Nachfolge Paul Rechsteiners Keine St. Galler Ständerätin gewählt — Esther Friedli weit vorne

sda/toko

12.3.2023 - 15:04

Esther Friedli, SVP, reagiert nach Bekanntgabe des Endresultats.
Esther Friedli, SVP, reagiert nach Bekanntgabe des Endresultats.
KEYSTONE/Christian Merz

Keine der vier Kandidatinnen hat bei der Ersatzwahl für den zurückgetretenen St. Galler Ständerat Paul Rechsteiner (SP) das absolute Mehr erreicht. Weit vorne liegt jedoch Esther Friedli von der SVP.

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Bei der Ersatzwahl für den zurückgetretenen St. Galler Ständerat Paul Rechsteiner (SP) hat keine der vier Kandidatinnen das absolute Mehr erreicht. Mit Abstand am meisten Stimmen holte Esther Friedli (SVP), gefolgt von Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP).

Friedli kam auf 55'660 Stimmen und verpasste das absolute Mehr um rund 8000 Stimmen. Vincenz-Stauffacher erhielt 26'938 Stimmen, nicht einmal halb so viele wie die Toggenburger SVP-Politikerin. Dahinter folgten Barbara Gysi (SP) mit 22'167 und Franziska Ryser (Grüne) mit 21'791 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 40,15 Prozent.

Wer Nachfolgerin von Ständerat Paul Rechsteiner (SP) wird, entscheidet sich im zweiten Wahlgang am 30. April. Dann gilt das relative Mehr. Sicher wieder dabei sein werden Esther Friedli (SVP) und Barbara Gysi (SP). Franziska Ryser (Grüne) verzichtet. Sie will Gysi bei der Verteidigung des SP-Ständeratssitzes unterstützen.

Ryser verzichtet

Sie sei mit ihrem persönlichen Resultat zufrieden, erklärte Ryser. Auch wenn der Rückstand auf die SP-Konkurrentin mit 376 Stimmen denkbar knapp sei, ziehe sie sich zurück und halte sich an die getroffene Abmachung. Dass sie zusammen mit Gysi 34,7 Prozent der Stimmen geholt habe, wertete Ryser positiv.

Damit hätten sie Wählerinnen und Wähler über das linksgrüne Lager hinaus mobilisiert, erklärte die Grünen-Nationalrätin. Sie wolle sich im zweiten Wahlgang aktiv für Gysi einsetzen.

FDP-Kandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher zeigte sich trotz ihres grossen Rückstands auf Esther Friedli zufrieden. Das Ergebnis sei keine Überraschung. «Ich freue mich über jede Stimme.» Als möglichen Grund für Friedlis grossen Vorsprung nannte Vincenz die Unterstützung durch den St. Galler Bauernverband.

Vincenz lässt Kandidatur offen

Ob Vincenz-Stauffacher zum zweiten Wahlgang antritt, liess die FDP-Politikerin am Sonntag offen. Sie werde zuerst intensive Gespräche mit ihrer Familie und ihrer Partei führen. Auch zwischen den Parteien werde es Gespräche geben, sagte sie. Derweil nahm Esther Friedli nebenan strahlend die zahlreichen Gratulationen aus ihrer Partei entgegen.