Der Kanton Waadt will dem Aderlass in der Medienbranche Einhalt gebieten. Die Regierung will die lokalen und regionalen Medien mit 6,2 Millionen Franken über die nächsten fünf Jahre fördern.
Die Regierung sei besorgt über die Krise der Medien, die dazu geführt habe, dass Print-Titel wie «L'Hebdo» und «Le Matin» verschwunden seien, teilte der Waadtländer Staatsrat am Donnerstag mit. In diesem Zusammenhang halte er eine Medienförderung für begründet.
In einem ersten Schritt will der Kanton in einem Umfang von 2,5 Millionen Franken die lokale und regionale Presse durch eine verstärkte Schaltung von Werbung unterstützen. Dabei handelt es sich insbesondere um Informationen zu den Volksabstimmungen und zu verschiedenen Präventionsthemen.
Weiter soll ein virtueller Kiosk mit allen Waadtländer Titeln zu reduzierten Preisen für Jugendliche geschaffen werden. Nach fünf Jahren will der Kanton Bilanz ziehen.
Die Aufrechterhaltung der Medienvielfalt sei eine wesentliche Voraussetzung für die freie Meinungsbildung in einer Demokratie schreibt der Staatsrat weiter. Der Plan sei innovativ, aber keine Rettungsaktion für die Printmedien.
Abstimmung im Grossen Rat
Das Kantonsparlament muss den Plan noch gutheissen. Das Paket soll in Kürze dem Grossen Rat vorgelegt werden.
Der Journalistenverband Impressum begrüsst die Initiative des Kantons Waadt. Er hofft, dass andere Kantone und der Bund diesem Beispiel folgen werden. Gleichzeitig zweifelt der Verband aber daran, ob der geplante Finanzrahmen von 6,2 Millionen Franken ausreichend ist.
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