona?
Auf der Suche nach Corona-Medikamenten setzen US-Forscher auf per Nasenspray verabreichbare Nanopartikel. Die winzigen Teilchen sollen das Eindringen von Sars-CoV-2 in Körperzellen verhindern. Zwei deutsche Forscher sehen darin zwar ein interessantes Konzept, weisen aber auf das sehr frühe Forschungsstadium und viele offene Fragen hin. Rund um den Globus arbeiten Forscher an etlichen Corona-Mitteln, nur wenige sind schon auf dem Markt.
Die von den US-Wissenschaftlern untersuchten Nanobodys sind grob gesagt stark abgespeckte Antikörper. Ein Stoff mit der Bezeichnung mNb6-tri dockte im Laborversuch an spezielle Oberflächenstrukturen des Virus an. Er könne verhindern, dass der Erreger in Zellen eindringt, heisst es in einer noch nicht von Fachkollegen begutachteten Studie. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich aus den Nanobodys ein möglicherweise per Nasenspray verabreichbares Medikament entwickeln lässt, dass vor einer Infektion schützen oder im frühen Krankheitsstadium eingesetzt werden könnte.
Die Experimente rund um die Nanopartikel stehen aber noch ganz am Anfang. Bislang wurde weder an Tieren noch an Menschen untersucht, ob das Mittel tatsächlich wirkt, ob es sicher ist und welche Nebenwirkungen es gibt. Dafür sind aufwendige und zeitintensive Tests nötig. «Bevor dieser Ansatz verfügbar ist, ist die Pandemie vorbei», sagte Mathias Pletz, Direktor des deutschen Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena.
Wenn geltende wissenschaftliche Standards eingehalten werden, dürfte es mindestens fünf Jahre bis zu einem möglichen Einsatz dauern, womöglich länger. Zudem schaffe es nur ein Bruchteil der im Labor erfolgreich getesteten Wirkstoffe überhaupt bis zur praktischen Anwendung. Auch Roland Stauber, Nanopartikel-Experte an der Uniklinik Mainz, betont, dass es noch keine aussagekräftigen Studien beispielsweise an Tieren gibt. «Da trennt sich die Realität von interessanten Ansätzen.
Die steigenden Fallzahlen seien ein Grund zur Besorgnis, sagte Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG). Hier die Zusammenfassung der heutigen Medienkonferenz:
Letzte Woche gab es 1093 gemeldete Neuansteckungen bei 38'761 getesteten Personen. Zwar seien dies einige Fälle weniger als in der Vorwoche, jedoch mehr als noch eine Woche davor Ende Juli mit 822 gemeldeten Neuansteckungen bei 35'710 Getesteten, sagte Kuster.
Am stärksten stiegen die Neuansteckungen in den Kantonen Genf (277), Waadt (232) und Zürich (279). Unter den Neuinfizierten seien vor allem Reiserückkehrende, am meisten Ansteckungen gebe es jedoch immer noch in der Schweiz. Viele darunter passierten im familiären Umfeld und am Arbeitsplatz.
Am Freitag wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 268 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet. Zudem meldete das BAG neun neue Hospitalisationen und einen weiteren Todesfall.
16.30 Uhr: Stichwort Grossanlass
Trotz der steigenden Fallzahlen sind ab Oktober Grossanlässe mit mehr als tausend Menschen wieder erlaubt. Aber auch dann werde es Anlässe geben, die nur schwer durchführbar seien, sagte Kuster. Er erwähnte etwa «Volksfeste, an denen viel gegessen und getrunken wird».
Anders sei es beispielsweise bei einem Orientierungslauf im Wald mit 1200 Teilnehmenden. Solche gestaffelte Open-Air-Anlässe dürften laut Kuster keine Probleme haben, griffige Schutzkonzepte zu erarbeiten.
16.10 Uhr: Trump droht mit Veto gegen Corona-Hilfe
US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, bei einer Einigung auf ein neues Corona-Hilfspaket mit den Demokraten sein Veto einzulegen, falls dieses Geld für die Post enthält. «Das bedeutet, dass [die Demokraten] keine allgemeine Briefwahl bekommen können», sagte der Republikaner dem konservativen Sender «Fox». Die Demokraten bräuchten dieses Geld, damit die Post «all diese Abermillionen von Stimmzetteln annehmen kann».
Wegen der zunehmenden Bedeutung der Abstimmung per Briefwahl warnte der Präsident erneut vor Wahlbetrug. «Das wird der grösste Betrug in der Geschichte», sagte er dem Sender. In manchen Bundesstaaten wie Virginia würden Briefwahlunterlagen an «Tote und Hunde» verschickt. Als eine Journalistin später am selben Tag fragte, ob Trump sein Veto gegen alle Gesetze einlegen würde, die Gelder für die Post beinhalteten, verneinte er dies jedoch.
Sowohl Trump als auch seine Frau Melania hatten an ihrem Wohnsitz Palm Beach selbst Briefwahlzettel für am Dienstag anstehende örtliche Vorwahlen im Bundesstaat Florida beantragt, wie aus der Webseite der Wahlaufsichtsbehörde der Stadt Palm Beach hervorging.
15.47 Uhr: Sars-CoV-2 in Hautprobe einer negativ getesteten Patientin gefunden
Bei einer Patientin am Universitätsspital Basel ist das Coronavirus an der Haut nachgewiesen worden, obwohl zuvor sowohl ein Nasen-Rachen-Abstrich als auch ein Antikörpertest negativ ausgefallen waren. Für das Universitätsspital Basel zeigt dieser Fall, dass die derzeitigen Testmethoden nicht fehlerfrei sind.
Beim beschriebenen Fall handelt es sich um eine 81-jährige Frau, die aufgrund ihrer Symptome beim Eintritt ins Spital auf Covid-19 getestet wurde. Neben dem für die Krankheit typischen Fieber sei auch ein ausgeprägter Hautbefall vorgelegen, teilte das Universitätsspital Basel am Freitag mit. Der Nasen-Rachen-Abstrich war negativ. Auf der anderen Seite zeigte eine Biopsie aus einer entzündeten Hautstelle eine relativ geringe Menge Coronaviren. Ein sechs Wochen später durchgeführter Antikörpertest war ebenfalls negativ.
Für das Forschungsteam um Elisabeth Roider, Ärztin in der Abteilung für Dermatologie des Universitätsspitals Basel, ist dieser Fall «wichtig». Sie zeigt gemäss Mitteilung einerseits, dass die derzeitigen Testmethoden für Coronaviren nicht fehlerfrei sind und dass die Analyse von Hautproben als Ergänzung zu Routinetests nützlich sein kann.
Der Fall habe auch die Vermutung bestätigt, dass nicht jeder Patient, der an Covid-19 erkranke, anschliessend auch Antikörper bilde. Diese Beobachtung sei bei den derzeitigen Bemühungen um die Entwicklung eines Impfstoffs oder um die Herdenimmunität zu erreichen, von grosser Relevanz, heisst es weiter in der Mitteilung. Der Fall am Universitätsspital Basel wurde am Freitag in der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht.
15.23 Uhr: EU sichert sich 300 Millionen Dosen möglichen Corona-Impfstoffs
Die Europäische Union hat sich Hunderte Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus gesichert. Die EU-Kommission schloss nach eigenen Angaben einen ersten entsprechenden Rahmenvertrag mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca, wie die Behörde am Freitag in Brüssel mitteilte. Dabei geht es um den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen.
Der Impfstoff könne sowohl den EU-Staaten als auch anderen europäischen Ländern sowie weniger wohlhabenden Ländern anderswo in der Welt zur Verfügung stehen, hiess es. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach vom «ersten Grundpfeiler» einer europäischen Impfstoffstrategie. «Diese Strategie wird es uns ermöglichen, Europäer sowie unsere Partner anderswo in der Welt mit künftigen Vakzinen zu versorgen.»
Wichtigster Punkt sind Vorverträge und Abnahmegarantien, um sich Zugriff auf ausreichende Mengen der Mittel zu sichern, die noch in der Entwicklung sind. So sollen Herstellungskapazitäten aufgebaut werden – obwohl die Hersteller noch nicht sicher sind, dass ihre Mittel wirklich funktionieren werden.
Bereits im Juni hatte eine sogenannte Impfstoffallianz aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden mit AstraZeneca einen Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen geschlossen. Eine Sprecherin der EU-Kommission betonte am Freitag, das aktuelle Abkommen decke alle 27 EU-Staaten ab. Ob die EU-Abmachnung den Vertrag der Impfstoffallianz ersetzt, blieb zunächst unklar.
Die EU-Kommission betonte ausserdem, dass ähnliche Verträge mit weiteren Unternehmen verhandelt würden. Am Vortag hatte sie bereits mitgeteilt, dass Vorgespräche für einen Rahmenvertrag mit Janssen Pharmaceutica NV für den Kauf von 200 Millionen Dosen sowie einem Vorkaufsrecht für weitere 200 Millionen abgeschlossen worden seien.
Mit einem Joint Venture von Sanofi und GSK waren bereits ähnliche Vorgespräche abgeschlossen worden. Dabei ging es um den Kauf von 300 Millionen Dosen. Finanziert werden sollen die Geschäfte über ein im Kampf gegen die Coronakrise geschaffenes Soforthilfeinstrument. Es ist mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt ausgestattet.
15.11 Uhr: Spanien verbietet Nachtleben
Angesichts steigender Corona-Zahlen ergreift Spanien wieder drastische Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Das Nachtleben werde landesweit unterbunden, das Rauchen im öffentlichen Raum verboten, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, und Alkohol dürfe nicht mehr im Freien getrunken werden, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa am Freitag nach einer Krisensitzung mit den Vertretern der Regionen in Madrid.
Von Mittwoch auf Donnerstag waren binnen 24 Stunden landesweit fast 3'000 neue Corona-Infektionen registriert worden, so viele wie zuletzt im April. Allerdings wird viel mehr getestet und viele der Betroffenen haben keine oder nur milde Krankheitssymptome. Es gibt über 1'000 lokale Ausbrüche und die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner liegt derzeit bei fast 50 je 100'000 Einwohner in sieben Tagen. Das ist der wichtigste Indikator dafür, ob eine Region oder ein Land vom Robert Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt wird.
Zudem werde die Bevölkerung dringend aufgerufen, sich nicht mit Menschen zu treffen, die nicht in ihrem Haushalt leben. Private Feiern und andere Treffen sollten zudem auf eine Teilnehmerzahl von höchstens zehn Personen beschränkt werden, betonte der Minister. In Altenheimen sollten künftig noch mehr Corona-Tests vorgenommen werden. Alle diese Massnahmen seien mit den Regionalregierungen in Spanien abgestimmt und stellten lediglich ein «Minimum» dar. Es stehe den Regionen frei, lokal strengere Regeln zu erlassen, betonte Illa.
Illa dankte den älteren Menschen, dass sie sich so genau an die Vorsichtsmassnahmen hielten. «Ich möchte mich auch an die jungen Leute wenden, und sie an die Bedeutung erinnern, sich diszipliniert zu verhalten. Es ist nicht hinnehmbar, sich nicht an die Massnahmen zu halten», betonte Illa. «Dass das klar ist: Trinken (Alkohol) auf der Strasse ist verboten», warnte der Minister.
14.55 Uhr: Ende der Pressekonferenz
Das war's, hiermit ist die Medieninformation der Fachexperten des Bundes beendet.
14.48 Uhr: Auf welche Branche fallen die Einsprachen betreffend Kurzarbeit zurück?
Wie viele der 900 Einsprachen betreffend Kurzarbeitsbewilligungen fallen in den Bereich Service Public? Laut Zürcher die meisten. Es seien hauptsächlich Betriebe aus dieser Branche – beispielsweise Strassenunterhalt –, die entsprechende Einsprachen erhoben hätten. Eine genaue Zahl kann Zürcher aber nicht nennen.
14.44 Uhr: Spielen die Ferien eine Rolle innerhalb der Schweiz?
«Ja», so die knappe Antwort der Bundesexperten. Aber welchen Effekt die Reisetätigkeiten auf die Fallzahlen genau hätten, hier sei eine Antwort noch verfrüht. «Ob das Risiko einer Einschleppung des Virus nach den Schulferien wirklich abnimmt, da habe ich meine Zweifel.»
14.43 Uhr: Wann wird Liste mit Risikoländern überarbeitet?
Auf die Frage einer Journalistin antwortet Kuster, die Liste mit den Risikogebieten werde voraussichtlich nächste Woche überarbeitet und publiziert. Man sei bemüht, diesbezüglich einen Rhythmus von 14 Tagen einzuhalten.
14.42 Uhr: Wird Maskenpflicht ausgeweitet?
«Wir sind zuversichtlich, dass die Situation in den Schulen stabil bleibt», so die Antwort. Ändere sich die Situation, müsse man sie wieder anschauen und anpassen.
14.39 Uhr: Parlament nimmt neuen Anlauf mit Sportclubs
Ein Medienschaffender hakt nach: Was ist mit den Fussball- und Eishockey-Clubs? Diese haben den ersten Vorschlag des Bundesrats in Form eines Hilfspaket abgelehnt. Laut Matthias Remund, Direktor Bundesamt für Sport BASPO, ist man daran, ein zweites Hilfspaket auszuarbeiten. Dieses komme im Herbst ins Parlament. «Letztlich ist es ein Entscheid des Parlaments.»
14.35 Uhr: Warum weiss Bund überhaupt Bescheid über Todesursache des jungen Mannes?
Alle Covid-Todesfälle seien meldepflichtig, so die Antwort. Deshalb kenne man nicht nur das Alter der Verstorbenen, sondern habe auch Kenntnisse über allfällige Vorerkrankungen.
14.31 Uhr: Junger Mann in Bern am Virus gestorben – «er war wohl vorher gesund»
Ein Journalist möchte mehr Informationen zu einem Mann unter 30 Jahre, der im Kanton Bern am Coronavirus gestorben ist. Kuster sagt, die Informationen, die das BAG habe, deuteten nicht darauf hin, dass vor dessen Erkrankung irgendwelche Risikofaktoren vorhanden gewesen seien. «Das Virus macht nicht Halt vor jungen Personen. Todesfälle bei jungen Personen sind selten, aber es ist nicht so, dass sie nicht vorkommen», hält Kuster fest.
Man sehe aber auch beim Influenza-Virus, dass es eine Realität oder Normalität sei, dass auch junge Menschen an einem solchen Virus sterben könnten.
14.30 Uhr: Warum gehen die Zahlen in Genf nicht zurück?
Kuster: «Für Genf sollte der Kantonsarzt detailliert Auskunft geben, nicht der Bund.» Man könne halt nicht die Uhr danach stellen, dass nur mit mehr Massnahmen auch die Zahlen sofort zurückgehen würden.
14.26 Uhr: Zeit für Fragen der Journalisten
Die Schweiz bleibe ein Land. Unterteilungen in verschiedene Kantone mit unterschiedlichen Gefahrenstufen werde es nicht geben. Auch wenn es verschiedene Herde mit erhöhter Ansteckung gebe, die in einigen Kantonen ausgeprägten seien als in anderen. So die Antwort auf eine erste Journalistenfrage. «Natürlich aber schauen wir alle mit Besorgnis auf die steigenden Zahlen», sagt Kuster.
14.15 Uhr: Rechtliche Grundlage schaffen
Als drittes ergreift Stephan Brunner, Leiter der Sektion Recht Bundeskanzlei, das Wort. Er informiert darüber, dass der Bundesrat daran sei, eine rechtliche Grundlage zu schaffen für das ergriffene Notrecht. Die dafür vorgesehene Frist von sechs Monaten habe der Bundesrat nicht ausgeschöpft. Nun sei auch das Parlament gefordert.
Es gingen mehr als 1'000 Reaktionen auf die Vernehmlassung ein, sagt Brunner weiter. Die meisten seien von Privatpersonen eingereicht worden. Das Echo der Kantone dagegen sei mehrheitlich positiv gewesen, die Parteien seien geteilter Meinung gewesen. «Der Bundesrat hat nun zahlreiche Änderungen vorgenommen.»
Würde das Parlament nicht auf die Vorlage eintreten, würde das Gesetz auch nicht verabschiedet werden – andernfalls würde es gleich ab dem nächsten Tag gelten. Es gelte in zweiterem Fall das Referendumsrecht.
14.05 Uhr: Einsprachen vom Bund gegen Kurzarbeits-Bewiligungen der Kantone
Nun spricht Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit SECO. Er rechnet mit Zunahmen von über sechs Millionen Franken im Bereich der Arbeitslosen. Der Bund habe zudem bei den Kantonen Einsprachen eingereicht gegen Bewilligungen der Kantone für Kurzarbeit. «Das machen wir auch in normalen Zeiten», sagt Zürcher.
Zürcher spricht von 900 Fällen, davon seien 420 Einsprachen behandelt worden, in 43 Fällen wurde das Gesuch zurückgezogen, in 201 Fälle wurde die Einsprache gutgeheissen vom Kanton. In den restlichen Fällen hätten die Kantone an ihren Gesuchen festgehalten.
14 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt
Es geht los. Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten BAG, hat das Wort: «268 neue Fälle in den letzten 24 Stunde – und auch über die letzten Wochen sehen wir eine kontinuierliche Zunahme. Die Anzahl der Verstorbenen ist stabil» , sagt er.
Und wie steht die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern da? Die Schweiz teste viel, die Zunahme sei wie schon erwähnt kontinuierlich – die Zahlen seien vergleichbar mit denjenigen aus Österreich, so Kuster. Jene aus Frankreich und Spanien seien dagegen deutlich höher.
13.50 Uhr: Bund informiert
Die Zahlen bleiben hoch, ab 14 Uhr nimmt der Bund Stellung. Es informieren Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten BAG, Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit SECO, sowie Stephan Brunner, Leiter der Sektion Recht Bundeskanzlei.
Zudem anwesend sein werden auch Matthias Remund, Direktor Bundesamt für Sport BASPO, Martin Wyss, stv. Leiter der Abteilung 2 für Rechtsetzung BJ, sowie Mike Schüpbach, stv. Sektionsleiter Rechtsbereich 2 vom BAG.
13.30 Uhr: Paris und Marseille zu Risikozonen erklärt
Wegen eines deutlichen Anstiegs der Infektionszahlen sind Paris und Marseille zu Risikozonen für das Coronavirus erklärt worden. Die Lage verschlechtere sich von Woche zu Woche, sagte der Leiter des französischen Gesundheitsdienstes, Jérôme Salomon, am Freitag im Rundfunksender France Inter. Sogenannte Virencluster träten täglich nach Familientreffen, grossen Feiern oder anderen Menschenansammlungen während der Sommerferien auf.
Ein Regierungserlass vom Freitag erlaubt es den Behörden, im Raum Paris und Marseille strengere Massnahmen zu verhängen. Es gebe mehr und mehr Menschen, die positiv getestet wurden, und mehr und mehr Menschen, die im Krankenhaus aufgenommen würden, sagte Salomon. «Wir müssen reagieren, bevor wir neue Tote zählen.»
13.10 Uhr: Infektionsrate auf Mallorca steigt weiter
Auf der beliebten spanischen Ferieninsel Mallorca werden immer mehr Corona-Fälle registriert. Während der vergangenen sieben Tage kletterte die Zahl der Neuinfektionen nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums vom Freitag auf mehr als 50 je 100'000 Einwohner.
Nach offiziellen Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde gibt es zurzeit mehr als 1'500 Corona-Fälle auf den Inseln mit insgesamt etwa 1,15 Millionen Einwohnern. In den vergangenen 24 Stunden seien 264 Neuinfektionen registriert worden, schrieb die «Mallorca Zeitung» am Freitag.
Damit wurde die Grenze von 50 Infektionen pro 100'000 Einwohnern während der vergangenen sieben Tage überschritten. Die Regionalregierung weist jedoch darauf hin, dass viel mehr als im Frühjahr getestet werde und die meisten Betroffenen keine bis nur leichte Krankheitssymptome aufwiesen.
12.45 Uhr: Langnauer Schüler in Quarantäne
An der Schule Bärau in der Gemeinde Langnau im Emmental ist eine Lehrperson positiv aufs Coronavirus getestet worden. Sie befindet sich in Isolation. Die Schülerinnen und Schüler, welche von der Lehrerin oder dem Lehrer unterrichtet worden sind, müssen zehn Tage in Quarantäne.
Wie die bernische Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion am Freitag mitteilte, handelt es sich um die 1./2. und die 3./4. Klasse. Ab Montag oder Dienstag werden sie im Fernunterricht unterrichtet. Alle Geschwister dieser Schülerinnen und Schüler dürfen weiterhin zur Schule gehen.
12.20 Uhr: 268 neue Infizierte innerhalb von 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag 268 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet worden. Am Donnerstag waren es 234, am Mittwoch 274 und am Dienstag 187 Covid-19-Infizierte gewesen.
Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 37'671 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das BAG im Vergleich zum Vortag neun neue Spitaleinweisungen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um einen auf 1716.
In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1'535 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4'553 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 23 Kantonen und aus Liechtenstein. 15'928 Menschen waren nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 868'886. Bei 5,2 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
12.10: Frankreich reagiert auf britische Quarantänepflicht
Paris will auf die britische Quarantänepflicht für Reisende aus Frankreich reagieren und eine gleichwertige Massnahme für Reisende aus Grossbritannien einführen. Man bedauere die britische Entscheidung und hoffe auf eine baldige Rückkehr zur Normalität, teilte Europa-Staatssekrektär Clément Beaune am Freitag via Twitter mit.
Une décision britannique que nous regrettons et qui entraînera une mesure de réciprocité, en espérant un retour à la normale le plus rapidement possible @Djebbari_JBhttps://t.co/6pA0qDQun6
Reisende aus Frankreich und den Niederlanden müssen nach ihrer Ankunft in Grossbritannien von diesem Samstag an wieder in eine zweiwöchige Selbstisolation gehen. Das hatte der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstagabend mitgeteilt.
Frankreich verfolgt in der Corona-Krise grundsätzlich die Linie, keine Quarantänepflicht zu verhängen. Falls ein Land jedoch diesen Schritt macht, wird in Frankreich entsprechend reagiert und ebenfalls eine Quarantäne für Reisende angeordnet. Wann Frankreich im Fall Grossbritannien handeln will, blieb zunächst offen.
Nach Schätzungen dürften sich zur Zeit Hunderttausende Briten in Frankreich aufhalten – es ist ein beliebtes Urlaubsland. Der französische Regierungschef Jean Castex hatte erst vor wenigen Tagen gewarnt, dass sich die Lage in der Corona-Pandemie verschlechtert habe. Die Zahl der Einweisungen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen habe wieder zugenommen.
11.40 Uhr: Nur jeder Zehnte meldet Infektion in der App
Lediglich knapp elf Prozent der Covid-19-Infektionen in der Schweiz werden auch in der SwissCovid App übermittelt, wie aus Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervorgeht, über die die «NZZ» berichtet hat.
Demnach meldete der Bund zwischen 25. Juni und 8. August insgesamt 5'168 Corona-Neuinfektionen. In dieser Zeitspanne seien in 752 Fällen Codes für die Warnung anderer User über die SwissCovid App generiert worden. Allerdings seien lediglich 487 dieser Codes dann auch tatsächlich von Infizierten eingegeben worden – 265 Codes hätten somit nie Verwendung gefunden.
Der Grund für die wenigen Eingaben liege jedoch nicht immer bei den Nutzern, die die Codes gar nicht oder zu spät – also innerhalb von 24 Stunden – in die App eingeben würden, schreibt die «NZZ». Mitursächlich sei auch der teils komplizierte und langwierige Prozess in der Meldekette, welche die Code-Vergabe verzögern oder unter Umständen ganz verhindern könnte.
11.10 Uhr: Motorrad-Boom – auch wegen Pandemie
Das schöne Sommerwetter und die Zurückhaltung bei der Nutzung von Bahn und Bus wegen Corona führen zu einem Boom bei den Motorradverkäufen. Die Verkaufszahlen schnellen aber auch wegen den ab 2021 neu geltenden Regeln für Töff-Neueinsteiger nach oben.
Nachdem während dem Corona-Lockdown kaum Motorräder und Scooter verkauft werden konnten, setzte danach eine beeindruckenden Aufholjagd ein: «Der Einbruch ist dank hervorragenden Verkäufen in den Monaten Mai, Juni und Juli längst Vergangenheit», teilte die Schweizerische Fachstelle Motorrad und Roller (SFMR) letzte Woche mit.
Konkret wurden bisher laut den Zahlen der SFMR von Januar bis Juli insgesamt 21'833 Motorräder verkauft. Das sind im Vergleich zur Vorjahresperiode 14,6 Prozent mehr. Damit hat die Branche den massiven Verkaufsrückgang während des Lockdowns mehr als wettgemacht. Alleine im Juli überstiegen gemäss SFMR die Zulassungszahlen diejenigen des Vorjahres um 53,1 Prozent.
Den Boom bei neu gekauften Töffs führt der SFMR neben des durch Corona gestiegenen Bedürfnisses nach individueller Mobilität vor allem darauf zurück, das ab 2021 neue Regeln zum Erwerb des Motorrad-Führerscheins gelten. 2020 ist das letzte Jahr, in dem in der Schweiz Über-25-Jährige direkt auf ein grosses Motorrad steigen dürfen.
10.55 Uhr: Zagreb hält steigende Fallzahlen für unbedenklich
Das Urlaubsland Kroatien hält die zuletzt stark gestiegene Zahl von Infektionen mit dem Corona-Virus nicht für bedenklich. «Die Zahlen werden wahrscheinlich im Rahmen dieser Grenzen bleiben, vielleicht werden sie sogar noch ein wenig steigen, aber es gibt kein exponenzielles Wachstum», sagte der stellvertretende Innenminister Damir Trut am Freitag im Nachrichtensender N1.
Am Tag zuvor hatte Kroatien 180 Neuansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 innerhalb von 24 Stunden registriert. Es war der höchste Tageswert, der seit Beginn der Pandemie in dem EU-Land im Februar gemeldet wurde. In den letzten zwei Monaten hatte dieser Wert zwischen rund 30 und 100 geschwankt.
Einige Clubs an der kroatischen Adriaküste sind bekannt für ihre ausgelassene Feierstimmung. Vize-Minister Trut meinte dazu am Freitag, dass diese Clubs nunmehr nur mehr noch bis Mitternacht geöffnet haben dürften. «Mit den Massnahmen sind wir nicht zu spät dran», fügte er hinzu. «Wir balancieren zwischen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Interessen.»
10.15 Uhr: Berner Zibelemärit entfällt
Der Berner Zibelemärit findet in diesem Jahr nicht statt. Die Berner Stadtregierung sagt ihn wegen der Corona-Pandemie ab. Wegen der jeweils «immensen Besucherzahlen» seien die Schutzkonzepte nicht ausreichend durchzusetzen.
Die Vorgaben des Bundes zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie könnten auch dann nicht umgesetzt werden, wenn nur ein Teil der Besucher kommen würde. Dasselbe gelte, wenn weniger Marktstände zugelassen würden. Das schreibt die Berner Stadtregierung in einer Mitteilung vom Freitag.
10.10 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus
9.30 Uhr: Peru hat höchste Sterberate in Lateinamerika
In dem südamerikanischen Land mit rund 31 Millionen Einwohnern sind bereits über 25'000 Menschen mit oder an dem Virus gestorben. Über 500'000 Infektionen wurden registriert.
9 Uhr: Starker Anstieg der Kartenzahlungen
Das Zahlungsverhalten in der Schweiz hat sich als Folge der Coronakrise grundlegend verändert. 75 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzen kontaktloses Bezahlen – vor einem Jahr waren es erst 60 Prozent, wie aus einer am Freitag publizierten Comparis-Umfrage hervorgeht.
Mit der Erhöhung der Limite für kontaktloses Bezahlen von 40 auf 80 Franken im April dieses Jahres hätten die Schweizer Kartenherausgeber dem kontaktlosen Bezahlen mit Debit- und Kreditkarten einen deutlichen Schub gegeben, heisst es in einem Communiqué.
Bereits 7 Prozent der Bevölkerung zahlten inzwischen sogar meist mit dem Smartphone. Im Vorjahr seien es erst 2 Prozent gewesen. Vor dem Lockdown hätten noch 27 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Woche mit dem Handy bezahlt. Nun seien es bereits 32 Prozent.
Umgekehrt sei die Nutzung von Bargeld eingebrochen. Vor den Corona-Massnahmen hätten 39 Prozent der Befragten täglich Münzen und Frankennoten gezückt. Seither hantierten nur noch 25 Prozent jeden Tag mit Cash.
8.25 Uhr: Als Land wäre der Kanton Genf Corona-Risikogebiet
Schon seit einigen Tagen ist der Kanton Genf punkto Corona-Neuinfektionen ins Zentrum der Schweiz gerückt. Wie RTS schreibt, wurden in den letzten zwei Wochen in Genf 99 neue Coronafälle pro 100'000 Einwohner gezählt. Das sind fast dreimal so viele Fälle wie in anderen stärker vom Virus betroffenen Kantonen.
Weiter hat Genf damit eine vom Bund festgelegte kritische Schwelle überschritten. Dieser definiert Staaten, die mehr als 60 Fälle pro 100'000 Einwohner verzeichnen, als Risikogebiet. In die Schweiz Einreisende aus diesen Ländern müssen nach ihrer Ankunft in zehntägige Quarantäne.
Das heisst: Wäre Genf ein Land, müssten sich die Ausreisenden in ihrem Ankunftskanton in Quarantäne begeben.
7.15 Uhr: Swisscoy-Soldaten müssen nicht in Quarantäne
Eigentlich ist die Anweisung klar: Wer aus dem Kosovo in die Schweiz einreist, muss sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Doch diese Regel gilt nicht ausnahmslos für alle Einreisenden: Ausgenommen sind die vier bis neun Swisscoy-Soldatinnen und -Soldaten, die wöchentlich in die Schweiz zurückkehren und wieder zurückreisen, wie SRF berichtet.
Oberst Alexander Furer, Kommandant des Kompetenzzentrums für Auslandeinsätze der Schweizer Armee (Swissint), erklärt dies gegenüber SRF damit, dass, wenn Angehörige der Swisscoy zwei Wochen Ferien beziehen wollten, dies aufgrund der Quarantäne-Pflicht einer Absenz von insgesamt vier Wochen gleichkäme. Dies liesse sich nicht mit der Sicherstellung der KFOR-Mission zugesicherten Leistungen vereinbaren, so Furer.
Anstatt auf Quarantäne setzt man bei der KFOR auf ein fünftägiges Kontaktverbot zur Bevölkerung vor der Abreise in die Schweiz. Dort muss nach der Landung zudem einen Corona-Test durchgeführt werden. Bis dessen Ergebnis vorliegt – meist dauert das zwischen 12 und 24 Stunden –, gilt auch für die Swisscoy-Angehörigen eine Quarantänepflicht.
Swisscoy-Soldatinnen und -Soldaten sind nicht die einzigen, für die die zehntägige Quarantäne-Pflicht keine Gültigkeit hat. Auch Diplomatinnen und Diplomaten des Aussendepartements (EDA) sind davon befreit, wie der Bundesrat am Mittwoch beschlossen hat.
5 Uhr: Trump und Biden streiten über Maskenpflicht
Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, fordert eine landesweite Maskenpflicht. Jeder einzelne Amerikaner sollte ab sofort in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz tragen und das mindestens für die kommenden drei Monate, sagte Biden, nachdem er und seine Vize-Kandidatin Kamala Harris von Experten über die Coronapandemie unterrichtet wurden. «Jeder Gouverneur sollte das verpflichtende Tragen einer Maske vorschreiben.» So könnten nach Schätzungen von Experten mindestens 40'000 Menschenleben in den kommenden drei Monaten gerettet werden.
US-Präsident Donald Trump wirft Biden vor, die Coronapandemie zu politisieren. Biden mangele es an Respekt für das amerikanische Volk, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weissen Haus. Trump wies Bidens Forderung nach einer landesweiten Maskenpflicht zur Eindämmung der Virus-Ausbreitung zurück und beschuldigte Biden – den er erneut «schläfriger Joe» nannte –, den Rat von Wissenschaftlern nicht zu befolgen. Kritiker machen Trump selbst diesen Vorwurf. Er hat mehrfach gesagt, das Virus werde irgendwann «einfach verschwinden».
Über das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird in den USA eine politisch aufgeladene Debatte geführt. US-Präsident Donald Trump hatte sich trotz einer entsprechenden Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC bei öffentlichen Auftritten lange Zeit ohne Maske gezeigt. Nun wirbt er auch eher dafür und ist inzwischen einige Male mit Maske aufgetreten. Wegen der dramatischen Virusausbreitung gilt mittlerweile eine Maskenpflicht in der Mehrzahl der Bundesstaaten.
«Es geht nicht um Ihre Rechte, sondern um Ihre Verantwortung als Amerikaner», sagt Biden. Eine landesweite Maskenpflicht würde ermöglichen, das Land schneller wieder auf Kurs zu bringen. «Seien Sie ein Patriot. Beschützen Sie Ihre Mitbürger.»
Die Coronapandemie ist eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf. In den USA wurden bereits mehr als 5,2 Millionen Infektionen nachgewiesen. Harris beklagte erneut, dass in den USA bereits mehr als 165'000 Menschen im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19 gestorben sind, wofür sie am Vortag Trump verantwortlich gemacht hatte. Sie versprach, dass eine von ihr und Biden angeführte Regierung für die Ausweitung von Testkapazitäten und der Einstellung von 100'000 Amerikanern für die Kontaktrückverfolgung sorgen würde. Jedem Amerikaner solle zudem Zugang zu einer sicheren und effektiven Impfung gewährleistet werden, sagte Harris.
4.32 Uhr: Regierungschef von Caracas stirbt an Covid-19
Der Regierungschef von Venezuelas Hauptstadtbezirk Caracas, Dario Vivas, ist im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Das berichteten mehrere venezolanische Medien übereinstimmend am Donnerstag (Ortszeit).
Generalstaatsanwalt Tarek William Saab schrieb auf Twitter: «Mit tiefem Bedauern haben wir die traurige Nachricht vom Tod unseres guten Freundes Dario Vivas bekommen.» Vivas, der das Amt Anfang des Jahres angetreten hatte, wurde 70 Jahre alt. Im Juli war Vivas einer der ersten aus einer Reihe venezolanischer Beamter, Politiker und Militärs gewesen, der öffentlich machte, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe.
Die Pandemie verschärft die soziale Krise in dem südamerikanischen Land noch. Das Gesundheitssystem liegt am Boden. Es fehlt an Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Treibstoff. Immer wieder fällt der Strom aus. Zahlreiche Ärzte haben ihre Heimat verlassen.
1.08 Uhr: Impfstoffe nicht vor November zugelassen
Rückschlag für Donald Trumps Corona-Politik: Ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus wird nach Einschätzung der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) nicht vor November oder Dezember zugelassen – also erst nach den US-Wahlen vom 3. November. Die Covid-19-Impfstoffkandidaten aus dem von der US-Regierung gestützten und von Trump gelobten Entwicklungsprogramm «Operation Warp Speed» dürften davor keine Genehmigung erhalten.
Dies sagte der zuständige Leiter Francis Collins am Donnerstag (Ortszeit). Hauptgrund dafür sei, dass noch Zeit für die grossangelegte klinische Erprobung mit tausenden Testpersonen benötigt werde.