In vollen Zügen Knapper Platz: Der neue Fahrplan bringt weniger Sitzplätze ins Tessin

tafi

3.12.2019

An Spitzentagen könnte es sehr knapp werden: Auf der Strecke ins Tessin setzt die SBB ab 15. Dezember teilweise die neuen Gotthard-Züge ein. Und die haben weniger Sitzplätze als die IC-Doppelstöcker. (Symbolbild)
An Spitzentagen könnte es sehr knapp werden: Auf der Strecke ins Tessin setzt die SBB ab 15. Dezember teilweise die neuen Gotthard-Züge ein. Und die haben weniger Sitzplätze als die IC-Doppelstöcker. (Symbolbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember verkehren auf den Strecken ins Tessin teils die neuen Giruno-Züge, die weniger Platz bieten. Darum ist gut möglich, dass die SBB wieder Passagiere aus dem Zug weisen müssen.

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember verspricht die SBB neue Züge mit grösserem Komfort und mehr Sitzplätzen. Das Versprechen gilt laut einem Bericht von «20 Minuten» aber nicht für alle Strecken. So erhalten Passagiere zwischen Tessin und Nordschweiz zwar mehr Komfort, müssen sich aber zugleich auf ein reduziertes Sitzplatzangebot einstellen.

Auf der Verbindung zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz kommen teilweise die neuen Gotthard-Züge «Giruno» zum Einsatz. Diese haben 71 Sitzplätze weniger als die bisher eingesetzten Intercity-Neigezüge. Weil an Tagen mit besonders hohem Passagieraufkommen zwei Züge zu einer Komposition zusammengekoppelt werden, fallen pro Strecke 142 Sitzplätze weg. Die SBB haben entsprechende Recherchen von «20 Minuten» bestätigt.

Diese Verbindungen sind betroffen

Betroffen seien allerdings nur vereinzelte Verbindungen. Es handele sich dabei um den Intercity, der 8.10 Uhr von Zürich in Richtung Lugano fährt. Aus dem Tessin in Richtung Norden seien die Züge um 15.34 Uhr und 17.34 Uhr ab Lugano nach Basel sowie sonntags um 19.04 Uhr ab Lugano nach Zürich betroffen.



Erst vor wenigen Wochen hatten überfüllte Züge aus dem Tessin die SBB zu drastischen Massnahmen greifen lassen. Passagiere wurden Anfang der Herbstferien aus den Zügen komplimentiert. Teilweise mussten sogar Fahrgäste die Züge verlassen, die über eine Reservation verfügten.

Die SBB hatten damals Besserung versprochen. Doch es könne auch nach dem Fahrplanwechsel an «Spitzentagen vorkommen, dass der Platz knapp wird und wir Kunden verärgern. Die SBB bedauern das», wird SBB-Sprecher Reto Schärli von «20 Minuten» zitiert. Im Klartext: Die SBB schliessen nicht aus, weiterhin Passagiere aus den Zügen bitten zu müssen. Die Bahn empfehle, auf jeden Fall einen Sitzplatz zu reservieren und setze, so oft es geht, Doppelstockzüge ein.

Besserung erst 2020

Auf den Strecken ins Tessin sei das nicht immer möglich, würde sich aber mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels Ende 2020 ändern. Bis es so weit ist, raten die SBB, wenn möglich in Nebenverkehrszeiten zu reisen. Dann würden Reisende nicht nur von weniger ausgelasteten Zügen profitieren, sondern auch von günstigeren Preisen.

Die Interessenvertretung Pro Bahn ist laut Präsidentin Karin Blättler überzeugt, «dass es noch vermehrt zu unerfreulichen Situationen» auf der Strecke kommen wird. Man erwarte, dass die SBB Entlastungszüge bereitstelle und den Verkauf von Sparbilletten an Spitzentagen einschränke, um das Passagieraufkommen zu steuern.

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